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Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

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    AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

    Nicht das Ihr denkt meine Lowther tuns nicht mehr, doch doch, die führen nur im Moment ein etwas stiefmütterliches Dasein, hauptsächlich werden die dazu missbraucht, den etwas dünnen Klang meines Flachbildfernsehers aufzupäppeln, Musik höre ich zur Zeit eher selten damit. Bei Filmen wie Avatar o. ä. habe ich mich fast erschrocken, wie die auf einmal aufdrehten, besonders bei Explosionsgeräuschen. Da wird einem dann wieder schlagartig klar, das man da recht hübsche Dynamikwunder stehen hat, die bei "normalen" Fernsehproduktionen kaum gefordert werden.

    Gruß,
    joachim
    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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      AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

      echte breitbänder - ich kenn einige, hab auch selbst welche, die zum hören sehr gut geeignet sind - selbst im 10-20 euro-bereich (z.b. monacor etc. - pro chassis natürlich).
      kleiner aktiver sub dazu - geht sehr gut.
      aber bei leisen pegeln oder im schlafzimmer gehts auch ohne mit kleiner tml z.b.
      hab noch eine ganze reihe pärchen der verschiedensten marken zu hause herumliegen und will immer was damit machen, komm aber nicht dazu - vor allem, weil momentan kein bedarf besteht und niemand was braucht.

      aber die sympatischeste lösung ist mir immer noch ein zweiwegsystem mit sehr tief getrenntem a.m.t., durch die konstruktion praktisch ein punktstrahler trotz der beiden chassis - wie meine aulos.
      denk auch schon länger über die kithara nach - der große a.m.t. wird erst bei 650 hz getrennt.
      denk mir, soviel wie nötig und sowenig wie möglich.
      gruß reinhard

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        AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

        Also diese "Voxativ" mit ihrem Preis und Aussehen tut schon ordentlich "weh", und dann noch diese extrem welligen Frequenzkurven.

        Ich kann auch gar nicht verstehen was sich der Hersteller bei so einem Projekt denkt, ist mir einfach zu schräg...

        Gruß, Felix

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          AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

          Zitat von ra Beitrag anzeigen
          echte breitbänder - ich kenn einige, hab auch selbst welche, die zum hören sehr gut geeignet sind - ...

          Hallo Reinhard,


          das kann ich aus eigener Hör- und Messpraxis bestätigen: Es gibt durchaus akzeptable "klassisch" aufgebaute Breitbänder.


          (@alle)

          Einschränkungen konventioneller "Breitbänder"

          Jedoch ...

          vor allem größere Breitbänder mit "Schwirrkonus" (oder "Hochtonkonus" engl. "Whizzer Cone") sind de Facto "mechanische Mehrwegesysteme", bei denen oft eine steifere Verbindung zw. Schwingspule und Schwirrkonus besteht als zw. Schwingspule und Hauptmembran.

          Dies soll dann zu einer "de Facto Tiefpassfilterung" der Antriebskraft für die Hauptmembran führen, so daß im (oberen) Hochton, bevorzugt noch der Schwirrkonus aktiv ist. Auch eine konventionell aussehende Staubschutzkappe kann die Funktion der Hochtonübertragung in ähnlicher Weise übernehmen: Das hängt u.a. von der Gestaltung der Verbindung mit der Schwingspule ab.

          U.a. wegen Partialschwingungen der Hauptmembran (oft schon ab dem Mittelton) kann das Übernahmeverhalten jedoch bei einem Breitbänder kaum so "lehrbuchmäßig" wie bei einer "elektronisch wirksamen" Frequenzweiche gestaltet werden, bei der solche Effekte überhaupt nicht vorhanden sind.



          Wunsch und Wirklichkeit: Legendenbildung

          Die romantische Vorstellung also, bei einem "Breitbandsystem" würden alle Frequenzen "in gleicher Weise" (von derselben Membran bzw. denselben schwingfähigen Zonen und womöglich noch ganz ohne Phasendrehungen, Interferenzen etc. ... ) abgestrahlt, ist also grundsätzlich falsch:

          Das gilt zumindest dann, wenn man sich von der akustischen Funktion leiten lässt und nicht nur von dem, was man zu sehen glaubt.

