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    Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

    Hallo zusammen,

    ist es nicht interessant, daß es Leute gibt, die über HiFi Komponenten schreiben und uns Klangunterschiede u.a. zw. Verstärkern (und sogar Kabeln) gern eindringlich und ausführlich - in vielen "hörbaren Dimensionen" von "Feinzeichnung" bis "Räumlichkeit" und darüber hinaus ... - beschreiben möchten, wir aber u.a. rein gar nichts über deren individuellen Altershörverlust mitgeteilt bekommen ?

    Hier ein paar Durchschnittswerte Frauen und Männer (*):





    Hier ist einer der (eher wenigen) Transistor-Verstärker im gehobenen Preissegment mit geringem Dämpfungsfaktor (ca. 13 an 4 Ohm), bei dem tatsächlich in Abhängigkeit vom Impedanzverlauf der jeweils angeschlossenen LS merkliche "Nuancierungen" zu erwarten sind:








    Quelle: https://www.stereophile.com/content/...r-measurements

    Die Kurve in Magenta zeigt dabei den Einfluss einer Lastimpedanz zur "Simulation eines LS", wie sie bei Stereophile dafür verwendet wird.

    Selbst dadurch deutlich messbare - und in diesem Fall erwartbar auch hörbare - Differenzen nehmen sich (mit z.B. unter +/- 0.5 dB) im hörbaren Frequenzbereich meist harmlos aus gegen den statistisch durchaus zu erwartenden Hörverlust von ca. -8dB eines 40-Jährigen bei 8Khz.

    Was kann es also im Einzelfall jeweils bedeuten, wenn ein konkreter Autor z.B. etwas darüber schreibt, daß eine bestimmte Verstärker/Lautsprecher Kombination einen "besonderen Glanz im obersten Hochton" (für ihn ...) habe (und dies natürlich von Vorteil sei ...) ?

    Und würden wir es nicht in den meisten Fällen viel interesanter finden zu erfahren, wie die Frau des jeweiligen Autors diesen Unterschied (evt. ist sie ja auch noch ein paar Jährchen jünger ...) zw. den jeweiligen Komponenten hört ?

    Der jeweilige Autor könnte ja weiterhin den Artikel für sie formulieren, denn seiner Frau wird es wahrscheinlich nicht einfallen, darüber 2 oder gar 4 Seiten zu schreiben ...


    ________________

    (*) Die "schlimmeren" Kurven sind die der Männer und daher immer leicht zu unterscheiden.
    Zuletzt geändert von dipol-audio; 25.06.2017, 16:20.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

    #2
    AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

    :D

    hihi

    noch ärger ist es bei denen, die sich oft und lang in proberäumen, clubs herumtreiben bzw oft und lang und laut musik hören. (die haben dann richtige löcher bei gewissen frequenzen, bzw oft verbunden mit hyperakusis)
    ich stell schon lang nix mehr über 10khz ein, wie aufgenommen, so bleibts. kurz vor abgabe, lass ichs dann von einem jungspund überprüfen, meistens passts eh.)
    aber wir brauchen ja unbedingt daten mit 300mill hz

    da reden wir noch gar nicht von beruflichen belastungen oder von belastungen durch den verkehr.
    Zuletzt geändert von longueval; 25.06.2017, 15:57.
    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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      #3
      AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

      ... in diesem Forum sollte die Hifi-Presse doch tabu sein, oder?

      Ich wurde letztens noch angefeindet, weil ich kund tat, dass ich mir ab und zu eine Hifi-Zeitschrift kaufe und lese.

      Zudem gilt doch in diesem Forum der Grundsatz, dass man einen LS nicht hören muss, um ihn klanglich beurteilen zu können, sondern es genügt, einen Blick auf die Messprotokolle zu werfen.

      Und jetzt soll z. B. ein Hifi-Redakteur, der schreibt, dass der getestete LS den Holzanteil Keith Jarrets Klavier auf die Bühne zaubert, ein Gutachten über sein Hörvermögen beibringen?



      Ich frage mich da eher, was der geraucht oder getrunken hat

      Kommentar


        #4
        AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

        Zitat von Atmos Beitrag anzeigen
        ...
        Ich wurde letztens noch angefeindet, weil ich kund tat, dass ich mir ab und zu eine Hifi-Zeitschrift kaufe und lese.
        ...
        Mach' Dir nichts draus, ich habe auch noch einige zuhause ....


