>Frisch< bei meinem Händler eingetroffen habe ich sie gleich auf „Herz und Nieren“ geprüft: das neue Modell F von Ascendo – Paarpreis 12000 Euro. Rein äußerlich ist die Ähnlichkeit mit dem inzwischen ausgelaufenen Serienmodell E nicht zu verkennen: ein schwarzes, schlankes Gehäuse in schönem Klavierlack mit aufgesetztem, verstellbaren Hochtöner. Allerdings wirkt sie >erwachsener< - ist doch deutlich größer geworden – nicht zuletzt auch wegen des Sockels.
Angeschlossen waren die Ascendos an eine Accuphase-Anlage – Vorverstärker, Endstufe und CD-Player. Ich beginne immer mit dem langsamen Satz auf dem Klavierkonzert KV 488 von Mozart mit Vladimir Horowitz. Kaum begonnen, habe ich gleich wieder abgebrochen. Da stimmte etwas nicht: die Streicher etwas dumpf und topfig. Also sind wir noch einmal die Anweisungen von Ascendo durchgegangen und haben die Fehler korrigiert. Den Hochtöner um einen halben cm nach hinten verschoben, den rückwärtigen zusätzlichen Bändchenhochtöner abgeschaltet (in diesem Raum funktierte der überhaupt nicht, machte das Klangbild nur diffus) und vor allem die Abstimmung geändert: von Phasenoptimierung auf Impulsoptimierung umgestellt, spricht, die Kabel anders herum eingestöpselt. (Keine Ahnung, wie das funktioniert, ich bin kein Techniker - im Katalog steht darüber leider nichts!) Dann spielte der Lautsprecher plötzlich so neutral und präzise auf wie ich es von Ascendo kenne.
Das war irgendwie paradox. Man brauchte diesen Lautsprecher einfach nicht zu >testen<. Der kann einfach alles und ist schlicht unglaublich neutral. Im Vergleich mit dem Modell E spielt er nun offen und lebendig, man muß sich nicht mehr ins Nahfeld begeben und ihn aus der Reserve zu locken. Großes Orchester, krachende Pauken, filigrane, komplexe Orchesterpassagen, obertonreiche Klaviermusik – alles für ihn kein Problem! Und er ist sehr dynamisch. Das einzige, was einen beschäftigt, ist die angeschlossene Elektronik. Mit dem Accuphase klingt alles ungemein plastisch, aber auch irgendwie ein bischen zu mollig-rund. Mir fiel zudem auf, dass die „Raketen“ im Diskant des Klaviers dann doch etwas flach abgefeuert werden. Ich habe moniert, dass ich die Unterschiede der Aufnahmetechnik bei Klavier nicht so recht nachvollziehen kann – schlank und höhenbetont oder mittenbetont, alles klingt irgendwie zu schön volltönend. Deshalb haben wir den Accuphase CD-Player (DSP 400) gegen einen Universalplayer (CD, SACD, DVD) von Audionet für 8000 Euro ausgetauscht. Die Veränderung des Klangbildes war wirklich krass! Ich kenne bisher keinen Lautsprecher, der so mimosenhaft sensibel den Eigenklang der Elektronik wiedergibt. Bei B&W z.B. dominieren die LS, sie zwingen der Anlage ihren Eigenklang auf, da muß man schon sehr angestrengt hinhören, um Unterschiede der Elektronik überhaupt wahrzunehmen. Der Audionet klingt am Modell F oben herum viel offener und >auratischer<, luftiger, und sogar in den Bässen lockerer und präziser. Allerdings diese sagenhafte Plastizität und Tiefenstaffelung des Accuphase-Players hat er einfach nicht zu bieten, da klingt er dann doch nicht unerheblich flacher. Jedenfalls die Unterschiede der Aufnahmetechnik waren mit dem Audionet deutlich besser nachzuvollziehen als mit Accuphase.
Einen besseres Lob für einen Schallwandler kann man eigentlich nicht aussprechen – er >macht< nichts. Doch die Wahl der Elektronik könnte zur Qual der Wahl werden. Jede Stärke und auch Schwäche wird gnadenlos offengelegt. Wenn man da das Optimale herausholen will, dann kann es unter Umständen teuer werden. Ein sehr anspruchsvoller Lautsprecher also. Aber klanglich gibt es da auch nicht das Geringste zu mäkeln! Ein im wahrsten Sinne des Wortes tadelloses Abhörgerät!
