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Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

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    Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

    Hallo zusammen,

    in verschiedenen Tonstudios sieht man mehrere Abhörsysteme im selben Raum. Wirkt sich sowas bei großen LS nicht ungünstig auf die Raumakustik aus?

    In meinem Fall habe ich ja ein eigenes Hörzimmer mit den B&W 801D. Mich würde oft der Vergleich zu aktiven LS interessieren, bzw. die Möglichkeit, sowohl als auch zu hören. Ich fürchte aber, dass die großen Tieftöner der 801 im Baß mitschwingen und das Hörerlebnis beeinträchtigen könnten.

    Wie seht Ihr das?

    #2
    AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

    Hallo

    Da hätte ich keine allzu großen Bedenken - als Helmholtz-Resonatoren werden sie wenig effizient sein.
    Um das Gewissen zu beruhigen, könnte man die Anschlussklemmen der 801 - im nicht angeschlossenen Zustand natürlich!! - mit einer Drahtbrücke kurzschließen (Wirbelstrombremse) und die Bassreflexrohre zustopfen.

    LG
    Franz
    Gewerblicher Teilnehmer

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      #3
      AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

      wegen des tieftöners hätte ich keine bedenken, sicherheitshalber den amp einschalten, der bremst.
      das br rohr mit der daranhängenden kiste wirkt wie ein helmholzresonator und saugt bass ab bei der abstimmfrequenz. aber da die sicher tiefer ist, als eine kleine aktivbox spielt, wird das keine wellen schlagen. also insgesamt entwarnung.
      wenn du ganz sicher gehen willst, stopf das br loch zu (socken?)

      ps: du warst zu schnell:E
      Zuletzt geändert von longueval; 01.02.2016, 22:35.
      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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        #4
        AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

        In den HiFi-Frühzeiten gab es bei manchen Händlern in den Vorführstudios zehn und mehr Paare Lautsprecher. Oft waren diese weder an einem Verstärker angeschlossen noch kurzgeschlossen. Da kamen berechtigte Zweifel betreffend der Klangbeeinflussung während der Vorführung eines Paares auf. Später kamen Umschaltpulte ins Spiel die gerade nicht bespielte Lautsprecher kurz schlossen - eine Verbesserung, zumindest am Papier ... ich würde mir wegen einem Paar keine Sorgen machen. Die sicherste Methode ist jedenfalls Reflexrohr (wenn vorhanden) zu stopfen und Verstärker mit kurzgeschlossenem Eingang (offene Eingänge können zu Rauschen neigen) dran hängen - eingeschaltet hält der Verstärker über die Gegenkopplung den Ausgang aktiv auf Null. Eine Anregung der Membran von außen wird sofort kompensiert ... ein Fall für einen verblindeten Test ....

        LG, dB
        don't
        panic

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          #5
          AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

          Wenn schon ein einzelnes Paar im Raum "irgendwo herumstehende" geschlossene LS - selbst mit offenen Anschlussklemmen also nicht kurzgeschlossen - deutlich Tiefton in ihrem Eigenresonanzbereich schlucken könnte, ja das wäre schön ...

          Man könnte dann auch mit kleinen Helmholtzabsorbern im Raum richtig was bewirken.

          Die "äquivalenten Fensterflächen" (eff. Absorbtionsquerschnitte) von Helmoltzabsorbern sind jedoch in Relation zu ihrem Volumen sehr ernüchternd. Hier eine Abschätzung als Diagramm:

          Die Abbildung enthält näherungsweise Angaben über die mit Helmholtzresonatoren bei der Resonanzfrequenz erreichbaren äquivalenten...


          Ein geschlossenes Gehäuse mit Membran (zusammen ein Feder-Masse System) entspricht bei Anregung durch ein Schallfeld von außen technisch etwa einem Helmholtz Absorber.

          "Erschwerend" für eine Absorptionswirkung kommt hinzu, daß die jeweils inaktiven LS im Raum für eine "optimale Absorption" meist nicht passend positioniert sind (z.B. direkt in einer Ecke des Raums oder ersatzweise wenigstens in einem anderen Druckmaximum der betreffenden Mode).

