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Mikrofon und Gehör - Stärken und Schwächen

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    #31
    Zitat von Scheller Beitrag anzeigen
    Das ist dein gutes Recht. Allerdings habe ich wenig Lust (und sehe mich auch in diesem Fall nicht in der Position) dazu, dir die Funktionsweise, sowie die Stärken und Schwächen des Hörapparates zu erklären.
    Ich sehe mich darüberhinaus auch nicht als "humanoides Nachschlagwerk" , das passend zum Thema -umgehend- die Hausbibliothek durchwühlt, um dann mit irgendwelchen Literaturverweisen anzutanzen.

    Das liegt schon alleine daran, dass ich andere Leute nicht gerne KOPIERE.:C
    Das kann ich auch nicht erklären. Macht ja nichts. Eigentlich geht es ja auch ums Prinzip. Der Ausgangspunkt der Argumentation war doch, ob das Ohr anders "wahrnimmt" als ein Mikorphon oder nicht. Dann kam das Argument mit der Dynamikspanne, das zeigen sollte, daß kein Mikro jemals das "aufnehmen" kann, was unser Ohr vermag. Dann kamst Du und sagtest: Aber das Ohr kann diese Kapazität doch gar nicht nutzen, faktisch hört es also doch nur wie ein Mikro aufnimmt. Deshalb ist meine Frage natürlich von Gewicht: Wenn es wirklich diesen "Nachtglas-Effekt" gibt, dann wirkt sich die höhere dynamische Kapazität eben doch merklich aus, so daß kein Mikrophon da mithalten kann.

    Beste Grüße
    Holger

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      #32
      Tag,

      'das Mikrofon' gegen 'das Ohr', 'das Gehör' gehalten. - Kein Mikrofon hat ein inneres Ohr, auch als inneres Gehör bezeichnet.

      'Das Ohr' ist anthropologisch ein Zwei Vermögen-Sinn; nicht nur hat der Mensch zwei äußere Ohren (damit er besser hören kann), sondern gar zwei Hörvermögen, nämlich das äußere Ohr, welches noch ein jeder hat, und das innere Ohr, das längst nicht jeder hat. Aber, Beethoven hatte es, Smetana hatte es, Artur Schnabel hatte es - und war in der Lage, darüber als Musiker mit Gewinn für ein verständiges Publikum zu sprechen.

      Wer, wie der von Holger erwähnte Maestro von Karajan, mit dem inneren Ohr der Musikproduktion im Studio zuhört, der bemerkt bald, dass die Pausen, die er doch so genau angezeigt hatte - sich gänzlich anders machen als gewollt. Auch dem Maestro arrau war nie jemand in der Lage zu erklären, warum die Pausen, so sorgfältig mit dem inneren Ohr ausgehört, sich in der Mikrofonierung so anders anhören, gar unbrauchbar.

      Das ist der Unterschied zwischen Mikrofon und Menschenohr: das doppelte Vermögen des Menschen in der Hörwahrnehmung, äußeres Ohr und inneres Ohr. Erneut: Tieferlegung der Fundamente. Das ist es.

      Freundlich
      Albus

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        #33
        Hallo Babak,
        Zitat von Babak Beitrag anzeigen

        Das war keine Polemik.
        Wenn argumentiert wird, dass Testsignale (Sinus, Sweeps, Rauschen, etc.) durch die Systeme gejagt werden, diese gemessen werden und die Systeme dementsprechend eingestellt werden ...

        Was ist das anderes als eine messtechnisch genaue Wiedergabe von Testsignalen?
        Wenn du eine andere Methode weisst, mit der man die linearen Reproduktsionseigenschaften einer Anlage feststellen kann, dann laß es mich wissen...

        Über Musikwiedergabe wird nicht geredet.
        Denn um diese zu beurteilen, bedarf es des Gehörs.
        Und dem Gehör wird jegliche Eignung zur qualitativen beurteilung abgesprochen.
        Natürlich hat das auch was mit Musikwiedergabe zu tun, nur ist das Ohr eben kein Messinstrument, das mir sagen kann, ob innerhalb der Anlage Frequenzgang-, Phasen- und sonstige Fehler auftreten.



