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    22. Mai 2012, 11:33 Uhr

    S.P.O.N. - Die Mensch-Maschine

    Der digitale Spießer

    &nbspine Kolumne von Sascha Lobo
    &nbspr macht Kommunikation im Netz oft so unerquicklich, er ist brandneu und doch uralt: Der digitale Spießer benutzt das Internet primär zur Selbstbestätigung. Er weiß alles besser, auch wenn er keine Ahnung hat. Er verbindet Missgunst, Kleingeistigkeit und Größenwahn. Und er steckt in uns allen.
    Besser als Ödön von Horváth kann man schon mal gar nicht heißen, und als wäre das nicht genug, hat dieser Mann 1930 auch noch ein glänzendes Buch geschrieben: "Der ewige Spießer".
    In der Vorrede beschreibt Horváth den Typus des Spießers. Dieser sei ein "hypochondrischer Egoist", der danach trachte, "sich überall feige anzupassen und jede neue Formulierung der Idee zu verfälschen, indem er sie sich aneignet". Er schreibt, dass es zwar einen alten Typus des Spießers gebe - aber ein neuer gerade im Werden sei. Das gilt auch heute noch, denn soeben kristallisiert sich ein völlig neuer, ärgerlich alter Typus Mensch heraus:
    der digitale Spießer.
    Das Internet, das sind die anderen. Und seit die anderen Menschen die digitalen Serversteppen zu Milliarden durchmessen, lässt es sich nicht vermeiden, im ehemals dünn besiedelten Netz auf Dritte, Vierte und Fünfte zu treffen. Dort beginnt das Problem: Andere Leute sind in allererster Linie nicht man selbst. Deshalb kommt es, wo Kommunikation passiert, also überall, zu Konfrontation und Missverständnis. Es ist zu simpel und sogar gefährlich, alle als Trolle hinzustellen, die dort ein schroffes Widerwort geben, wo es schmerzt. Aber der digitale Spießer ist kein Troll, auch wenn sich das nicht ausschließt. Denn der Troll betreibt soziale Störkommunikation.
    Der digitale Spießer betreibt asoziale Selbstbestätigung. Keine Diskussion, in der er vergisst, sich auf anderer Leute Kosten als klüger, weiser, informierter hinzustellen. Der digitale Spießer hält sich für das beste aller Netzwesen und lässt alle an dieser Erkenntnis teilhaben. Denn es ist die einzige Erkenntnis, über die er verfügt. Der digitale Spießer ist gefühlsgetrieben, aber diese Tatsache verschleiert er, vor allem vor sich selbst. Doch hinter allen seinen Aktivitäten, hinter jedem Beitrag, jedem Kommentar läuft der gleiche Prozess ab. In seiner dumpfen Ablehnung all dessen, was ihm als Bedrohung erscheint (und schon Nachdenken erscheint manchem als bedrohlich), zimmert er sich aus seinem Gefühl eine Meinung.
    Aus Faktenschnipseln und Datenbrocken eine pompöse Großmeinung
    Natürlich reicht ihm eine kleine, gewöhnliche Normalmeinung nicht aus. Deshalb sucht er sich ein paar Faktenschnipsel und Datenbrocken und vermengt sie zu einer pompösen Großmeinung. Die wichtigste Zutat zu dieser Großmeinung - die so monolithisch dastehen soll, dass an ihr alle anderen Meinungen bröselig zerschellen wie ein Bimssteinchen an Ayers Rock - die wichtigste Zutat ist natürlich das Gefühl des digitalen Spießers, er würde verstehen. Und zwar alles. Besser. Auf Anhieb. Eine Wissenschaftlerin hat 30 Jahre geforscht? Und doch hat sie ganz gewiss das Allerwichtigste übersehen, was der digitale Spießer auf den ersten Blick erkennt. Den ganz großen Zusammenhang vielleicht oder das alles entscheidende klitzekleine Detail. In jedem Fall lässt sich damit alles bis hierhin Gesagte, ja sogar alles bis hierhin Dagewesene nebenbei wegwischen oder besser noch: aggressiv wegignorieren, um Platz zu schaffen für den eigenen Meinungsmonolithen aus gepresstem und poliertem Edelstuhl.