Beste Grüße
Holger
Angeschlossen waren die Ascendos an eine Accuphase-Anlage – Vorverstärker, Endstufe und CD-Player. Ich beginne immer mit dem langsamen Satz auf dem Klavierkonzert KV 488 von Mozart mit Vladimir Horowitz. Kaum begonnen, habe ich gleich wieder abgebrochen. Da stimmte etwas nicht: die Streicher etwas dumpf und topfig. Also sind wir noch einmal die Anweisungen von Ascendo durchgegangen und haben die Fehler korrigiert. Den Hochtöner um einen halben cm nach hinten verschoben, den rückwärtigen zusätzlichen Bändchenhochtöner abgeschaltet (in diesem Raum funktierte der überhaupt nicht, machte das Klangbild nur diffus) und vor allem die Abstimmung geändert: von Phasenoptimierung auf Impulsoptimierung umgestellt, spricht, die Kabel anders herum eingestöpselt. (Keine Ahnung, wie das funktioniert, ich bin kein Techniker - im Katalog steht darüber leider nichts!) Dann spielte der Lautsprecher plötzlich so neutral und präzise auf wie ich es von Ascendo kenne.
Das war irgendwie paradox. Man brauchte diesen Lautsprecher einfach nicht zu >testen<. Der kann einfach alles und ist schlicht unglaublich neutral. Im Vergleich mit dem Modell E spielt er nun offen und lebendig, man muß sich nicht mehr ins Nahfeld begeben und ihn aus der Reserve zu locken. Großes Orchester, krachende Pauken, filigrane, komplexe Orchesterpassagen, obertonreiche Klaviermusik – alles für ihn kein Problem! Und er ist sehr dynamisch. Das einzige, was einen beschäftigt, ist die angeschlossene Elektronik. Mit dem Accuphase klingt alles ungemein plastisch, aber auch irgendwie ein bischen zu mollig-rund. Mir fiel zudem auf, dass die „Raketen“ im Diskant des Klaviers dann doch etwas flach abgefeuert werden. Ich habe moniert, dass ich die Unterschiede der Aufnahmetechnik bei Klavier nicht so recht nachvollziehen kann – schlank und höhenbetont oder mittenbetont, alles klingt irgendwie zu schön volltönend. Deshalb haben wir den Accuphase CD-Player (DSP 400) gegen einen Universalplayer (CD, SACD, DVD) von Audionet für 8000 Euro ausgetauscht. Die Veränderung des Klangbildes war wirklich krass! Ich kenne bisher keinen Lautsprecher, der so mimosenhaft sensibel den Eigenklang der Elektronik wiedergibt. Bei B&W z.B. dominieren die LS, sie zwingen der Anlage ihren Eigenklang auf, da muß man schon sehr angestrengt hinhören, um Unterschiede der Elektronik überhaupt wahrzunehmen. Der Audionet klingt am Modell F oben herum viel offener und >auratischer<, luftiger, und sogar in den Bässen lockerer und präziser. Allerdings diese sagenhafte Plastizität und Tiefenstaffelung des Accuphase-Players hat er einfach nicht zu bieten, da klingt er dann doch nicht unerheblich flacher. Jedenfalls die Unterschiede der Aufnahmetechnik waren mit dem Audionet deutlich besser nachzuvollziehen als mit Accuphase.
Einen besseres Lob für einen Schallwandler kann man eigentlich nicht aussprechen – er >macht< nichts. Doch die Wahl der Elektronik könnte zur Qual der Wahl werden. Jede Stärke und auch Schwäche wird gnadenlos offengelegt. Wenn man da das Optimale herausholen will, dann kann es unter Umständen teuer werden. Ein sehr anspruchsvoller Lautsprecher also. Aber klanglich gibt es da auch nicht das Geringste zu mäkeln! Ein im wahrsten Sinne des Wortes tadelloses Abhörgerät!
Beste Grüße
Holger
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