AW: Die Quelle zuerst - oder??
Zitatübernahme von Genelec, longueval:
"The risk is, with small loudspeakers which inherently are less directional in mid frequencies that the dip just moves to the low mid-band and causes even worse coloration. As seen above, the distances between 0 and 20 cm from the wall let the loudspeaker response to be, in most cases, unaltered; i.e. the directivity of the loudspeaker is high enough so that the rear radiation cannot cause a severe cancellation."
Die Analyse von Genelec ist an der hervorgehobenen Stelle vollkommen richtig, nur die Auffassung man hätte z.B. bei einem Kleinmonitor etwa im Bereich 360Hz (oder gar 180Hz ...) schon genug "Rückwärtsdämpfung", um eine Reflexion an der Frontwand deutlich zu unterdrücken, ist pures Wunschdenken oder wäre eine Marketing Aussage "wider besseren Wissens".
Man würde sonst für Satellitenbetrieb der "8240" nicht selbst wieder ausdrücklich Abstände über 1m empfehlen.
Eine deutliche Unterdrückung von Frontwandreflexionen im oberen Bass bzw. unteren Mittelton ist hier (8030, 8240) nicht zu erwarten:
Eine Genelec "8240" ist z.B. ca. 22 cm tief, deshalb kann ihre Schallwand selbst bei "unmittelbar vor Wand" Aufstellung nie näher als eben 22 cm an die Frontwand des Raumes herankommen: Sie steht deutlich vor und kann u.a. aufgrund ihrer Tiefe in Relation zur Schallwandabmessung auch "keine Wandintergration vortäuschen", selbst wenn man sie direkt davor stellen würde.
Die Auslöschungsfrequenz liegt damit irgendwo unterhalb 390Hz, bei größeren Wandabständen (z.B. 44cm von Schallwandebene zur Frontwandebene des Raums) noch erheblich niedriger (z.B. unter 195Hz).
Doch selbst z.B. bei 360Hz hat ein Kleinmonitor mit konventioneller monopolarer Abstrahlung, ca. 23cm breiter Schallwand und einem 6 Zoll Tieftöner noch keine ernstzunehmende "Rückwärtsdämpfung" und unter 200Hz noch viel weniger:
- wenn man zum Zweck der Rückwärtsdämpfung keinen Kardioid bauen will, dann hat man eben keinen
- wenn man einen LS (als Alternative) auch nicht "akustisch in die Wand integriert", dann erreicht man bei einer gewissen Bautiefe den gleichen Effekt auch nicht mehr durch "davorstellen" (vor die Wand)
Für 50 Cents Einsatz bekommt man eben auch nicht das ewige Leben. Will man hingegen wirklich ein Lautsprecher-/Raum System ohne nennenswerte Frontwandreflexionen, dann müsste man dafür etwas tun (*).
Eben: Angenommen Du bringst Deine unterste Auslöschungsfrequenz auf 200Hz hoch (sehr kleiner Wandabstand bei mittelgroßem Monitor) und machst gleichzeitig Deine Frontwand bis 200Hz herunter nennenswert schallabsorbierend (z.B. alpha = 80% bei 200Hz): Das würde funktionieren.
Dazu benötigst Du jedoch poröse Absorber erheblicher Dicke vorzugsweise über die gesamte Frontwand oder Schnelleabsorber mit erheblichem Wandabstand vor der Frontwand.
Genau aus diesem Grund sind wir aber auch noch weit entfernt davon, eine solche individuelle Lösung "dem normalen Hörer" etwa als praktikabel unter Wohnraumaspekten vermitteln zu können. Es ist evt. in Einzelfällen umsetzbar, das ist richtig.
"Sehr viel poröse Absorber im Raum" sind aus meiner Sicht meist ein - m.E. ziemlich uneleganter - Ersatz für LS mit passender Richtcharakteristik: Nichts anderes ist es am Ende.
____________
(*) D.h. die Entwicklungsabteilung müsste was tun, nicht die Marketingabteilung.
Zitatübernahme von Genelec, longueval:
"The risk is, with small loudspeakers which inherently are less directional in mid frequencies that the dip just moves to the low mid-band and causes even worse coloration. As seen above, the distances between 0 and 20 cm from the wall let the loudspeaker response to be, in most cases, unaltered; i.e. the directivity of the loudspeaker is high enough so that the rear radiation cannot cause a severe cancellation."
Die Analyse von Genelec ist an der hervorgehobenen Stelle vollkommen richtig, nur die Auffassung man hätte z.B. bei einem Kleinmonitor etwa im Bereich 360Hz (oder gar 180Hz ...) schon genug "Rückwärtsdämpfung", um eine Reflexion an der Frontwand deutlich zu unterdrücken, ist pures Wunschdenken oder wäre eine Marketing Aussage "wider besseren Wissens".
Man würde sonst für Satellitenbetrieb der "8240" nicht selbst wieder ausdrücklich Abstände über 1m empfehlen.
Eine deutliche Unterdrückung von Frontwandreflexionen im oberen Bass bzw. unteren Mittelton ist hier (8030, 8240) nicht zu erwarten:
Eine Genelec "8240" ist z.B. ca. 22 cm tief, deshalb kann ihre Schallwand selbst bei "unmittelbar vor Wand" Aufstellung nie näher als eben 22 cm an die Frontwand des Raumes herankommen: Sie steht deutlich vor und kann u.a. aufgrund ihrer Tiefe in Relation zur Schallwandabmessung auch "keine Wandintergration vortäuschen", selbst wenn man sie direkt davor stellen würde.
Die Auslöschungsfrequenz liegt damit irgendwo unterhalb 390Hz, bei größeren Wandabständen (z.B. 44cm von Schallwandebene zur Frontwandebene des Raums) noch erheblich niedriger (z.B. unter 195Hz).
Doch selbst z.B. bei 360Hz hat ein Kleinmonitor mit konventioneller monopolarer Abstrahlung, ca. 23cm breiter Schallwand und einem 6 Zoll Tieftöner noch keine ernstzunehmende "Rückwärtsdämpfung" und unter 200Hz noch viel weniger:
- wenn man zum Zweck der Rückwärtsdämpfung keinen Kardioid bauen will, dann hat man eben keinen
- wenn man einen LS (als Alternative) auch nicht "akustisch in die Wand integriert", dann erreicht man bei einer gewissen Bautiefe den gleichen Effekt auch nicht mehr durch "davorstellen" (vor die Wand)
Für 50 Cents Einsatz bekommt man eben auch nicht das ewige Leben. Will man hingegen wirklich ein Lautsprecher-/Raum System ohne nennenswerte Frontwandreflexionen, dann müsste man dafür etwas tun (*).
Zitat von longueval
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Dazu benötigst Du jedoch poröse Absorber erheblicher Dicke vorzugsweise über die gesamte Frontwand oder Schnelleabsorber mit erheblichem Wandabstand vor der Frontwand.
Genau aus diesem Grund sind wir aber auch noch weit entfernt davon, eine solche individuelle Lösung "dem normalen Hörer" etwa als praktikabel unter Wohnraumaspekten vermitteln zu können. Es ist evt. in Einzelfällen umsetzbar, das ist richtig.
"Sehr viel poröse Absorber im Raum" sind aus meiner Sicht meist ein - m.E. ziemlich uneleganter - Ersatz für LS mit passender Richtcharakteristik: Nichts anderes ist es am Ende.
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(*) D.h. die Entwicklungsabteilung müsste was tun, nicht die Marketingabteilung.
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