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Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

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    #61
    AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

    Hallo Oliver, so wie ich das Konzept von dem Pfleid Chassis verstanden habe, dient der Gummiring zwischen Hochtonkalotte vom Rest der Membran als akustische oder mechanische Abkopplung, damit die große Membran keine hohen Töne mehr übertragen kann. Der gummiring dämpft die Übertragung auf die große Membranfläche für hohe Töne, wirkt quasi wie ein Filter könnte ich mir vorstellen. Das scheint mir aufgrund dieses Kronstruktionsmerkmals kein herkömmliches Breitbandsystem zu sein. Eigentlich sind es durch diese Massnahme 2 Membranen die wirken.

    Gruß,
    joachim
    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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      #62
      AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

      Zitat von JoachimA
      Der gummiring dämpft die Übertragung auf die große Membranfläche für hohe Töne, wirkt quasi wie ein Filter könnte ich mir vorstellen. Das scheint mir aufgrund dieses Kronstruktionsmerkmals kein herkömmliches Breitbandsystem zu sein. Eigentlich sind es durch diese Massnahme 2 Membranen die wirken.

      Hallo Joachim,

      ich würde mich Deiner Analyse der Konstruktionsmerkmale weitestgehend anschließen ...


      Tieftonzweig:


      Ist nun ein durch

      - Nachgiebigkeit (Gummiring)
      - Massereaktanz (Tieftonmembran)
      - Dämpfung (Gummiring, Membranmaterial selbst)

      aufgebautes Tiefpassfilter - angenommen diese Funktion sei annhähernd realisiert - ohne zugehörige Phasendrehung möglich ?




      Hochtonzweig:


      Im Falle der Hochtonkalotte des Pfleid-Chassis, welche direkt mit dem Schwingspulenträger verbunden ist, ergibt sich hier in Entsprechung ein Hochpass-Filter. Denn die zur Verfügung stehende Antriebskraft erhöht sich hier im Hochton (deutlich...), sobald die Tieftonmembran "ganz oder graduell" nicht mehr "mitgenommen wird".

      Ist ein solches Hochpassfilter ohne Phasendrehung möglich ?




      Nach logischer Betrachtung scheinen also beim Pfleid-"Breitband" Chassis (mindestens) die gleichen konstruktiven Herausforderungen aufzutauchen, wie wenn man ein "zeitrichtiges Mehrwegesystem" herstellen will. Die Problemstellung wäre damit strukturell dieselbe, wie bei anderen Koax-Chassis auch.

      Die Lösung ist prinzipiell möglich und technisch mehrfach auch außerhalb der Pfleid-Konstruktionen demonstriert worden. Es gelten aber die Einschränkungen im Hinblick auf die "Zeitrichtigkeit", wie bei allen üblichen Mehrwege Koax Systemen.

      Aufgrund des idealeren Verhaltens der Bauteile in elektrisch realisierten Filtern, ist hier die Systemvariante mit mechanischen Filtern (die TT-Membran ist z.B. kein idealer "Masseklotz", sondern bildet Partialschwingungen aus ...) jedoch sehr viel schwieriger zu beherrschen (*) als der "konventionelle Koax" bestehend aus:

      - Tieftonmembran mit separatem Antriebssystem
      - Hochtonmembran mit separatem Antriebssystem
      - Frequenzweiche (
      elektrisches Tiefpassfilter und elektrisches Hochpassfilter)

      ____________

      (*) Wenn man z.B. eine Kompensation von Gruppenlaufzeiten vornehmen will, um eine wie auch immer definierte Variante von "Zeitrichtigkeit" anzunähern.

      Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.03.2015, 13:27.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #63
        AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

        Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
        Wie lange dauert es bei der Membran eines "durchschnittlichen Breitbänders", bis sich ein Impuls vom Schwingspulenträger mechanisch bis zum Rand der Membran fortgepflanzt hat ?

        In welcher ungefähren Relation steht diese Zeitdauer im Vergleich zur Schwingungsdauer von Schwingungen im Hörfrequenzbereich ?