        Erstens:
        Es fehlen aussagekräftige Messungen mit komplexen Signalen (Musik), die zeigen, dass ein System den Inhalt des Tonträgers 1:1 wiedergibt.
        So viel Komplexer als Messsignale ist Musik nun wirklich nicht, wenn eine Anlage ein Messsignal nach Betrag und Phase korrekt wiedergibt, dann wird sie es auch mit Musik tun, die ist genau wie ein Messignal nur ein Gemenge von Sinussignalen.


        Messsysteme sind nicht in der Lage, das mit komplexen Signalen zu tun. Einerseit sind (wie schon öfters auch von anderen eingebracht) die Schallemssungen zu variabel, andererseits fehlt im Moment die geeignete Auswertung (Fourieranalyse, Mustererkennung, vergleich mit der Referenz).

        Genau diese Auswertung und Bewertung kann ein geschultes Gehör.
        Auf welche Referenz bezieht sich denn deiner Meinung nach das Ohr ? Auf den Tonträgerinhalt, von dem es nicht weiß, wie er aufnahmetechnisch zustandegekommen ist ?

        Zweitens:
        Wenn die erste Gruppe sich wenigstens mit dem Zusammenspiel Laitsprecher und Raum beschäftigen würde und saubere Umsetzungen zeigte, wäre es ja ok.

        Doch allzu oft hapert es hier.
        Siehe die seitenlangen Diskussionen über das "Einmessen" des Systems auf den Raum.
        Habe ich dort schon gesagt, daß ich das als falsch ansehe, lediglich im unteren Bessbereich kann man sinnvoll entzerren.

        Ich habe nur sehr wenige Systeme gehört, die
        • den Inhalt des Datentägers 1:1 wiedergegeben haben (lineare Wiedergabe im Direktschall)
        • sauber an den Raum angekoppelt haben (sauberes Abstrahlverhalten)
        An diesen beiden Punkten bin ich schon weiter als viele hier, da ich mir meine Lautsprecher selbst konstruiere, mit dem Schwerpunkt auf die von dir genannten Punkte

        in einem neutralen Raum gespielt haben (gleichmäßig gute Raumantwort über den gesamten FG hinweg)
        An dem Punkt bin ich noch nicht so weit, da wird dran gearbeitet.....

        Und das klang immer gut.
        glaube ich sofort.

        Ist dir eigentlich aufgefallen, daß man die drei aufgezählten Kriterien nur messtechnisch bzw. (beim Lautsprecher durch entsprechendes Konzept/Konstruktion) optimieren kann ?
        Meine Erfahrung geht nämlich genau in diese Richtung: Wenn man die obigen Kriterien erfüllt, dann klappt es auch mit dem Nicht-Eigenklang.
        Habe da letzt erst in der Schweiz eine Lautsprecherkonstruktion gehört, bei der incl. der Raumakustik alles richtig gemacht wurde. Sehr beeindruckend.....

        Denn diejenigen, die ein auch messtechnisch sauberes System aufgebaut hatten, auch mit dem Gehör verifiziert haben.
        Ich verkneife mir mittlerweile die "hörtechnische Verifizierung", da das erfahrungsgemäß zu Veränderungen der Abstimmung führt, die sich dann wieder von den obigen Punkten 1 + 2 wegbewegt.
        Wenn das (Lautsprecher-)Konzept aber stimmt, dann ist das auch nicht mehr nötig.

        Viele Grüße
        Peter Krips

        P.S. zum Rest melde ich mich später...

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          #34
          Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
          So viel Komplexer als Messsignale ist Musik nun wirklich nicht, wenn eine Anlage ein Messsignal nach Betrag und Phase korrekt wiedergibt, dann wird sie es auch mit Musik tun, die ist genau wie ein Messignal nur ein Gemenge von Sinussignalen.
          Hallo Peter,

          vorausgesetzt man geht davon aus, das Ganze ist nur die Summe seiner Teile. So ist das aber nun mal nicht!

