Hallo,
von Babak sind ja schon wichtige Punkte genannt worden, dennoch mein 2 Cents dazu.
Zunächst einmal spielen gehörtechnische Dinge nur eine Rolle am Rande.
Wenn man sich mit der Technik etwas auskennt, reicht für die Beschreibung des "idealen" Lautsprechers die Kurzformel:
Er sollte so niedrige lineare und nichtlineare Verzerrungen haben, daß die bei allen Betriebszuständen unter den Hörschwellen bleiben.
Alles klar ?
Nein, dann dröseln wir das ein wenig auf.
Lineare Verzerrungen:
- Linearer Frequenzgang auf der Abhörachse zunächst ohne Raum, gilt nicht im Bass, da linearer Freifeldfrequenzgang zu übertriebenem Bass im Raum führt.
- Lineares Abstrahlverhalten ausser Winkel.
Da kann man Fünfe gerade sein lassen, es kommt weniger darauf an, daß jeder Winkelfrequenzgang ausser im Pegel deckungsgleich mit dem Achsenfrequenzgang ist, wichtig ist, daß die Gesamtsumme bzw. der Duchschnitt aller Winkelfrequenzgänge dem Achsenfrequenzgang entspricht.
Es geht also darum, daß der Lautsprecher bei allen Frequenzen gleiche Schallenergie in den Raum abgibt.
Dazu muß man aber auch das vertikale Abstrahlverhalten kennen / messen, da ist es aber nicht mit +- 10 Grad getan, da müssen auch 360 Grad her.
Nichtlineare Verzerrungen:
Darunter fällt alles wie Klirr, Intermodulationsverzerrungen, mechanische und oder thermische Kompression.
Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht nicht entgangen sein, daß bei den Anforderungen nichts von Konstruktionsprinzipien steht.
Das ist auch richtig so, denn die Kriterien kann man mit mehreren Konstruktionarten einhalten, ob Dipole, Rundstrahler, stark richtende Strahler (wie Hörner), Quasi- Halbraumstrahler, Wandeinbaulautsprechern etc. pp.
Für gleich korrekten Höreindruck müssen nun "lediglich" die Raumabmessungen, die Aufstellbedingungen, die Abhörentfernung, akustischen Eingenschaften des Raumes usw, usw. angepasst werden.
Da sich die Raumabmessungen ja nicht so leicht ändern lassen, muß in der Praxis also der Lautsprecher passend zum Raum ausgewählt werden. Da aber nicht jedes in sich "ideale" Lautsprecherprinzip sich gleichermaßen für jeden Raum und möglicher Aufstellsituation eignet, muß nun abgeklopft werden, welches Prinzip sich ab Besten, am Leichtesten in die vorgegebene Situation einfügen lässt.
Auch ich plädiere dabei wie Babak für Vollbereichslautsprechr, allerdings mit einem gewichtigen aaaber:
Der grundsätzliche Verlauf des Basses des Lautsprechers muß so sein, daß sich möglichst ohne Entzerrungsmaßnahmen bei passender Aufstellung ein möglichst linearer Hörplatzfrequenzgang einstellt.
Habe ich an anderer Stelle ja schon was dazu gesagt, wie man das hinbekommt.
Die Basstiefe sollte so bemessen sein (ist aber abhängig vom Konstruktionsprinzip des Bassgehäuses), daß der oberhalb der untersten Raummode endet.
Bei großen Räumen mit tief liegender unterster Mode ist dann Ende der Bemühungen, bei kleineren Räumen (nun zum aaaber) kommt dann doch ein Subsystem zum Zug, daß unterhalb der untersten Raummode (Im Druckkammerbereich des Raumes) dann das Feld beackert.
Was noch erwähnt werden muß, daß der Lautsprecher abhängig von Raumgröße und Pegelanforderungen die obigen Kriterien natürlich auch beim erwünschten / geforderten Maximalpegel erfüllen muß.
Zum Schluss kommt dann der Part, den nun auf den Raum passenden Lautsprecher in diesem auch optimal aufzustellen und ggf. raumakustische Maßnahmen zu betreiben.
Wenn man es ganz genau nehmen will, muß man schon vor der Lautsprecherauswahl die Raumakustik berücksichtigen:
Kann oder will man die Raumakustik verbesser oder will man nichts machen ?
Auch davon hängt dann die Lautsprecherauswahl ab.
Sorry, daß ich ein wenig hin- und hergesprungen bin.
Zum Schluss noch die frustrierende Info:
Leider schwächelt der Großteil der Fertigboxen schon beim Kriterium "lineare Verzerrungen" und bei für Räume eigentlich grundsätzlich unpassenden Abstimmungen (dazu zähle ich ALLE auf linearen Freifeldfrequenzgang bis in den untersten Bassbereich abgestimmten Boxen) im Bassbereich, daß nahezu Alle (!!) durch den Rost fallen.
Gruß
Peter Krips
P.S. Noch ein Negativbeispiel (Sorry Mike)
Mike hat sich ja nach einem langen Entscheidungsfindungsprozess für einen Dipol entschieden, diesen aber meiner Meinung nach falsch aufgestellt. Ein Dipol darf nicht so wandnah, wei auf einem Bild zu sehen aufgestellt werden, bei der zu sehenden Aufstellung (sehr nah an der Stirnwand) würde sehr wahrscheinlich ein anderes Abstrahlprinzip zu besseren Ergebnissen führen.
von Babak sind ja schon wichtige Punkte genannt worden, dennoch mein 2 Cents dazu.