        Ist unter diesen Bedingungen (und falls ja, warum ...) ein "zeitrichtiges" Verhalten mit "Breitbandsystemen" überhaupt möglich ?
        Das sind interessante Fragen, Oliver. Es ist noch nicht geklärt, ob eine ggü dem Luftschall vorauseilende Schockwelle durch die Membranfläche hörtechnisch relevant ist und damit das Membran-/Sickendesign beeinflussen sollte sodass dies nicht passiert. Es gibt Anhänger dieses Gedankens, auf jeden Fall. Letzlich will man dann ein leichtes, optimal (vA linear) bedämpftes Biegeschwinger-Verhalten. Manche fordern sogar eine Art Diffusor-Wirkung des Membranrandes, damit Biegewellen gestreut reflektiert werden.

        Zur Threadfrage:
        Ich jedenfalls bin recht beindruckt von den Fähigkeiten diverser kleiner moderner BB-Chassis zB von Tang-Band, als Zwecklautsprecher, in dem Fall als sehr natürlich-neutrale/transparente Minimonitore für Sprache oder "leise" Genres von Musik. Bass muss man gegen Pegel tauschen, aber für Schlafzimmerlautstärke reicht es, auch Fullrange. Grandios zB für Hörbücher...

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          #64
          AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

          Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
          Tieftonzweig:[/I]

          Ist nun ein durch

          - Nachgiebigkeit (Gummiring)
          - Massereaktanz (Tieftonmembran)
          - Dämpfung (Gummiring, Membranmaterial selbst)

          aufgebautes Tiefpassfilter - angenommen diese Funktion sei annhähernd realisiert - ohne zugehörige Phasendrehung möglich ?




          Hochtonzweig:


          Im Falle der Hochtonkalotte des Pfleid-Chassis, welche direkt mit dem Schwingspulenträger verbunden ist, ergibt sich hier in Entsprechung ein Hochpass-Filter. Denn die zur Verfügung stehende Antriebskraft erhöht sich hier im Hochton (deutlich...), sobald die Tieftonmembran "ganz oder graduell" nicht mehr "mitgenommen wird".


          Das sehe ich auch so.

          [/COLOR]
          [COLOR=Black]Nach logischer Betrachtung scheinen also beim Pfleid-"Breitband" Chassis (mindestens) die gleichen konstruktiven Herausforderungen aufzutauchen, wie wenn man ein "zeitrichtiges Mehrwegesystem" herstellen will. Die Problemstellung wäre damit strukturell dieselbe, wie bei anderen Koax-Chassis auch.
          Dito, auch da würde ich vollkommen übereinstimmen.


          Die Lösung ist prinzipiell möglich und technisch mehrfach auch außerhalb der Pfleid-Konstruktionen demonstriert worden. Es gelten aber die Einschränkungen im Hinblick auf die "Zeitrichtigkeit", wie bei allen üblichen Mehrwege Koax Systemen.

          Volle Zustimmung, die konstruktion ist im eigentlichen Sinne kein Vollbereichsstrahler mehr sondern in 2 Wege aufgeteilt.

          schönen Gruß,
          joachim
          Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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            #65
            AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

            Weil die Tangbands angesprochen wurden.
            Die sind ja noch dazu relativ billig.
            Der restliche Aufwand ist auch entsprechend geringer als bei einem Mehrweger.

            Selbst die großen W8 kosten "nur" ~300 Euro/Stk.

            mfg

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              #66
              AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

              Zitat von KSTR
              Manche fordern sogar eine Art Diffusor-Wirkung des Membranrandes, damit Biegewellen gestreut reflektiert werden.
              M.E. wäre das auch rein auf "Luftschallebene" z.B. für den Kalotten-Hochtöner eines Koax-Chassis nicht schlecht, um rotationssymmetrische Reflexionen vom Membranrand der umgebenden Tieftonmembran mit ihren erheblichen Auswirkungen auf den "auf Achse" Schalldruck-Frequenzgang abzumildern.

              Dazu ein m.E. sehr anschauliches Konstruktionsbeispiel:



              ("Zoom" klicken)

              Man kann manchmal sogar bei Decken- und Bahnhofslautsprechern technische Anregungen für den PA- Studio- und HiFi-Bereich bekommen. Denn eine Lösung zur "Milderung" eines Problem oder gar zu seiner "Lösung" ist prinzipiell universell anwendbar ...