        Zitat von Atmos Beitrag anzeigen
        ...
        Zudem gilt doch in diesem Forum der Grundsatz, dass man einen LS nicht hören muss, um ihn klanglich beurteilen zu können, sondern es genügt, einen Blick auf die Messprotokolle zu werfen.
        ...

        Ob das "hier im Forum" allg. so gelten soll, vermag ich nicht zu sagen:

        Die aktuell beste Methodik besteht m.E. darin, detailierte Messungen einerseits und (verblindete) Höreindrücke am besten einer hinreichend großen Gruppe von (nachgewiesen normalhörenden) Personen miteinander zu vergleichen und dabei systematisch nach möglichen Korrelationen zu suchen.

        So wurde das etwa von Dr. Floyd Toole (hier für Lautsprecher) eingeführt und so wird es bis heute etwa im Harman Testlabor betrieben.

        Dabei sind und bleiben die Hörer übrigens "das Maß der Dinge" (Floyd Toole spricht öfters von "subjektiven Messungen", da sie bei dieser Methodik durchaus vergleichbar genau und verlässlich werden wie technisch- / physikalische Messungen), jedoch weiß man hinterher tatsächlich wesentlich besser, auf welche Messwerte es in welcher Gewichtung ankommt, um so etwas wie "Klangqualität" adäquat zu beschreiben ... (*)


        Im Eingangspost geht es aus meiner Sicht eher um (Einzel-) Personen,

        die ihre jeweiligen Einzelauffassungen für so "tragfähig" halten, daß sie diese Einzelauffassungen anderen (etwa einer breiten Leserschaft) gern als "Hörurteil" andienen möchten,

        deren Methodik jedoch den o.g. Gepflogenheiten weder genügt (was im Detail sicher auch schwerlich zu verlangen wäre ...), noch sich an eine vergleichbare Methodik nur ansatzweise anlehnt (was sehr wohl möglich ist, vgl. inzwischen historische Zeitschrift "HiFi-Stereophonie" etwa unter dem damaligen Chefredakteur Karl Breh ...).


        __________________

        (*) Und ebenso welche Messwerte unterhalb gewisser Hörschwellen eher einen nebensächlichen Charakter in Bezug auf eine empfundene Klangqualität haben.
        Zuletzt geändert von dipol-audio; 26.06.2017, 14:32.
        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

        Kommentar


          #5
          AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

          [QUOTE=dipol-audio;342288...Im Eingangspost geht es aus meiner Sicht eher um (Einzel-) Personen,

          die ihre jeweiligen Einzelauffassungen für so "tragfähig" halten, dass sie diese Einzelauffassungen anderen (etwa einer breiten Leserschaft) gern als "Hörurteil" andienen möchten,

          .....[/QUOTE]

          ... aber genauso ist die Realität; und so läuft es doch auch hier im Forum ab.
          3 bis 5 User verkaufen ihre Meinung als unumstößlich und maßgeblich, aber da wird nichts angedient, sondern anschließend abgeurteilt.

          Kommentar


            #6
            AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

            @Atmos:

            Sofern es um "Hörermeinungen" (!) bezüglich Klangqualität und evt. sogar auch um Geschmacksfragen geht:

            Da hätte ich nun von Dir persönlich doch gern (min.) ein Beispiel, wo jemand hier im Forum etwa seinen eigenen Höreindruck anderen "aufzwingen" oder verallgemeinern wollte ...

            Solltest Du jedoch kein Beispiel bringen, so hielte ich es für angebracht, daß Du Deine Behauptung zurückziehst oder zumindest relativierst.


            Es muss hier m.E. wohl ein wenig unterschieden werden zw. Hörermeinungen oder Höreindrücken einerseits, die sich hauptsächlich auf subjektives Klangerleben beziehen, und den üblichen eher fachlich- / technischen Diskussonen in einem Forum andererseits.


            Daß solche Höreindrücke stets subjektiv sind und von etlichen Eigenschaften des Hörers selbst sowie von anderen Umständen (vor allem dem Hörraum und dessen Akustik, sowie dem Hörplatz) mit beeinflusst werden, das sollte sich herumgesprochen haben.

            Wenn nun aber eine bestimmte Gruppe von sich (explizit oder implizit) behauptet, über eine "gewichtigere" Meinung als andere zu verfügen, dann sollte diese Gruppe von Hörern m.E. ebenso dazu in der Lage sein, für dieses (geforderte oder behauptete) höhere Gewicht der eigenen Meinung (etwa gegenüber einer "durchschnittlichen" ?) auch geeignete Voraussetzungen nachzuweisen.