          Ich kann ja verstehen, daß die Techniker pragmatisch denken und sich natürlich nicht am hochkomplexen Musiksignal bei ihren Messungen orientieren können. Auch für mich soll eine Anlage so neutral wie möglich klingen. Doch scheint es ja doch so zu sein, daß man im realistischen Normalfall nicht alles zugleich haben kann. Wie schön wäre es, man hätte eine Anlage, die zugleich "Fluß" hat und auch "Plastizität" und "Durchzeichnung". Offenbar muß man sich aber auch technisch für eine der beiden Dinge entscheiden - britische oder deutsche Elektronik. Das zeigt, das Messen und Hören sich wechselseitig ergänzen müssen, je nachdem, welche Eigenschaft man technisch "optimieren" will auf ein ideales Maximum hin.

          Beste Grüße
          Holger

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            #35
            Hallo

            Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
            Und wieder einmal dräut eine neue Technologie am Horizont, die uns die Zerstörung von Tradition, Ästhetik und Ethik bringen wird. Kann es denn wahr sein, daß wir keine Geborgenheit mehr in der schützenden Begrenztheit des Sweet Spot finden dürfen? Sollen wir wirklich dazu verflucht sein, obdachlos durchs Schallfeld zu vagabundieren und selbst einen Platz in der Wüste nicht vom Tonmeister vorbestimmter Hörpositionen suchen zu müssen? Wie sollen wir die Aura des Interpreten fühlen, wenn wir den rapport sensuel zu seinem respiratorischen Apparat nicht mehr herstellen können? Und was wird uns das liebliche Knarren der Sessel und Podeste ersetzen? Nein, so kann man unmöglich Musik hören. Das Abendland muß untergehen.
            Und weiter ...? ;)



            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            Wenn du eine andere Methode weisst, mit der man die linearen Reproduktsionseigenschaften einer Anlage feststellen kann, dann laß es mich wissen...
            Muss man selber eine Lösung parat haben, wenn man einen Schwachpunkt aufzeigt?

            Um dieses Dilemma drehen sich ja Diskussionen, dass die Messmethoden noch nicht alles abdecken können.


            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            Natürlich hat das auch was mit Musikwiedergabe zu tun, nur ist das Ohr eben kein Messinstrument, das mir sagen kann, ob innerhalb der Anlage Frequenzgang-, Phasen- und sonstige Fehler auftreten.
            Genau deshalb meine ich ja, dass Messungen und Gehör optimalerweise ergänzend eingesetzt werden sollten.


            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            So viel Komplexer als Messsignale ist Musik nun wirklich nicht, wenn eine Anlage ein Messsignal nach Betrag und Phase korrekt wiedergibt, dann wird sie es auch mit Musik tun, die ist genau wie ein Messignal nur ein Gemenge von Sinussignalen.
            Mit dem wichtigen Detail, dass das Gemenge aus Sinussignalen, die teilweise in ihrer beschaffenheit bestimmte Verhältnisse zueinander aufzeigen müssen, um für die einzelnen Stimmen ein korrektes Klangbild zuerzeugen.

            Und wie misst man, dass das System dieses Gemenge von Sinussignalen so wiedergibt, dass es korrekt beim Hörer ankommt?

            Da kommrn wir weder zu den Unzulänglichkeiten der vorhandenen Messystemen.



            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            Auf welche Referenz bezieht sich denn deiner Meinung nach das Ohr ? Auf den Tonträgerinhalt, von dem es nicht weiß, wie er aufnahmetechnisch zustandegekommen ist ?
            Da kommt die Hörerfahrung ins Spiel, wie sich ein Instrument bei welcher Spielweise in welchem Raum anhören kann, Korrekte gestalt eben ...

            Das menschliche Hirn zeichnet sich ja dadurch aus, dass es in einem recht weiten Maß flexibel ist, ähnliches auch unter unterschiedlichen Bedingungen zu erkennen.

            Diese Flexibilität hat kein Messystem.