    Der digitale Spießer schießt schnell und ohne hinzusehen, er fühlt nur kurz hin, zwei flüchtig gelesene Halbsätze genügen, um jede Situation in ihrem Kern zu erfassen. Das so gefällte Blitzurteil ist ihm wichtiger als alles, was irgendjemand jemals sagen oder schreiben könnte. Fehler in seinen Blitzurteilen wird er höchstens taktisch zugeben, denn eigentlich macht er natürlich keine Fehler, jedenfalls keine, an denen er selbst schuld ist. Für ihn besteht das Konzept Schuld aus seinem Zeigefinger.
    "Hier geht es nur um mich"
    Wissen interessiert den digitalen Spießer nur in Form von Besserwissen, das ihm die Gelegenheit zum Kommentar gibt. Ihm geht es um die Herabwürdigung seines Gegenübers, weil er damit die eigene Heraufwürdigung erreichen will. Er glaubt, dass seine Verächtlichkeit ihn positiv auszeichnet, weil er sie mit der Wahrheit verwechselt, die doch dringend gesagt werden müsse, sei sie auch noch so unbequem. Wer die Welt hasst, weil er sich hasst, für den kann die Wahrheit eben nur aus Boshaftigkeit und Verachtung bestehen und muss unbequem sein, sonst wäre es ja nicht die Wahrheit. Sein verächtliches Raunen hat noch eine Funktion, nämlich andere digitale Spießer anzuziehen auf der Suche nach Verbündeten. Es gibt allerdings wenig, was trauriger wäre als ein Trupp Selbstbestätiger, die sich im einen Moment zusammenrotten und schon im nächsten Moment wieder auseinanderpreschen. Auseinanderpreschen müssen, denn eine Gruppe wird zur Gemeinschaft, wenn sie ein beliebiges gemeinsames Credo verbindet - außer es lautet: "Hier geht es nur um mich!"
    Was er für Humor hält, ist ihm eine genehme Waffe, denn der digitale Spießer hat Humor in LOLsten Mengen und lässt daran nicht kleinsten ROFLcopter eines Zweifels, gtfo. Aber er verwechselt Humor mit Häme, so wie er Haltung mit Hetze verwechselt. Und er hetzt schnell, denn in seinem Kopf gibt es ein kleines Hetzprogramm, das ständig läuft, es besteht nur aus zwei Zeilen: Wer meiner Meinung nicht huldigt, ist dumm. So erklärt sich, dass für ihn ein guter Text der ist, der seine eigene Meinung spiegelt, und ein schlechter Text, der eine andere Meinung vertritt. Die Übereinstimmung mit sich selbst ist ihm das Wichtigste, das einzige Kriterium. Ich bin gut, also ist schlecht, was ich nicht bin. Er leidet enorm unter Andersartigkeit, sie macht ihm seine egoistische Konformität bewusst: eine wütende Verbindung von Missgunst, Kleingeistigkeit und Größenwahn.
    Der digitale Spießer ist ein Verlierer
    Aber sein verquerer Wunsch nach Einzigartigkeit bleibt auf ewig ein Wunsch, denn nichts verursacht mehr Konformität, als feige nur dort Schlachten zu schlagen, wo man sie nicht verlieren kann. Der digitale Spießer ist ein Verlierer, deshalb hasst er es zu verlieren. So kämpft er nicht mit Argumenten in ergebnisoffenen Diskussionen, sondern mit Meinungen in selbstgebauten Arenen, es geht bei ihm um nichts als um sich selbst.
    Das Erschreckendste an dieser erbärmlichen, ärgerlichen, anmaßenden Figur ist aber: Wir alle sind digitale Spießer. Manchmal. Er steckt in uns, in jedem, und wir müssen ihn bekämpfen, wann immer wir im Netz sind. Wer seinen eigenen digitalen Spießer leugnet - ich mache solche Fehler nicht! -, ist auf dem schlechtesten Weg, für immer einer zu bleiben. Denn, so lehrt uns der unendlich weise, unendlich schönnamige Ödön von Horváth, die schlimmsten unter den Spießern weisen jeden diesbezüglichen Verdacht brüsk von sich und halten sich - für das exakte Gegenteil: "...er hatte nie was übrig für das Bürgerliche. Er war der geborene Bohemien. Bereits 1905 ging er ohne Hut."
    tl;dr
    Hinter dem brandneuen, uralten Typus des digitalen Spießers verbirgt sich eine bekämpfenswerte Haltung. Und sie steckt in uns allen.
    Anmerkung: Ohne Koketterie möchte ich zugeben, dass ich selbst meinem digitalen Spießer zu oft Lauf gelassen habe. Ich bitte um Verzeihung und hoffe, dass nichts irreversibel kaputtgegangen ist. In Zukunft versuche ich, ihn besser zu unterdrücken.


