Ich habe Tom Waits erst Mitte der 80er kennen gelernt. Ich wusste nicht, daß es ihn gibt.
Damals hatte ich keinen Plattenspieler und hörte nur mit einem Philips Kofferradio am Abend Kurzwelle. Mir gings damals gar nicht gut. Ich lebte in Idar Oberstein im Haus meiner Großeltern.
Eines Abends tönte aus unbekannten Fernen auf der verrauschten Kurzwelle In The Neighborhood. Wer ist das? Unglaublich. Das gibts doch gar nicht ! Mich elektrisierte diese Stimme. Dann war das Lied vorüber und ich hockte wieder alleine über irgendwelchen Din A 6 kleinen, linierten und sonst leeren, gebundenen, Büchelchen aus chinesischer Produktion, die ich mit irgendwelchen Bildchen vollkritzelte.
Jahre später saß ich in Duisburg bei einem Arbeitskollegen auf dem Sofa. Er erzählte mir von Tom Waits, den ich immer noch nicht kannte. Obwohl ich immer noch keinen Plattenspieler hatte, kaufte ich mir Swordfishtrombones und Rain Dogs, damals wurden Langspielplatten verramscht. Später, wieder beim Arbeitskollegen, der auch Kontrabass in verschiedenen lokalen Bands im Ruhrgebiet spielte, konnte ich mir die beiden Tom Waits Platten dann anhören. Sie gefielen mir sehr gut, ein Lied das ich aus dem Radio kannte, von Rod Steward, hörte ich auf einmal von Tom Waits. Rod Steward war nie mein Fall und auf einmal wurde klar, daß Tom Waits der Autor hinter diesem damals erfolgreichen Musikstück Downtown Train ist. Dann entdeckte ich, daß es Tom Waits ist, der In The Neighborhood auf die Beine gestellt hat.
Mit dem Arbeitskollen hörte ich öfter zusammen Musik, denn wir hatten ungefähr in einem erweiterten Sinn einen ähnlichen Musikgeschmack und ich durfte ihn mit Jazz infizieren.
Dann sassen wir zusammen und hörten Musik mittels eines billigen Verstärkers und zwei übereinanderaufgetürmten riesigen PA Boxen. Dieser Amp in Kombination mit den PA Boxen war in der Lage Lautstärken zu erzeugen, die ich damals zum ersten mal und seitdem nie wieder hören konnte.
Mir bedeutet Tom Waits eine Menge, denn er ist einer der authentischsten Musiker die ich kenne. Das alleine wäre nicht, wie in vielen anderen Fällen schon ganz gut und mehr als ausreichend, darüberhinaus ist er aber auch Lyriker, schreibt sozusagen Geschichten in einer kurzen Form, ohne dabei in platten Wiederholungen oder sich gar in trendiger Umgebung einen schlanken Fuss zu machen. Er ist Komponist, beherscht und spielt verschiedenste Instrumente und setzt seine Stimme ausdruckstark ein, ohne diese kraftlose Beliebigkeit, mit denen andere Sänger es fertigbringen, ein paar Jährchen vom Applaus der entrückten Massen wahnwitzig begleitet, vor sich hin zu trällern. Tom Waits ist einer der wenigen Künstler, die etwas eigenständiges erschaffen haben. Ihn mit irgendwelchen kommerziell erfogreichen Pop / Rock Musikern zu vergleichen hätte zur Folge, daß die dann in den meisten Fällen künstlerisch eher bedeutungslos sein dürften. Wenn auch nur in meinen Ohren.
Besonders beeindruckt mich auch Tom Waits The Black Rider. Da wird dann deutlich, woher das Musikbuisness kommt und wie weit es sich heute leider so oft von den Brettern, die die Welt bedeuten, entfernt und ihn selbstgefälliger Nabelschau im Sumpf der Bedeutungslosigkeit umherpaddelt.
Dank Tom Waits habe ich auch Marc Ribot kennen gelernt. Ein Ausnahmegitarrist. Dessen Lehrer, Frantz Casseus lerne ich hingegen erst kennen. So folgt, Dank Tom Waits, ein guter Tropfen dem anderen.
