Mein bisheriger Tonabnehmer Linn K5 war nach 17 (!) Jahren Dienst hörbar am Ende. Ich hatte viele Jahre viel Freude mit diesem Tonabnehmer und stand nun vor der Aufgabe, zumindest gleichwertigen Ersatz zu finden in einem Preisbereich von etwa 100-200 EUR. Wesentlich mehr Geld wollte ich nicht einsetzen, das erschien mir nicht sinnvoll. Mein Plattendreher ist ein "Project Classic" (älteres Modell, gekauft 2001 als Ersatz für einen Dual CS 5000, bei dem die Elektronik irreparabel defekt wurde), der Tonarm dürfte in die Klasse "leicht" fallen ("10g"???).
Nach einigem Recherchieren entschied ich mich schließlich für den Goldring 1012GX, empf. Verkaufspreis 125 britische Pfund (etwa 176 EUR), erhältlich für z. B. 99 britische Pfund (etwa 139 EUR).
Ich habe bewußt einen MM ausgesucht, wegen der höheren Ausgangsspannung und dem als "leicht" vermuteten Tonarm.
Die Montage und Justage des TA war eine etwas weniger geliebte, notwendige Arbeit, gelang aber glücklicherweise dann doch.
Als Vorverstärker dient ein T+A P 2000 (Dienstalter 13 Jahre), abgehört wird über T+A Helios Aktiv Monitor (Dienstalter ebenfalls 13 Jahre) in einem Raum von ca. 56m². Die Eingangskapazität am VV wurde auf 56pF eingestellt bei 47 kOhm Eingangswiderstand; Empfindlichkeit des VV auf 5mV.
Dann der bange Moment des ersten Schallplattentests - wie wird es klingen?
Nun, es funktionierte und klang gut. Daraufhin gleich mal in ein paar Platten reingehört in Tracks, die in 30 Jahren schon oft gehört wurden, auch zu Test- und Vergleichszwecken. Der Eindruck war und ist phänomenal. So habe ich meine Platten noch nie gehört (im positiven Sinne!), ich konnte sogar neue Details auf den Aufnahmen entdecken - das hatte ich nicht erwartet. Ich war erst mal baff und natürlich begeistert.
Gegenüber meinem alten Linn K5 ist die Auflösung besser, vor allem im Bass- und auch Hochtonbereich. Dazwischen klingt es hingegen schlanker, das Linn K5 hatte ich irgendwie breiter und fülliger in Erinnerung. So habe ich also das paradoxe Gefühl, an musikalischer Information gleichzeitig gewonnen und verloren zu haben. Wobei es mir unklar ist, ob dieser "Verlust" (schlank statt breit & füllig) wirklich als Verlust zu bewerten ist.
Alles in allem macht das Musikhören mit dem Goldring sehr viel Freude, ja löst geradezu bei einer Reihe von Platten eine Begeisterung aus, die das Schwärmen für die analoge Schallplatte völlig verständlich und begreiflich macht. Das Durchhören und Neuentdecken meiner Schallplattensammlung bereitet lustvollen Hörgenuß, stets bin ich gespannt und neugierig, wie diese oder jene Aufnahme denn nun klingen wird.
Ein kleines Problem scheint es zu geben: im Baßbereich scheint es eine Resonanzstelle zu geben, die bei manchen Aufnahmen mit entsprechendem Baßpegel zu einer dröhnenden Wiedergabe führt. Was es damit auf sich hat, kann ich einstweilen noch nicht beurteilen.
Viele alten, oft gespielten Platten klingen sehr sauber. Ich vermute, daß dies auch mit dem Nadelschliff (Gyger II) zu tun hat - die Nadel scheint die Rille an einer etwas tiefer gelegenen, bisher unberührten Stelle abzutasten.
Das Preis-/Leistungsverhältnis des Goldring 1012GX finde ich sehr gut und bin erst mal sehr zufrieden. Ich werde nun in den nächsten Wochen und Monaten weitere Hörerfahrung sammeln und gegebenenfalls berichten, falls sich neue Eindrücke ergeben.
Eine kurze Bemerkung noch: in den 70er Jahren habe ich eine Zeit lang Platten naß gespielt. Dies hatte zur Folge, daß die Platten bei trockener Abspielung recht knistern, offenbar bedingt durch Rückstände der Flüssigkeit, eventuell in Verbindung mit Schmutz. Zur Reinigung dieser naß gespielten Schallplatten habe ich dann ungefähr Mitte der 80er Jahre mit ausgezeichnetem Erfolg und größter Zufriedenheit ein Produkt eingesetzt, das sich ungefähr "Disc Film" nannte: Man verteilt eine Flüssigkeit auf der Plattenoberfläche, diese dringt in die Rillen ein, härtet in ca. 1 Stunde aus und läßt sich dann als Film von der Platte abziehen. Alle naß gespielten Platten waren wieder sauber und konnten problemlos ohne Knistern trocken gespielt werden.