            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            Habe ich dort schon gesagt, daß ich das als falsch ansehe, lediglich im unteren Bessbereich kann man sinnvoll entzerren.
            Für mich nicht mal dort, außer man senkt sehr schmalbandig die Frequenzen kritischer Raummoden ab.


            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            An diesen beiden Punkten bin ich schon weiter als viele hier, da ich mir meine Lautsprecher selbst konstruiere, mit dem Schwerpunkt auf die von dir genannten Punkte

            An dem Punkt bin ich noch nicht so weit, da wird dran gearbeitet.....
            Du warst ja nicht direkt gemeint.
            Doch gut zu lesen, dass sich jeman auch um diese Punkte kümmert ... ;)



            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
            Ist dir eigentlich aufgefallen, daß man die drei aufgezählten Kriterien nur messtechnisch bzw. (beim Lautsprecher durch entsprechendes Konzept/Konstruktion) optimieren kann ?
            Meine Erfahrung geht nämlich genau in diese Richtung: Wenn man die obigen Kriterien erfüllt, dann klappt es auch mit dem Nicht-Eigenklang.
            Habe da letzt erst in der Schweiz eine Lautsprecherkonstruktion gehört, bei der incl. der Raumakustik alles richtig gemacht wurde. Sehr beeindruckend.....
            Diese Kriterien stellen ja oft nur den Rahmen dar, innerhalb dessen man sich bewegt.

            Ein gutes Beispiel ist da das Zusammenspiel LS und Raum, inkl. Aufstellung, Hörposition etc.

            Da können sich 20cm vom Gehör her signifikant auswirken, gehen aber in der Schwankung der Messung unter.

            Ebenso verhält es sich mit der Frage, wo welche Akustikelemente angebracht werden sollen.
            Da hilft Messtechnik nur ein bisserl weiter, den Rest muss man mit dem Gehör machen.

            LG

            Babak
            Grüße
            :S

            Babak

            ------------------------------
            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


            Marcus Aurelius

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              #36
              Hallo Babak,
              Zitat von Babak Beitrag anzeigen

              Mit dem Unterschied, dass manche in Deiner "Gruppe 1" irgendwann die Messtechnik und die messergebnisse nicht mehr als bloßes Mittel zum Zweck (gut Musik hören) ansehen, sondern sich das Ganze zum Selbstzweck entwickelt.
              Ja, das kenne ich auch, in dem Punkt unterscheiden sich die nicht so arg von Highendern, die mit unentwegten Tauschaktionen an ihrer Anlage diese optimieren wollen.

              Und nochmal:

              Nur die genaue Wiedergabe des Datenträgers zu betrachten greift fürs Musikhören zu kurz.

              Vielen geht es beim Musik hören darum, eine möglichst gute Illusion von der ursprünglichen Aufführung zu haben.

              Klingt das Orchester so, als ob e sin einem Konzertsaal spielt?
              Klingt sie Jazz Combo wie in einem Jazzkeller?
              Auch wenn es wohl schwer zu begreifen zu sein scheint, das Original ist das Kunstprodukt Tonträger und nichts sonst. Ob nun ein Orchester oder eine Jazz Combo so klingt wie erwünscht können wir nicht beeinflussen. Entweder der Tonträger gibt es her oder auch nicht. Da sind wir völlig auf die Arbeit der Musikschaffenden angewiesen.
              An der Wiedergabeanlage herumbiegen, bis auch eine unzureichende Aufnahme wie erhofft klingt, ist nicht mein Ding. Unter HiFi verstehe ich was anderes.....

              Ich habe nciht nur ein System gehört, dessen Entwickler meinte, es spiele messtechnisch auf höchstem Niveau, und bei dem das Orchester flach wie eine Tapete Klang.
              Messtechnik ist ein weites Feld, da sollte der messtechnische Optimierer schon in etwa wissen, was er tut....
              Ich habe auch schon Lautsprecher mit Superfrequenzgängen auf der Hörachse gehört, leider wurde da das Abstrahl- und Energieverhalten nicht berücksichtigt und Essig war es mit dem Klang...



