Ob man nur an den technischen Daten vertrauen soll? Aber wenn das dann nicht entspricht damit, was ich im Konzertsaal höre? Na klar, wem interessiert sich darüber überhaupt? Wenn ja, dann muss es dann an der Aufnahmequalität liegen? Oder an unseren Hörvermögen? Oder doch irgend einer der technischen Daten, dass wir aufzeichnen können aber wenig Relevanz geben?
ich denke, bei einer Bewertung spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Technische Daten oder genaue Messungen korrelieren schon mit dem Höreindruck, - wie genau, das ist fraglich. Ein geschultes Ohr hat auch nicht jeder Hörer, und auch das Hörvermögen ist alters - und übungsbedingt indivduell verschieden ausgeprägt. Ich halte Meßdaten wie Höreindrücke gleichermaßen wichtig - und nichts kann ein Live-Erlebnis, gleich ob im Konzertsaal oder auf der Freilichtbühne ersetzen. Bei einer "Tonkonserve" ist die Qualität der Aufnahme von ganz entscheidender Bedeutung. Und da bleiben wir dem Toningenieur in seinem Verständnis von einer "guten Aufnahme" weitestgehend ausgeliefert. Es ist und bleibt ein Kunstprodukt.
Musikreproduktion zu Hause ist eine Illusion einer Realität, so wie der Tonschaffende sie geschaffen hat. Unser Gehör ist ja nicht geeicht auf Meßdaten, sondern wir suchen in dem Gehörtem immer nach Ähnlichkeiten in unserem "akustischen Gedächtnis". Das heißt mit anderen Worten: Wir gleichen das Gehörte mit dem ab, was wir aus der Erinnerung her kennen. Und da sind wir wieder bei Hörerfahrung und dem geschulten Gehör. Auch hier wieder: subjektiv unterschiedlich stark ausgeprägt.
Ich behaupte gar einmal provokativ, daß viele nicht "richtig" hören können. Das soll jetzt nicht heißen, daß ich die Hörfähigkeit dabei bezweifle (viele junge Menschen hören eindeutig "mehr" als ältere, sofern sie nicht einen Hörschaden haben :D), sondern vielmehr, daß sie z.B. den Klang von Instrumenten nicht sicher und richtig den Instrumenten selbst zuordnen können. Ich hab da schon die tollsten Sachen erlebt.... :L :P
Gruß
Franz
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