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    #16
    Hallo

    wenn ich sehbehinderte Leute zu einem HiFi-Blindtest einlade, nur weil sie schlecht bzw gar nicht sehen, würde ich mir auch nichts anderes erwarten als bei sehenden Leuten.

    Alles andere wäre genau so wie zu erwarten, dass Afroamerikaner besser Basketball spielen und schneller laufen können.

    Oder von einem Baumeister besonderen Geschmack bei der Planung eines Hauses zu erwarten, nur weil er eben viel mit Hausbau zu tun hat.
    ;)

    Ja, sehbehinderte und Blinde haben ihr Gehör in bestimmten Bereichen feiner trainiert.

    Doch das sind meist Bereiche, die für das Erkennen von HiFi-relevanten Themen unwichtig sind (Klang, Räumlichkeit, etc.)


    Ich würde Leute Einladen, deren Gehör in relevanten Bereichen trainiert ist, z.B.
    • Musiker
    • Leute, die Musiker unterrichten und ausbilden
    • Sänger
    • Gesangslehrer
    • Akustiker
    • Tontechniker
    • Instrumentenbauer
    Und man kann auch das Gehör von Normalsterblichen trainieren.
    Da gibt es genug Publikationen dazu.

    Man kann aber auch gerne weiterhin die gängigen Stereotypen und Vorurteile bemühen. ;)


    LG
    Babak
    Grüße
    :S

    Babak

    ------------------------------
    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


    Marcus Aurelius

    Kommentar


      #17
      Diese Herrschaften
      Zitat von Babak Beitrag anzeigen

      • Musiker
      • Leute, die Musiker unterrichten und ausbilden
      • Sänger
      • Gesangslehrer
      • Instrumentenbauer
      sind, sofern nicht Hifiiesiert, an vielen Themen, die wir uns hier um die Ohren schlagen, keinesfalls interessiert sind - wenigstens nicht in dem Maße, wie es der Audiophile Hifiist betrachtet.

      Der Wunsch nach Realitätsanmutung (wie auch immer man das definiert), an Räumlichkeit, an Homogenität, wird sicherlich durch solche Menschen anerkannt, aber dass dies für diese einen wichtigen Stellenwert hätte oder gar darauf trainiert sind, finde ich eher abwegig.

      Bei den Hifi-Blindtests geht es IMHO darum, Dinge zu hören, auf die alle genannten typischerweise nicht trainiert sind, weil dieses Training im normalen Leben niemand braucht. Die feinen Unterschiede, die wir hören können, werden durch unser aller Hirnarbeit beim mehrfachen auftreten direkt in den Hintergrund verbannt und nur eine antrainierte Aufmerksamkeit erlaubt jedem, diese ständig wahrzunehmen. Es spielt dabei keine Geige, wer das ist, weder in Bezugauf Beruf oder sonstige biologische Merkmale. Hören wäre m.E. die einzige Forderung, die man sinnigerweise stellen kann.

      Daher kann man meiner Meinung nach keine Erwartung schüren, wenn die Probanten selektiert werden, sondern man muss diesen die Möglichkeit geben, sich die notwendige Hörkunst gezielt anzutrainieren, was sicher zu zeitlichen Problemen führen wird. Meiner Erfahrung nach geht das nicht mal von heute auf morgen, geschweige denn an einem Tag.

      Die Fertigkeit des Gehirns, solche Dinge gezielt auszublenden sollte man meiner Erfahrung nach keinesfalls so werten, dass diese Unterschiede ohne Relevanz wären. Vielmehr ist dies vom Gehirn eine Leistung, die uns entlasten soll bei der Auswertung der Wahrnehmung insgesamt.

      Ciao DA

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        #18
        Hallo DA,
        finde deine Ausführungen sehr interessant. Gebe dir recht, daß wir Audiophilen uns da auch manchmal selber gerne verheben; und schließlich über Jahre "hören" üben (was auch in die falsche Richtung gehen kann). Grundsätzlich meine ich auch, daß meine Erfahrung deinen Punkt stützt: (richtig) hören will geübt sein - und das dauert Jahre.
        Gruß Thorsten

        Kommentar


          #19
          Hallo erst mal ;-)

          Für diese Frage wird mE das Pferd von hinten aufgezäumt.

