Karl Allaut
Der Künstler
Ein Gitarrist mit grossem Namen und mehr als dreissigjähriger Bühnenerfahrung tut sich mit drei versierten Musikern aus der Hamburger Jazz-Szene zusammen, um das Great American Songbook zum Klingen zu bringen. Dem Modern-Mainstream der Jazzgitarre hat sich Karl Allaut verschrieben. der in Hamburg lebende Gitarrist kann auf eine lange und erfolgreiche Bühnenerfahrung zurückblicken und sit vor allem für den Kenner der deutschen Rock- und Popszene kein Unbekannter.
Nach dem Gitarrenstudium in Münster gehörte er Anfang der 70er Jahre zu den Gründungsmitgliedern von Udo Lindenbergs Panikorchester, später prägte sein brillantes und virtuoses Gitarrenspiel den Sounds der Bands von Inga Rumpf, Marius Müller-Westernhagen, Stefan Remmler und Achim Reichel.
Die Musik
Seit einigen Jahren gibt es eine Renaissance der klasssischen Jazzgitarre in der Tradition Charlie Christian`s und Wes Montgomery´s, die durch die lauten Fusion-und Jazzrock-Sounds der 1970er und 80er Jahre nur vorübergehend übertönt worden war. Musiker wie Mark Whitfield oder Paul Bollenback stehen für eine neue Generation von Gitarristen, die bewusst an die grosse Tradition der Archtop-Jazzgitarre anknüpfen und ihrem Instrument zugleich neue Ausdrucksmöglichkeiten erschliessen.
Das Programm des Karl Allaut Quartetts reicht von einfühlsam und feinsinnig interpretierten balladen bis zu atemberaubend rasanten und virtuos gespieleten Up-Tempo-Nummern.
Komplexe und intelligente Arrangements aus der Feder des Bandleaders wechseln mit improvisatorischen Höhenflügen, in denen das Quartett durch sein dichtes und sensibles Zusammenspiel und seine mitreissende rhythmische Vitalität erzeugt.
Wer Karl Allaut zuhört, wird nie wieder daran zweifeln, dass die klassische Jazz-Gitarre eine grosse Zukunft hat.
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aus "Die Welt", Artikel erschienen am Mi, 7. Juni 2006
Bescheiden und cool uncool: Karl Allaut spielt Jazz des Jazz wegen
Rocklegenden, cool geworden: auch nicht schlecht. Mein Udo ist schon lange tot, sang Nina Hagen zu Recht. Das war 1976, oder 77. Halbtot, nicht physisch, nur musikalisch. Karl Allaut hatte da das Panikorchester schon lange verlassen. Nun sitzt er im Planet Subotnik, hat weniger Zuhörer als Udo Kellner an einem ganz normalen Abend - und spielt auf einer dieser riesigen Gibson-Gitarren. Cool, ungerührt, Jazz. Jazz, wie man ihn zu kennen meint und wie er trotzdem jedes Mal wieder anders klingt. In Nuancen, also in dem, was zählt. Karl Allaut mit seinem Quartett, bescheiden, leise und verhalten - und auf verdammt hohem Niveau.
Es ist das Terrain der Cole Porters, George Gershwins und Konsorten, auf dem sich das Quartett bewegt, und die Grundvoraussetzungen sind geklärt. Der Swing ist klar, die Tonalitäten sind geklärt, da können alle ganz locker ihre Pfade verfolgen. Melf-Uwe Holmer, ein Trompeter der beliebten Mittellage, der hin und wieder daran erinnert, daß die alten Aufnahmen von Miles Davis auch der Bildung einer eigenen Spielauffassung im Weg stehen können, der Schlagzeuger Björn Lücker mit seinem feinsinnigen Swing und die verläßlichen Viertel von Joachim Gerth am Kontrabaß.
Der klassisch ausgebildete Allaut spielt dazu eine zurückhaltend kommentierende Begleitgitarre, die die Stimmen raffiniert miteinander verknotet. Auch in seinen solistischen Passagen stellt Allaut den Inhalt über den Effekt, verzichtet auf jegliche Virtuosenseligkeit, die die Suppe des Jazz so häufig versalzt. Zu cool der Mann, zu unabhängig von den Folgen des Erfolgs. Hier gibt es nur zu huldigen: dem Jazz, der Musik und dem Universum der Möglichkeiten, die sich zwischen den Harmonien verborgen halten. sth
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Die Auftritte sind recht skuril, denn den Meister scheint das Publikum eh nicht zu interessieren. Er spielt sein Instrument für sich, für die Band, für das Stück, für den Moment. Das Publikum stört ihn dabei nicht, kommen zu Konzerten ohnehin nicht mehr als ein paar Zuschauer, denn Werbung oder gar Veröffentlichungen – Fehlanzeige. M. E. einer der besten Gitarristen, die dieses Land hat. Wenn er in Eurer Nähe auftritt: unbedingt hingehen!
