Kunst, mein laienhafter Begriff davon, ist es dann, wenn es NICHT dem Überleben dient, sondern dem puren geistig-seelischen Bedürfnis. Glaube auch, das ein Hobbymusiker der 4 Konzerte im Jahr mit "seiner" Band spielt, genauso ein Künstler ist, wie jemand mit 80 Konzerten in großen Hallen und entsprechend entlohnt wird. Unabhängig davon dass Kunst auch verkommerzialisiert wird (auch schon sehr lange), das Schaffen an sich ist Kunst.
Dient es der nicht der "Überlebensstrategie", ist es Kunst. Und auch für viele nicht einordenbare Schöpfungen (z.B. Stockhausen, Beys...) sind Kunst. Aber sogar triviale Ausdrucksformen wie Schlagermusik (kann ich sicher nicht hören) sind Kunst für den Sie "beseelen".
stell Dir vor alle würden das Gleiche, den Gleichen, die Gleiche Schön Finden. Kunst gefällt dem Einen, den anderen nicht. Kunst ist nicht zwangsläufig schön, das stimmt auch. "Geistiges" Schaffen könnte das sein, was den Menschen zum Menschen macht.
WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl. Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig. Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests:Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse:Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten. Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37". Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!
kunst ist es dann, wenn sie neue wirklichkeiten schafft, aus-ende gelände.
die forderung nach dem hungerkünstler ist naiv, schon michelangelo oder der mann aus vinci waren für damalige begriffe unermesslich reich.
auch design und produktgestaltung kann im prototypischen kunst sein, genau so architektur. auch ein konzert ist kunst, weil es eine wirklichkeit herstellt.
es gibt immer gute und schlechte kunst. ein beispiel schlechter kunst ist der kitsch.
kunst sagt als wort noch nix über die qualität eben dieser.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
die forderung nach dem hungerkünstler ist naiv, schon michelangelo oder der mann aus vinci waren für damalige begriffe unermesslich reich.
Ja klar waren die reich, weil sie das getan (geschaffen) haben, was ihre reichen Auftraggeber von ihnen gefordert hatten.
Kunst dient aber eben nicht irgend einem Zweck, Kunst ist einfach so da und, lässt man dekorative Aspekte mal außer acht, ist auch für nix zu gebrauchen.
Ein Künstler schafft sein Werk weil er es tun 'muss', aus einem inneren Antrieb heraus. Er fühlt sich berufen seinem inneren Drang zu folgen und ein Werk zu schaffen das nur für sich selbst und für den Künstler steht. Das weder von einem Dritten in Auftrag gegeben ist, noch irgend einem praktischen Zweck dient bzw. dienen muss. Deshalb ist er vollkommen frei in der Gestaltung seines Kunstwerkes.
Das heißt ja nicht, dass ein Künstler seine Werke nicht verkaufen darf, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Von irgend etwas muss er ja leben können.
auch design und produktgestaltung kann im prototypischen kunst sein, genau so architektur.
Das ist eben keine Kunst, das ist Kunsthandwerk, also irgend etwas zwischen Kunst und Produktgestaltung.
Ein Autodesigner, der im Auftrag irgend eines Herstellers ein neues Fahrzeug gestalten soll, der muss sich an bestimmte Gestaltungsrichtlinien halten. Bei einem Auto müssen die vier Räder so angebracht sein, das sie bis zum Boden reichen. Das erleichtert den Betrieb des Kraftfahrzeugs ungemein. Gestaltet der selbe Designer jedoch rein künstlerisch und ohne jeden Zwang des praktischen Nutzens ein Auto, weil niemand ihn dazu beauftragt hat, so darf er beispielsweise das linke Hinterrad auch am Dach anbringen. Das ist dann eben Kunst, das darf eben gaga sein, Kunst folgt keinen festgelegten Regeln, Kunst bricht sie bisweilen.
es gibt immer gute und schlechte kunst.
Diese Sichtweise ist m.E. fatal! Im Extremfall kommt dann das dabei heraus, was bei uns zwischen 33 und 45 gelaufen ist. Das führt dann in letzter Konsequenz zu der sog. entarteten Kunst.
Nehmen wir mal Stockhausen, weil es ja gerade aktuell ist, ich finde diese Art der Musik absolut fürchterlich, absolut daneben, das kann ich mir keine zwei Minuten anhören ohne dabei Brechreiz zu bekommen. Wahrscheinlich geht es den meisten anderen genauso. Aber ohne Zweifel, das ist Kunst. Es kann ja auch nur Kunst sein, denn es ist zu absolut nichts, zu gar nichts nutze. Man kann weder dazu tanzen, allenfalls spastisch zuckende Bewegungen machen, die einen schnell in die Anstalt bringen können, wenn man das in der Öffentlichkeit zelebriert. Noch dient es dem relaxen, im Gegenteil, es regt einen ja auf. Noch kann man es als Anbahnungsvorspiel zum Sex verwenden. Der potentielle sexuelle Paarungspartner sucht umgehend fluchtartig das Weite bei dieser akustischen Untermalung...
