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    Na, dann

    Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
    ...ah, das sind also keine Mathematiker?!?:Y

    Man, dann möchte ich wissen, was die mir da wohl die ganze Zeit beigebracht haben .....:G

    Gruß

    RD
    Na dann bin ich Chemiker, Physiker, Mathematiker, Informatiker, Germanist, Soziologe... Und wie viel die Schulmathematik (evtl. sollte man das Fach eher Rechnen nennen) mit Mathematik zu tun hat, erfaehrt man leidvoll im 1. Semester an der Uni: Nicht viel...

    Kommentar


      ...oh ja...dann hast Du natürlich alle diese Fächer auf Lehramt (Sek 2) studiert....in 3 1/2 Jahren wahrscheinlich.....:B

      ...ne, is' klar....

      Gruß

      RD

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        Wer eines Lehramt Mathematik studiert hat, kann sich natürlich "Mathematiker" nennen, wenn auch nicht auf allerhöchstem Niveau. Viele von ihnen werden trotzdem ein Gefühl für die Schönheit mathematischer Gleichungen bekommen haben. Das gilt mindestens genauso für Physiker. Mathematiker wie Gödel oder Physiker wie Kepler, Einstein, Schrödinger, Heisenberg usw. haben sicher ein hoch entwickeltes ästhetisches Gespür, was ihre Formel betrifft, entwickelt. Die einfachste und "eleganteste" Lösung eines Problems war schon immer auch ein Ziel in den Naturwissenschaften.

        LG Karl

        Kommentar


          Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
          Wer eines Lehramt Mathematik studiert hat, kann sich natürlich "Mathematiker" nennen, wenn auch nicht auf allerhöchstem Niveau.
          Genau so ist das...

          Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
          Viele von ihnen werden trotzdem ein Gefühl für die Schönheit mathematischer Gleichungen bekommen haben. Das gilt mindestens genauso für Physiker. Mathematiker wie Gödel oder Physiker wie Kepler, Einstein, Schrödinger, Heisenberg usw. haben sicher ein hoch entwickeltes ästhetisches Gespür, was ihre Formel betrifft, entwickelt. Die einfachste und "eleganteste" Lösung eines Problems war schon immer auch ein Ziel in den Naturwissenschaften.
          Klar kann man einen eleganten Lösungsweg für ästhetisch gelungen halten. Da will und kann ich auch nichts gegen sagen. Aber man kann sowas nicht wirklich mit seinen Sinnen genießen, im Gegensatz z.B. zur Musik, einem Theaterstück oder einem Gemälde bzw. einer Plastik....

          Gruß

          RD

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            Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
            Aber man kann sowas nicht wirklich mit seinen Sinnen genießen, im Gegensatz z.B. zur Musik, einem Theaterstück oder einem Gemälde bzw. einer Plastik....
            Das sehe ich nicht so. Das was uns unsere Sinne vermitteln ist immer schon eine Interpretation. Es ist immer ein Filter dazwischengeschaltet, der aus eigenen Erfahrungen und erworbenem Wissen besteht. Wenn ich beispielsweise, um bei meinem Fachgebiet der Bildenden Kunst zu bleiben, ein Gemälde von Anselm Kiefer betrachte, dann schwingt die ganze Geschichte der Malerei, aber auch romantische Musik und Dichtung, das Wissen über Mythologie usw. mit. Eine ungefilterte Wahrnehmung ausschließlich über unsere Sinne ist wahrscheinlich unmöglich. Und es gibt ja auch Concept Art, Minimal Art oder Institutionskritik als Kunstform. Da reduziert sich der sinnlich wahrnehmbare Anteil auf ein Minimum. Diese Kunst nur über die Sinne verstehen zu wollen, wäre eine glatte Themnenverfehlung.

            Deswegen sehe ich die Grenzen zwischen Kunst und Naturwissenschaft auch als fließende.
            Ein Kunstwerk wahrzunehmen ist letztlich genauso eine kognitive Leistung wie die Eleganz einer Formel schätzen zu können.

