Die neue HGP Nightingale

[Cay-Uwe]

Hallo Horst,

Erstens möchte ich Dir zu Euren / Deinen 25 jährigen bestehen gratulieren, und ich wünsche Euch / Dir weiterhin erfolgreiche Jahre und Produkte.

Natürlich möchte auch ich Dich herzlich Willkommen heissen in diesem Forum.

Dieses Forum stellt wohl einen demografischen, soziologischen und sonst wie gearteten Querschnitt der Freunde der Musikreproduktion dar...

Mit dieser Aussage hast Du dieses Forum gut beschrieben. Falls es Deine Zeit zulässt, dann empfehle ich Dir die Lektüre dieses Threads, denn er untermauert Dein Zitat sehr deutlich, nur so "Just for Fun":

http://www.hififorum.at/forum/showthread.php?t=2911

[David]

Dieses Forum lebt auch davon, dass es extreme Gegensätze gibt. Die "Kunst" ist es nur, es irgendwie zu schaffen, dass die unterschiedlichen Meinungen nicht zu hart aneinander prallen.;) Und dann noch, dass sich Leute nicht beleidigt abwenden, nur weil sie ihre Meinung nicht bestätigt finden.

Nicht einfach und jeden Tag eine neue Herausforderung.

Gruß
David

[Matt]

Hallo Herr Paul,

Danke für die Einladung, ich nehme diese gerne an.
Weil es mir gerade einfällt, gab es schon Überlegungen Ihrerseits, welche sich mit dem Arbeitswerkstoff "Kunststein" befassten?

[Thomas D]

Hallo Herr Paul,

Danke für die Einladung, ich nehme diese gerne an.
Weil es mir gerade einfällt, gab es schon Überlegungen Ihrerseits, welche sich mit dem Arbeitswerkstoff "Kunststein" befassten?

Hi Matthias!

Freu mich schon auf die Hörsitzung bei Horst. Drah ma eam die Bude gscheid um! ;)

Kunststein für Ständer oder Boxen?
Bei Ständer weiß ich's nicht. Hab ihm aber gestern auch schon den Werkstoff Stein ans Herz gelegt.
Bei Boxen: Ja hat er. Und zwar bei (meiner) Fuga². Die Front ist aus Kunststein.

Gruß
Thomas D

[Horst]

Als glühender Verehrer des Weimarer Bauhauses versuche ich beim Design eines Lautsprechergehäuses im Wortsinne Form und Funktion zu vereinen. Manche Idee war verfrüht, wie z.B. die heute übliche gerundete Gehäuseform, die bei unserem Modell Klassik LE aus den 80ern auf Unverständnis stieß oder die gelbe Kevlarmembran der Nightingale aus der gleichen Zeit, bei der ich damals gefragt wurde, warum ich das Teil eigentlich gelb anstreichen würde. Andere Ideen (zum Glück die Meisten) kamen gerade richtig, wie z.B. die Kunststeinfront der Fuga.
Als wir die Fuga entwickelten haben wir Piezoelemente zur Messung von Gehäusevibrationen eingesetzt; ein Verfahren, dass wir bis heute weiter verbessert haben, und das zuverlässiger als der klassische Klopftest Aufschluss über Problembereiche des Gehäuses gibt. Meine theoretisch getroffene Annahme wurde mit diesem Messverfahren bestätigt: ein einzelner Werkstoff ist nur mit erheblichem strukturellem Aufwand akustisch beherrschbar. Ein Beispiel ist B&W, wo mit der internen Matrix tatsächlich Vibrationen wirkungsvoll bedämpft werden können. Ich gehe diesen Weg nur bedingt (vor Allem, weil er ja schon von B&W besetzt ist). Interne Versteifungen bei HGP Lautsprechern dienen i.d.R. eher dem Zweck von Luftverwirbelungen. Das erwähnte Sandwich der Fuga aus Kunststein und Birkenmultiplex ist aus meiner Sicht besser, denn die größten Vibrationen werden bereits da wo sie entstehen bedämpft; und wo nix mehr zum Ausbreiten da ist, wird sich wohl auch nix mehr ausbreiten …

