Original von Hifiaktiv(...), Tieftöner mit schwerer Membran weit ins Mitteltonbereich hinein arbeiten zu lassen. (...), die Sache ist von der Logik her schlecht gelöst. Ein Tieftöner soll ein Tieftöner bleiben und sonst gar nix. Im Mitteltonbereich hat der nichts verloren.
Es gibt verschiedene Strategien, eine eigentlich "zu große" Membran für mittlere Frequenzen tauglich zu machen.
Eine bewährte ist die, sie leicht zu halten - z.B. aus dünnem(!) Papier/dünner(!) Pappe - und durch die genaue Materialbeschaffenheit, die Form usw. dafür zu sorgen, dass die - eher früh einsetzenden - "Biegeschwingungen" möglichst kontrolliert bleiben. So werden höhere Frequenzen immer weniger von den äußeren Bereichen der Membran abgestrahlt --> die (wirksame) bewegte Masse bei höheren Frequenzen wird noch geringer, der Schalldruck steigt oftmals kontinuierlich an ("kontinuierlich" zumindest bei besonders gelungener Umsetzung..).
Man kann aber auch versuchen, die Membran mit einem sehr günstigen Verhältnis von Masse und Steifigkeit auszustatten.
In der Regel sind solche Membranen bzw. die gesamten Schwingeinheiten keine Leichtgewichte. Aber trotz dieses Handicaps(!) verbiegen sie sich eben - bei gelungener Konstruktion - erst bei höheren Frequenzen merklich. Im günstigsten Fall erst bei so hohen Frequenzen, dass diese gar nicht mehr in dem vom Chassis zu übertragenden Bereich liegen.
Sehr gelungene Beispiele für dieses Rezept sind die Chassis von Thiel/Accuton oder Eton (Hexacone). Deren Membranen schwingen bis in den Hochtonbereich annähernd kolbenförmig.
Und wenn man dem weltweiten Rumoren in Sachen subjektiv "guten" Klangs nur ein bisschen glauben darf, schlägt sich genau dieses dem Ideal nahekommende Verhalten der Membranen in einer überragenden Detailauflösung nieder.
Entscheidend ist also letztlich nicht ein einzelner Faktor, wie die Masse einer Membran, sondern das was "hinten rauskommt".
Und das kann bei einer schweren (besser: schwer erscheinenden..) Membran messtechnisch UND KLANGLICH mindestens so "gut" sein wie bei einer besonders leichten.
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Trotz alledem frage ICH mich, warum Chassis, die auf gleichen Frequenzgang entzerrt sind - und gleich große Membranen haben - und somit auch einen sehr ähnlich sauberen "Wasserfall" (der Resonanzen sichtbar macht) zeigen, und die auch gleichermaßen wenig Klirr produzieren, nach vorwiegender Ansicht immer noch recht verschieden "klingen" können.
Ist das auch so ein Mythos, wie (angeblich) Verstärkerklang?
Oder sind die normalerweise getätigten Messungen vielleicht noch zu grob, um die klangrelevanten Unterschiede aufzuzeigen?
Ich persönlich neige zu letzterer Auffassung ...
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