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Schalldämmung durch Vorsatzwand -- neuer Ansatz

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    Schalldämmung durch Vorsatzwand -- neuer Ansatz

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    Über dieses Thema wurde bereits vielerorts diskutiert, hier vor einiger Zeit unter dem Titel 'Schallschutzwand' und 'Fenster akustisch verschließen'. Ich habe vor, eine neue Lösungsvariante zu erproben, die meiner Überlegung nach optimal wirksam sein müsste und sehr preisgünstig sein sollte. Ich werde später über meine Erfahrungen berichten, hier möchte ich vorab beschreiben, was ich vorhabe, und hoffe auf Verbesserungsvorschläge von Leuten, die sich damit schon intensiver beschäftigt haben.

    In meinem Fall geht es konkret darum (was aber auch auf andere Situationen und Zwecke umlegbar ist): Eine 4,50 m lange und 3 m hohe Wand zur Nachbarwohnung ist so dünn, dass ich mit einiger Phantasie verstehen kann, worüber die Nachbarn sprechen; Musik kann ich sowieso gratis mitgenießen.

    Zur Theorie: Wenn man alles Relevante zusammenfasst, läuft es auf Folgendes hinaus:

    Das Problem ist nur durch eine Vorsatzwand zu lösen. Bei dieser kommt es nur auf zwei Dinge an: Erstens, sie muss perfekt schallentkoppelt sein von der zu dämmenden Wand und möglichst gut auch von Boden, Decke und Seitenwänden in der eigenen Wohnung. 2) Die schalldämmende Wirkung der Wand hängt praktisch ausschließlich vom Gewicht, genauer gesagt vom Flächengewicht (bzw. eigentlich von der Flächenmasse) der Wand ab.

    Mit anderen Worten: Diverse Hohlräume mit oder ohne Mineralwolle usw. bringen (so gut wie) nichts. (Oder kann jemand Argumente angeben, die diese Feststellung relativieren?)

    Statt der üblichen Vorschläge mit Ständerwänden usw. möchte ich daher Folgendes machen:

    Wandaufbau allgemein:
    Luftschicht ca. 1 cm zur Wand
    OSB 1: 15 mm
    "Masseschicht"
    OSB 2: 18 mm

    Masseschicht: Ich habe vor, billige Steingut-Fliesen zu nehmen! Sie werden mittels Montagekleber und jeweils 1-2 Schrauben an der OSB 1 fixiert. Ob in die Fugen Fliesenkleber, Silikon oder Acryl kommt, weiß ich noch nicht. An mehreren waagerechten und senkrechten Linien soll zwischen den Fliesen ein Abstand von ca. 5 mm vorgesehen werden: An diesen Linien wird dann die OSB 2 mittels Schrauben mit der OSB 1 verbunden. Eventuell könnte ich im oberen Bereich die Fliesen auch durch eine Gipskartonplatte ersetzen, sollten Bedenken wegen des Gesamtgewichts auftreten.

    Auf diese Weise erreiche ich mit eine Wanddicke von ca. 40 mm (plus Luftschicht) ein Flächengewicht von ca. 42 kg/m². Theoretisch würde ich damit einen Dämmwert von 44 dB für senkrechten Schalleinfall bzw. 41 dB für diffusen Schall erreichen (für 500 Hz).

    Zur Entkoppelung habe ich Folgendes vor: Auf Latten werden Dämmstreifen aufgeklebt (am Boden evtl. ein "Bautenschutzstreifen", falls ich sowas finde), die Latten werden mit Schrauben an Wänden, Decke und Boden befestigt, darauf kommen Winkeleisen (40 x 40 mm, ebenfalls mit Dämmstreifen darunter) als Einfassung der Vorsatzwand. OSB 1 kommt hinter die Winkeleisen, mit Dämmstreifen entkoppelt, ohne Verschraubung (quasi freistehend), wobei die Kanten vorher reichlich mit Silikon versehen und die kompletten Anschlüsse zwischendurch und am Schluss noch einmal ordentlich zugekittet werden sollen, damit die Wand luftdicht wird.

    Kosten per m² Wand: ca. 15 € (+ Zubehör).

    Klingt das nicht gut? Einwände und Verbesserungsvorschläge? An der oben erwähnten Diskussion haben sich u.a. awehring, Jürgen Heiliger, alex8529, visir, inthro beteiligt, ihre Kommentare würde ich besonders interessant finden.

    #2
    Hallo @Butch und -

    Soweit ich es verstanden habe, nur wenig Einwand meinerseits.

    Was aber sicher wichtig ist, ist möglichst geringe Energieübertragung an den Stellen, wo diese neue Wand befestigt wird. Denn sie ist relativ dünn und sie wird vibrieren. Diese Vibration wird sie rundherum seitlich übertragen.

