Hallo David, hallo Franz,
gerade habe ich eine Antwort auf Olafs Frage geschrieben, wollte sie abschicken und was sehe ich, der Thread ist zu. Nun, das hat Mühe gekostet, deshalb poste ich die Antwort in diesen neuen Thread.
David, Franz, Ihr könnt dieses Post ja entsprechend verschieben.
@Olaf
Hallo Olaf,
leider habe ich mich noch wenig mit Lautsprechertechnik beschäftigt, so dass ich Dir nur rein theoretisch antworten kann, wie ich mir den Vorteil digitaler Filter vorstelle.
Zwei wichtige Parameter, die den Klangcharakter einer Box prägen, ist der Frequenzgang und auch der Phasengang. Üblicherweise wird ja nicht der gesamte Frequenzbereich über einen Lautsprecher übertragen, sondern auf mehrere Lautsprecherchassis aufgeteilt. Diese sind dann auf den entsprechenden kleineren Frequenzbereich spezialisiert (Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner).
Jetzt muss natürlich dafür gesorgt werden, dass die Lautsprecherchassis nur die für ihren Frequenzbereich gedachten Signale zugewiesen bekommen. Dies geschieht durch die Frequenzweiche.
Ich denke aber, diese einleitenden Sätze sind sowieso schon bekannt.
Bei passiven Boxen ist nun die Frequenzweiche aus passiven Bauelementen und direkt den Lautsprecherchassis vorgeschaltet. Die Frequenzweiche ist, wie oben schon geschrieben, so ausgelegt, dass jedes Lautsprecherchassis nur seinen Frequenzbereich zugewiesen bekommt und dies so, dass sich für die gesamte Box ein linearer Frequenzgang oder ein Frequenzgang je nach Geschmack ergibt.
Leider gibt es da ein Problem, denn sowohl die Lautsprecherchassis als auch die Frequenzweiche erzeugen Phasenverschiebungen, die leider hörbar sein können. Daher ist die Kunst der Auslegung der Frequenzweiche, sie so zu dimensionieren, dass die Phasenverschiebung der Frequenzweiche die Phasenverschiebung der Chassis kompensiert (oder entsprechend der Geschmackswünschen abgestimmt ist).
Dies ist leider recht schwierig, weil es ja bei einer analogen Frequenzweiche einen festen Zusammenhang zwischen Frequenzgang und Phasenverschiebung gibt. Ein Parameter alleine lässt sich nicht ändern. So ist es also eine Kunst eine Box vom Klangcharakter her abzustimmen, weil man die Lautsprecherchassis, die Boxenkonstruktion und die Frequenzweiche so wählen muss, dass der Frequenzgang und die Phasenverschiebung der Lautsprecherchassis zu dem Frequenzgang und Phasenverschiebung der Frequenzweiche passen. Das sind viele Variablen, die alle voneinander abhängig sind.
Bei Aktivboxen kommen hier die digitalen Filter ins Spiel. Bei digitalen Filter kann man nun den Frequenzgang unabhängig vom Phasengang abstimmen und umgekehrt. Somit ist natürlich die zu den Lautsprecherchassis passende Auslegung des Filters wesentlich einfach und genauer möglich.
Weil man ja auch nicht darauf achten muss, ob Chassis und Frequenzweiche zueinander passen, kann man bei der Wahl der Chassis andere Parameter und Qualitäten priorisieren.
Wie schon geschrieben, die Erklärung ist so, wie ich mir das vorstelle. Es kann auch sein, das ich falsch liege oder etwas übersehen habe. Vielleicht kann ja jemand anderes noch dazu etwas sagen.
Viele Grüße
Uwe
gerade habe ich eine Antwort auf Olafs Frage geschrieben, wollte sie abschicken und was sehe ich, der Thread ist zu. Nun, das hat Mühe gekostet, deshalb poste ich die Antwort in diesen neuen Thread.
