Hallo Leute!
Der unsägliche Thread sitzt mir noch in den Knochen. Die dort getätigten Aussagen haben so manches Kopfschütteln hervorgerufen. Zu Recht wie ich meine, denn mehr verrennen in Nebenkriegschauplätzen kann man sich kaum mehr.
Bevor ich noch mit dem eigentlichen Thema beginne, möchte ich einmal versuchen, den Leuten, die das was ich (wird auch zum großen Teil für Werner gelten) unter "Realitätsanmutung" verstehe, zu erklären.
Dazu scheint mir ein Beispiel aus dem visuellen Bereich besser geeignet, als eines im Zusammenhang mit der Akustik.
Hier der Versuch: das was die meisten HiFi-Enthusiasten machen (jetzt einmal abgesehen von bestimmtem Dingen die ich sowieso nie verstehen werde), entspricht dem Streben nach der bestmöglichen Bildqualität auf einem Display (TV-Gerät mit Röhre, Plasma, LCD). Mit modernster Technik und allen möglichen Tricks kann es dabei zu einem Ergebnis kommen, das in fast jeder Hinsicht umwerfend gut ist.
Aber eines fehlt (jetzt einmal abgesehen von der Dreidimensionalität) zur Realitätsanmutung: die Größe! Fast alles auf dem Bildschirm ist viel zu klein, Personen sowieso, Bäume, Berge, (beliebig erweiterbar).
Da kann man noch so versuchen das letzte Promille an Schärfe, Kontrast und Farbtreue herauszukitzeln, es ist und bleibt ein viel zu kleines Bild. Nie und nimmer wird es real wirken.
Und jetzt der andere Fall (das was ich akustisch anstrebe und vermutlich auch Werner ):
Ich sage nur IMAX!
Kennt doch Jeder, oder? Hier ist die Realitätsanmutung so groß, dass (ich war schon dabei) Leute reihenweise den Kinosaal verlassen mussten, weil sie tatsächlich das Gefühl hatten, sich in einem Kunstflugzeug, in einer Achterbahn, in einer Gondel mit Rundumblick unter einem Hubschrauber, mitten in den Niagarafällen, als Tiefseetaucher im Meer usw. zu befinden.
Das mag jetzt kein gutes Beispiel sein wenn die Sinne durchdrehen, aber es beweist, wie "echt" so etwas in der richtigen Größe - wenn auch nur zweidimensional - rüberkommen kann. Die dritte Dimension ist dazu nicht einmal notwendig (gibt es aber bei IMAX zwischenzeitlich auch schon), das Ganze ist so schon real genug.
Ich hoffe, das war verständlich.
Der kleine Bildschirm entspricht der geringen Lautstärke, "zeigt" also nur kleine Musiker, kleine Instrumente und eine kleine Bühne. Mehr kann das nie werden, auch bei noch so hoher Qualität nicht.
Die IMAX Leinwand entspricht der (bezogen auf die Raumgröße und dem Hörabstand) originalen Lautstärke. Hier stimmen die Größenverhältnisse viel mehr mit der Realität überein.
Übertragen auf die Akustik passt dann - immer dementsprechende Aufnahmen vorausgesetzt - die Größe der Instrumente, die Größe der Musiker (Gesang) und mit etwas Phantasie auch die Größe der Bühne. Um das in hoher Qualität auf die Beine zu stellen, ist dementsprechende Membranfläche notwendig und leider auch dementsprechende Raumakustik.
Das alles hat aber einen gewaltigen "Haken"!
Was vorher noch (entsprechend dem kleinen Bildschirm) an Unzulänglichkeiten gar nicht aufgefallen ist, wird auf der Riesenfläche zur Katastrophe! So wie eine Mücke bei hundertfacher Vergrößerung zu einem Monster wird.
Wieder umgelegt auf die Akustik werden Fehler und Schwächen der Aufnahme unerträglich, die zuvor kaum hörbar waren.
Deshalb auch meine Aussage, dass ich bestenfalls 10% meiner CD's mit Ach und Krach als "gut" bezeichnen würde, davon dann wieder nur bestenfalls 10% als sehr gut. Mit "die Anlage ist Schrott - ab in den Müll damit" hat das nichts zu tun.
Inwieweit so ein "Klangmikroskop" Sinn macht, besonders im Hinblick auf den Müll (da passt dieser Ausdruck wirklich!) den wir in Form von Software zu kaufen bekommen, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Besser kann ich das jetzt einmal nicht erklären.
Mit dem Ursprungsthema hat das nur am Rande zu tun. Mir ist nur wichtig, dass die/der Eine oder Andere zumindest einmal versucht zu verstehen, dass wir nicht die Lärmorgie anstreben (ich zumindest nicht, nie würde ich beispielsweise eine Jazzcombo unnatürlich laut drehen), sondern das Live-Erlebnis, also die von einigen hier so oft erwähnte "Realitätsanmutung. Nichts Anderes! Wie das bei Zimmerlautstärke funktionieren soll, ist mir völlig unklar. Eine Korpusgitarre alleine - ordentlich "angerissen" - ist schon lauter, geschweige denn ein Schlagzeug oder gar elektronisch verstärkte Instrumente. Das gilt weitgehend auch für die Klassik, so es sich nicht um ein Piccoloflötenquartett handelt.
Kurzum: ich finde es völlig "nicht HiFi-mäßig", die Lautstärke nicht so gut es geht der Realität anzupassen. Und in der Realität ist so ziemlich alles (zum Teil wesentlich) lauter als das, was die HiFi-Enthusiasten üblicher Weise einstellen.
Sobald ich Zeit finde, komme ich zum Ursprungsthema.