    Dass diese neu geschaffene Wand irgendwo befestigt werden muss und diese Befestigungen auch ihr Gewicht tragen müssen, das ist klar. Am stabilsten werden die Raumecken sein und ich würde versuchen, das Gesamtgewicht dort hin zu verlagern. Also so wenig wie möglich Kopplung im mittleren Bodenbereich.

    Was ich nicht erkennen kann, sind Maßnahmen zur Raumakustikverbesserung in deinem Raum.
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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      #3
      Eigene Frage Nr. 1

      Was mir noch unklar ist (theoretisch):

      Wenn ich in der Luftschicht einen lockeren Dämmstoff einbaue, der die Wohnungswand und die Vorsatzwand berührt, gefährdet oder vermindert das die Entkopplung?
      Wenn nicht, würde der Dämmstoff bei höheren Frequenzen was bringen?

      Kommentar


        #4
        Schallschutz-Infos: erste Adresse = Rigips

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          #5
          Zitat von Hohlnietzange Beitrag anzeigen
          Schallschutz-Infos: erste Adresse = Rigips

          http://www.rigips.de/de/3/0/871/seit...utzwerten.html

          Genau, und dann noch gleich ein paar Akustikelemente an die Decke (zur Verkürzung der NHZ) montieren, und man hat zwei Fliegen auf einen Schlag erlegt. Die Dinger kosten auch nur ca. 20-25€ pro m2. Eine billigere Maßnahme zur Akustikverbesserung, die noch dazu gut aussieht, wird man kaum finden.

          Kommentar


            #6
            Zitat von Butch Beitrag anzeigen
            Was mir noch unklar ist (theoretisch):

            Wenn ich in der Luftschicht einen lockeren Dämmstoff einbaue, der die Wohnungswand und die Vorsatzwand berührt, gefährdet oder vermindert das die Entkopplung?
            Wenn nicht, würde der Dämmstoff bei höheren Frequenzen was bringen?
            Irgendwo montierst Du ja die Vorsatzwand.
            Über diese Befestigung kann sich Körperschall ausbreiten, der dann die Nachbarn stört.

            Alleine diese Vorsatzwand kann - entgegen David's Einwand - als Akustikmaßnahme herhalten.
            Du kannst diese Wand zur Bassabsorption verwenden.
            Abstimmen kannst Du das Verhalten dieses Systems durch den Abstand zur Wand, der Dämmstoff wirkt sich auf die Güte der Absorption aus.

            Der Link zu Rigips wurde ja oben schon von Holznietzange gepostet.
            Da kannst Du ja - wie von Karl erwähnt - Akustikplatten verwenden, dann tut sich auch etwas bei Mittel- und Hochton.

            Ich würde zum Thema Schallübertragung/Schallisolation eventuell auch mal einen Statiker/Bauphysiker/Architekten konsultieren.
            Das muss man sich alles auch mal vor Ort ansehen.

            LG
            Babak
            Grüße
            :S

            Babak

            ------------------------------
            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


            Marcus Aurelius

            Kommentar


              #7
              Die Befestigungspunkte der Vorwand , ich gehe noch dazu von einem Ständerwerk aus Holz aus, nicht die Aluprofile, müssen entkoppelt werden.....
              Wie baust Du die Unterkontruktion mit den Befestigungen konkret auf, und wie tief wird Deine
              Vorwand (brutto maximal, inkl. der Doppelbeplankung? )

              Eine einfache Lösung wäre mit Antidröhnmatten aus dem Kfz Handel....sind aus "Bitumen"
              alle Holzlatten die Kontakt mit Boden/Decke / Hauswand haben würde ich damit beschichten!

              Es gibt aber auch im Baumarkt "Dichtungsbänder" werden auch bei den Aluprofilen verwendet.
              Meine Erfahrung mit o.g. Antidröhnmatten sind aber in der Praxis recht gut....

              Übertragung durch die Schrauben/Dübel für die Befestigung der Unterlattung vernachlässige ich auch bei meiner Vorwand....ich habe aber auch keine Nachbarn...
              Meine Vorwand ( 15cm brutto Tiefe ) hat rein optische Gründe und dient der zusätzl. Wärmedämmung da Aussenwand.

              Kommentar


                #8
                Hallo

                Bitumenmatten würde ich nicht nehmen.