          Da die meisten HiFi Konsumenten (und leider oft ebenso Händler und Werbestrategen) jedoch über keine tieferen akustischen bzw. elektroakustischen Kenntnisse verfügen, sind in der Branche ganz allgemein sachfremde (Verkaufs-) Argumentationen üblich, welche an der wirklichen Funktion von Komponenten und ihrem realen Zusammenwirken oftmals vollständig vorbei gehen.



          Zurück in der elektroakustischen und klanglichen Realität

          Für ein wirklich "gutes" konventionelles Breitbandsystem (*), welches frei von "allzu auffälligen Übernahmeffekten" (s.o.) im empfindlichen Frequenzbereich des Gehörs sein soll, besteht m.E. eine Größenbeschränkung, die je nach Aufbau irgendwo unterhalb ca. 10cm Membrandurchmesser liegen kann.

          Materialwahl und Dimensionierung sind bei Breitbändern allerdings eine Kunst, von daher sind "wirklich gute" eher die Minderheit. Die Wahrscheinlichkeit solche zu finden steigt jedoch bei den eher kleineren Exemplaren (und nicht zwingend mit dem Preis ...).

          Das bedeutet dann in vielen Fällen, daß man sich für die "Tieftonarbeit" (wo mehr Verschiebevolumen "Membranfläche X Hub" benötigt wird) nach einem passenden Tieftöner samt Gehäusekonzept umschauen muss.

          Und schon wäre man beim sog. "FAST" Design ("Fullrange and Subwoofer" oder auch "Woofer" ...), d.h. bei 2 Wegen bzw. einem Sub/Sat System.


          Wenn man von Sub/Sat Systemen (mit Breitband Bestückung des Satelliten ...) absieht, ist es m.E. nicht immer leicht, einen "FAST" Aufbau von einem konventionellen 2-Wege System mit niedriger Übernahmefrequenz zu unterscheiden, d.h. die Übergänge sind durchaus fließend:

          Bei Übernahmefrequenzen z.B. von 300 ... 600Hz können schon sehr kleine "Breitbänder" eingesetzt werden, die dann eher die Rolle spezialisierter Mittel-/Hochtöner übernehmen können.


          _______________

          (*) u.a. Biegewellenwandler arbeiten hier anders.
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.09.2016, 13:31.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

            Hallo Oliver, den perfekten Breitbänder gibt es nicht, genauso wenig den perfekten Lautsprecher im Allgemeinen. Ich bin mir bei den Lowther Chassis durchaus bewusst, das die im Frequenzgang wenig linear sind und einige Spitzen bei 3 - 5 Khz aufweisen und ab 10 KHZ ziemlich abflachen, ist natürlich nicht schön. Durch geschickte Aufstellung kann man dem allerdings ganz gut entgegenwirken, ganz beseitigen liesse sich der Peak aber wohl nur mit einem Equalizer. Als Purist lehne ich solche Frequenzmanipulationen aber ab. Das Einzige das ich mir vorstellen könnte wäre ein ergänzendes Subbasssystem, das ab 40 Hz abwärts einsteigen würde, allerdings müsste das wohl auch ein Horn sein, um mit der restlichen Peripherie überhaupt "zeitlich" mitzukommen.

            Gruss,
            Joachim
            Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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              AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

              Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen
              ...
              Das Einzige das ich mir vorstellen könnte wäre ein ergänzendes Subbasssystem, das ab 40 Hz abwärts einsteigen würde, allerdings müsste das wohl auch ein Horn sein, um mit der restlichen Peripherie überhaupt "zeitlich" mitzukommen.

              ...

              Hallo Joachim,


              wer im Tiefton unter Raumeinfluss so etwas wie "gutes Impulsverhalten" realisieren möchte, der kommt um Schallquellen mit Richtwirkung kaum herum.

              Für die Wiedergabe sehr tiefer Frequenzen innerhalb von Wohnräumen "normaler Größe" sind Hörner jedoch mit Abstand die schlechteste Wahl, denn die erforderlichen riesigen Mundflächen für Frequenzen <80Hz können einfach nicht mehr realisiert werden.