Bei der neuen Nightingale besteht das Gehäuse aus zwei Lagen geritztem MDF, die mit einem firmengeheimen Silikonmix miteinander verbunden sind (das ist so was Ähnliches wie Sorbodingens). Es gibt also drei Lagen unterschiedlicher Werkstoffe. Da das MDF ebenfalls nicht auf die übliche Weise geritzt wird (es würde bei dem kleinen Radius brechen), entsteht so eine akustisch tote Morphologie, die im Übrigen für die neue Abstimmung der Nightingale auch wirklich notwendig ist.

Ich hoffe, dass ich damit die Frage nach dem Kunststein erschöpfend beantwortet habe,
Danke auch an Cay-Uwe für die Gratulationen und den Link,
Horst

[ratte]

Meine ersten Lautsprecher ("Nordmende" ... in meiner Studentenbude) standen ebenfalls auf einem Kunststoffrohr. Über die klanglichen Konsequenzen habe ich nicht so wirklich nachgedacht. Aber es war billig (Kanalarbeiten vor der Haustür) und es hat funktioniert. Soll heissen: Die Lautsprecher standen drauf und spielten noch.
Es war ein sog. KG Rohr:

Hätte ich es mir nur patentieren lassen. Milliarden müsstest du mir bezahlen

[asb]

Es war ein sog. KG Rohr:

Findet bei mir auch Verwendung. Und erfüllt seinen Zweck...



Ist stabiler, als es den Anschein hat.


Grüsse Andy

[demon]

find ich sehr cool!
da werd ich wohl bald meinen vöslauerkisten adieu sagen wies aussieht...

*begeistert spring*


quelle: http://blog.wired.com/games/2006/06/



michi

[Matt]

Hallo Herr Paul,

Danke für die Antwort.
Das dieses Material schon bei der Fuga² verarbeitet wird, war mir bisher nicht bekannt.

[Matt]

Hallo Thomas,

ebenfalls Danke für die schnelle Beantwortung meiner Frage.
Ich dachte bei der aufgeworfenen Frage schon an die Ständer, da man Kunststein nachsagt, dass diese z.T. ein gutes Resonanz-u.Dämpfungsverhalten inne haben.
Ob wir beim Hörtest die Bude "gescheid umdrehen", wird man sehen.;)
Ich persönlich, zähle mich ja nicht gerade zu den Lauthörern.
Gegen eine gehobene Zimmerlautstärke habe ich aber auch absolut nichts einzuwenden.

[Hermann]

Meine Austrophilie ist schon älteren Datums, denn die Nightingale wird in diesem schönen Land der Alpen produziert (wie auch schon die DONA und die 1983 Line Source). Als Nächstes ist der Standfuß für die Nightingale geplant.

Mein ideologiefreier und äußerst innovativer österreichischer Nightingale - Produzent fragte mich anlässlich des Entwicklungsstarts des Standfußes, wieso er eigentlich aus Edelstahl sein müsste. Das Ziel sei doch, einen Standfuß zu entwickeln, der akustisch tot ist und darüber hinaus zu einer Verbesserung der klanglichen Eigenschaften der Nightingale führen soll. Dafür würde sich doch Kunststoff viel besser eignen! Gesagt getan: die Rückwand der Nightingale ist ein Halbkreis mit 10,5cm Radius, die Schallwand ist 16cm breit => wir wählen ein Kunststoffrohr mit einem Radius von 8cm, was optisch äußerst hübsch aussieht, eine Topplatte, die CNC-gefräst genau der Standfläche der Nightingale entspricht und eine Standfläche, die so aussieht wie die Standfläche der Pendula (wegen CI und so). Das Rohr hat eine Wanddicke von 5mm, ist 60cm hoch und temperatur-,säure- und sonst wie fest, denn es stammt aus einer Sonderanfertigung. Die drei Bauteile werden miteinander verklebt. Die Topplatte hat eine verschließbare Öffnung, über die das Rohr zu 1/3 mit Sand befüllt werden kann. Dies ist nicht aus klanglichen sondern nur aus statischen Gründen sinnvoll, denn der Fuß ist (wie bereits erwähnt) akustisch tot.
Im Augenblick hat der Fuß seine erste Erprobung hinter sich, und zwar 14 Tage in einer Lackierkammer bei 60°. Alles im grünen Bereich. Es werden nun die Messungen folgen, auf die ich schon ganz gespannt bin.