            LG Karl

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              :M
              gruß alex

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                Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                Melodik ist genauso mathematisch wie Harmonik, nur auf die horizontale Ebene statt auf die vertikale projiziert.
                Nö!!! :E

                Das würde heißen (Vertikale in die Horizontale geklappt), daß die Melodiebildung in jedem Fall durch eine harmonische Sukzession zustande käme. Das stimmt erst einmal nicht immer. Schon bei Haydn gibt es Perioden, da endet bereits der Vordersatz auf einem Ganzschluß, der Tonika (also nicht Halbschluß (Dominante) - Ganzschluß (Tonika), das wäre eine harmonische Sukzession), d.h. für die melodische Satzbildung sind ganz andere Faktoren als die Harmonik verantwortlich. Außerdem ist die melodische Phrasierung alles andere als mathematisch genau. Es gibt Perioden von 8, 9, 12 oder 13 Takten. Selbst für Hugo Riemann stimmt Deine Annahme nicht. Er hat zwar das schematische Modell der 8taktigen Periode entworfen, doch für die Symmetrie ist gerade nicht die Harmonik, sondern die Metrik verantwortlich, also gar keine Mathematik. Nicht zuletzt vollzieht sich in der Romantik (Beispiel: Robert Schumann) eine Individualisierung der Harmonik, die überhaupt keine formtragende Rolle mehr spielt und durch die Thematik ersetzt wird. Kein Geringerer als Arnold Schönberg hat das in seiner Harmonielehre sehr gut erkannt.

                Beste Grüße
                Holger

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                  Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                  Das was uns unsere Sinne vermitteln ist immer schon eine Interpretation. Es ist immer ein Filter dazwischengeschaltet, der aus eigenen Erfahrungen und erworbenem Wissen besteht.
                  ...ja aber das ist doch kein Widerspruch. Es erklärt lediglich, warum nicht allen Menschen das Gleiche gleich gut gefällt...sondern warum es vollkommen verschiedene Geschmäcker gibt.

                  Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                  Deswegen sehe ich die Grenzen zwischen Kunst und Naturwissenschaft auch als fließende.
                  ...das könnte ich nicht unbedingt für alle Künstler und alle Kunstwerke sagen, aber da ist schon was dran...

                  Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                  Ein Kunstwerk wahrzunehmen ist letztlich genauso eine kognitive Leistung wie die Eleganz einer Formel schätzen zu können.
                  Da muss ich allerdings widersprechen. Um eine mathematische Formel bzw. eine Gleichung ästhetisch zu finden, muss ich sie erst einmal verstehen. Verstehen bedeutet aber in aller erster Linie eine intellektuelle Fähigkeit. Um ein Kunstwerk mögen zu können, brauche ich dagegen im Extremfall überhaupt keine kognitiven Fähigkeiten. Ich kann es einfach nur schön und großartig finden, ohne irgend etwas davon verstehen zu müssen.

                  ...na ja, bei vielen Kunstwerken versteht man sowieso nur eines...der Künstler muss ein unheimlich gutes Kraut geraucht haben....:E

                  Gruß

                  RD
                  Zuletzt geändert von ruedi01; 08.01.2012, 21:42.

                  Kommentar


                    Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                    Mathematiker wie Gödel oder Physiker wie Kepler, Einstein, Schrödinger, Heisenberg usw. haben sicher ein hoch entwickeltes ästhetisches Gespür, was ihre Formel betrifft, entwickelt.

                    Die einfachste und "eleganteste" Lösung eines Problems war schon immer auch ein Ziel in den Naturwissenschaften.
                    Hallo...:E


                    Pauli - hat für die Lösung des QuantenmechanikProblems,
                    20 Seiten gebraucht..

                    die Schrödingergleichung - passt auf 1ne Seite..

                    mfG.:E
                    Andreas
                    Zuletzt geändert von debonoo; 08.01.2012, 22:09.

                    Kommentar


                      Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                      Das würde heißen (Vertikale in die Horizontale geklappt), daß die Melodiebildung in jedem Fall durch eine harmonische Sukzession zustande käme.
                      Selbstverständlich denke ich in der Hinsicht nicht mehr tonal. Wir sind ja schließlich durch die serielle Schule gegangen. Und da kann es dann nur noch gleichzeitig oder in Abfolge erklingende Einzelfrequenzen geben.