Zunächst einmal spielen gehörtechnische Dinge nur eine Rolle am Rande.
Wenn man sich mit der Technik etwas auskennt, reicht für die Beschreibung des "idealen" Lautsprechers die Kurzformel:
Er sollte so niedrige lineare und nichtlineare Verzerrungen haben, daß die bei allen Betriebszuständen unter den Hörschwellen bleiben.
Alles klar ?
Nein, dann dröseln wir das ein wenig auf.
Lineare Verzerrungen:
- Linearer Frequenzgang auf der Abhörachse zunächst ohne Raum, gilt nicht im Bass, da linearer Freifeldfrequenzgang zu übertriebenem Bass im Raum führt.
- Lineares Abstrahlverhalten ausser Winkel.
Da kann man Fünfe gerade sein lassen, es kommt weniger darauf an, daß jeder Winkelfrequenzgang ausser im Pegel deckungsgleich mit dem Achsenfrequenzgang ist, wichtig ist, daß die Gesamtsumme bzw. der Duchschnitt aller Winkelfrequenzgänge dem Achsenfrequenzgang entspricht.
Es geht also darum, daß der Lautsprecher bei allen Frequenzen gleiche Schallenergie in den Raum abgibt.
Dazu muß man aber auch das vertikale Abstrahlverhalten kennen / messen, da ist es aber nicht mit +- 10 Grad getan, da müssen auch 360 Grad her.
Nichtlineare Verzerrungen:
Darunter fällt alles wie Klirr, Intermodulationsverzerrungen, mechanische und oder thermische Kompression.
Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht nicht entgangen sein, daß bei den Anforderungen nichts von Konstruktionsprinzipien steht.
Das ist auch richtig so, denn die Kriterien kann man mit mehreren Konstruktionarten einhalten, ob Dipole, Rundstrahler, stark richtende Strahler (wie Hörner), Quasi- Halbraumstrahler, Wandeinbaulautsprechern etc. pp.
Für gleich korrekten Höreindruck müssen nun "lediglich" die Raumabmessungen, die Aufstellbedingungen, die Abhörentfernung, akustischen Eingenschaften des Raumes usw, usw. angepasst werden.
Da sich die Raumabmessungen ja nicht so leicht ändern lassen, muß in der Praxis also der Lautsprecher passend zum Raum ausgewählt werden. Da aber nicht jedes in sich "ideale" Lautsprecherprinzip sich gleichermaßen für jeden Raum und möglicher Aufstellsituation eignet, muß nun abgeklopft werden, welches Prinzip sich ab Besten, am Leichtesten in die vorgegebene Situation einfügen lässt.
Auch ich plädiere dabei wie Babak für Vollbereichslautsprechr, allerdings mit einem gewichtigen aaaber:
Der grundsätzliche Verlauf des Basses des Lautsprechers muß so sein, daß sich möglichst ohne Entzerrungsmaßnahmen bei passender Aufstellung ein möglichst linearer Hörplatzfrequenzgang einstellt.
Habe ich an anderer Stelle ja schon was dazu gesagt, wie man das hinbekommt.
Die Basstiefe sollte so bemessen sein (ist aber abhängig vom Konstruktionsprinzip des Bassgehäuses), daß der oberhalb der untersten Raummode endet.
Bei großen Räumen mit tief liegender unterster Mode ist dann Ende der Bemühungen, bei kleineren Räumen (nun zum aaaber) kommt dann doch ein Subsystem zum Zug, daß unterhalb der untersten Raummode (Im Druckkammerbereich des Raumes) dann das Feld beackert.
Was noch erwähnt werden muß, daß der Lautsprecher abhängig von Raumgröße und Pegelanforderungen die obigen Kriterien natürlich auch beim erwünschten / geforderten Maximalpegel erfüllen muß.
Zum Schluss kommt dann der Part, den nun auf den Raum passenden Lautsprecher in diesem auch optimal aufzustellen und ggf. raumakustische Maßnahmen zu betreiben.
Wenn man es ganz genau nehmen will, muß man schon vor der Lautsprecherauswahl die Raumakustik berücksichtigen:
Kann oder will man die Raumakustik verbesser oder will man nichts machen ?
Auch davon hängt dann die Lautsprecherauswahl ab.
Sorry, daß ich ein wenig hin- und hergesprungen bin.
Zum Schluss noch die frustrierende Info:
Leider schwächelt der Großteil der Fertigboxen schon beim Kriterium "lineare Verzerrungen" und bei für Räume eigentlich grundsätzlich unpassenden Abstimmungen (dazu zähle ich ALLE auf linearen Freifeldfrequenzgang bis in den untersten Bassbereich abgestimmten Boxen) im Bassbereich, daß nahezu Alle (!!) durch den Rost fallen.
Gruß
Peter Krips
P.S. Noch ein Negativbeispiel (Sorry Mike)
Mike hat sich ja nach einem langen Entscheidungsfindungsprozess für einen Dipol entschieden, diesen aber meiner Meinung nach falsch aufgestellt. Ein Dipol darf nicht so wandnah, wei auf einem Bild zu sehen aufgestellt werden, bei der zu sehenden Aufstellung (sehr nah an der Stirnwand) würde sehr wahrscheinlich ein anderes Abstrahlprinzip zu besseren Ergebnissen führen.
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