              Es entstehen dann regelmäßig Hornsysteme mit wissentlich verkleinerter Mundfläche, die unter erheblichen Reflexionen am Hornmund leiden (*) und deshalb viel eher eine "Ansammlung ernster akustischer Probleme" darstellen als einen wirklich guten Tieftonlautsprecher (**).

              Auch die Kontrolle über die Richtwirkung geht übrigens zum großen Teil verloren, wenn eine (zu kleine) gegebene (Trichter-) Mundfläche für die Abstrahlung von zu großen Wellenlängen (d.h. zu tiefen Frequenzen) "missbraucht" wird.

              Dipole und Kardioide sind für eine impulssaubere Tieftonwiedergabe unter Raumeinfluss (d.h. in Wohnräumen und anderen "akustisch kleinen Räumen") daher m.E. eindeutig das Mittel der Wahl (***).



              Zum Thema "Basspräzision" kommt hier nochmal ein Rückgriff auf eine vergangene Diskussion:


              Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen

              @alle

              Das hier sind im Vergleich "relevante Unterschiede" (!) u.a. in der "Basspräzision":








              Die hier gezeigten Effekte im Einschwingverhalten werden allein durch veränderte Richtwirkung (und ggf. Positionierung und Ausrichtung) von Tieftonquellen - Lautsprechern - im Raum verursacht. ...
              ___________

              (*) Das wiederum bedeutet "zeitliches Verschmieren" und Resonanzerscheinungen.

              (**) Bei Konstruktionen im Freien und in großen Hallen - insbesondere bei festen Installationen - kann das natürlich anders aussehen, weil man die Mundfläche von Tieftonhörnern dort ganz anders dimensionieren kann (ggf. auch durch "Stacking" mehrerer Systeme).

              (***) Alternativen wären hier DBA, SBA und ggf. unter bestimmten Bedingungen "Multisub" Anordnungen. Alle diese Systeme sind jedoch in ihrer Funktion oberhalb des tiefen bzw. mittleren Tieftons sehr eingeschränkt.
              Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.09.2016, 13:50.
              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen
                Hallo Oliver, den perfekten Breitbänder gibt es nicht, genauso wenig den perfekten Lautsprecher im Allgemeinen. Ich bin mir bei den Lowther Chassis durchaus bewusst, das die im Frequenzgang wenig linear sind und einige Spitzen bei 3 - 5 Khz aufweisen und ab 10 KHZ ziemlich abflachen, ist natürlich nicht schön. Durch geschickte Aufstellung kann man dem allerdings ganz gut entgegenwirken, ganz beseitigen liesse sich der Peak aber wohl nur mit einem Equalizer. Als Purist lehne ich solche Frequenzmanipulationen aber ab.
                ...
                (Hervorhebung durch mich)


                Hallo Joachim,


                es ist auch nach meiner Auffassung allemal besser, Fehler im Impulsverhalten (im Frequenzgang auf Achse, im Abstrahlverhalten etc. ...) eines Gesamt-LS (oder Einzelschallwandlers) am besten erst gar nicht entstehen zu lassen (etwa durch geschickte Materialwahl, Gestaltung, Dimensionierung, Bedämpfung, ...).

                Nachträgliche elektronische Korrekturen (wenn "das Kind schon in den Brunnen gefallen ist") können sinnvoll sein, müsssen es aber nicht immer.

                Als Faustregel (mit Ausnahmen ...) kann man sagen:

                Resonanzeffekte sind einer Behandlung u.a. durch DSP basierte Filter zugänglich, bei Interferenzeffekten riskiert man klanglich sogar eine Verschlimmerung.

                Hat man nicht die Erfahrung/Methodik beides sicher voneinander zu unterscheiden, so ist "Finger weg" (insbesondere ab dem Mittelton aufwärts) bestimmt nicht immer die schlechteste Option ....

                Wenn man übrigens durch (moderate ?) Veränderung von Abhörposition/Aufstellung z.B. einer bestimmten (oft unangenehmen) Anomalie im Frequenzgang "aus dem Weg gehen" kann, so kann es tatsächlich eine Interferenzerscheinung sein.