              Sich nur auf die 1:1 Wiedergabe des Datenträgerinhalts zu konzentrieren, befriedigt vielleicht jene, die nur Aufnahmen an- bzw. abhören wollen.
              Ich kann so prima Musik hören und habe auch die Chance, nachvollziehen zu können, was sich die Leutchen bei der Erstellung des Tonträgers (hoffentlich) gedacht haben zu Übermitteln.
              Ein Großteil dessen bliebe mir aber verborgen, wenn ich da überall meine subjektive Soundsauce drüberschütten würde.



              Ja, willkommen in der Realität ... ;)
              So ein Trip würde auch vielen anderen ein paarr Schuppen von den Augen fallen lassen ...
              Ich habe da keine Probleme mit der Realität, eher wohl diejenigen, die einen bestimmtem (Instrumenten-)Sound erwarten, obwohl der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so nicht auf dem Tonträger ist.

              Viele Grüße
              Peter Krips

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                #37
                Hallo Babak,
                Zitat von Babak Beitrag anzeigen

                Muss man selber eine Lösung parat haben, wenn man einen Schwachpunkt aufzeigt?

                Um dieses Dilemma drehen sich ja Diskussionen, dass die Messmethoden noch nicht alles abdecken können.
                Irgendwie habe ich es schon gerne mit konstruktiver Kritik zu tun. Nur überall Haare in der Suppe zu finden ohne Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, bringt in der Sache IMHO nicht wirklich weiter.

                Mit dem wichtigen Detail, dass das Gemenge aus Sinussignalen, die teilweise in ihrer beschaffenheit bestimmte Verhältnisse zueinander aufzeigen müssen, um für die einzelnen Stimmen ein korrektes Klangbild zuerzeugen.

                Und wie misst man, dass das System dieses Gemenge von Sinussignalen so wiedergibt, dass es korrekt beim Hörer ankommt?

                Da kommrn wir weder zu den Unzulänglichkeiten der vorhandenen Messystemen.
                Da konstruierst du eine Unzulänglichkeit, die meiner Meinung nach so nicht existiert.
                Wieso bitteschön soll denn nun ein System, daß die Gemengelage eines Testsignals korrekt überträgt, sich nun plötzlich bei Musik, das ja nur eine andere Gemengelage hat, anders verhalten ?

                Da kommt die Hörerfahrung ins Spiel, wie sich ein Instrument bei welcher Spielweise in welchem Raum anhören kann, Korrekte gestalt eben ...

                Das menschliche Hirn zeichnet sich ja dadurch aus, dass es in einem recht weiten Maß flexibel ist, ähnliches auch unter unterschiedlichen Bedingungen zu erkennen.

                Diese Flexibilität hat kein Messystem.
                Da bin ich dennoch skeptisch, wenn mein "gespeichertes" Klangbild nicht mit der tatsächlichen Aufnahme korreliert, handele ich mir eher Probleme ein, wenn ich versuche die Performance der Anlage an mein gespeichertes Klangbild anzupassen.


                Für mich nicht mal dort, außer man senkt sehr schmalbandig die Frequenzen kritischer Raummoden ab.
                Es geht auch im Bassbereich nicht darum, alles glattzubügeln, sondern einen incl. Roomgain möglichst ausgeglichenen Verlauf hinzubekommen, insbesondere sind da nicht modenbedingte Überhöhungen zu nennen.
                Wie heißt es doch so schön: Gute Basswiedergabe ist zunächst einmal weniger Basswiedergabe als allgemein üblich.

                Du warst ja nicht direkt gemeint.
                Doch gut zu lesen, dass sich jeman auch um diese Punkte kümmert ... ;)
                Verwundert mich auch immer wieder, daß die Punkte nicht bzw. unzureichend berücksichtigt werden


                Diese Kriterien stellen ja oft nur den Rahmen dar, innerhalb dessen man sich bewegt.

                Ein gutes Beispiel ist da das Zusammenspiel LS und Raum, inkl. Aufstellung, Hörposition etc.

                Da können sich 20cm vom Gehör her signifikant auswirken, gehen aber in der Schwankung der Messung unter.