              Diese konkrete Lösung wurde von K&H zum Patent angemeldet.
              Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.03.2015, 15:12.
              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                #67
                AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                Hallo Oliver, habe da mehrere Fragen zu Biegewellenwandlern. Ich habe auf deiner Seite mal die Sache überflogen. Eine grosse Membran ist mir klar und die mehrfach angetrieben, auch klar.

                Ist das jetzt eine Schallwand in dem Sinne, oder ist die Membran für die Tieftonwiedergabe akustisch nach hinten durch das Gehäuse abgeschlossen? - Das ist mir nicht ganz klar.

                Dann noch, ist das eine steife Membran die bewegt wird oder, irgendwo muss der Name Biegewellen ja herkommen, wie funktioniert das Prinzip? - Das ist mir auch nicht so ganz klar. Ist alles Neuland für mich.

                schönen Gruss,
                joachim
                Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                  #68
                  Breitband-Biegewellen-Lautsprecher

                  Hallo Joachim,

                  ich kann hier nicht ins Detail gehen, aber ich versuche einige nachvollziehbare Antworten zu dem von mir entwickelten Breitband-Lautsprecher zu geben:

                  Zitat von JoachimA
                  Ist das jetzt eine Schallwand in dem Sinne, oder ist die Membran für die Tieftonwiedergabe akustisch nach hinten durch das Gehäuse abgeschlossen? - Das ist mir nicht ganz klar.
                  Es gibt kein Gehäuse. Nur die Seitenwangen des Rahmens und ein paar weitere Komponenten bilden "stehende" Teile. Das System ist im Tiefton funktional äquivalent zu einem Dipol-Flächenstrahler. Da der unverzerrte Membranhub recht groß ist, kann es im Bass etwa einen üblichen Fullrange ESL-ersetzen, der dann z.B. über 2qm Membranfläche haben müsste.

                  Die Membranfläche erzeugt jedoch durch die ca. 0,5 qm Größe das, was man einen "Self-Baffling Effect" nennt, sie ist also z.T. "ihre eigene Schallwand".

                  Die Rahmenkonstruktion erweitert jedoch die Dipol-Pfadlänge noch zusätzlich und besonders die "Schürze" des Rahmens (in Bodennähe hinten unten) verbessert die Abstrahlung im Bassbereich noch weiter. Man könnte dies andeutungsweise als "U-Frame" in Bodennähe sehen.


                  Zitat von JoachimA
                  Dann noch, ist das eine steife Membran die bewegt wird oder, irgendwo muss der Name Biegewellen ja herkommen, wie funktiniert das Prinzip? - Das ist mir auch nciht so ganz klar.
                  Ohne darüber ein Buch zu schreiben:

                  Die Membran besteht aus 4 Segmenten, die eine tiefe und gut bedämpfte Eigenfrequenz haben und biegsam sind ...

                  Der Lautsprecher "weiß" also gar nicht, wie eine kolbenförmige Membranbewegung überhaupt aussieht ... und das soll er auch nicht wissen ;).

                  Durch die tiefen und dicht beieinanderliegenden Eigenmoden ist im genutzten Hörfrequenzbereich die sog. "modale Überlappung" bereits so hoch, daß ein sehr glatter Schalldruckfrequenzgang - selbst bei ungeglätteter Messung - entsteht, und der "theoretisch resonante" Charakter der Membran auf dieser Ebene erst gar nicht in Erscheinung tritt (*).

                  Bereits unterhalb 2 Khz wird der "reine Dipol Modus" ganz allmählich verlassen und es entsteht eine Kombination aus kohärenter Abstrahlung auf der Hauptachse und einer "phasendekorrelierten" Abstrahlung außerhalb der Achse.

                  Bündelungsmaß und Energiefrequenzgang bleiben dabei in etwa auf dem Niveau des Dipols. Speziell das Bündelungsmaß steigt zu hohen Frequenzen nur ganz allmählich an.