                Auf der anderen Seite sind gerade Breitbandsysteme nun mal oft "fehlerbehaftet", (u.a. etwas "ruppiger" im Frequenzgang) dazu zählen oft klassische Resonanzen und ebenso breitbandige Unausgewogenheiten im Energiefrequenzgang und/oder auf Achse:

                Beschränkt man sich auf solche Artefakte (oder auch tonale "Dysbalancen"), die wirklich kompensierbar sind - macht also auschließlich "vernünftige" und maßvolle Eingriffe - so kann man einigen Breitbändern damit durchaus zu besserer "über alles" Qualität verhelfen.


                Deshalb ist "nicht zuviel tun" wirklich oft gut, andererseits können allzu pauschale Doktrinen auch zu verschiedenen Formen von klanglichem Masochismus führen ... ;)

                Der Einzelfall sollte entscheiden, das geht aber oft schon über das in allgemeinen HiFi Foren Leistbare hinaus.

                Im ein- oder anderen "Hardcore Selbstbauforum" kann man sich damit sicher befassen, wenn man die richtigen Teilnehmer (u.a. zu Rat bei Ausführung und Interpretation eigener "Messorgien") dafür findet ... (*).

                ___________

                (*) Vgl. hierzu Thema: "In welchen Foren macht ihr noch mit":

                Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.09.2016, 15:06.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                  AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                  ... in meiner Atmos-LS-Installation sind die Decken-LS Breitbandsysteme. Noch vor einigen Monaten war ich vom Gedanken beseelt, mich nach sehr hochwertigen Decken-Lautsprechern umzusehen, aber der Preis von 800 € pro Stück hat mich dann doch wieder eingebremst und am akustischen Mehrwert zweifeln lassen; denn die Decken-LS haben ja nur die Aufgabe, im Zusammenspiel mit den übrigen Lautsprechern das dreidimensionale Schallfeld aufzubauen.

                  Bei Auro ist die Gewichtung allerdings anders.

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                    AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                    Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                    ....
                    Nachträgliche elektronische Korrekturen (wenn "das Kind schon in den Brunnen gefallen ist") können sinnvoll sein, müsssen es aber nicht immer.

                    Als Faustregel (mit Ausnahmen ...) kann man sagen:

                    Resonanzeffekte sind einer Behandlung u.a. durch DSP basierte Filter zugänglich, bei Interferenzeffekten riskiert man klanglich sogar eine Verschlimmerung..
                    Ist ein von Haus aus nicht "lnieares" Chassis durch Resonanzeffekte nicht linear?
                    Ist die AmplitudenFG Änderung durch Einbau in eine Schallführung (Horn, Waveguide) ein Resonanzeffekt?
                    Ist die Baffle-Step Entzerrung ein Resonanzeffekt?

                    Ich weiß wirklich nicht wie das definiert ist (was ist überhaupt keine Resonanz?) daher die Frage.

                    Zitat von Atmos Beitrag anzeigen
                    ... in meiner Atmos-LS-Installation sind die Decken-LS Breitbandsysteme. Noch vor einigen Monaten war ich vom Gedanken beseelt, mich nach sehr hochwertigen Decken-Lautsprechern umzusehen, aber der Preis von 800 € pro Stück hat mich dann doch wieder eingebremst und am akustischen Mehrwert zweifeln lassen; denn die Decken-LS haben ja nur die Aufgabe, im Zusammenspiel mit den übrigen Lautsprechern das dreidimensionale Schallfeld aufzubauen.
                    Das gilt halt für jeden Lautsprecher.
                    Aus manchen (Center bei Film) kommt halt was wichtigeres raus aus aus dem Back Surround rechts z.B.

                    Im Grunde kann man für die Decke-Lautsprecher aber auch jeden "normalen" Lautsprecher nehmen.
                    Sinnvoll wären welche die an jeden Hörplatz gleiches (=möglichst ähnlich) liefern.
                    In einer Sitzreihe ja auch konventionell mit nem Halbraumstrahler (z.B. 8", 2", 0,75") machbar. Bei 2 oder mehr Sitzreihen nicht so einfach. :Y

                    mfg

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                      AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                      Von all den Hochwirkungsgrad-Breitbändern (Lowther, Voxativ u.Ä.) kenne ich keinen der nicht auffällig verfärbt ... in guter Erinnerung habe ich die kleinen Jordans - die waren halt ''Leisetreter'' ....