Also Vorsicht mit 'guter' und eher 'schlechter' Kunst, solcherlei moralisch wertende Attribute passen hier nicht. Wenn Du sagst, es gibt Kunst die Dir gefällt und welche die Dir eher nicht gefällt, dann kann ich das unterschreiben. Geht mir halt genauso.
michelangelo malte die sixtinische aus, er bekam den auftrag was zu machen.
beim WIE ließ er sich nix drein reden. im gegenteil, er hatte es zur zeit der jahrelangen arbeit daran verhängt.
zu behaupten, bunelleschi oder bernini oder mies van der rohe wären keine kunst, finde ich kühn. leute, die sich intensiv damit beschäftigen professionell ein leben lang sehen das anders.
Zuletzt geändert von longueval; 29.07.2018, 10:00.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
[quote=longueval;368160]michelangelo malte die sixtinische aus, er bekam den auftrag was zu machen.
Sagen wir mal, er hat sie ausmalen lassen, von seinen Mitarbeitern, nach seinen Entwürfen natürlich.
beim WIE ließ er sich nix drein reden. im gegenteil, er hatte es zur zeit der jahrelangen arbeit daran verhängt.
Da seine Auftraggeber halt weinig kreativ waren, haben sie ihm eben weitgehend freie Hand gelassen. Aber dass das gänzlich ohne Vorgaben abgegangen wäre, ist eher unwahrscheinlich. Er hat sicher seine Entwürfe zur Prüfung vorlegen müssen.
zu behaupten, buneleshi oder bernini oder mies van der rohe wären keine kunst, finde ich kühn. leute, die sich intensiv damit beschäftigen professionell ein leben lang sehen das anders.
Schönes Beispiel das Bauhaus. Die Macher waren eigentlich nie daran interessiert Kunst zu schaffen. Es ging um die Gestaltung von Architektur und allerlei Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens mit einer vollkommen neuen Formensprache und der Absicht das alles möglichst preiswert industriell herstellen zu können. Funktion und Zweck standen neben dem Willen, den alten Stuck und Zierrat der gerade untergegangenen Epoche endlich los zu werden im Vordergrund.
er hat sie selbst gemalt, dass er gehilfen hatte bestreite ich nicht, schon alleine die herstellung der farben ist arbeit der werkstatt. zum glück ist ein großteil seiner briefe erhalten und sein tagebuch. da kann man genau nachlesen, wie gearbeitet wurde.
1.) ER selbst machte die entwürfe
2.) ER selbst übertrug auf die kartons
3.) die werkstatt machte die fresco putzabschnitte
4.)die werkstatt übertrug die gelochten kartons auf den putz
5.) ER selbst malte dann anschließend die figuren
6.) die werkstatt malte in der fläche
7.) ER selbst und die werkstatt malten die secco übergänge.
die gerüste wurden immer wieder partiell auf und abgebaut, auf denen hatten nicht mehr als 5 -6 leute platz, die wären sich gegenseitig im weg herumgelegen (es wurde hauptsächlich liegend bei talglicht gearbeitet. (kann man in den briefen nachlesen, wie sehr seine augen litten, wegen des tropfenden kalkwassers)
die ganze decke war verhängt jahrelang, schon alleine, weil die kirche die ganze zeit in betrieb war und es sonst auf die besucher herabgetropft hätte.
der papst hat in der zeit fast täglich dort eine messe gelesen, während an der decke gearbeitet wurde.
er hat die decke nie gesehen, bevor das gerüst entfernt war.
(war übrigens ein streitpunkt zwischen papst und buonaroti)
von michelangelo ist die decke und das jüngste gericht
die übrigen fresken sind von botticelli, perugino, ghirlandaio, rosselli, d’antonio und signorelli. (hoffe, ich hab nicht wen vergessen)
Zuletzt geändert von longueval; 29.07.2018, 10:30.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
Kann man schon, wenn man professioneller Ballettänzer ist.
Manchmal hat Stockhausen sogar eine eigene Tanzstimme komponiert wie im vorliegenden Beispiel.
Habe ich mal genau mit dieser Besetzung live gesehen, 1988 in Paris in der Opéra Comique.
Das war ungeheuer beeindruckend.
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