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    Kommentar


      Zitat von schauki Beitrag anzeigen
      Zumindest war er so da, vorm Edit.
      Dennoch zählt die letzte Version.

      Meine Vermutung hat leider gestimmt, dass sich wer aufregen würde.
      Wieso musst gerade Du so schnell bestätigen, dass dieses stereotype Verhalten wirklich existiert'
      Finde ich schade, ich hätte auf andere getippt.


      Zitat von schauki Beitrag anzeigen
      Klar! Trifft auf 99,999% aller Posts zu.
      Na wenigstens diesen springenden Punkt hast du teilweise gesehen.

      Es gibt trotz dieser Gemeinsamkeiten Unterschiede.
      Auf die beziehe ich mich.
      Und die siehst du leider nicht.


      Und wie 99% aller Posts der letzten Tage füllt dein Post das inhaltliche Sommerloch mit etwas belanglosem.
      Andere beleidigen einander wegen Lötstellen.
      Du weist auf moralische Verfehlungen hin, die du entdeckt haben willst.

      Fallen nicht schon genug Reissäcke um?
      ;)


      Zitat von schauki Beitrag anzeigen
      Gong!
      Ist wohl notwendig, weil du wiederholt auf gleiche Weise reagierst.

      Doch wie es aussieht, hast du meine Antwort nur oberflächlich gelesen.

      Deine Zwischenfrage kann auch anders beantwortet werden.
      Ich habe mich auf eine konkrete Aussage einer Person bezogen, inklusive Zitat.
      Was daran moralisch verwerflich sein soll, weiß ich nicht, kannst du mir aber sicher erklären, denn immerhin kommentierst du das ja.

      Der Post, auf den ich geantwortet habe, hat mir etwas vorgeworfen, zu dem es aber KEINEN konkreten Bezug gibt. Kein Zitat. Nur ein Vorwurf, der nicht begründet wird.

      Wenn du das wirklich gleich setzt, entgeht Dir der inhaltliche Unterschied, was deine Einwände inhaltlich ungültig macht.


      Zitat von schauki Beitrag anzeigen
      ]
      Gong!
      Ja nächste Runde, selber Inhalt, auch bei Dir:
      Lass mich bitte mit diesen Hinweisen meine Verfehlungen in Frieden.


      Zitat von schauki Beitrag anzeigen
      Ich bin mir übrigens sicher, dass die User (und Mitleser) niemanden benötigen der ihnen sagt wie Posts zu werten sind.
      Sehe ich auch so.
      Da brauchen sie auch keinen Robin Hood, der Verfehlungen anderer aufgedeckt.

      :S

      LG
      Babak
      Zuletzt geändert von Babak; 23.05.2012, 07:58.
      Grüße
      :S

      Babak

      ------------------------------
      "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

      Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


      Marcus Aurelius

      Kommentar


        "Der digitale Spießer".

        Wirklich gut analysiert und geschrieben.

        Und ja, wir alle gehören dazu. Einer mehr, einer weniger.
        Gruß
        David


        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

        Kommentar


          Naja, ich finde solche Artikel schon vom Ansatz her auch nicht viel besser als das, was sie kritisieren. Und warum soll man nicht von Zeit zu Zeit ein bißchen das eigene Ego auf Kosten der anderen streicheln? Man gönnt sich ja sonst nichts ;-) Wobei mir Spott und Hohn eigentlich viel besser gefallen als oberg'scheites Besserwissen.