                      LG, dB
                      don't
                      panic

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                        AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                        Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                        Ist ein von Haus aus nicht "lnieares" Chassis durch Resonanzeffekte nicht linear?
                        Ist die AmplitudenFG Änderung durch Einbau in eine Schallführung (Horn, Waveguide) ein Resonanzeffekt?
                        Ist die Baffle-Step Entzerrung ein Resonanzeffekt?

                        Hallo Richard,

                        bei den von mir o.g. "Anomalien" im Frequenzgang (auf Achse) stellt sich mir vor allem die Frage: Tritt die Anomalie auch "unter (anderen) Winkeln" auf, bzw. tritt sie auch im Energiefrequenzgang auf ?

                        Die Phänomene bei Trichtern (Schallführungen), welche keinen reflexionsarmen Abschluss haben (wie u.a. bei Tieftonhörnern für Wohnräume mit typischerweise stets zu kleinen Mundöffnungen), sind m.E. Resonanzerscheinungen (lambda/4 Resonanz und evt. auch Vielfache davon im Frequenzbereich ...).

                        Möglicher Kompensationbedarf bei einer zu hohen oder auch zu niedrigen Einbaugüte - etwa eines (Tiefton-, Mittelton-, Hochton- ...) Treibers in geschlossener Box (Kammer) - fällt m.E. durchaus auch unter (kompensierbare) "Resonanzphänomene".

                        Die Interaktion eines Treibers mit "parasitären Schallquellen" an der Schallwandkante (durch Kantenbeugung) des Gehäuses sind eher Interferenzeffekte, die sich bei Mittelung über größere Winkelbereiche "ausmitteln" können:

                        Hier ist die Frage nach dem Sinn einer Kompensation nicht so leicht zu beantworten, denn kompensiert man für einen best. Abhörwinkel, dann entstehen im Energiefrequenzgang oft dadurch erst Auffälligkeiten, die ohne "Korrekturversuch" noch nicht da waren (oder noch nicht so ausgeprägt waren) ...


                        Auch der "Baffle Step" eines LS ist nicht nur von seiner Gehäuseform abhängig, sondern (in der Praxis) auch von der konkreten Aufstellung des LS im Raum.

                        Eine Baffle Step Entzerrung, welche für das Freifeld "passend" ist, muss nicht für alle konkreten Aufstellungsarten des LS passend sein (unmittelbar vor Wand, frei, neben Seitenwand, direkt auf Boden, auf hohem Ständer über Boden ...).

                        Damit kommt man bei der Baffle Step Korrektur m.E. bereits deutlich an die Grenze zum Korrekturversuch der LS-Raum Interaktion. Es handelt sich bei größeren Schallwänden und Gehäusen m.E. jedenfalls um keine "alleinige und abgrenzbare" LS Eigenschaft mehr.
                        Zuletzt geändert von dipol-audio; 04.09.2016, 17:52.
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                          AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                          Zitat von schauki Beitrag anzeigen

                          Ich weiß wirklich nicht wie das definiert ist (was ist überhaupt keine Resonanz?) daher die Frage.

                          ...

                          Hallo Richard,

                          zwei gedachte Kugelstrahler (im Freifeld und mit demselben Signal angesteuert) in einem bestimmten Abstand, die gemeinsam ein "verzipfeltes" Rundstrahlverhalten (Polardiagramm) erzeugen, wären ein Beispiel für (nur) Interferenz, ohne daß dafür Resonanz eine Rolle spielen muss.

                          Jeder "Längenresonator" (Orgelpfeife u. dergl.) beruht natürlich ebenfalls auf Interferenz (Wirkung nach dem Überlagerungsprinzip von Wellen). Daher hat man oft dort, wo Resonanz auftaucht, auch Interferenz:

                          Eine Trennung der potentiell verknüpften Phänomene ist damit wohl nicht in allen Fällen möglich bzw. wäre dann "sprachlich künstlich" nicht aber praxisdienlich.

                          Die Interaktion eines LS mit seinen Spiegelschallquellen (*) im Hörraum (deutlich oberhalb der Schröderfrequenz des Raums ...) ist m.E. primär als ein Interferenzphänomen zu beschreiben, denn der modale Einfluss (>> resonanzartig) des Raums weicht bei diesen Frequenzen einem statistischen Einfluss des Raums (>> d.h. keine einzelnen Moden/Eigenresonanzen sind mehr identifizierbar).

