Das Bestreben eines Lautsprecherherstellers

[David]

Der technische Fortschritt der letzten 10-20 Jahre scheint schon gewaltig zu sein. Aber war das vorher anders? Darüber habe ich schon viel nachgedacht. Ich komme aber immer wieder zu dem Schluss, dass mit Einführung der digitalen Technik (im Allgemeinen) die Geschwindigkeit des Fortschritts besonders hoch war.

Gruß
David

[Babak]

Hallo David,

da sind wir tief bei einem Subthema des Knowldge Managements, wenn es um Innovationen geht.

Der technische Fortschritt bzw. Entwicklungen im allgemeinen laufen nicht kontinuierlich ab.

Es gibt erst eine Innovationsphase, einen Sprung, in dem neues eingeführt wird.

Danach kommt eine Zeit der kontinuierlichen Verbesserung und Adaption, da as Neue so gut wie nie gleich zu Beginn perfekt ist.
Das geht so lang, bis diese Technologie ausgereizt ist, und die Adaptionen nur noch wenig bringen und an Grenzen stoßen.

Dann kommt die nächste Phase mit Innovation und anschließender Adaption (naütrlich mit Überlappungen, es gibt nie scharfe Schnitte).

Das war immer so, und das wird immer so ein. Anscheinend funktionieren menschliche Systeme so.

Der Unterschied in der Geschichte ist, dass durch die zunehmende Vernetzung und den dadurch immer schneller werdenden Wissensaustausch solche Phasen immer schneller aufeinander folgen.

Man Vergleiche mal Entwicklungen im 20. Jhdt mit Entwicklungen im mittelalter und in der Renaissance.
Was früher Jahrhunderte brauchte, braucht jetzt wenige Jahre.

Die digitale technik war so ein innovativer Sprung.
Ich bin gespannt, was der nächste ist.

LG

Babak

[David]

Hallo Babak!
Ja, das ist einleuchtend und ich sehe es auch so.
Die Frage ist nur, was kann jetzt noch so bahnbrechendes kommen? Aber das werden sich die involvierten Leute vor der breit angelegten Digitaisierung auch gefragt haben.

Gruß
David

[Jambor]

was kann jetzt noch so bahnbrechendes kommen

LS mit 100% Wirkungsgrad?
Eine Abspielmöglichkeit, die das ganze Ohr umgeht und direkt am Hör-Nerv die Energie abgibt, ohne Raumeinflüsse und Sweetspotprobleme?

Ach es kommt schon noch etwas...

Dirk

[Babak]

Hallo,

@David
genau, so haben viele Leute vor der Digitaltechnik auch gedacht.
Ich mache mir keine Sorgen, dass etwas kommt.

z.B. was Dirk schreibt, ist ein sinnvoller Weg:
All die Zwischenschritte zum Signal im Hirn umgehen, die stören können (Raumakustik, Verzerrungen der LS bei hohen Pegeln,...)

Aber es gibt auch Zwischenschritte, die wichtig sind, damit etwas für uns natürlich klingt.
Das sind so Dinge wie die Ausbildung des Außenohrs, das den Schall auf bestimmte Weise beeinflusst, bevor er in unsere Ohren gelangt. zu diesem Außenohr gehören nicht nur die Ohrmuscheln, sondern auch Kopfform, Schultern, etc.

Das bedeutet der gleiche Schall identisch über Kopfhörer eingespielt, klingt für unterschiedliche Leute verschieden, da sie verschiedene Außenohren haben und ihr erlerntes Hören anders ist.
Für die einen entspricht das eher dem gewohnten, für andere klingt es unnatürlich.

AKG hat diese verschiedenen Auprägungen des Außenohrs in Hörprofilen zusammengefasst. Bei ihren KH-Konzepten kommen diese zur Anwendung. Bei manchen Systemen kann man sie auswählen, um das Profil zu erhalten, mit dem das gegörte am natürlichsten klingt.

Damit kann an auch umgehen, dass ein Kunstkopf für die Aufnahme verwendet wird. Der Kunstkopf kann nur eine Konstellation des Außenohrs abbilden, was eben nicht für alle passt...

Sowas dann direkt über KH oder In-Ear Speakers abgeben, ist schon mal ein Weg. Die möglichen Pegeln ohne Verzerrungen sind da viel höher. Der Raum stört gar nicht.
Ich habe beim meinem Walkman-Handy In-Ear-speaker dabei, deren Qualität mich erstaunt. Ich denke, da ist noch viel möglich.

Aber da fehlt trotzdem was:
Wir spüren den Schall auch, vor allem den Bass. Ohne dem ist Rockmusik halb so lustig.

Da hab ich vor ca. 10 Jahen was auf einer High-End Messe gesehen.
Das waren si kleine Dinger, die man unter die Couchfüsse gestellt hat. Die haben auf den Bass reagiert und das Sofa vibrieren lassen.
Davor haben sie kleine Regallautsprecher aufgestellt, und die Leute waren vom Tiefbass dieser kleinen LS begeistert bzw. haben die Subwoofer gesucht.

Vielleicht gibt es ja auch mal vibrierende Bauchbinden. ;)

Exzellene In-Ears, angesteuert über angepasste Ohrkurven mit Dingern, die einem das körperliche des Hörens (v.a. Bass).
Das wäre mal was neues, das ich mir gerne mal ausgiebig geben würde.

Und wenn man mal die Signalverarbeitung beim Hören besser kennt, kann man ja das Ganze per Cochlea-Implantat (das schon jetzt eingesetzt wird) ansteuern, am besten Wireless vom Music Server, der dann so klein ist, dass man ihn am Handgelenk trägt - natürlich mit unkomprimierter Musik.
Auch Gäste können sich dann einloggen und die Musik mithören, mit Ihren Einstellungen, Lautstärken etc...

Dann reden wir bei den gegenseitigen Besuchen über die Musik, die wir gemeinsam anhören.
Oder über die technischen Spezifikationen unserer Implantate.

LG

Babak