Hallo David,
Faktor 3 bis 6? Von was eigentlich, Klemmenspannnung oder Mikrofonmessung, Transistor vs. Röhre?
In jedem Fall hast du da aber schon Extremfälle erwischt. Das Dilemma ist halt, dass man LS nur für einen bestimmten Innenwiderstand der speisenden Quelle optimieren kann, und normalerweise nimmt man dafür Werte zw. 0.05Ohm und 0.5Ohm, somit typische Innenwiderstände von Amps und Verkabelungen berücksichtigend. Ein sinnvolle Maßnahme seitens der LS-Hersteller wäre, genaue Daten ihrer LS an einer Reihe von möglichen Innenwiderständen anzugeben, so in 1:2.2 Verhältnissen bis zum Re des LS, d.h. bis DF=1. Dann könnte man vorher gezielt EQen, auf linearen steady-state-FG.
Klingen wird es trotzdem immer anders, weil ja das Impuls- bzw Ein/Ausschwingverhalten verändert wird. Ich bin da eher ein Freund von nicht zu hoher Dämpfung, was das Einschwingverhalten verbessert, zu Lasten des Auschwingverhaltens. Die musikalischere Abstimmung ist die mit schnellerem Anschwingen, weil alle halbwegs natürlichen musikalischen Klänge eh kein apruptes Ende haben und deswegen das Nachschwingen nicht so kritisch ist, weil es (teilweise auch psychoakustisch) dadurch stärker maskiert wird. Die bekannte frappierende "Schnelligkeit" von Breitbändern/Midrange-Treibern im Horn an recht "weichen" Amps ist eine Anwendung/Auswirkung dieses Effekts.
Ausserdem ist es eine Frechheit der LS-Hersteller, z.B. etwas als 4Ohm-LS zu deklarieren, was Einbrüche unter -20% davon hat, also unter 3.2Ohm. Ginge es nach der Norm, ist eine "4Ohm"-Kappa 9i z.B. ein 1Ohm-LS, weil sie bis 0.8Ohm einbricht.
So ist nunmal die Norm, da gibt es nichts zu rütteln. Und nach oben hin braucht man ebenfalls nicht die Impedanz in schwindelnde Höhen schiessen lassen, also das kann man schon erwarten dass das in erträgliche Bereiche kompensiert wird. Ich schreibe ja nicht umsonst immer wieder, dass einige LS- und Amp-Entwickler sich geradezu weigern zu kooperieren und sich die Verantwortung gegenseitig zuschieben.
Und nochmals, die Ausgangstrafos und die Schaltungstopologien sind heute nicht mehr so der Hemmschuh, man kann durchaus Röhrenendstufen bauen, mit DF>20, sehr wenig über-alles-Gegenkopplung und auch sonst exzellenten Daten (und in keinster Weise gesoundet), mit einem Rudel KT88 in Triode-CFB samt passendem AÜ geht das schon ganz gut. Und DF>20, also z.B. Ri<0.4Ohm@8Ohm, macht mit ordentlichen LS nun wirklich keine Probleme, und die paar kleinen Huggel und Löcher kann man ja ohne weiteres EQen.
Da hast du völlig recht. So gut wie kein Hersteller hat da das rechte Augenmaß, mal ganz abgesehen davon dass kaum einer sinnvoll auswertbare technische Daten liefert. Deswegen sind mir Geräte aus dem Studiobereich lieber...
Grüße, Klaus.
Original von Hifiaktiv
Sehr viele Röhrenverstärker habe ich noch nicht gemessen, aber alle bisher haben bei angeschlossenen Boxen ihren Frequenzgang synchron zur Impedanzkurve der Box verändert. Dabei geht es um locker 10-15dB!
Sehr viele Röhrenverstärker habe ich noch nicht gemessen, aber alle bisher haben bei angeschlossenen Boxen ihren Frequenzgang synchron zur Impedanzkurve der Box verändert. Dabei geht es um locker 10-15dB!
In jedem Fall hast du da aber schon Extremfälle erwischt. Das Dilemma ist halt, dass man LS nur für einen bestimmten Innenwiderstand der speisenden Quelle optimieren kann, und normalerweise nimmt man dafür Werte zw. 0.05Ohm und 0.5Ohm, somit typische Innenwiderstände von Amps und Verkabelungen berücksichtigend. Ein sinnvolle Maßnahme seitens der LS-Hersteller wäre, genaue Daten ihrer LS an einer Reihe von möglichen Innenwiderständen anzugeben, so in 1:2.2 Verhältnissen bis zum Re des LS, d.h. bis DF=1. Dann könnte man vorher gezielt EQen, auf linearen steady-state-FG.
Klingen wird es trotzdem immer anders, weil ja das Impuls- bzw Ein/Ausschwingverhalten verändert wird. Ich bin da eher ein Freund von nicht zu hoher Dämpfung, was das Einschwingverhalten verbessert, zu Lasten des Auschwingverhaltens. Die musikalischere Abstimmung ist die mit schnellerem Anschwingen, weil alle halbwegs natürlichen musikalischen Klänge eh kein apruptes Ende haben und deswegen das Nachschwingen nicht so kritisch ist, weil es (teilweise auch psychoakustisch) dadurch stärker maskiert wird. Die bekannte frappierende "Schnelligkeit" von Breitbändern/Midrange-Treibern im Horn an recht "weichen" Amps ist eine Anwendung/Auswirkung dieses Effekts.
Ausserdem ist es eine Frechheit der LS-Hersteller, z.B. etwas als 4Ohm-LS zu deklarieren, was Einbrüche unter -20% davon hat, also unter 3.2Ohm. Ginge es nach der Norm, ist eine "4Ohm"-Kappa 9i z.B. ein 1Ohm-LS, weil sie bis 0.8Ohm einbricht.
So ist nunmal die Norm, da gibt es nichts zu rütteln. Und nach oben hin braucht man ebenfalls nicht die Impedanz in schwindelnde Höhen schiessen lassen, also das kann man schon erwarten dass das in erträgliche Bereiche kompensiert wird. Ich schreibe ja nicht umsonst immer wieder, dass einige LS- und Amp-Entwickler sich geradezu weigern zu kooperieren und sich die Verantwortung gegenseitig zuschieben.
Und nochmals, die Ausgangstrafos und die Schaltungstopologien sind heute nicht mehr so der Hemmschuh, man kann durchaus Röhrenendstufen bauen, mit DF>20, sehr wenig über-alles-Gegenkopplung und auch sonst exzellenten Daten (und in keinster Weise gesoundet), mit einem Rudel KT88 in Triode-CFB samt passendem AÜ geht das schon ganz gut. Und DF>20, also z.B. Ri<0.4Ohm@8Ohm, macht mit ordentlichen LS nun wirklich keine Probleme, und die paar kleinen Huggel und Löcher kann man ja ohne weiteres EQen.
Genau das ist es immer wieder, was mich an der HiFi-Szene so wahnsinnig macht! Das Totschweigen von wirklich relevanten Dingen und das Aufbauschen von praktisch Nichts.
Grüße, Klaus.
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