          Kommentar


            Zitat von paschulke2 Beitrag anzeigen
            Wenn es keinerlei Wissen über Verstärker, Kabel, Lautsprecher, Raumakustik, Wahrnehmung, Suggestion usw. gäbe, dann wäre diese Position vielleicht respektabel. Im Lichte der in diesen Fragen in den letzten 100 Jahren Jahren gesammelten und vielfach nachvollzogenen Erkenntnisse ist diese Position einfach nur in einem grotesken und lächerlichen Maße falsch. Daran ändern auch Deine oder z.B. Babaks Versuche, den technisch-naturwissenschaftlichen Ansatz als intolerant, engstirnig oder was-auch-immer zu desavouieren, nichts.
            Solche Postings sind deshalb ärgerlich, weil unredlich. Das ist ungefähr so, als wenn ich als Fachphilosoph so tun würde, als gäbe es in der Philosophie der letzten hundert Jahre nur eine einzige "Richtung", nämlich die Phänomenologie, also nicht auch Existenzialismus, analytische Philosophie, Neukantianismus usw. Tatsache ist, daß es zum Thema Kabel unter Fachleuten ganz unterschiedliche Denkansätze gibt. Das ist auch nicht absurd, weil es sich bei technischem Wissen nicht um reine, sondern um angewandte Theorie handelt. Bei der Anwendung von Prinzipien auf besondere Fälle sind grundsätzlich verschiedene Auffassungen und Denkansätze möglich. Die eine Partei etwa meint, daß ein Kabel den Strom nur "durchschleust", also ein Leiter ist im wörtlichen Sinne. Die andere sagt: Jedes Kabel ist im Grunde ein Filter. Das Mindeste, was man in der Diskussion mit Nicht-Fachleuten doch beherzigen sollte, ist das ganz offen zu sagen und anzuzeigen, welchem Lager man sich zugehörig fühlt und daß man auch anders denken kann. Es ist einfach billig, eine Einstimmigkeit, die es unter Fachleuten gar nicht gibt, nur zu suggerieren und den Laien dann als Idioten hinzustellen, weil seine Auffassung einer bestimmten Fachmeinung widerspricht, die man als die einzig mögliche und ausschließlich geltende auf der Welt hinstellt.

            Da ich mit Erkenntnistheorie beschäftige, auch mit der der Naturwissenschaften, kann ich von meiner Profession her sagen, daß ein solches Bild auch von daher nur ein Märchen ist: Die Naturwissenschaft erhebt das Ideal der vollständigen Beschreibung der Wirklichkeit. Das aber auch faktisch realisieren zu können durch ein Modell, steht auf einem ganz anderen Blatt. Kein Modell kann nur deshalb, weil es funktiert, die vollständige Erfassung der Wirklichkeit beanspruchen und deshalb Erfahrungen, die durch das Modell nicht erklärt werden können, als nicht existent - sprich illusionär, suggestiv usw. - a priori ausschließen. Das ist wissenschaftlich-methodisch betrachtet unkritisch und völlig inakzeptabel.

            Und nicht zuletzt gehört zur Redlichkeit, daß man die Interdisziplinarität beim Thema Hifi zugesteht. Hier geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Psychologie. Die Zusammenhänge sind hier eben nicht vollständig erforscht - mangels Interesse der Allgemeinheit. Gerade dort, wo etwas nicht vollständig erklärt bzw. erklärbar ist, darf man sich auf die Empirie berufen und sie auch als eigenständige Erkenntnisquelle anerkennen.

            Beste Grüße
            Holger
            Zuletzt geändert von Gast; 23.05.2012, 09:17.

            Kommentar


              Zitat von xuser Beitrag anzeigen
              Hallo Holger

              Nach langjähriger Beobachtung der Hifi-Foren-Szene muss ich jedoch zugeben, dass einige emotionsbetonte Hörer sich ein wenig seltsam und inkonsistent verhalten.

              Häufig schwören sie ab von ehemals felsenfesten Grundsätzen, und kaufen Anlagen, die sie sich vor kurzem niemals zulegen wollten. Offensichtlich spielt dabei auch die Beratung bestimmter Händler oder Tuner eine grosse Rolle.
              Hallo Beat,

              da hast Du natürlich Recht! Es gibt die verschiedensten "Typen", neben diesen z.B. noch die Musiker, die auch oft sehr seltsame Vorstellungen haben. Zumeist verrät sich derjenige damit, wie er über eine Sache schreibt. Der Leser kann dadurch für sich bestimmte Rückschlüsse ziehen, wie glaubwürdig er das Geschilderte hält. Nur leider gibt es umgekehrt die radikalen Skeptiker, für die kann man so sachlich nüchtern schreiben wie man will, es wird sowieso nicht Ernst genommen, sondern statt dessen kommen die sehr allgemeinen pauschalen Verdächtigungen und Unterstellungen.

              Beste Grüße
              Holger

              Kommentar


                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Man könnte sagen: die große Lüge mit den Winzigkeiten und diese funktioniert bestens, weil der Großteil der Interessenten Laien sind und nichts hinterfragen.
                David, die Diskussion haben wir schon x-mal geführt. Bei der Größenschätzung gibt es nun mal das Problem, daß es problematisch ist, Qualitatives vollständig quantifizieren zu wollen. Ob etwas als störend, auffällig erfahren wird, hängt entscheidend mit von der Qualität des Geräusches ab, und nicht nur der puren Lautstärke. Ein leises unangenehmes Geräusch fällt auf, während ein viel lauteres, das im Hintergrund bleibt, gar nicht auffällig wird. Die "Winzigkeit" kann also entscheidend sein dann, wenn sie mir etwas bedeutet, im anderen Fall bleibt das marginal.