                Ebenso verhält es sich mit der Frage, wo welche Akustikelemente angebracht werden sollen.
                Da hilft Messtechnik nur ein bisserl weiter, den Rest muss man mit dem Gehör machen.
                Ganz so schwierig ist es nicht, wir haben kürzlich in unserer Selbstbaugruppe (wir sind bei Stuttgart) per "Fernentwicklung" einem User in der Schweiz zu einem wohlklingenden System verholfen, incl. Lautsprecher-Frequenzweichenentwicklung und gezielten Raumakustikmaßnahmen.
                Ich persönlich werde meine zukünftigen Raumakustikmaßnahmen eher in Richtung Diffusion angehen und Dämpfung auf störende erste Reflexionen beschränken und unvermeidliche Raummoden eher durch geschickte Wahl der Boxenpositionen und des Hörplatzes angehen.
                Den Raum "totdämpfen" fast bis zum RAR möchte ich nicht.

                Viele Grüße
                Peter Krips

                Kommentar


                  #38
                  Ich persönlich werde meine zukünftigen Raumakustikmaßnahmen eher in Richtung Diffusion angehen und Dämpfung auf störende erste Reflexionen beschränken und unvermeidliche Raummoden eher durch geschickte Wahl der Boxenpositionen und des Hörplatzes angehen.
                  Den Raum "totdämpfen" fast bis zum RAR möchte ich nicht.
                  Hallo Peter,

                  das kann ich gut nachvollziehen. Für totgedämpfte Räume werden die Tonträger nicht gemacht. Braucht einen nicht zu wundern, wenn es bei Tonträgerwiedergabe dort wie erwürgt klingt.

                  Grüßle vom Charly

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                    #39
                    Hallo,
                    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Bitte nicht schon wieder diese Ressentiments gegen die Gebildeten! Es gibt genügend Menschen, die sogenannte klassische Musik hören, die keineswegs "gebildet" sind im Sinne eines Büchergelehrten. Gleichwohl besitzen sie so etwas, was der Humanismus des 18. Jahrhunderts "Bildung" im Sinne von "Kultur" nennt.
                    Ich glaube, jetzt verstehe ich das:
                    früher hatte ich mit Klassik nix am Hut, in späteren Jahren kam ich dann mehr und mehr drauf, welch ein Glück, daß das mich dann spät, aber dennoch zum kulturell gebildeten Menschen gemacht hat.

                    So wie es so etwas wie feine Sitten gibt, gibt es auch ein feines Hörvermögen - das "Rohe und das Gekochte"! Auch Jazz-Hörer sind in diesem Sinne sehr gebildet
                    Jetzt erschließt sich mir auch, warum ich mich erst nach dem Abi in den Frankfurter Jazzkeller traute...

                    Das ist mit Verlaub gesagt völliger Schwachsinn. Die Adligen in diesen vergangenen Epochen hatten vor allem eines: übermäßig viel Zeit, sie haben ja nicht gearbeitet. Deshalb war ihre Krankheit, wie Pascal das so schön beschrieben hat, die Langeweile. So haben sie diese viele Zeit gefüllt mit Bücher-Lesen, mit Kunst und Musik. Sie waren also sehr gebildet, oft haben sie selber musiziert und komponiert wie Friedrich der Große z.B. Sie hatten also jede Menge Sachverstand - nur das wirklich Gute und Beste konnte ihnen gefallen.
                    Also sind die wahren Gebildeten heutzutage die Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen, denn Zeit und Langeweile habe die ja auch im Überfluss..... ???

                    Wenn die Theaterschauspieler, Musiker, Tänzer usw. nur mit Steuergeldern auskommen müßten, dann müßten sie den halben Tag auf der Straße stehen und betteln. Damit sie das nicht tun müssen, dafür bezahlst Du eintritt.
                    wieso bin ich über die Steuern verpflichtet, derartige Berufsgruppen zu subventionieren ? Ein Klempner, Metzger oder Schreiner wird ja auch nicht subentioniert ???