                  Die Bewegungen der einzelnen Membransegmente kann man sich wie Saiten- bzw. Torsionsschwingungen vorstellen. Die Membransegmente sind an den Rändern und untereinander dämpfend aufgehängt, so daß wenig Reflexion der Schwingungsenergie erfolgt.

                  ________________

                  (*) Ich sage halb scherzhaft dazu: Eine Kolbenmembran, hat bei tiefen Frequenzen den Bereich ihrer Partialschwingungen noch vor sich. Mein System hat die Probleme durch Partialschwingungen im Hörfrequenzbereich bereits hinter sich, weil die modale Überlappung durch die Konstruktion extrem hoch ist. Selbst das "Soundboard" der größten Konzertflügel hätte eine unvergleichlich geringere modale Überlappung im Tiefton ...
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.03.2015, 16:31.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                    #69
                    AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                    Danke für die ausführliche Antwort Oliver, ich kann mir das Prinzip jetzt gut vorstellen. Auf jeden Fall auch sehr interessant.

                    schönen Gruß,
                    joachim
                    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                      #70
                      AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                      ja, find ich auch interessant.
                      ich mag - wie ja schon zur genüge erwähnt - dipole, neben a-m.t. auch elektrostaten etc.
                      wie kann man sich das klanglich ungefähr vorstellen - z.b. im vergleich zu den erwähnten konstrukten - oder ist das kaum möglich und vermittelbar?
                      gruß reinhard

                      Kommentar


                        #71
                        AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                        Wenn das Pfleiderer (Pfleid) Chassis keine "Phasenfehler" produziert, warum muss dann die sog. Pfleid "Membran-Vorausregelung" (*) ("TPS"-Modul) bei diesem Chassis eingesetzt werden ?
                        Hallo Oliver,

                        Du hast eine umfangreiche Fragestellung aufgeworfen. Ich fange einfach mal mit einer an, versuche mit meinen Möglichkeiten diese zu beantworten bzw. zu diskutieren. Die anderen Fragen dann später - eines nach dem anderen...;)

                        Das Pfleid-Chassis weist die selben prinzipbedingten Fehler der (aller) elektrodynamischen Wandler im Schalldruckverlauf und auch im Phasenfrequenzgang auf. Erst die Entwicklung der TPS Analogrechenschaltung zur Kompensation dieser Fehler hat technologische Lösungen eröffnet, die dann in Patente gefasst wurden.

                        Bei jedem elektrodynamischem Wandler stimmt die Phasenlage des anregenden Signals mit der Phasenlage der Membranbeschleunigung nur an einer einzigen Stelle im ganzen Übertragungsbereich überein. Bei höheren Frequenzen treten Phasenverschiebungen bis zu + 90 Grad auf, bei tieferen Frequenzen bis zu - 180 Grad. Erst TPS korrigiert wird die Membran so beschleunigt wie es sein soll, also nicht die große Masse zu langsam und die kleine Masse zu schnell. Dies äußert sich unkorrigiert durch verwaschenen Klang, wie eine Kamera die noch nicht "scharf gestellt" wurde. Auch das herumdoktorn mit Frequenzweichen kann diesen Fehler nicht korrigieren, wird vielmehr neue Fehler auf die vorhandene Fehlerhaftigkeit setzen.

                        Grüße vom Punktstrahler

                        Kommentar


                          #72
                          AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                          TPS ist letztlich eine ganz normale Entzerrung : http://de.wikipedia.org/wiki/Membranvorauskorrektur

                          Kommentar


                            #73
                            AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                            Zitat von ra
                            wie kann man sich das klanglich ungefähr vorstellen - z.b. im vergleich zu den erwähnten konstrukten - oder ist das kaum möglich und vermittelbar?

                            Eine mögliche "Kurzfassung" wäre:

                            Vom Grundgefühl im Tiefton ähnlich wie ein ESL-Flächenstrahler nur mit Tiefbass und mehr Dynamikumfang.