Aber es ist Kunststoff! Das hat so was Billiges… obwohl das Teil fast teurer ist, als Edelstahl!
Was sagt Ihr dazu?

In freudiger Erwartung,
Horst

Hallo Horst.

Ich nehme mal an, dass dass dein Produzent in Oberösterreich beheimatet ist.

Übrigens, ich wüsste nicht, was gegen Kunststoff spricht.

Weiterhin alles Gute für deine Fa.

wünscht herzlichst

[Cay-Uwe]

Hallo Horst,

hauptsache ist, daß die Ständer Ihren Zweck erfüllen. Wenn der Klang damit gut ist, und die Teile auch wertig auschauen, dann habe ich kein Problem damit. Es gibt ja auch Autos bei denen Kusntstoff richtig billig und schlecht ausschaut, und in der gehobene und Spitzenklasse sieht der Kunststoff einfach edel aus...

Manchmal passieren aber erstaunliche Dinge. Ich habe vor kurzem ein Kompaktlautsprecherpaar verkauft, für die ich provisorisch aus MDF eine Ständer gebaut hatte. Weil ich das Gefühl hatte, daß sie negativen Einfluß auf deen Klang hatten, füllte ich diese mit Quarzsand. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden, optisch sahen die Dinger aber wirklich wie zusammengeschustert aus... Der Käufer war aber so begeistert, daß er nochmals ein kleines Trinkgeld auf den Kaufpreis drauf gab, weil er die Ständer klanglich so toll fand...

[Thomas D]

Hallo Thomas,

Ob wir beim Hörtest die Bude "gescheid umdrehen", wird man sehen.;)
Ich persönlich, zähle mich ja nicht gerade zu den Lauthörern.
Gegen eine gehobene Zimmerlautstärke habe ich aber auch absolut nichts einzuwenden.

Hi Matthias,

ähm, ich dachte beim "Bude umdreh'n" nicht primär an ohrenbetäubende Lautstärke durch Horsts Boxen.
Mein Gedanke wäre gewesen, dass ICH mich um den Kasten Andorfer Weißbier kümmere, DU schaust um Mädels und Horst wird in Gottes Namen schon a bisserl was in der Küche haben und wenn's grad passt wohl auch eine CD zum Musikhören.

Ich entschuldige mich vorab, aber der muss sein: Ich war nämlich noch nie auf einer Party, bei der sich das Ganze nicht subtil, sondern nominell um Ständer dreht.
:L

@Horst: Du gibst rechtzeitig deinen Wunschtermin bekannt. Ich bin nämlich unglaublich wichtig für die deutsche Wirtschaft und daher zeitlich immens eingespannt.

Viele Grüße
Thomas D

[Thomas D]

HGPs Nightingale in STEREO 05/2008

Kurzer Nachtrag zur Info:
Hab grad in der aktuellen STEREO einen Vorabbericht für HGPs neue Nightingale gelesen.

Ich bin a bisserl beruhigt. Von vorn schaut sie ja gottlob immer noch wie eine Nightingale aus. Klingen soll sie auch ganz fein. Mein Widerstand bröckelt.
Na ja, wir werden sehen.

Thomas D

[Horst]

Der neue Standfuss