                    Leute mit Bildung, mit Begabung, die hart arbeiten und von morgens bis abends üben und proben, sollen dagegen ihre Dienste zum Nulltarif anbieten. Das ist eine Unverschämtheit!
                    Ich finde es meinerseits unverschämt, daß ich ungefragt dafür über die entrichteten Steuern zahlen muß, bestimmte Berufsgruppen am Leben zu halten, nur weil sie als gebildet und begabt gelten.
                    Welchen höheren Wert haben diese gegenüber dem schwächelnden Handwerksbetrieb um die Ecke ?

                    Jede Musik läßt sich freilich konsumieren. Letztlich ist die Frage, welchen Anspruch man an sich selbst stellt und womit man zufrieden ist. Oberflächlichkeit macht durchaus nicht jeden Menschen glücklich!
                    Ach komm mir doch nicht mit Oberflächlichkeit, darf man Musik nicht einfach nur genießen ?
                    Was du da sagst ist doch haarsträubend.
                    In letzter Konsequenz bedeutet das doch, daß jemand, der Sex einfach "nur" genießt, der damit einhergehenden Oberflächlichkeit nur entrinnen kann, wenn er noch mindestens ein Studium der Sexualwissenschaft absolviert.

                    Viele Grüße
                    Peter Krips

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                      Jetzt verdrehst du die Dinge aber. Fix sitzen bleiben kannst du ja im 3D-Schallfeld auch, dann bleibt eben alles wie gewohnt. Richtig argumentiert muß es anders herum heißen: Für bestimmte Musik ist es ein Mehrwert, wenn man sich im Schallfeld frei bewegen kann; die hergebrachte Form des fixierten Hörens bleibt als Spezialfall erhalten.
                      Ich habe gar nichts verdreht! Genau die letzte Frage habe ich an Helmut gestellt: Ist es möglich, eine Hörposition zu fixieren wie beim üblichen Stereo? Wenn ja, dann ist es dasselbe Resultat nur "andersherum" erzeugt. Dann ist für mich die Sache in Ordnung!

                      Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                      Hier trennen sich unsere Wege endgültig. Ein Kunstwerk hat für mich überhaupte keine Ansprüche zu stellen, denn derjenige, der die Ansprüche stellt, bin ich. Und was mir nicht gerecht wird, das eigne ich mir an und biege es zurecht, bis es mir paßt. Die Intention des Schöpfers mißachte ich jederzeit ohne Bedenken, überhaupt wenn dieser schon (typischerweise) vor 200 Jahren das Zeitliche gesegnet hat. "Respekt" ist eine Kategorie, die ich in diesem Zusammenhang einfach nicht akzeptiere. Mir ist alles Material. (Will heißen: Ich skippe auch durch Beethoven, wenn mir gerade danach ist.)
                      Das kaufe ich Dir so recht nicht ab! Wenn Du das wirklich ernst nimmst mit der "Respektlosigkeit", dann darfst Du "Respekt vor dem Werk" auch von keinem Interpeten erwarten. "Werktreue" als Kriterium für eine gelungene Interpretation darf für Dich dann nicht zählen. Keine Verirrung darf Dich dann schrecken, nur der Lustgewinn zählt. Ist das nicht eine haltung, die man Zynismus nennt?

                      Mir wird da schlecht mit dieser Metapher vom "Steinbruch". Ich kenne das aus meinem Fach, diese Unsitte, philosophische Autoren, von denen man im Grunde nichts versteht zu zitieren. Der eine zitiert etwas, von dem er schon nichts versteht, und der nächste Unverständige schreibt wiederum ab, weil der betreffende gerade "in" ist: man will im Diskurs bleiben. Auf diese Weise werden Tonnen von Papier produziert für die Evaluation (Quantität machts und nicht Qualität) - das alles gehört aber in die Mülltonne. Keinen Respekt vor dem Werk und seinem Autor. Jeder spielt den lieben Gott, die Welt nach seinen Wünschen und Begierden um- und neuzuschaffen. Halleluja!

                      Auch einen schönen Abend!

                      Beste grüße
                      Holger

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