David, Franz, Ihr könnt dieses Post ja entsprechend verschieben.
@Olaf
Original von lilux
Accuphase bietet mit den Geräten DF-35 und DF-45 digitale Frequenzweichen an. Mir erschließt sich der Sinn nicht.
Wie werden die denn angewendet und welchen Nutzen hat man davon? Hat das schon mal wer probiert?
Accuphase bietet mit den Geräten DF-35 und DF-45 digitale Frequenzweichen an. Mir erschließt sich der Sinn nicht.
Wie werden die denn angewendet und welchen Nutzen hat man davon? Hat das schon mal wer probiert?
leider habe ich mich noch wenig mit Lautsprechertechnik beschäftigt, so dass ich Dir nur rein theoretisch antworten kann, wie ich mir den Vorteil digitaler Filter vorstelle.
Zwei wichtige Parameter, die den Klangcharakter einer Box prägen, ist der Frequenzgang und auch der Phasengang. Üblicherweise wird ja nicht der gesamte Frequenzbereich über einen Lautsprecher übertragen, sondern auf mehrere Lautsprecherchassis aufgeteilt. Diese sind dann auf den entsprechenden kleineren Frequenzbereich spezialisiert (Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner).
Jetzt muss natürlich dafür gesorgt werden, dass die Lautsprecherchassis nur die für ihren Frequenzbereich gedachten Signale zugewiesen bekommen. Dies geschieht durch die Frequenzweiche.
Ich denke aber, diese einleitenden Sätze sind sowieso schon bekannt.
Bei passiven Boxen ist nun die Frequenzweiche aus passiven Bauelementen und direkt den Lautsprecherchassis vorgeschaltet. Die Frequenzweiche ist, wie oben schon geschrieben, so ausgelegt, dass jedes Lautsprecherchassis nur seinen Frequenzbereich zugewiesen bekommt und dies so, dass sich für die gesamte Box ein linearer Frequenzgang oder ein Frequenzgang je nach Geschmack ergibt.
Leider gibt es da ein Problem, denn sowohl die Lautsprecherchassis als auch die Frequenzweiche erzeugen Phasenverschiebungen, die leider hörbar sein können. Daher ist die Kunst der Auslegung der Frequenzweiche, sie so zu dimensionieren, dass die Phasenverschiebung der Frequenzweiche die Phasenverschiebung der Chassis kompensiert (oder entsprechend der Geschmackswünschen abgestimmt ist).
Dies ist leider recht schwierig, weil es ja bei einer analogen Frequenzweiche einen festen Zusammenhang zwischen Frequenzgang und Phasenverschiebung gibt. Ein Parameter alleine lässt sich nicht ändern. So ist es also eine Kunst eine Box vom Klangcharakter her abzustimmen, weil man die Lautsprecherchassis, die Boxenkonstruktion und die Frequenzweiche so wählen muss, dass der Frequenzgang und die Phasenverschiebung der Lautsprecherchassis zu dem Frequenzgang und Phasenverschiebung der Frequenzweiche passen. Das sind viele Variablen, die alle voneinander abhängig sind.
Bei Aktivboxen kommen hier die digitalen Filter ins Spiel. Bei digitalen Filter kann man nun den Frequenzgang unabhängig vom Phasengang abstimmen und umgekehrt. Somit ist natürlich die zu den Lautsprecherchassis passende Auslegung des Filters wesentlich einfach und genauer möglich.
Weil man ja auch nicht darauf achten muss, ob Chassis und Frequenzweiche zueinander passen, kann man bei der Wahl der Chassis andere Parameter und Qualitäten priorisieren.
Wie schon geschrieben, die Erklärung ist so, wie ich mir das vorstelle. Es kann auch sein, das ich falsch liege oder etwas übersehen habe. Vielleicht kann ja jemand anderes noch dazu etwas sagen.
Viele Grüße
Uwe
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