            Dazu kämen u.a. die Abhörbedingungen (und u.U. deren Vergleichbarkeit mit praxisnahen Bedingungen) sowie auch die "urteilenden" Hörer selbst mit ihrem jeweiligen Hintergrund (u.a. Hörgewohnheiten) und ihrem jeweiligen audiologischen "Status" (wenn man so will) in Betracht.

            Was wissen wir jeweils darüber ?
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 26.06.2017, 16:46.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #7
              AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

              Der liebe Tyll hat zwar den Phillipstest nicht geschafft, kann aber minimalistische Winzigkeiten bei seinen Tests heraushören.

              Man, muß ihm aber hoch anrechen, daß er das öffentlich zugegeben hat.

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                #8
                AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                Zitat von hubert381 Beitrag anzeigen
                Der liebe Tyll hat zwar den Phillipstest nicht geschafft, kann aber minimalistische Winzigkeiten bei seinen Tests heraushören.

                Man, muß ihm aber hoch anrechen, daß er das öffentlich zugegeben hat.

                Tyll Hertsens: "Philips Golden Ears Training"

                Stereophile covers everything high-end and audiophile audio. Turntables and music servers, to solid-state and tube amplifiers and preamps, to loudspeakers.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                  #9
                  AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                  Jeder der einerseits viel mit der Szene zu tun hat(te) und der andererseits viel seriös hinterfragt (am besten mittels verblendeter Vergleiche und begleitender Messungen), wird zu dem Schluss kommen, dass HiFi zu ca. 90% aus sinnlosem Geschwätz besteht.

                  Und ja, das Gehör wird mit zunehmendem Alter immer schlechter. Der Hörgenuss bleibt aber bestehen, denn er hat fast gar nichts damit zu tun, wie hoch oder wie leise man noch hören kann.
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    #10
                    AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                    @Atmos schrieb:
                    Zudem gilt doch in diesem Forum der Grundsatz, dass man einen LS nicht hören muss, um ihn klanglich beurteilen zu können, sondern es genügt, einen Blick auf die Messprotokolle zu werfen.
                    Leider hast du noch immer nicht verstanden, dass man viel mehr messen als hören kann.

                    Allerdings muss man "messen können"! Bei E-Produkten ist das keine große Hexerei, bei akustischen (LS) Messungen (im Raum) ist die Sache unvergleichlich komplexer.

                    Aber alles das ist gut wiederholbar, ein Mensch dagegen hört ununterbrochen anders und sehr subjektiv.
                    Gruß
                    David


                    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                      #11
                      AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                      ein Mensch dagegen hört ununterbrochen anders und sehr subjektiv.
                      Diese Aussage von David kann ich nur bestätigend unterstreichen. Es gibt zuweilen Zeiten, da mag ich tage oder gar wochenlang keine Musik hören. Im Autoradio zur Berieselung vielleicht noch, aber kein Genusshören zuhause. Finde keinen Gefallen an Mucke, langweilt bzw. nervt mich sogar, bekannte Stücke zu oft gehört - etc.etc..

                      Und natürlich ist jeder Mensch "sehr subjektiv". Ich z.B. höre gerne melodiöse Stücke, gerne auch etwas langsamerer Art. Meine Frau liebt dagegen Hardrock wie AC/DC usw.. Die eine Seite kann mit der anderen also nichts anfangen.

                      Der Mensch wird immer das schwächste Glied in der Hifi-Kette bleiben - heute findet er das gut, morgen wiederum was ganz anderes.....

                      Ein Messgerät, richtig gehandhabt, lügt sich nichts vor.

                      Eigentlich könnten wir jegliche Diskussionen über Gefühlshörereien einstellen, die sich messtechnisch nicht belegen bzw. beweisen lassen.

                      Die seriösen Hersteller lachen sich wahrscheinlich eins ins Fäustchen.

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                        #12
                        AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                        Mit dem Hören ist es in einem Punkt nicht anders als beim Messen - man muss das Gehörte richtig interpretieren können. Das verlangt viel Übung. Am Anfang meiner DIY Laufbahn habe ich viele LS nach Vorgaben gebaut. Später erschien nach und nach diverse Fachliteratur im Buchhandel und ich hatte Zugang zu guter Messtechnik. Das war auch die Zeit in der ich unbedingt das Gras wachsen hören wollte. Ich verbrachte damals irre viel Zeit mit ''technischem Hören'' - da war das ''Was'' viel weniger wichtig als das ''Wie'' höre ich ... Da bleibt zwangsläufig schon viel hängen. Wenn ich nun die obigen Gehörkurven betrachte, müsste ich eigentlich ab 2 Khz aufwäts schon taub sein. So ganz kann ich das nicht glauben ... mein letzter Test war weitaus besser, liegt aber nun schon gut vier Jahre zurück - ich sollte wieder einmal beim Ohrenarzt vorstellig werden ....