                          Ein (zumal elektronischer) "Kompensationsbedarf" (deutlich oberhalb der Schröderfrequenz des Raums, für Wohnraumgröße also meist vom "mittleren bis oberen" Bass an aufwärts) ist dort also (zumindest pauschal) ebenfalls nicht so leicht zu entscheiden (**).

                          Minimalphasigkeit des Gesamtsystems (Schallquellen >> LS-Gehäuse und Beugung >> Raumreflexionen >> Phänomene am konkreten Hörplatz) ist ein Kriterium auf technischer Ebene.

                          Die konkrete (?), absehbare (?), klangliche Wirkung eines Phänomens (durch Spiegelschallquellen der LS in unterschiedlichster Ausprägung) auf den binaural hörenden HiFi-Hörer (***) stellt uns wohl vor weitere Kriterien,

                          ob im konkreten Fall eine "elektron. Kompensation" (im akust. Korrelat wie definiert ?) sinnvoll d.h. hilfreich sei ...

                          _____________

                          (*) Besonders wenn das Hauptaugenmerk auf den "frühen, pegelstarken" Spiegelschallquellen 1ter bis 2ter Ordnung liegt.


                          (**) Unterscheidung "Room Correction" vs. "Speaker Correction":

                          Beides sind durchaus unterschiedliche Sportarten (wenn auch mit Überlappungsbereich) und eine lieblose (d.h. nicht auf Analyse des konkreten Objekts beruhende) "Speaker Correction" (vor allem an einem bereits sehr guten LS) wird deshalb sehr schnell nur in einer "Verschlimmbesserung" enden ...


                          (**') der auch (Hör-) Raumeffekte für den Klangeindruck teils bereits "kompensiert" aber auch "auswertet" und für seinen zu bildenden Klangeindruck "heranzieht" ...
                          Zuletzt geändert von dipol-audio; 04.09.2016, 19:12.
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                            AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                            Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                            ....

                            Beides sind durchaus unterschiedliche Sportarten (wenn auch mit Überlappungsbereich) und eine lieblose (d.h. nicht auf Analyse des konkreten Objekts beruhende) "Speaker Correction" (vor allem an einem bereits sehr guten LS) wird deshalb sehr schnell nur in einer "Verschlimmbesserung" enden ...
                            Grundsätzlich verstehe ich was du meinst und ich bin deiner Meinung.
                            Jedoch kann das vor allem für Leute die sich damit noch nicht ernsthaft beschäftigt haben in die Richtung gehen als ob DSP "böse" wäre.

                            Und das wäre der falsche Schluss.
                            Mit DSP Filtern lassen sich nahezu alle Funktionen analoger Filter kreieren und bringen so den selben Output, sie erweitern aber die Möglichkeiten und können prinzipiell zu dem "besseren" Lautsprecher führen.

                            mfg

                            Kommentar


                              AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                              Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                              ....
                              Sinnvoll wären welche die an jeden Hörplatz gleiches (=möglichst ähnlich) liefern.
                              In einer Sitzreihe ja auch konventionell mit nem Halbraumstrahler (z.B. 8", 2", 0,75") machbar. Bei 2 oder mehr Sitzreihen nicht so einfach. :Y
                              ...
                              .... bei Dolby Atmos gestaltet sich die Sachlage aber ganz anders; unabhängig vom Sitzplatz bleibt das Klangobjekt da, wo es hin projiziert wird.

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                                AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                                Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                                ....
                                Mit DSP Filtern lassen sich nahezu alle Funktionen analoger Filter kreieren und bringen so den selben Output, sie erweitern aber die Möglichkeiten und können prinzipiell zu dem "besseren" Lautsprecher führen.

                                ...
                                .... das trifft aber nur zu, wenn Raum und LS-Installation schon optimal passen, dann gelingt der Feinschliff mittels DSP.

                                In der Praxis wird aber verbogen, was das Zeugs hält.

                                Bei Antimode in der Betriebsanleitung heisst es, dass der Effekt um so positiver auffällt, je schlechter der Platz des Subwoofers gewählt wurde.

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