                            Dann lassen wir noch die extreme Bündelung vieler ESL im Hochton weg. Es gibt zwar ein "Einrasten" bezüglich der Lokalisation von Phantomschallquellen auf den eher mittleren Hörplätzen, aber "voller Glanz" im Hochton ist subjektiv im ganzen Raum vorhanden. Man hat nicht das Gefühl in einem "Schaubstock Sweetspot" sitzen zu müssen, um eine "realistische" Tonalität zu erleben. Sie bleibt auch bei üblichen Bewegungen mit dem Kopf oder Variationen der Sitzposition erhalten.

                            Was aus dem Raum an Reflexionen kommt, das ist aufgrund der dekorrelierten Abstrahlung für größere Winkel zur Seite und auch vertikal eher "zurückgenommen", "unauffällig" und dadurch nicht "als Reflexionen erkennbar". Der Raumanteil unterstützt aber empfundene Feinzeichnung und räumliche Abbildung, ohne den Hörraum räumlich/akustisch als Begrenzung erfahrbar zu machen.

                            Der Klangeindruck ist ansonsten frei, offen und sehr "unverfärbt", falls man das so beschreiben kann. Wie bei allen LS muss der Raum hier etwas mitspielen, aber es ist kein "besonders behandelter" Raum erforderlich. Eine ausgewogene und nicht zu hohe Nachhallzeit über der Frequenz ist vorteilhaft. Wenn sie abweicht kann aber durchaus mit Aufstellung/Abstimmung gegengesteuert werden.
                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.03.2015, 18:54.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                            Kommentar


                              #74
                              AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                              Zitat von Punktstrahler
                              Hallo Oliver,

                              Du hast eine umfangreiche Fragestellung aufgeworfen.

                              Hallo Franz Peter,

                              meine Fragen zielten darauf ab, die "Denkmaschinen" anzuregen. Es war nicht als "Strafarbeit" für irgendjemand zum "Abarbeiten" gedacht ... und solche hätte ich hier auch nicht zu verteilen.

                              Viele der Fragen sind ohnehin nicht mit einfachen Antworten abzuhandeln. Es ist aber auch keine Frage dabei, die ich mir nicht selbst im hohen Maße bereits gestellt und auch beantwortet hätte ... wenn auch vielleicht nicht immer abschließend.

                              Ich wollte zuallererst die Sensibilität dafür wecken, daß es bestimmte Bereiche von technischen Herausforderungen bei "Breitbandsystemen im weitesten Sinne" gibt, die zwar individuell angegangen aber kaum jemals "prinzipiell und endgültig" gelöst werden können. Dafür sind die Probleme üblicher Breitbandsysteme einfach zu dominant und scheinbar "unumgehbar".

                              Wenn dann einige Aspekte in manchen Systemen scheinbar doch gelingen, dann stellt man oft fest, daß das betreffende System nun eigentlich kein "waschechtes" Breitband System mehr ist ... (*)

                              Das kann man fast schon als "Binsenweisheit" formulieren.

                              Diese Frage könnte man z.B. bei meinem Biegewellensystem auch aufwerfen, wenn man wollte. Aber Haarspaltereien bringen klanglich (und technisch) eben überhaupt nichts.

                              Auch das Pfleid-Chassis wird für mich nicht schlechter, dadurch daß man es auch als "2-Wege Koax" ansehen kann. Aber wir hatten ja schon darüber gesprochen:

                              Für mich ist der Ansatz bei der Voicepoint "VP160" eindeutig besser umgesetzt als bei der "FRS20" ... Dir fehlten bei der Voicepoint aber die "Raumlautsprecher".

                              Ich bin überzeugt, daß Du einen "gut ausgesuchten" 2 Weger - oder auch was ganz anderes - finden wirst, daß Dir "über alles" gefällt.

                              ________

                              (*) "Hoppla !", sagt der Offenbacher, wenn er jemand in der Straßenbahn auf den Fuß tritt ... ;) (Offenbacher hier ? Hab' lange da gewohnt ...)
                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.03.2015, 18:34.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                              Kommentar


                                #75
                                AW: Wer hat denn alles Breitbandsysteme im Einsatz

                                Hallo,
                                hier kann man nachlesen, auf was sich das Patent letzlich bezieht.