                Beste Grüße
                Holger

                Kommentar


                  Dieter: :B :B :B :M

                  Kommentar


                    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Hallo Karl,

                    das finde ich von Dir persönlich, den ich sehr schätze, eigentlich enttäuschend. Man sollte doch davon Abstand nehmen, die Vernunft als Privatgottheit für sich selbst zu beanspruchen und eine andere Meinung, nur weil man sie nicht teilen kann, gleich als unvernünftig und sogar lächerlich darzustellen. Statt auf "Erklärungen" auf Erfahrungsevidenz zu vertrauen, ist nun mal keine unvernünftige Ansicht. Man muß vielleicht nicht so denken, aber diese Position ist doch wohl zumindest respektabel.

                    Beste Grüße
                    Holger

                    Hallo Holger,

                    bitte nicht persönlich nehmen! Vielleicht habe ich etwas überspitzt formuliert, aber es lag sicher nicht in meiner Absicht, jemanden lächerlich zu machen oder als unvernünftig hinzustellen. Falls es bei dir so angekommen ist, möchte ich mich dafür entschuldigen. :M

                    Auf der sachlichen Ebene bleibe ich dabei, dass Kabel keinen grossen Unterschied machen. Das legen zumindest alle mir bekannten Messungen und Studien nahe. Meine eigenen Erfahrungen bestätigen das ebenfalls. Es stehen also deine Erfahrungen gegen meine. Vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche Auffassungen vom Wort "gross". Was für den einen nur eine Nuance ist, ist für den anderen womöglich schon eine grosse Veränderung.
                    Bei mir haben Kabel immer nur bestenfalls minimale Veränderungen bewirkt, bei denen ich mir nie ganz sicher war, ob sie wirklich hörbar waren, oder ob ich einem Placebo-Effekt aufgesessen bin. Hingegen hat jede kleine Veränderung in der Aufstellung der LS einen wesentlich größeren Effekt gehabt. Auch kleine Veränderungen im Raum (Teppich, Vorhänge, Sofa, Bücherregal etc.) haben wesentlich größeren Einfluss auf den Klang gehabt.

                    Kommentar


                      @Dieter

                      Schöner Artikel!!!

                      Besonders passend - auch zu den Forumsdiskussionen hier - finde ich diese Stelle:

                      "Der digitale Spießer ist ein Verlierer, deshalb hasst er es zu verlieren. So kämpft er nicht mit Argumenten in ergebnisoffenen Diskussionen, sondern mit Meinungen in selbstgebauten Arenen, es geht bei ihm um nichts als um sich selbst.
                      Das Erschreckendste an dieser erbärmlichen, ärgerlichen, anmaßenden Figur ist aber: Wir alle sind digitale Spießer. Manchmal. Er steckt in uns, in jedem, und wir müssen ihn bekämpfen, wann immer wir im Netz sind. Wer seinen eigenen digitalen Spießer leugnet - ich mache solche Fehler nicht! -, ist auf dem schlechtesten Weg, für immer einer zu bleiben."

                      Kommentar


                        Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                        Dennoch zählt die letzte Version.

                        Meine Vermutung hat leider gestimmt, dass sich wer aufregen würde.
                        Wieso musst gerade Du so schnell bestätigen, dass dieses stereotype Verhalten wirklich existiert'
                        Finde ich schade, ich hätte auf andere getippt.
                        Ich habs in andern Threads schon geschrieben, wenn jemand wie du oft (pausenlos) die Moralkeule schwingt, bei dem schaue ich dann doch genauer hin.

                        Du weist auf moralische Verfehlungen hin, die du entdeckt haben willst.
                        Klar, so je mehr einer (du) darauf besteht, desto eher soll er sich selbst daran halten.
                        Das hatten wir doch schon?

                        Ich habe mich auf eine konkrete Aussage einer Person bezogen, inklusive Zitat.
                        Was daran moralisch verwerflich sein soll, weiß ich nicht, kannst du mir aber sicher erklären, denn immerhin kommentierst du das ja.
                        Ich wollte einfach wissen, ob das die von dir oft geforderte Sachlichkeit ist?
                        Offenbar nicht, da du es selbst editiert hast.
                        Nur habe ich hier wenig Lust bei Überschneidungen nachzubessern... Faulheit.

