Hallo David, ja! :E ich bin anderer Meinung ..
Ich möchte einen Vergleich wahren, fotografiere ja auch gerne; nehmen wir an, jemand bekommt ein Lichtmesser - denn wir alle wissen aus Erfahrung, daß es fast unmöglich ist die Lichtmenge und damit die richtige Blende und Belichtungszeit zu "erraten". Jetzt stellt er fest, daß der Lichtmesser also "viel leistungsfähiger" ist, als seine Wahrnehmung ..
Dann kommt ein zweiter daher und klärt den ersten auf, daß der Lichtmesser zwar sehr schön die "Amplitude" absolut messen kann, aber in der Farberkennung total versagt; jeder (naja, fast) Mensch kann nämlich unterschiedliche Farben unterscheiden, der Lichtmesser hat dafür kein Gefühl - ergo ist einsichtig, daß der Lichtmesser viel weniger leistet, als die Wahrnehmung.
Halt, sagst du da, wir sind 100 Jahre weiter, wir können die spaktralen Anteile des Lichts viel genauer bestimmen, als so ein blöder Lichtmesser oder die Wahrnehmung des Menschen. Wir messen die Leistungsfähigkeiten von Lautsprechern ja auch nicht mit dem Schallpegelmesser, sondern schön fein säuberlich JEDE 24tel Oktave des hörbaren Spektrums und darüber hinaus. Korrekt, wir werden uns schnell einig sein, daß man mit modernem Equipment durchaus in der Lage ist, die absolute spektrale Verteilung von Licht zu messen, viel genauer (in Zahlen ausgedrückt) als es die menschliche Wahrnehmung kann ..
Nur wenn du daraus folgerst, daß wir jetzt alles messen können, was Menschen mit den Augen wahrnehmen, bist du ganz schön auf dem Holzweg. Es ist bis heute noch niemand gelungen, eine Farbe ohne genaue Kenntnis der Beleuchtung, aufgrund einer Messung - sagen wir einem digitalen hochpräzisen Bild - zu bestimmen. Nur wenn wir tatsächlich die Beleuchtung kennen sowie alle äußeren Einflüsse ausschalten (was extrem schwer ist!), können wir mit allen uns zur Verfügung stehenden technischen Mitteln die Farbe eines Gegenstandes bestimmen; dabei sei immer vorausgesetzt, daß der genaue Winkel der Beleuchtung und der Kamera zur beschienenen Fläche bekannt sei.
Nun bekommen wir also mit einem hochempdindlichen und genauen Farbmesser unter solch kontrollierten Bedingungen tatsächlich eine Genauigkeit, diese "Farbe" unter Milliarden zu benennen .. gegenüber den paar tausend Bezeichnungen der Menschen für Farben ist das doch wirklich eindeutig, daß diese geräte "viel mehr" können als die menschliche Wahrnehmung, oder?
Wenn du das glaubst, bist du aber auf dem Holzweg: der Mensch ist sehr wohl in der Lage, eine Farbe zu identifizieren, obwohl sie "verkehrt" - also mit falschem Licht - angestrahlt wird. Er erkennt aufgrund des Musters und der Umgebung Nuancen, die so nicht meßbar sind .. und zwar plausibel trotz unterschiedlicher Winkel zum Gegenstand.
Ich kann anhand eines digitalen Bildes beurteilen, wann die Farbtemperatur stimmig ist, wann das Abbild eine authentische Anmutung bekommt - mir ist keine Automatik bekannt, die das auch nur annähernd leisten kann.
Wir machen einen Denkfehler, wenn wir glauben daß wir menschliche Wahrnehmung durch absolute Zahlen höchster Genauigkeit ersetzen könnten - dazu sind wir nicht in der Lage, denn der Maßstab der absolut präzisen Messung ist ein falscher, er ist NICHT GEEIGNET, der Wahrnehmung Genüge zu tun .. bei der Reproduktion von Farben geht es um das gleiche wie bei der Reproduktion von Musik; nämlich ein "natürlich" vorkommendes Chaos und Gemisch in einer Art und Weise zu reproduzieren, daß es dem wahrnehmenden Menschen als echt, als authentisch, als real vorkommt.
Das kann man mit hyperleistungsstarken Rechnern im siebenstelligen Preisbereich noch immer nicht virtuell, weder für Audio noch für Video .. wir nehmen Sachen wahr, die so schwer zu ergründen sind, weil wir keine Worte dafür haben, weil wir sie nicht bewußt aussprechen können - trotzdem sind sie da, auch wenn du und ich die Messvorschrift noch nicht kennen, um sie nachzubilden .. es gibt verschiedene Untersuchungen, beispielsweise Menschen sehr naturgetreu nachzubilden, ihre Reaktionen und Eigenarten, quasi einen "echten" Menschen vorzugaukeln. Interessant ist, daß schon kleine Kinder zielsicher und intuitiv eine mühsam einstudierte und nachgebildete Sequenz von Bewegungen von einer echten, authentischen, realen Bewegung eines lebenden Menschen unterscheiden können - es weiß aber noch keiner so ganz genau, wie wir das machen.