          Eine BR-Box ist hingegen als "unbeschaltetes absorbierendes Objekt" im Raum nicht 1:1 mit einem Helmholtz Absorber zu vergleichen (die geschlossene Box hingegen schon):

          Die größere Antriebskraft durch das äußere Schallfeld erfährt bei der BR Box stets die Membran, weil sie vom Querschnitt größer ist als der Port, und beide (Membran und Port) dem gleichen äußeren Druck ausgesetzt werden (Kraft = Druck X Fläche).

          Genau an der Abstimmfrequenz der BR-Box (in der Impedanzkurve sonst als Minimum zu erkennen) wird jedoch die Membranbewegung (in Gegenphase zum äußeren Schalldruck) gehemmt (durch BR Resonanz) und das sich einstellende Verschiebevolumen am Port (aus dieser Membranbewegung) wäre um 90 Grad gegenüber der Membranbewegung phasenverschoben: Keine guten Voraussetzungen dafür, daß das äußere Schallfeld dadurch ebenso nachhaltig geschwächt (absorbiert) werden könnte, wie bei "echter" Helmholtz-Resonanz.

          Anders sieht es m.E. an der oberen Eigenresonanz der BR Box aus: Hier kann sie absorbieren, ähnlich wie eine geschlossene Box, denn die Membran kann "mitschwingen" (entgegengesetzt zum Schalldruck von außen) und das Volumen des Ports schwingt von außen gesehen "in Phase" zur Membran.

          An der unteren (tieferen) Eigenresonanz der BR-Box (unterhalb der Abstimmfrequenz Fb) kann sie wiederum nicht effektiv absorbieren, den jedwedes verschobene Volumen von Membran und Port gleichen sich praktisch aus (Gegenphase von Membran und Port von außen gesehen).

          BR-Gehäuse hier also grundsätzlich anders einzuschätzen gegenüber geschlossenen ist m.E. nicht angebracht und der erwartbare Absorptionsquerschnitt zweier 50l "Kisten" (BR oder CB mit jeweils relevanten Resonanzen z.B. um 30Hz) ist evt. in der Größenordnung 1-2 Quadratmeter (2 LS) zu erwarten, falls alles "schön" zusammenpassen würde ...

          Die relevanten Frequenzen vergleichbar großer BR-Boxen könnten jedoch im Mittel höher liegen (Einzelfall betrachten) als bei CB, was den max. Absorptionsquerschnitt etwas nach oben treiben könnte, der dann tendenziell auch bei höheren Frequenzen zu liegen kommt (z.B. 75Hz anstatt 45Hz bei einer mittleren Standbox).

          Es bleibt aber im Normalfall (nur 1-2 Pärchen inaktive LS ...) ein Scheinproblem, welches den Ausgang eines Hörvergleiches im Tiefton nicht nachhaltig stören wird.

          "Kurzschließen für's gute Gewissen" (eingeschaltete Endstufe hat gleiche Wirkung) ist sicher OK (BR oder CB), ernsthafte Gedanken muss man sich aber über die "Beeeinflussung" einer Raumakustik erst machen, wenn viele LS mit offenen Klemmen z.B. an der Frontwand oder in Ecken des Raums stehen würden und diese womöglich noch vergleichbare relevante Eigenfrequenzen (hier: Absorptionsmaxima) hätten.

          Ein größerer BR Stand-LS könnte demnach im Einzelfall durchaus bei ähnlicher Frequenz ein Absorptionsmaximum aufweisen, wie eine geschlossene Regalbox ...
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.02.2016, 20:51.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            #6
            AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

            Erst vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit wegen eines Auftrittes unserer Band, wo alles rauskam das nicht zu meiner Wiedergabeanlage gehört, Messungen mit und ohne weiterer Lautsprecher im Raum zu machen. Der Unterschied war fast Null, ich habe mir das viel schlimmer vorgestellt.
            Kurzgeschlossen wird selbstverständlich nie was, wäre viel zu aufwändig.
            Gruß
            David


            WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
            Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
            Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
            Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
            Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
            Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
            Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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              #7
              AW: Mehrere Lautsprecher in einem Raum?

              Ihr habt mir sehr weitergeholfen. Vielen Dank!

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