                        LG, dB
                        don't
                        panic

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                          #13
                          AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                          Zitat von David Beitrag anzeigen
                          Jeder der einerseits viel mit der Szene zu tun hat(te) und der andererseits viel seriös hinterfragt (am besten mittels verblendeter Vergleiche und begleitender Messungen), wird zu dem Schluss kommen, dass HiFi zu ca. 90% aus sinnlosem Geschwätz besteht.
                          Dazu sage ich mal nichts, aber ich schmunzel mir was dazu ... ;)


                          Zitat von David Beitrag anzeigen
                          Und ja, das Gehör wird mit zunehmendem Alter immer schlechter. Der Hörgenuss bleibt aber bestehen, denn er hat fast gar nichts damit zu tun, wie hoch oder wie leise man noch hören kann.
                          ...

                          Dem stimme ich im Großen und Ganzen zwar zu, aber es ist tatsächlich so, daß man als älterer Hörer etwaige Auffälligkeiten am "obersten Ende" (des Hochtons) z.B. eines Lautsprechers oft nicht mehr zuverlässig beurteilen kann.

                          Eine messtechnisch "neutrale" Einstellung ist dann m.E. zu bevorzugen gegenüber einem Versuch, etwaigen Hörverlust über ein "Sounding" ausgleichen zu wollen.
                          Zuletzt geändert von dipol-audio; 27.06.2017, 13:00.
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                            #14
                            AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                            Zitat von Hifi-Kenner Beitrag anzeigen
                            ...
                            Ein Messgerät, richtig gehandhabt, lügt sich nichts vor.
                            ...

                            Eine Messanordnung, die exakt reproduziert werden kann (oder kalibriert vor Ort "stehenbleibt" ...), hat ggf. auch über Tage hinweg keine Schwankungen "nach Tagesform" (z.B. je nach Lärmexposition durch Verkehrslärm) oder auch nach Tageszeit, so wie es bei einem Menschen der Fall ist.

                            Mir ist es früher bereits öfter aufgefallen, daß ich persönlich beim Musikhören den Hochtonbereich (einer bestimmten Musikaufnahme oder einer Wiedergabeanlage) etwa morgens in einer ruhigen Umgebung geschmacklich oft geringfügig anders einordne als abends, wenn ich z.B. länger im Straßenverkehr oder als Fußgänger in einer Stadt unterwegs war:

                            Mit "ausgeruhtem" bzw. "ungestresstem" Gehör war dann für mich z.B. ein etwas zurückhaltender Hochtonbereich völlig OK, während es dann abends "etwas mehr" sein durfte.

                            Messgeräte haben solche Schwankungen nicht und ich würde z.B. (heute ... !) nicht (mehr ...!) auf die Idee kommen, einen LS "entspannt" oder "nach Stresstag" anders abzustimmen, obwohl der erste Höreindruck jeweils etwas unterschiedlich sein kann:

                            Ist man sich dieser gewissen eigenen "Schwankungsbreite" jedoch nicht bewusst, dann kommt man evt. zu anderen Schlüssen ... die dann ganz mächtig in die Irre führen können.


                            Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                            Mit dem Hören ist es in einem Punkt nicht anders als beim Messen - man muss das Gehörte richtig interpretieren können. Das verlangt viel Übung.
                            ...
                            Das sehe ich auch so: Mit einer gewissen Erfahrung kann man - etwa beim Umschalten zw. zwei sehr vergleichbaren Komponenten - auch mal sagen:

                            "Ich höre keinen (nennenswerten ...) Unterschied."

                            Dazu gehört z.B. die Erfahrung, in etwa zu wissen

                            "wie deutlich muss ein (subjektiv wahrgenommener) Unterschied etwa ausfallen, damit ich (einigermaßen) sicher bin, daß er wirklich (*) auf einem veränderten Außenreiz beruht ?"

                            (Er muss dazu i.d.R. wirklich deutlich ausfallen und es muss ferner ausgeschlossen sein, daß etwa Pegeldifferenzen o.dergl. eine Rolle spielen ...)


