Was man vielleicht festmachen kann, sind Grundtendenzen.
Obwohl aktiv technisch undiskutierbar besser, ist es für mich - wie schon oftmals geschrieben - in erster Linie eine Frage der Abhörlautstärke.
Wer in der üblichen Zimmerlautstärke hört, der ist mit passiven LS genau so gut bedient, wenn sie ihm klanglich gefallen. Was soll da aktiv hörbar besser werden? Wenn überhaupt, dann eventuell der Tiefgang bei gleicher Gehäusegröße. Deshalb sind auch teilaktive Systeme ins Leben gerufen worden.
Erst mit zunehmenden Pegelansprüchen werden die Vorteile des aktiven Konzeps durchgängig hörbar. Denn wirklich hohe unverzerrte Pegel sind passiv (unter Beibehaltung der audiophilen Attribute) gar nicht machbar. Auch nicht mir großen Systemen, weil die Chassisabstände dann zu groß werden. Allerdings kann man da mit einem Koax wieder einiges wettmachen, aber es bleiben die Probleme mit den hohen Induktivitäten in der Weiche. Die dann notwendigen großen Flankensteilheiten würden hohen technischen Aufwand und finanzellen Einsatz erfordern, der die ganze Sache letztlich ad absurdum führt.
Aktiv geht das alles wesentlich problemloser und technisch sowieso besser. Was passiv zur Verzweiflung und nie befriedigendem Endergebnis führt, erledigt ein DSP mit ein paar richtig gesetzten (Erfahrung vorausgesetzt!) Mausklicks und das noch dazu in wenigen Minuten.
Weitere Vorteile der Aktivtechnik sind kleinere Gehäuse bei gleichem Tiefgang und die Möglichkeit des Einmessens. Zusätzlich noch kann man eine Regelung einsetzen. Diese ist aber wieder nur dann notwendig und sinnvoll (mM!), wenn "zu große Chassis in zu kleine Gehäuse" eingebaut werden (siehe aktive Subwoofer), denn anders kann man den bei großen Hüben extrem stark ansteigenden Klirr nicht in den Griff bekommen (beispielsweise Velodyne DD-Serie).
In der Profiszene ist das alles längst kein Thema mehr. Ich will jetzt auch nicht wieder damit kommen, dass die HiFi-Szene hier um 15 Jahre nachhinkt, denn im unteren Pegelbereich......wie gesagt.
Dazu kommt noch, dass die HiFi-Enthusiasten sich gerne "ihren/den passenden" Verstärker aussuchen. Meine Meinung dazu kennt man.
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