Der Künstler
Ein Gitarrist mit grossem Namen und mehr als dreissigjähriger Bühnenerfahrung tut sich mit drei versierten Musikern aus der Hamburger Jazz-Szene zusammen, um das Great American Songbook zum Klingen zu bringen. Dem Modern-Mainstream der Jazzgitarre hat sich Karl Allaut verschrieben. der in Hamburg lebende Gitarrist kann auf eine lange und erfolgreiche Bühnenerfahrung zurückblicken und sit vor allem für den Kenner der deutschen Rock- und Popszene kein Unbekannter.
Nach dem Gitarrenstudium in Münster gehörte er Anfang der 70er Jahre zu den Gründungsmitgliedern von Udo Lindenbergs Panikorchester, später prägte sein brillantes und virtuoses Gitarrenspiel den Sounds der Bands von Inga Rumpf, Marius Müller-Westernhagen, Stefan Remmler und Achim Reichel.
Die Musik
Seit einigen Jahren gibt es eine Renaissance der klasssischen Jazzgitarre in der Tradition Charlie Christian`s und Wes Montgomery´s, die durch die lauten Fusion-und Jazzrock-Sounds der 1970er und 80er Jahre nur vorübergehend übertönt worden war. Musiker wie Mark Whitfield oder Paul Bollenback stehen für eine neue Generation von Gitarristen, die bewusst an die grosse Tradition der Archtop-Jazzgitarre anknüpfen und ihrem Instrument zugleich neue Ausdrucksmöglichkeiten erschliessen.
Das Programm des Karl Allaut Quartetts reicht von einfühlsam und feinsinnig interpretierten balladen bis zu atemberaubend rasanten und virtuos gespieleten Up-Tempo-Nummern.
Komplexe und intelligente Arrangements aus der Feder des Bandleaders wechseln mit improvisatorischen Höhenflügen, in denen das Quartett durch sein dichtes und sensibles Zusammenspiel und seine mitreissende rhythmische Vitalität erzeugt.
Wer Karl Allaut zuhört, wird nie wieder daran zweifeln, dass die klassische Jazz-Gitarre eine grosse Zukunft hat.
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aus "Die Welt", Artikel erschienen am Mi, 7. Juni 2006
Bescheiden und cool uncool: Karl Allaut spielt Jazz des Jazz wegen
Rocklegenden, cool geworden: auch nicht schlecht. Mein Udo ist schon lange tot, sang Nina Hagen zu Recht. Das war 1976, oder 77. Halbtot, nicht physisch, nur musikalisch. Karl Allaut hatte da das Panikorchester schon lange verlassen. Nun sitzt er im Planet Subotnik, hat weniger Zuhörer als Udo Kellner an einem ganz normalen Abend - und spielt auf einer dieser riesigen Gibson-Gitarren. Cool, ungerührt, Jazz. Jazz, wie man ihn zu kennen meint und wie er trotzdem jedes Mal wieder anders klingt. In Nuancen, also in dem, was zählt. Karl Allaut mit seinem Quartett, bescheiden, leise und verhalten - und auf verdammt hohem Niveau.
Es ist das Terrain der Cole Porters, George Gershwins und Konsorten, auf dem sich das Quartett bewegt, und die Grundvoraussetzungen sind geklärt. Der Swing ist klar, die Tonalitäten sind geklärt, da können alle ganz locker ihre Pfade verfolgen. Melf-Uwe Holmer, ein Trompeter der beliebten Mittellage, der hin und wieder daran erinnert, daß die alten Aufnahmen von Miles Davis auch der Bildung einer eigenen Spielauffassung im Weg stehen können, der Schlagzeuger Björn Lücker mit seinem feinsinnigen Swing und die verläßlichen Viertel von Joachim Gerth am Kontrabaß.
Der klassisch ausgebildete Allaut spielt dazu eine zurückhaltend kommentierende Begleitgitarre, die die Stimmen raffiniert miteinander verknotet. Auch in seinen solistischen Passagen stellt Allaut den Inhalt über den Effekt, verzichtet auf jegliche Virtuosenseligkeit, die die Suppe des Jazz so häufig versalzt. Zu cool der Mann, zu unabhängig von den Folgen des Erfolgs. Hier gibt es nur zu huldigen: dem Jazz, der Musik und dem Universum der Möglichkeiten, die sich zwischen den Harmonien verborgen halten. sth
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Die Auftritte sind recht skuril, denn den Meister scheint das Publikum eh nicht zu interessieren. Er spielt sein Instrument für sich, für die Band, für das Stück, für den Moment. Das Publikum stört ihn dabei nicht, kommen zu Konzerten ohnehin nicht mehr als ein paar Zuschauer, denn Werbung oder gar Veröffentlichungen – Fehlanzeige. M. E. einer der besten Gitarristen, die dieses Land hat. Wenn er in Eurer Nähe auftritt: unbedingt hingehen!
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