:F
Damals hatte ich keinen Plattenspieler und hörte nur mit einem Philips Kofferradio am Abend Kurzwelle. Mir gings damals gar nicht gut. Ich lebte in Idar Oberstein im Haus meiner Großeltern.
Eines Abends tönte aus unbekannten Fernen auf der verrauschten Kurzwelle In The Neighborhood. Wer ist das? Unglaublich. Das gibts doch gar nicht ! Mich elektrisierte diese Stimme. Dann war das Lied vorüber und ich hockte wieder alleine über irgendwelchen Din A 6 kleinen, linierten und sonst leeren, gebundenen, Büchelchen aus chinesischer Produktion, die ich mit irgendwelchen Bildchen vollkritzelte.
Jahre später saß ich in Duisburg bei einem Arbeitskollegen auf dem Sofa. Er erzählte mir von Tom Waits, den ich immer noch nicht kannte. Obwohl ich immer noch keinen Plattenspieler hatte, kaufte ich mir Swordfishtrombones und Rain Dogs, damals wurden Langspielplatten verramscht. Später, wieder beim Arbeitskollegen, der auch Kontrabass in verschiedenen lokalen Bands im Ruhrgebiet spielte, konnte ich mir die beiden Tom Waits Platten dann anhören. Sie gefielen mir sehr gut, ein Lied das ich aus dem Radio kannte, von Rod Steward, hörte ich auf einmal von Tom Waits. Rod Steward war nie mein Fall und auf einmal wurde klar, daß Tom Waits der Autor hinter diesem damals erfolgreichen Musikstück Downtown Train ist. Dann entdeckte ich, daß es Tom Waits ist, der In The Neighborhood auf die Beine gestellt hat.
Mit dem Arbeitskollen hörte ich öfter zusammen Musik, denn wir hatten ungefähr in einem erweiterten Sinn einen ähnlichen Musikgeschmack und ich durfte ihn mit Jazz infizieren.
Dann sassen wir zusammen und hörten Musik mittels eines billigen Verstärkers und zwei übereinanderaufgetürmten riesigen PA Boxen. Dieser Amp in Kombination mit den PA Boxen war in der Lage Lautstärken zu erzeugen, die ich damals zum ersten mal und seitdem nie wieder hören konnte.
Mir bedeutet Tom Waits eine Menge, denn er ist einer der authentischsten Musiker die ich kenne. Das alleine wäre nicht, wie in vielen anderen Fällen schon ganz gut und mehr als ausreichend, darüberhinaus ist er aber auch Lyriker, schreibt sozusagen Geschichten in einer kurzen Form, ohne dabei in platten Wiederholungen oder sich gar in trendiger Umgebung einen schlanken Fuss zu machen. Er ist Komponist, beherscht und spielt verschiedenste Instrumente und setzt seine Stimme ausdruckstark ein, ohne diese kraftlose Beliebigkeit, mit denen andere Sänger es fertigbringen, ein paar Jährchen vom Applaus der entrückten Massen wahnwitzig begleitet, vor sich hin zu trällern. Tom Waits ist einer der wenigen Künstler, die etwas eigenständiges erschaffen haben. Ihn mit irgendwelchen kommerziell erfogreichen Pop / Rock Musikern zu vergleichen hätte zur Folge, daß die dann in den meisten Fällen künstlerisch eher bedeutungslos sein dürften. Wenn auch nur in meinen Ohren.
Besonders beeindruckt mich auch Tom Waits The Black Rider. Da wird dann deutlich, woher das Musikbuisness kommt und wie weit es sich heute leider so oft von den Brettern, die die Welt bedeuten, entfernt und ihn selbstgefälliger Nabelschau im Sumpf der Bedeutungslosigkeit umherpaddelt.
Dank Tom Waits habe ich auch Marc Ribot kennen gelernt. Ein Ausnahmegitarrist. Dessen Lehrer, Frantz Casseus lerne ich hingegen erst kennen. So folgt, Dank Tom Waits, ein guter Tropfen dem anderen.
:F
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