                        Der Post, auf den ich geantwortet habe, hat mir etwas vorgeworfen, zu dem es aber KEINEN konkreten Bezug gibt. Kein Zitat. Nur ein Vorwurf, der nicht begründet wird.

                        Wenn du das wirklich gleich setzt, entgeht Dir der inhaltliche Unterschied, was deine Einwände inhaltlich ungültig macht.
                        Auch ein wie auch immer gearteter Vorwurf ist kein Freibrief für persönliche Angriffe.

                        Ja nächste Runde, selber Inhalt, auch bei Dir:
                        Lass mich bitte mit diesen Hinweisen meine Verfehlungen in Frieden.
                        Ich habe ja schon einen Deal vorgeschlagen, unterlass du einfach die Hinweise wie "unentspannt" die Diskutanten sind (#770), oder dass es wie im Kindergarten zugeht, oder dass die anderen immer sachlich und zum Thema posten zu haben,....
                        Kurz gesagt, schwing nicht die Moralkeule, oder wenn du das nicht aufgeben willst, dann halte dich selbst dran.
                        Dann wirds von mir auch sicher keine Hinweise geben!

                        Sehe ich auch so.
                        Da brauchen sie auch keinen Robin Hood, der Verfehlungen anderer aufgedeckt.
                        Oder einen der erklärt, dass die Diskutanten unentspannt sind oder, dass es zugeht wie im Kindergarten!

                        mfg

                        Kommentar


                          Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                          bitte nicht persönlich nehmen! Vielleicht habe ich etwas überspitzt formuliert, aber es lag sicher nicht in meiner Absicht, jemanden lächerlich zu machen oder als unvernünftig hinzustellen. Falls es bei dir so angekommen ist, möchte ich mich dafür entschuldigen. :M

                          Auf der sachlichen Ebene bleibe ich dabei, dass Kabel keinen grossen Unterschied machen. Das legen zumindest alle mir bekannten Messungen und Studien nahe. Meine eigenen Erfahrungen bestätigen das ebenfalls. Es stehen also deine Erfahrungen gegen meine. Vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche Auffassungen vom Wort "gross". Was für den einen nur eine Nuance ist, ist für den anderen womöglich schon eine grosse Veränderung.
                          Bei mir haben Kabel immer nur bestenfalls minimale Veränderungen bewirkt, bei denen ich mir nie ganz sicher war, ob sie wirklich hörbar waren, oder ob ich einem Placebo-Effekt aufgesessen bin. Hingegen hat jede kleine Veränderung in der Aufstellung der LS einen wesentlich größeren Effekt gehabt. Auch kleine Veränderungen im Raum (Teppich, Vorhänge, Sofa, Bücherregal etc.) haben wesentlich größeren Einfluss auf den Klang gehabt.
                          Hallo Karl,

                          ich weiß ja, daß Du ein netter Kerl bist! Was Du über Deine Erfahrungen schreibst, glaube ich Dir sofort! Bei mir ist es auch so, daß minimale Veränderungen der Aufstellung große Wirkung haben. Das ist ein sehr komplexes Thema, über das ich lange Ausführungen machen müßte. Größenordnungen lassen sich schwer einstufen, finde ich. :M

                          Beste Grüße
                          Holger

                          Kommentar


                            Hallo

                            Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                            Ein guter Satz, der deutlich macht, wieviel Unsinn ununterbrochen gemacht und verzapft wird. Und das gilt nicht nur für unser Hobby, das ist eine allgemeine menschliche Schwäche (oder Stärke, je nachdem.....)
                            Es ist einmfach die menschlcihe Natur.
                            Manchmal drückt sie sich in Schwächen aus, manchmal in Stärken.
                            Auf jeden Fall begündet das die meisten Missverständnisse, Verstimmungen und Auseinandersetzungen.

                            Daher sagen die Konstruktivisten, dass eine gelungene Kommunikation von Haus aus nciht möglich ist.


                            Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                            Der allergrößte Fehler der in unserem Fall immer wieder gemacht wird, ist die Nichtberücksichtigung von notwendigen Größenordnungen, um gehört - oder nicht gehört werden zu können
                            [...]
                            Um diese vielen Fehleinschätzungen aufdecken zu können, würden meist einfache Messungen ausreichen und nicht einmal ansatzweise wäre dazu Wissenschaftlichkeit notwendig.
                            [...]
                            Würde man das mit dementsprechend gedehnter Grafik aufzeigen, würden Leute die das erklären wollen, es auch dementsprechend "an die große Glocke hängen". Die einschlägige Werbung basiert praktisch nur darauf.