                      Gruß,
                      Markus

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                        Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
                        Um eine mathematische Formel bzw. eine Gleichung ästhetisch zu finden, muss ich sie erst einmal verstehen. Verstehen bedeutet aber in aller erster Linie eine intellektuelle Fähigkeit. Um ein Kunstwerk mögen zu können, brauche ich dagegen im Extremfall überhaupt keine kognitiven Fähigkeiten. Ich kann es einfach nur schön und großartig finden, ohne irgend etwas davon verstehen zu müssen.
                        Ganz ohne kognitive Fähigkeiten wirds auch im Extremfall nicht gehen. Aber natürlich gibt es verschiedene Abstufungen. Ein Bild aus der Renaissance oder dem Barock werden weitaus mehr Leute auf Anhieb als "schön" empfinden als jetzt z.B. ein Werk von Donald Judd. Aber z. B. ein Angehöriger eines total von der Zivilisation unberührt lebenden Volkes wird womöglich auch Probleme mit einem Werk aus dem Barock haben. Nicht dass er weniger intelligent wäre, aber ihm fehlen wichtige Kenntnisse, die wir in unserer Kultur praktisch mit der Muttermilch mitbekommen haben. Womöglich kann er nicht einmal etwas mit der Zentralperspektive anfangen und findet unterschiedlich gross dargestellte Personen nur eigenartig und somit wahrscheinlich auch nicht schön. Vielleicht gefällt ihm deswegen sogar eine Skulptur von Judd besser, obwohl er sie genauso wenig versteht.

                        Aber sogar wenn wir in unserer Kultur bleiben, so gibt es gewaltige Unterschiede zwischen einer oberflächlichen Wahrnehmung hauptsächlich über die Sinnesreize und einem tieferen Verstehen. Die meisten finden wohl ein Bild wie Velazquez' "Las Meninas" schön, verstehen aber den Inhalt trotzdem nicht. Damit entgehen ihnen wesentliche von Velazquez intendierte Inhalte. Um einen etwas holprigen Vergleich zu bemühen: ich kann auch die russische Sprache als "schön" empfinden, ohne sie zu verstehen. Die wahre Schönheit der russischen Sprache werde ich aber erst ermessen können, wenn ich sie sehr gut beherrsche.

                        LG Karl

                        Kommentar


                          Klar, wenn mir ein Bild oder eine Skulptur gut gefällt (wenn es mch anspricht), versuche ich etwas über den Künstler, seine Zeit und seine Motivation und über die Technik, die er angewendet hat in Erfahrung zu bringen.

                          Lässt es mich aber kalt, im Sinne von 'ich empfinde nichts', dann mache ich mir die Mühe meistens erst gar nicht.

                          Gruß

                          RD

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                            Oft zahlt sich aber eine etwas intensivere Beschäftigung mit einem Kunstwerk aus. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als ich nicht einmal mit Kandinsky was anfangen konnte. Da war ich wohl noch ein Teenager. Dabei ist die abstrakte Malerei eines Kandinsky ja wirklich nicht sperrig. Das was wir als "Geschmack" bezeichnen ändert sich eben durch Lebenserfahrung, intensiveres Kennenlernen und Beschäftigung mit der Materie. Was einem einmal völlig fremd und nichtssagend erschien, gefällt plötzlich.

                            LG Karl

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                              ...na ja, ich selektiere da ziemlich gnadenlos...gefällt es mir, überlege ich mir ob ich mich weiter damit beschäftigen soll. Gefällt es mir nicht...abgehakt.

                              Für eine andere Herangehensweise habe ich schlicht keine Zeit. Und unnötigen Streß mache ich mir auch nicht.

                              Gruß

                              RD

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                                Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                                Was einem einmal völlig fremd und nichtssagend erschien, gefällt plötzlich.
                                Richtig - und umgekehrt.

                                Was einen früher vielleicht mal beeindruckt hat, kann das im fortgeschrittenen Alter bisweilen nicht mehr, weil man mehr weiß und kann.

                                Ein Freund von mir ging da mal so vor, dass er nach und nach die Platten aussortierte, die ihn nicht mehr geistig forderten bzw. die er unterhalb seines aktuellen Verständnisniveaus ansiedelte. Das fand ich dann aber auch wieder zu radikal, wenn auch logisch nachvollziehbar.

                                Gruß,
                                Markus

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