Gruß Thorsten
Ich möchte einen Vergleich wahren, fotografiere ja auch gerne; nehmen wir an, jemand bekommt ein Lichtmesser - denn wir alle wissen aus Erfahrung, daß es fast unmöglich ist die Lichtmenge und damit die richtige Blende und Belichtungszeit zu "erraten". Jetzt stellt er fest, daß der Lichtmesser also "viel leistungsfähiger" ist, als seine Wahrnehmung ..
Dann kommt ein zweiter daher und klärt den ersten auf, daß der Lichtmesser zwar sehr schön die "Amplitude" absolut messen kann, aber in der Farberkennung total versagt; jeder (naja, fast) Mensch kann nämlich unterschiedliche Farben unterscheiden, der Lichtmesser hat dafür kein Gefühl - ergo ist einsichtig, daß der Lichtmesser viel weniger leistet, als die Wahrnehmung.
Halt, sagst du da, wir sind 100 Jahre weiter, wir können die spaktralen Anteile des Lichts viel genauer bestimmen, als so ein blöder Lichtmesser oder die Wahrnehmung des Menschen. Wir messen die Leistungsfähigkeiten von Lautsprechern ja auch nicht mit dem Schallpegelmesser, sondern schön fein säuberlich JEDE 24tel Oktave des hörbaren Spektrums und darüber hinaus. Korrekt, wir werden uns schnell einig sein, daß man mit modernem Equipment durchaus in der Lage ist, die absolute spektrale Verteilung von Licht zu messen, viel genauer (in Zahlen ausgedrückt) als es die menschliche Wahrnehmung kann ..
Nur wenn du daraus folgerst, daß wir jetzt alles messen können, was Menschen mit den Augen wahrnehmen, bist du ganz schön auf dem Holzweg. Es ist bis heute noch niemand gelungen, eine Farbe ohne genaue Kenntnis der Beleuchtung, aufgrund einer Messung - sagen wir einem digitalen hochpräzisen Bild - zu bestimmen. Nur wenn wir tatsächlich die Beleuchtung kennen sowie alle äußeren Einflüsse ausschalten (was extrem schwer ist!), können wir mit allen uns zur Verfügung stehenden technischen Mitteln die Farbe eines Gegenstandes bestimmen; dabei sei immer vorausgesetzt, daß der genaue Winkel der Beleuchtung und der Kamera zur beschienenen Fläche bekannt sei.
Nun bekommen wir also mit einem hochempdindlichen und genauen Farbmesser unter solch kontrollierten Bedingungen tatsächlich eine Genauigkeit, diese "Farbe" unter Milliarden zu benennen .. gegenüber den paar tausend Bezeichnungen der Menschen für Farben ist das doch wirklich eindeutig, daß diese geräte "viel mehr" können als die menschliche Wahrnehmung, oder?
Wenn du das glaubst, bist du aber auf dem Holzweg: der Mensch ist sehr wohl in der Lage, eine Farbe zu identifizieren, obwohl sie "verkehrt" - also mit falschem Licht - angestrahlt wird. Er erkennt aufgrund des Musters und der Umgebung Nuancen, die so nicht meßbar sind .. und zwar plausibel trotz unterschiedlicher Winkel zum Gegenstand.
Ich kann anhand eines digitalen Bildes beurteilen, wann die Farbtemperatur stimmig ist, wann das Abbild eine authentische Anmutung bekommt - mir ist keine Automatik bekannt, die das auch nur annähernd leisten kann.
Wir machen einen Denkfehler, wenn wir glauben daß wir menschliche Wahrnehmung durch absolute Zahlen höchster Genauigkeit ersetzen könnten - dazu sind wir nicht in der Lage, denn der Maßstab der absolut präzisen Messung ist ein falscher, er ist NICHT GEEIGNET, der Wahrnehmung Genüge zu tun .. bei der Reproduktion von Farben geht es um das gleiche wie bei der Reproduktion von Musik; nämlich ein "natürlich" vorkommendes Chaos und Gemisch in einer Art und Weise zu reproduzieren, daß es dem wahrnehmenden Menschen als echt, als authentisch, als real vorkommt.
Das kann man mit hyperleistungsstarken Rechnern im siebenstelligen Preisbereich noch immer nicht virtuell, weder für Audio noch für Video .. wir nehmen Sachen wahr, die so schwer zu ergründen sind, weil wir keine Worte dafür haben, weil wir sie nicht bewußt aussprechen können - trotzdem sind sie da, auch wenn du und ich die Messvorschrift noch nicht kennen, um sie nachzubilden .. es gibt verschiedene Untersuchungen, beispielsweise Menschen sehr naturgetreu nachzubilden, ihre Reaktionen und Eigenarten, quasi einen "echten" Menschen vorzugaukeln. Interessant ist, daß schon kleine Kinder zielsicher und intuitiv eine mühsam einstudierte und nachgebildete Sequenz von Bewegungen von einer echten, authentischen, realen Bewegung eines lebenden Menschen unterscheiden können - es weiß aber noch keiner so ganz genau, wie wir das machen.
Gruß Thorsten
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