                                Zitat von Punktstrahler Beitrag anzeigen
                                Das Pfleid-Chassis weist die selben prinzipbedingten Fehler der (aller) elektrodynamischen Wandler im Schalldruckverlauf und auch im Phasenfrequenzgang auf. Erst die Entwicklung der TPS Analogrechenschaltung zur Kompensation dieser Fehler hat technologische Lösungen eröffnet, die dann in Patente gefasst wurden.
                                Es hat gegen das Patent ja reichlich Einsprüche gegeben denn Vorausentzerrungen von Lautsprechern nach Betrag und Phase gab es schon vor Herrn Pfleiderer. Übrig geblieben ist lediglich, das die schützenswerte Erfindung dann greift, wenn nach Anwendung saubere Rechteckwiederagbe möglich ist.

                                1. Kann man sich wie schon öfters angemerkt über den Sinn sauberer Rechteckwiedergabe streiten. Ist zwar ein nettes Gimmik, aber bringt nach Allem, was ich nachlesen konnte keinen hörbaren Vorteil.

                                2. Schon die Linearisierung des Amplitudenverlauf eines Breitbänders linearisiert auch den Phasenverlauf, da da ein starrer Zusammenhang besteht.

                                3. Befürchte ich, dass Herr Pfleiderer kaum seine Patentansprüche durchsetzen konnte, denn das, was eine saubere Rechteckwiedergabe ist, ist ja deutlich interpretierbar.
                                Definitionsgemäß erhält man ein "ideales" Rechtecksignal bei quasi unendlichem Frequenzumfang. Das kann aber weder ein Treiber, noch liefern das Speichermedien wie z.B. CDs.
                                Somit sind durch die real eingeschränkte Bandbreite die Rechtecke nie "ideal", somit könnte ein Hersteller mit Fug und Recht behaupten, das Patent nicht zu verletzen, da er ja keine "idealen" Rechtecke wiedergeben kann.

                                Rechtecksiganle sind auch nur aus Sinussignalen zusammengesetzt, die folgender Gesetzmäßigkeit unterliegen:
                                Grundwelle + ungradzahlige Vielfache der Grundwelle, deren Pegel bei der dreifachen Frequenz 1/3 des Pegels der Grundwelle ist, bei der 5-fachen 1/5 des Pegels usw.

                                Hier mal drei Diagramme dazu, die dürften wohl selbsterklärend sein:

                                1. Diagramm:


                                2. Diagramm:


                                3. Diagramm:


                                Von "ideal" sind die Rechtecke alle noch ein Stück entfernt...

                                Da könnte man locker einen Lizenzanspruch des Herrn Pfleiderer abschmettern.

                                Bei jedem elektrodynamischem Wandler stimmt die Phasenlage des anregenden Signals mit der Phasenlage der Membranbeschleunigung nur an einer einzigen Stelle im ganzen Übertragungsbereich überein. Bei höheren Frequenzen treten Phasenverschiebungen bis zu + 90 Grad auf, bei tieferen Frequenzen bis zu - 180 Grad. Erst TPS korrigiert wird die Membran so beschleunigt wie es sein soll, also nicht die große Masse zu langsam und die kleine Masse zu schnell.
                                In die Membranbeschleunigung greift TPS doch garnicht direkt ein. Schon alleine die Linearisierung des Schalldruckverlaufs auf Achse begradigt auch den Phasenverlauf.

                                Dies äußert sich unkorrigiert durch verwaschenen Klang, wie eine Kamera die noch nicht "scharf gestellt" wurde. Auch das herumdoktorn mit Frequenzweichen kann diesen Fehler nicht korrigieren, wird vielmehr neue Fehler auf die vorhandene Fehlerhaftigkeit setzen.
                                Das ist nicht korrekt:
                                Wie die Amplitudenlinearisierung bei einem BB gemacht wird, ist in erster Nährung wurscht.
                                Dass es Unlinearisiert "merkwürdig" klingt hat zunächst einmal mit dem nicht linearen Amplitudenverlauf zu tun, denn das hört der Mensch deutlich, im Gegensatz so absoluten Phasenverläufen.
                                Hören kann man lediglich bei Überschreitung der bekannten Hörschwellen die aus dem Phasenverlauf ableitbare Gruppenlaufzeit.

                                Gruß
                                Peter Krips

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