                            Völlig unter den Tisch fällt, dass es sich dabei um Größenordnungen handelt, die nie und nimmer hörbar sein können.

                            Und so passiert das mit so ziemlich allem!
                            Jitterfehler, "besserer" Class-A Klirr, Frequenzgangabweichungen, Dämpfungsfaktoren, Phasendrehungen, Impulsantworten, Stromverschmutzungen.......endlos fortsetzbar.

                            Alles wird behauptet, nichts davon ist tatsächlich hörbar (schon gar nicht beweisbar), jedenfalls nicht bei guten Geräten und schlechte gibt es sowieso schon längst keine mehr (ganz billiger "Mist" ausgenommen).

                            Man könnte sagen: die große Lüge mit den Winzigkeiten und diese funktioniert bestens, weil der Großteil der Interessenten Laien sind und nichts hinterfragen.
                            Das ist eigentlich nur eine Schilderung Deiner Konstruktion, die sich mit denen mancher anderer deckt, sich aber auch von denen anderer unterscheidet.

                            Genauso wie z.B. Holgers Aussagen (Holger, das ist nciht pesönlich gemeint, sondern dient nur der Anschauung)
                            Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                            Ich habe nur rein hypothetisch gesagt, daß jemand, der vielleicht sein Wohnzimmer nicht umbauen will, stehende Wellen u.a. auch sehr simpel vermeiden kann, wenn er ein weniger baßkräftiges Kabel benutzt.
                            [...]
                            Das ist eine Erklärung, die ich aufgrund langjähriger Erfahrung schlicht für falsch halte. Kabel beeinflussen hörbar nicht nur den Hochtonbereich, sondern gerade auch den Baß. Wenn das anders gewesen wäre, hätte ich die letzten drei Kabel, die ich mir angeschafft hätte, wohl nicht gekauft.
                            Von Haus aus ist kein Konstrukt (und somit keine Weltsicht, die darauf aufbaut) "richtiger" oder höherwertiger als eine andere.

                            Reine Wiederholung und genauere Erklärung der Konstrukte bringt mE wenig.
                            Was schlagen die Konstruktivisten vor?

                            Erst mal die eigenen Konstrukte beiseite lassen, verstehen lernen, was der andere meint, und wie seine Konstrukte aussehen, sich den Erfahrungen aussetzen, die er gemacht hat, und die sein Konstrukt prägen.

                            Also in erster linie zuhören und das aus der Warte des anderen betrachten.

                            So kann ein Techniker mal mit einem Kabelklanghörer Kabel anhören. Und zwar offen und ohne Vorurteile.
                            Und ein Kabelklanghörer kann sich einen Techniker zur Seite nehmen und z.B. diverseste Messungen durchführen.

                            Irgendwie orte ich aber Berührungsängste.
                            Es gilt ja schon als Wertung der Person, wie jemand zu Messtechnik oder Klangunterscheiden steht. Je nach Lager gehört er zu den Guten und wird ernst genommen oder er gehört zu den anderen, die eben nicht ernstgenommen werden.


                            Ich bin von Haus aus neugierig.
                            Wenn es die Zeit zulässt (was sie meist nicht tut), höre ich mir gerne jeden "Quatsch" an.
                            Ich hab mir deshalb z.B. auch die Vorführung des Herrn H mit einem CD-Spray gegeben, und auch Vorführungen von Raumanimatoren. ;)




                            Es gibt Methoden und Wege, Aussagen über die Welt zu machen, die unabhängig von diesen Konstrukten gültig sind.
                            Das nennt man Wissenschaft. Und das bedeutet Aufwand und Methodik.
                            Treibt man den Aufwand nciht, bleibt man bei der Bestätigung gewisser Konstrukte.

                            Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                            Die Naturwissenschaft erhebt das Ideal der vollständigen Beschreibung der Wirklichkeit. Das aber auch faktisch realisieren zu können durch ein Modell, steht auf einem ganz anderen Blatt. Kein Modell kann nur deshalb, weil es funktiert, die vollständige Erfassung der Wirklichkeit beanspruchen und deshalb Erfahrungen, die durch das Modell nicht erklärt werden können, als nicht existent - sprich illusionär, suggestiv usw. - a priori ausschließen. Das ist wissenschaftlich-methodisch betrachtet unkritisch und völlig inakzeptabel.
                            Jeder Wissenschafter weiß, dass Modelle viele vereinfachungen beinhalten und deshalb die Realität nie komplett beschreiben können.