Gruß
David
Der unsägliche Thread sitzt mir noch in den Knochen. Die dort getätigten Aussagen haben so manches Kopfschütteln hervorgerufen. Zu Recht wie ich meine, denn mehr verrennen in Nebenkriegschauplätzen kann man sich kaum mehr.
Bevor ich noch mit dem eigentlichen Thema beginne, möchte ich einmal versuchen, den Leuten, die das was ich (wird auch zum großen Teil für Werner gelten) unter "Realitätsanmutung" verstehe, zu erklären.
Dazu scheint mir ein Beispiel aus dem visuellen Bereich besser geeignet, als eines im Zusammenhang mit der Akustik.
Hier der Versuch: das was die meisten HiFi-Enthusiasten machen (jetzt einmal abgesehen von bestimmtem Dingen die ich sowieso nie verstehen werde), entspricht dem Streben nach der bestmöglichen Bildqualität auf einem Display (TV-Gerät mit Röhre, Plasma, LCD). Mit modernster Technik und allen möglichen Tricks kann es dabei zu einem Ergebnis kommen, das in fast jeder Hinsicht umwerfend gut ist.
Aber eines fehlt (jetzt einmal abgesehen von der Dreidimensionalität) zur Realitätsanmutung: die Größe! Fast alles auf dem Bildschirm ist viel zu klein, Personen sowieso, Bäume, Berge, (beliebig erweiterbar).
Da kann man noch so versuchen das letzte Promille an Schärfe, Kontrast und Farbtreue herauszukitzeln, es ist und bleibt ein viel zu kleines Bild. Nie und nimmer wird es real wirken.
Und jetzt der andere Fall (das was ich akustisch anstrebe und vermutlich auch Werner ):
Ich sage nur IMAX!
Kennt doch Jeder, oder? Hier ist die Realitätsanmutung so groß, dass (ich war schon dabei) Leute reihenweise den Kinosaal verlassen mussten, weil sie tatsächlich das Gefühl hatten, sich in einem Kunstflugzeug, in einer Achterbahn, in einer Gondel mit Rundumblick unter einem Hubschrauber, mitten in den Niagarafällen, als Tiefseetaucher im Meer usw. zu befinden.
Das mag jetzt kein gutes Beispiel sein wenn die Sinne durchdrehen, aber es beweist, wie "echt" so etwas in der richtigen Größe - wenn auch nur zweidimensional - rüberkommen kann. Die dritte Dimension ist dazu nicht einmal notwendig (gibt es aber bei IMAX zwischenzeitlich auch schon), das Ganze ist so schon real genug.
Ich hoffe, das war verständlich.
Der kleine Bildschirm entspricht der geringen Lautstärke, "zeigt" also nur kleine Musiker, kleine Instrumente und eine kleine Bühne. Mehr kann das nie werden, auch bei noch so hoher Qualität nicht.
Die IMAX Leinwand entspricht der (bezogen auf die Raumgröße und dem Hörabstand) originalen Lautstärke. Hier stimmen die Größenverhältnisse viel mehr mit der Realität überein.
Übertragen auf die Akustik passt dann - immer dementsprechende Aufnahmen vorausgesetzt - die Größe der Instrumente, die Größe der Musiker (Gesang) und mit etwas Phantasie auch die Größe der Bühne. Um das in hoher Qualität auf die Beine zu stellen, ist dementsprechende Membranfläche notwendig und leider auch dementsprechende Raumakustik.
Das alles hat aber einen gewaltigen "Haken"!
Was vorher noch (entsprechend dem kleinen Bildschirm) an Unzulänglichkeiten gar nicht aufgefallen ist, wird auf der Riesenfläche zur Katastrophe! So wie eine Mücke bei hundertfacher Vergrößerung zu einem Monster wird.
Wieder umgelegt auf die Akustik werden Fehler und Schwächen der Aufnahme unerträglich, die zuvor kaum hörbar waren.
Deshalb auch meine Aussage, dass ich bestenfalls 10% meiner CD's mit Ach und Krach als "gut" bezeichnen würde, davon dann wieder nur bestenfalls 10% als sehr gut. Mit "die Anlage ist Schrott - ab in den Müll damit" hat das nichts zu tun.
Inwieweit so ein "Klangmikroskop" Sinn macht, besonders im Hinblick auf den Müll (da passt dieser Ausdruck wirklich!) den wir in Form von Software zu kaufen bekommen, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Besser kann ich das jetzt einmal nicht erklären.
Mit dem Ursprungsthema hat das nur am Rande zu tun. Mir ist nur wichtig, dass die/der Eine oder Andere zumindest einmal versucht zu verstehen, dass wir nicht die Lärmorgie anstreben (ich zumindest nicht, nie würde ich beispielsweise eine Jazzcombo unnatürlich laut drehen), sondern das Live-Erlebnis, also die von einigen hier so oft erwähnte "Realitätsanmutung. Nichts Anderes! Wie das bei Zimmerlautstärke funktionieren soll, ist mir völlig unklar. Eine Korpusgitarre alleine - ordentlich "angerissen" - ist schon lauter, geschweige denn ein Schlagzeug oder gar elektronisch verstärkte Instrumente. Das gilt weitgehend auch für die Klassik, so es sich nicht um ein Piccoloflötenquartett handelt.
Kurzum: ich finde es völlig "nicht HiFi-mäßig", die Lautstärke nicht so gut es geht der Realität anzupassen. Und in der Realität ist so ziemlich alles (zum Teil wesentlich) lauter als das, was die HiFi-Enthusiasten üblicher Weise einstellen.
Sobald ich Zeit finde, komme ich zum Ursprungsthema.
Gruß
David
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