          Es kommt ja darauf an, zu welchem Zweck man einen Test veranstaltet.
          Das wird immer wieder gerne übersehen, und es wird ein und derselbe Test für verschiedene Fragestellungen herangezogen.

          Man muss halt auch die Auswahl der Probanden auf die Fragestellung abstimmen.

          Geht es um die grundsätzliche Frage, ob Unterschiede zwischen Komponenten überhaupt hörbar sind, so ist es durchaus sinnvoll auch trainierte Ohren heranzuziehen.

          Hier ist eine Selektion durchaus vernünftig.

          Es gibt genug Nachweise, dass geschulte Personen Unterschiede besser detektieren.
          Weitere ähnlich gelagerte Tests würden somit nur einen geringen Mehrwert bringen.


          Geht es darum, ob Unterschiede für die normalveranlagte Allgemeinheit auch hörbar sind, sieht es anders aus.

          Durch eine Selektion wäre die Auswahl der Probanden nicht mehr repräsentativ für die Grundgesamtheit aller Hörer.
          Es entsteht ein Bias.
          Auch wenn die Sensibilität im Forum für Bias jeglicher Art sehr gering ist, kann das die Aussage des Tests komplett kippen.


          Somit stellt sich wieder die Frage nach der Frage: ;)
          Worum geht es bei dem Test eigentlich?

          Diese Definiton ist die halbe Miete bei jedem Test, sie wird jedoch oft hartnäckig ignoriert.

          Die einen wollen die Frage der Hörbarkeit grundsätzlich klären (mögliche Antwort: trainierte Hörer detektieren Unterschiede besser)
          Die anderen wollen eine allgemeine Aussage (mögliche Antworten: nein gar nicht / manche hören Unterschiede, andere nicht)
          Die nächsten wollen eine spezifische Antwort für sich selbst oder eine kleine Personengruppe (mögliche Antwort: mir persönlich hat Gerät A besser gefallen).


          Solange alle Interessensgruppen da durcheinander reden, braucht man sich nicht wundern, dass da immer wieder so ein Kuddelmuddel rauskommt.
          :S

          LG

          Babak
          Grüße
          :S

          Babak

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          Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


          Marcus Aurelius

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            #20
            Zitat von Babak Beitrag anzeigen
            Man muss halt auch die Auswahl der Probanden auf die Fragestellung abstimmen.

            Geht es um die grundsätzliche Frage, ob Unterschiede zwischen Komponenten überhaupt hörbar sind, so ist es durchaus sinnvoll auch trainierte Ohren heranzuziehen.

            Hier ist eine Selektion durchaus vernünftig.

            ....

            Die einen wollen die Frage der Hörbarkeit grundsätzlich klären (mögliche Antwort: trainierte Hörer detektieren Unterschiede besser)
            Genau das teile ich so nicht, wie schon geschrieben.

            Sicherlich ist es so, dass trainierte (und ich würde sogar verschärfen: nur trainierte) Probanten die Unterschiede statistisch signifikant detektieren können. Ich bin aber auch der Meinung, dass man sehr individuell die Testsituation (Z.B. Räumlichkeiten, Komponenten) gezielt trainieren muss, um die von mir angesprochenen Verarbeitung abzuschalten, bzw. zu umgehen. Um genau das Training geht es mir und hier wird schnell kar, warum z.B. ein Blinder genauso gut geeignet ist wie ein Sehender. Dies kann m.E. jeder leisten, dazu braucht es keinesfalls selektierte Probanten. Lediglich der Trainingsaufwand könnte bei selektierten Probanten geringer sein. Für mich ist das auch der Grund, warum im häuslichen Umfeld an der eigenen Anlage dies vielen gut gelingt, da hier ein stetes Training statt findet, vollkommen unbewußt.

            Und, um das zu ergänzen, im ersten Wurf geht es m.E. genau darum: gibt es diese Unterschiede überhaupt, bzw. sind diese überhaupt (von irgendwem) statistisch signifikant hörbar (Daher auch das selektive Zitat).

            Die Frage nach der Relevanz für die Allgemeinheit steht in meinem Verständnis hinten an.

            Ciao DA

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