Sanfte Grüße liebe Gemeinde.
Der Titel dieses Threads mag euch etwas reißerisch erscheinen, aber ich bin heute etwas perplex. Der Grund dafür ist ein Erlebnis, das ich Dienstag abend hatte: Ich war im Konzert.
Genauer gesagt in Arnold Schönbergs "Gurre-Lieder", aufgeführt unter Michael Gielen zusammen mit dem SWR-Orchester im Konzerthaus Freiburg.
Das Konzert selbst war sehr gut und hätte mir sicherlich gefallen. Wenn, ja wenn da nicht diese für mein Empfinden grauenhafte Akustik gewesen wäre.
Um es verständlicher zu machen hier mal ein Foto von meinem Sitzplatz (Fotos sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte :N):
Links und rechts von meinem Sitzplatz war kahles Mauerwerk, ebenso über uns, eine schräg zulaufende Decke. Wir saßen also mehr oder weniger in einem großen Trichter. Der gesamte Konzertsaal besteht fast nur aus glatten Flächen.
Der Klang war in meinen Ohren katastrophal. Kein Instrument war ansatzweise ortbar, die Sänger kaum zu verstehen ( was ja bei Operngesang allgemein schon sehr schwer ist ;) ) und bei höheren Lautstärken musste ich mir manchmal sogar die Ohren zuhalten, so schlimm empfand ich das. Das Orchester versumpfte in einen einzigen Klangbrei, einen undefinierbaren und unerträglichen Krach. Von sauberen Tönen konnte keine Rede sein. Ich war zum ersten Mal seit langem wieder in diesem Saal, und die Menschen um mich herum schien es nicht im geringsten zu stören, sie schienen es sogar zu genießen und klatschten danach frenetisch Beifall. Ich blieb erstmal ein paar Minuten völlig geschockt an meinem Platz sitzen.
Ich bin von meiner Anlage einen ganz anderen Klang gewöhnt, ist ja auch logisch. Dabei sind meine Boxen alles andere als zimperlich oder schönfärberisch, eher im Gegenteil, teilweise sind sie schon penetrant ehrlich im Klang. Und natürlich ist mein Zimmer stark mit Absorbern und viel Basotect ausstaffiert. Dass die Erfahrung aber dermaßen traumatisch sein würde, mal ein echtes Konzert zu hören, hätte ich vorher niemals gedacht.
Mit meinen Bekannten, mit denen ich dort war, kam es auch danach zu einem heftigen Disput, die meine Meinung über eine gute Akustik überhaupt nicht nachempfinden konnten und mich als völlig plemplem abstempelten.
Argumente wie "Du kennst ja nur deine Konservenmusik" oder "Das ist halt lebendiger Klang" wurden mir da vor den Latz geschmissen. Klar war der lebendig. Nur kam außer Reflexionen bei uns nichts an. :L
Ich bin sowieso der Meinung dass dieser Konzertsaal eine phänomenale Fehlentwicklung ist. Der gesamte Saal besteht ja zur Hälfte nur aus glatten Flächen, dabei noch jede Menge Holz, prima. Nur keine Scheu, ihr Resonanzen, kommt nur rein. :X
Habt ihr sowas schonmal erlebt? Sind meine Ohren zu sehr verwöhnt und nichts mehr gewohnt? Oder laufen da draußen nur ignorante Holzohren herum? Was denkt ihr darüber?
Grüße, Raphael
Der Titel dieses Threads mag euch etwas reißerisch erscheinen, aber ich bin heute etwas perplex. Der Grund dafür ist ein Erlebnis, das ich Dienstag abend hatte: Ich war im Konzert.
Genauer gesagt in Arnold Schönbergs "Gurre-Lieder", aufgeführt unter Michael Gielen zusammen mit dem SWR-Orchester im Konzerthaus Freiburg.
Das Konzert selbst war sehr gut und hätte mir sicherlich gefallen. Wenn, ja wenn da nicht diese für mein Empfinden grauenhafte Akustik gewesen wäre.
Um es verständlicher zu machen hier mal ein Foto von meinem Sitzplatz (Fotos sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte :N):
Links und rechts von meinem Sitzplatz war kahles Mauerwerk, ebenso über uns, eine schräg zulaufende Decke. Wir saßen also mehr oder weniger in einem großen Trichter. Der gesamte Konzertsaal besteht fast nur aus glatten Flächen.
Der Klang war in meinen Ohren katastrophal. Kein Instrument war ansatzweise ortbar, die Sänger kaum zu verstehen ( was ja bei Operngesang allgemein schon sehr schwer ist ;) ) und bei höheren Lautstärken musste ich mir manchmal sogar die Ohren zuhalten, so schlimm empfand ich das. Das Orchester versumpfte in einen einzigen Klangbrei, einen undefinierbaren und unerträglichen Krach. Von sauberen Tönen konnte keine Rede sein. Ich war zum ersten Mal seit langem wieder in diesem Saal, und die Menschen um mich herum schien es nicht im geringsten zu stören, sie schienen es sogar zu genießen und klatschten danach frenetisch Beifall. Ich blieb erstmal ein paar Minuten völlig geschockt an meinem Platz sitzen.
Ich bin von meiner Anlage einen ganz anderen Klang gewöhnt, ist ja auch logisch. Dabei sind meine Boxen alles andere als zimperlich oder schönfärberisch, eher im Gegenteil, teilweise sind sie schon penetrant ehrlich im Klang. Und natürlich ist mein Zimmer stark mit Absorbern und viel Basotect ausstaffiert. Dass die Erfahrung aber dermaßen traumatisch sein würde, mal ein echtes Konzert zu hören, hätte ich vorher niemals gedacht.
Mit meinen Bekannten, mit denen ich dort war, kam es auch danach zu einem heftigen Disput, die meine Meinung über eine gute Akustik überhaupt nicht nachempfinden konnten und mich als völlig plemplem abstempelten.
Argumente wie "Du kennst ja nur deine Konservenmusik" oder "Das ist halt lebendiger Klang" wurden mir da vor den Latz geschmissen. Klar war der lebendig. Nur kam außer Reflexionen bei uns nichts an. :L
Ich bin sowieso der Meinung dass dieser Konzertsaal eine phänomenale Fehlentwicklung ist. Der gesamte Saal besteht ja zur Hälfte nur aus glatten Flächen, dabei noch jede Menge Holz, prima. Nur keine Scheu, ihr Resonanzen, kommt nur rein. :X
Habt ihr sowas schonmal erlebt? Sind meine Ohren zu sehr verwöhnt und nichts mehr gewohnt? Oder laufen da draußen nur ignorante Holzohren herum? Was denkt ihr darüber?
Grüße, Raphael
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