                Die Sollen das vibrieren des Blechs selber dämpfen.
                Was Du brauchst, sind aber etwas, das die Übertragung zwischen zwei Teilen abdämpft.

                zB Sowas
                Vicoustic is a world leader in design, manufacture and delivery of acoustic panels and sound insulation booths, engineered with innovative sustainable solutions. Our acoustic consultants develop room acoustic treatment projects worldwide for recording studios, hi-fi rooms, home cinemas, offices, restaurants, auditoriums and schools.



                Keine AHnung, wie viel Du isolieren magst.
                Wenn Du möglichst viel brauchst, helfen Sachen wie:
                Vicoustic is a world leader in design, manufacture and delivery of acoustic panels and sound insulation booths, engineered with innovative sustainable solutions. Our acoustic consultants develop room acoustic treatment projects worldwide for recording studios, hi-fi rooms, home cinemas, offices, restaurants, auditoriums and schools.

                und
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                oder
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                Es gibt auch Lösungen für abgehängte Decken und für böden etc.
                An sich könntest Du auch einen Raum im Raum basteln ... ;)

                LG
                Babak
                Grüße
                :S

                Babak

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                Marcus Aurelius

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                  #9
                  @babak
                  brauchst es nicht Glauben aber die Antidröhnmatten
                  funktionieren in der Praxis! Ist nicht nur einmal verbaut worden
                  allerdings auch um Kosten im Griff zuhalten.
                  Fertige Montagehalter funktionieren natürlich auch
                  denn dafür sind sie ja gedacht!
                  K.a. wie da die Preise liegen und wieviele benötigt werden...

                  manchmal muss man Sachen zweckentfremden ;)

                  Raum im Raum ist auch nicht schlecht ;)

                  Kommentar


                    #10
                    Da wäre noch ein Produkt

                    Für die Schallentkopplung:

                    Gibt es in Bahnen und ist somit leicht zuschneidbar auf das nötige Maß.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Butch

                      Ich habe vor, eine neue Lösungsvariante zu erproben, die meiner Überlegung nach optimal wirksam sein müsste und sehr preisgünstig sein sollte.
                      Die optimlae Wirksamkeit deiner Überlegung, betrifft in diesem Fall nur die Wand.

                      Wieviel Schallschutz erwartest du und wie tief runter (Frequenz) soll der Schallschutz gegeben sein ?

                      Da du auch das Musikhören des Nachbarn ansprichst würde Schallschutz bis in die tiefsten Bereich erfordert werden.

                      Nun ist das mit einer Wand nicht möglich.
                      Du kannst natürlich bei richtiger Monatge mit deiner Wand etwas erreichen, aber im Tiefton wirst du keinen Nenneswerten erfolg haben.

                      Da sich der Schall vom Nachbar auch über Boden und Decke ausbreitet.
                      Grob:
                      Der Luftschall vom Nachbarzimmer regt alle Wände, Decke und Boden an.
                      Dieser Körperschall wandert weiter (genauso zu dir) bei dir wird dieser Körperschall wieder in der Luft freigegeben.

                      Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es schwierig ist, eine wirklichen Schallschutz zu erreichen.

                      Im Forum recording.de gibt es mittlerweile schon viele dokumentierte Projekte (Tonstudiobau)
                      Dabei gibt es vereinzelt auch Schallentkopplung.
                      Der Aufwand um auch wirklich in die tiefen Lagen Schallschutz zu ermöglichen ist
                      extrem Hoch.
                      Dies kann nur mit einer Raum in Raum konstruktion erreicht werden.
                      Und vor allem von einem Fachmann.
                      Der Raum, welcher im "großen" Raum steht muß 100%ig entkoppelt sein.
                      Diese Entkopplung muß auch berechnet werden.(Sylomer)
                      Grob:

                      Gesamtgewicht und Konstruktion des inneren Raum muß auf eine Eigenresonanz auf unter 20 Hz gebarcht werden und diese mit der richtigen Federung (Entkopplung) im außen Raum gestellt werden.

                      Alle eigenversuche, von denen ich bis heute gelesen habe waren bis ca 100 Hz wirksam aber darunter leider nicht.

                      Solltest du nur den Sprachbereich beruhigen wollen, dürfte deine Wand dich zufrieden stellen.

                      @Karsten

                      Babak hat da schon völlig recht.
                      Wenn man etwas entkoppeln will müßen beide Materialen so verbunden sein damit die Schwingungen nicht weiter gegeben werden.
                      Diese Bitumenmatten habe ich schon zu genüge in Autos verbaut.
                      Das Material ist viel zu dicht um nur ansatzweise eine entkoppelnde Wirkung zu haben.
                      Um Blechvibrationen zu beruhigen ist diese hohe Dichte genau richtig,
                      Aber entkoppeln tut da nichts.


                      lg Bert
                      Zuletzt geändert von Gast; 01.04.2013, 12:06.

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