                            Es gibt Hörer, bei denen nach jedem Tausch z.B. einer (jeweils techn. einwandfreien) Line Level Verkabelung ( z.B. unverblindet, jedoch gleicher Pegel) einer Wiedergabeanlage
                            • die Tonalität sich (deutlich ?) ändert

                            • die räumliche Abbildung sich (deutlich ?) ändert

                            • "Vorhänge" auf- (oder zu) gehen (was sich wohl oft auf einen Grad an subjektiv empfundener "Detailtreue" bezieht)

                            • ...


                            In meinem "inneren Vokabular" (das ich im konkreten Fall dann nicht unbedingt nach außen trage) sind das schlicht "instabile" ("stabil" wie Messgeräte sind wir diesbezüglich alle nicht ...) Hörer, die sich von Erwartungen ("top down" Verarbeitung eines neuronalen Systems, erwartungsgetrieben) zu sehr "mitnehmen" lassen und deutliche Schwierigkeiten haben, sich auf eine eher "reizgetriebene" ("bottom up" Verarbeitung eines neuronalen Systems, reizgetrieben) Verarbeitung "einzustellen" (**).

                            Dazu gehören eine gewisse "Entspanntheit", das prinzipielle Wissen um eigene (oft unbewusste aber meist vorhandene) Erwartungen und ebenso das Wissen um gewisse Schwankungen in der eigenen Wahrnehmung (s.o.) selbst bei gleichbleibenden - etwa wiederholten, gut reproduzierbaren - Außenreizen.

                            In dem Moment, wo andere Sinnesreize - auch "geglaubte" bewusste oder unbewusste (Vor-) Information - beteiligt sind (allem voran über das "Gesehene"), kann man streng genommen gar nicht mehr davon sprechen, daß "etwas (nur) gehört" wurde.


                            _______________

                            (*) Die Crux an der Sache: Ohne einen Lernprozess, der eine sichere Rückmeldung für den jeweiligen Hörer beinhaltet (z.B. durch messtechnische Überprüfung, durch vorbereitete Teststimuli in kontrollierter Umgebung, u.U. auch durch Rückmeldung wirklich erfahrener Tutoren bzw. größerer Gruppen etc. . Allerdings sollte man z.B. typische "Messevorführungen" nicht mit einer solchen zum Lernen geeigneten Umgebung verwechseln ...), kann man diese Erfahrung eigentlich gar nicht aufbauen.


                            (**) Man kann "top down" Prozesse innerhalb der Wahnehmung nicht "abstellen", denn sie sind ein unverzichtbarer (!) Teil unserer Wahrnehmung:

                            Wahrnehmung - gerade auch bei gesprochener Sprache - ist ein aktiver Prozess, in dem aktiv und kontextabhängig nach akustischen Merkmalen (innerhalb einer lautlichen Umgebung also einer Folge von Sprachlauten) gesucht wird. Anders ist eine verlässliche Verständigung unter wechselnden Umgebungsbedingungen (Störgeräusche, unterschiedliche Raumakustik, unterschiedliche Sprecher, ...) gar nicht möglich.
                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 27.06.2017, 13:56.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Autoren in der HiFi Presse: Hörverlustdaten mitveröffentlichen

                              Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                              Mit dem Hören ist es in einem Punkt nicht anders als beim Messen - man muss das Gehörte richtig interpretieren können. Das verlangt viel Übung....
                              ... genauso ist es.

                              Ich habe 2 1/2 Jahre mit den Subwoofern probiert und probiert und bin zu anfangs zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen, obwohl ich per Schalldruckmesser den Pegel des SW auf den der Standboxen abgeglichen habe. Letztendlich habe ich nun ein Topp-Ergebnis.

                              Genauso erging es mir mit Dolby Atmos. Perfektes Stereodreieck, perfekter ITU-Kreis, die Decken-LS perfekt installiert, und jetzt mit der Stale-Kleiberg-Blu-ray, die sich hervorragend zur Einstellung des Surround- und des 3-D-Klanges eignet, explodiert der Klang förmlich.

                              Hätte ich mit Audyssey eingemessen, hätte ich mich vielleicht mit dem Einmessergebnis zufrieden gegeben und auch nie erfahren, wie perfektes Dolby Atmos zu klingen hat bzw. klingen kann.

                              Mein Vorteil ist, dass ich ausdauernd bin und nicht unzufrieden und missmutig werde, wenn es nicht auf Anhieb klappt.

                              Und wenn ich daran denke, was die schreibende Hifi-Zunft in Sachen Dolby Atmos von sich gegeben hat, kann ich immer noch lachen.

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