                            Auch hat die Wissenschaft nciht den Anspruch ein komplettes Bild der endgültigen Wahrheit liefern zu können.
                            Man nähert sich ihr lediglich durch hypothesenbildung und durch Bestätigung/Widerlegung derselben.

                            Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                            Auf der sachlichen Ebene bleibe ich dabei, dass Kabel keinen grossen Unterschied machen. Das legen zumindest alle mir bekannten Messungen und Studien nahe. Meine eigenen Erfahrungen bestätigen das ebenfalls. Es stehen also deine Erfahrungen gegen meine. Vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche Auffassungen vom Wort "gross". Was für den einen nur eine Nuance ist, ist für den anderen womöglich schon eine grosse Veränderung.
                            Bei mir haben Kabel immer nur bestenfalls minimale Veränderungen bewirkt, bei denen ich mir nie ganz sicher war, ob sie wirklich hörbar waren, oder ob ich einem Placebo-Effekt aufgesessen bin. Hingegen hat jede kleine Veränderung in der Aufstellung der LS einen wesentlich größeren Effekt gehabt. Auch kleine Veränderungen im Raum (Teppich, Vorhänge, Sofa, Bücherregal etc.) haben wesentlich größeren Einfluss auf den Klang gehabt.
                            Man kann genau so Berichte mit Messungen lesen (wenn ich mich recht erinnere, war MacIntosh irgendwie involviert), bei denen Einflüsse von Kabeln gezeigt worden sind.
                            Die Effekte zeigten sich (sofern ich mich erinnere) in Kombination mit LS, die starke Imdedanzminima zeigten, Kabeln mit hohen Widerständen/Kapazitäten und bestimmten Verstärkern.

                            Bei stabilen Verstärkern, Kabeln mit ausreichend geringen Widerständen und LS ohne extreme Imdedanzminimal war nichts messbar.

                            Zumindest für mich als elektrotechnischen Laien las es sich schlüssig.
                            Kann auch gut der Fall sein, dass es für den Insider Mängel im Ansatz oder der Argumentation gibt.



                            Könnte es vielleicht sein, dass das Ganze nur bei manchen Kombinationen auftritt, wo diese Kombinationen nicht optimal sind?
                            Und dass bei den Versuchen der Techniker unkritische Kombnationen zum zug kommen?

                            Wohlgemerkt ist das nur eine Hypothese, keine behauptung (bevor wieder ein Bashing stattfindet).

                            LG

                            Babak
                            Grüße
                            :S

                            Babak

                            ------------------------------
                            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                            Marcus Aurelius

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                              Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                              Solche Postings sind deshalb ärgerlich, weil unredlich. Das ist ungefähr so, als wenn ich als Fachphilosoph so tun würde, als gäbe es in der Philosophie der letzten hundert Jahre nur eine einzige "Richtung", nämlich die Phänomenologie, also nicht auch Existenzialismus, analytische Philosophie,...blah, blah...
                              Es ist unfassbar....:J Es geht um (relativ simple) physikalische Fakten. Fakten, die allgemein anerkannt sind und nicht wegdiskutiert werden können....und dann geht es wieder mit soziophilosophischen Ansätzen los (die mit dem Thema nicht das Geringste zu tun haben!), nur um drumherum zu schwadronieren...weil man ja zu den eigentlichen Zusammenhängen mangels belastbaren Wissens nichts beitragen kann.

                              ...du kriegst die Tür' nicht zu, da kommste nicht gegen an...sowas von verbohrt und lernresistent, unglaublich.:C

                              Gruß

                              RD

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                                Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
                                Es geht um (relativ simple) physikalische Fakten. Fakten, die allgemein anerkannt sind und nicht wegdiskutiert werden können....und dann geht es wieder mit soziophilosophischen Ansätzen los (die mit dem Thema nicht das Geringste zu tun haben!), nur um drumherum zu schwadronieren...weil man ja zu den eigentlichen Zusammenhängen mangels belastbaren Wissens nichts beitragen kann.
                                ja, so ist es.

                                Ich habe auch den Verdacht, dass versucht wird, die Arbeitsweise der Philosophie,
                                bei der Jeder erstmal jeden Sinn/Unsinn schreiben kann, auf die Naturwisenschaften zu übertragen.

                                Ab und zu kann somit 1+1 auch mal 3 oder gar 4 sein.

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