Nach einigem Recherchieren entschied ich mich schließlich für den Goldring 1012GX, empf. Verkaufspreis 125 britische Pfund (etwa 176 EUR), erhältlich für z. B. 99 britische Pfund (etwa 139 EUR).
Ich habe bewußt einen MM ausgesucht, wegen der höheren Ausgangsspannung und dem als "leicht" vermuteten Tonarm.
Die Montage und Justage des TA war eine etwas weniger geliebte, notwendige Arbeit, gelang aber glücklicherweise dann doch.
Als Vorverstärker dient ein T+A P 2000 (Dienstalter 13 Jahre), abgehört wird über T+A Helios Aktiv Monitor (Dienstalter ebenfalls 13 Jahre) in einem Raum von ca. 56m². Die Eingangskapazität am VV wurde auf 56pF eingestellt bei 47 kOhm Eingangswiderstand; Empfindlichkeit des VV auf 5mV.
Dann der bange Moment des ersten Schallplattentests - wie wird es klingen?
Nun, es funktionierte und klang gut. Daraufhin gleich mal in ein paar Platten reingehört in Tracks, die in 30 Jahren schon oft gehört wurden, auch zu Test- und Vergleichszwecken. Der Eindruck war und ist phänomenal. So habe ich meine Platten noch nie gehört (im positiven Sinne!), ich konnte sogar neue Details auf den Aufnahmen entdecken - das hatte ich nicht erwartet. Ich war erst mal baff und natürlich begeistert.
Gegenüber meinem alten Linn K5 ist die Auflösung besser, vor allem im Bass- und auch Hochtonbereich. Dazwischen klingt es hingegen schlanker, das Linn K5 hatte ich irgendwie breiter und fülliger in Erinnerung. So habe ich also das paradoxe Gefühl, an musikalischer Information gleichzeitig gewonnen und verloren zu haben. Wobei es mir unklar ist, ob dieser "Verlust" (schlank statt breit & füllig) wirklich als Verlust zu bewerten ist.
Alles in allem macht das Musikhören mit dem Goldring sehr viel Freude, ja löst geradezu bei einer Reihe von Platten eine Begeisterung aus, die das Schwärmen für die analoge Schallplatte völlig verständlich und begreiflich macht. Das Durchhören und Neuentdecken meiner Schallplattensammlung bereitet lustvollen Hörgenuß, stets bin ich gespannt und neugierig, wie diese oder jene Aufnahme denn nun klingen wird.
Ein kleines Problem scheint es zu geben: im Baßbereich scheint es eine Resonanzstelle zu geben, die bei manchen Aufnahmen mit entsprechendem Baßpegel zu einer dröhnenden Wiedergabe führt. Was es damit auf sich hat, kann ich einstweilen noch nicht beurteilen.
Viele alten, oft gespielten Platten klingen sehr sauber. Ich vermute, daß dies auch mit dem Nadelschliff (Gyger II) zu tun hat - die Nadel scheint die Rille an einer etwas tiefer gelegenen, bisher unberührten Stelle abzutasten.
Das Preis-/Leistungsverhältnis des Goldring 1012GX finde ich sehr gut und bin erst mal sehr zufrieden. Ich werde nun in den nächsten Wochen und Monaten weitere Hörerfahrung sammeln und gegebenenfalls berichten, falls sich neue Eindrücke ergeben.
Eine kurze Bemerkung noch: in den 70er Jahren habe ich eine Zeit lang Platten naß gespielt. Dies hatte zur Folge, daß die Platten bei trockener Abspielung recht knistern, offenbar bedingt durch Rückstände der Flüssigkeit, eventuell in Verbindung mit Schmutz. Zur Reinigung dieser naß gespielten Schallplatten habe ich dann ungefähr Mitte der 80er Jahre mit ausgezeichnetem Erfolg und größter Zufriedenheit ein Produkt eingesetzt, das sich ungefähr "Disc Film" nannte: Man verteilt eine Flüssigkeit auf der Plattenoberfläche, diese dringt in die Rillen ein, härtet in ca. 1 Stunde aus und läßt sich dann als Film von der Platte abziehen. Alle naß gespielten Platten waren wieder sauber und konnten problemlos ohne Knistern trocken gespielt werden.
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