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    Hi

    Wie sagt man so schön

    DIE SCHÖNHEIT LIEGT IM AUGE DES BETRACHTERS oder wies hier passt in den Ohren

    lg Pepi

    Kommentar


      Ich hab hier noch was von AH gefunden, bezüglich einmessen von LS im Raum. Es ging hier zwar um eine gegebene Situation, aber das spielt eigentlich keine Rolle. Ist ja vielleicht für den einen oder anderen ganz interessant :

      Was ich stattdessen getan hätte:

      (1) Den bereits ohne Entzerrung schön linearen Teil des Betriebsschallpegels zwischen 500Hz und 2kHz belassen.

      (2) Den Abfall oberhalb 2kHz (steigendes Bündelungsmaß des LS, sinkende RT60) etwa zur Hälfte kompensiert ("halbe Raumentzerrung")

      (3) Den Anstieg zwischen 500Hz und 100Hz völlig kompensiert

      (4) unter 100Hz schließe ich mich Görtz an

      Mein Entzerrungsvorschlag wäre deutlich unverfärbter. Der Betriebsschallpegel würde unter den gegebenen Randbedingungen (man kann nicht in jeden Raum gleich entzerren) zwischen 100Hz und 2kHz frequenzlinear verlaufen, oberhalb 2kHz zu hohen Frequenzen leicht fallen und unter 100Hz etwas wellig verlaufen, genau wie bei Görtz (letzteres geht nicht anders).

      eine grobe Richtschnur für den Betriebsschallpegel liefert SSF-01. Danach soll der Betriebsschallpegel im gesamten Übertragungsbereich frequenzlinear verlaufen, oberhalb 2kHz wird jedoch ein Abfall mit 1dB/Oktave zugelassen.

      Für die Klangfarbe ist der Formantbereich von größter Bedeutung, also der Bereich zwischen ca. 200Hz und 3kHz. Dieser sollte am Hörplatz so linear wie möglich sein. Bei höheren Qualitätsanforderungen kann man sich dann an die äußeren Enden des Übertragungsbereichs heranarbeiten, also z.B. 100Hz bis 10kHz oder schließlich 20Hz bis 16kHz.

      Der Lautsprecher hat einen perfekt linearen Freifeldfrequenzgang. Der oberhalb ca. 2kHz zu hohen Frequenzen fallende Betriebsschallpegel hat seine Ursache also im steigenden Bündelungsmaß des LS und/oder in der sinkenden Nachhallzeit des Raumes.
      Eine vollständige Raumentzerrung (d.h. zu hohen Frequenzen steigender Freifeld-Frequenzgang) würde zu einer zu starken Betonung kurzer, impulshafter Hochtonsignale, wie sie z.B. bei Percussion auftreten, führen. Das Gehör kann hier zwischen Direktschall und Diffusschall trennen, die HRTF ist voll wirksam, da die Wellenlänge klein gegen den Kopf ist. Daher muß man einen Kompromiß suchen, abhängig vom r/d-Verhältnis am Hörplatz. Eine Kompensation zur Hälfte ist meist ein guter Startpunkt für diesen Kompromiß.

      Unterhalb 500Hz (= 68cm Wellenlänge) wird der Schall kaum noch am Kopf gebeugt, denn die Wellenlänge wird groß gegen den Kopf. Die HRTF ist nicht mehr wirksam. Daher ist der Beitrag des Diffusfeldes zur Klangfarbe sehr ähnlich dem des Direktschalles.
      Die Nachhallzeit steigt oft erst unter 100Hz signifikant an, so daß der Anstieg des Betriebsschallpegels um Grundtonbereich oft seine Ursache eher im Bündelungsmaß des LS und in gleichphasiger Addition von Begrenzungsflächen hat.Gleichphasige Addition kann rückstandsfrei entzerrt werden.
      Ausgesprochen impulshafte Signale treten unterhalb 500Hz im Musikprogramm - im Gegensatz zum Hochtonbereich - zudem in wesentlich geringeren Anteilen auf.

      Fazit: Die Entzerrung ist umso diffizieler, je größer das r/d-Verhältnis ist, d.h. je größer der Anteil des diffusen Schallfeldes am Hörplatz. Bei einem r/d-Verhältnis um 1 kann man meist problemlos den gesamten Frequenzbereich elektrisch linearisieren. Überwiegt das diffuse Schallfeld am Hörplatz, empfiehlt sich zu hohen Frequenzen hin nur eine teilweise Linearisierung des Betriebsschallpegels, während man zu tiefen Frequenzen unterhalb ca. 500Hz elektrisch linearisieren kann, da hier die HRTF unwirksam ist.
      Eigenfrequenzen des Hörraumes kann man leider elektrisch nicht vollständig kompensieren (im Gegensatz zu der These von Floyd O´Toole). Bei räumlich begrenzter Hörzone wäre das zunächst sogar möglich, zumindest bezüglich Überhöhungen. Aber: Man handelt sich dabei hörbare Gruppenlaufzeitverzerrungen ein. Eine stehende Welle ist ein schmalbandiger Bandpaß und kann daher wie ein zusätzlicher Lautsprecherweg betrachtet werden. Wenn man den Amplitudenverlauf einer Überhöhung elektrisch linearisiert, hätte das "langsamen" Baß zur Folge.
      Überhöhungen sollten daher nur teilweise mit schmalbandigen parametrischen Filtern beseitigt werden, wenn eine begrenzte Größe der Hörzone dies zuläßt.
      Der Betriebsschallpegel sollte unter 100Hz bei geglätteter Messung ebenfalls frequenzlinear verlaufen, Welligkeiten aufgrund stehender Wellen kann man aber nicht vollständig beseitigen.

      Noch ein Nachtrag: Mit einem leistungsfähigen FIR-Filter ließe sich das Problem stehender Wellen zwar angehen, also zumindest Überhöhungen in einem begrenzten Raumbereich bei gleichzeitig linearer Phase ganz beseitigen, aber die resultierenden Latenzzeiten lägen vermutlich nicht im Bereich von Millisekunden, sondern von Sekunden.


      die m.E. einfachste Methode, das r/d-Verhältnis zu bestimmen, ist die Messung des Schalldruckpegels als Funktion des Abstands zum Lautsprecher.

      Wenn es sich um "halbwegs durchschnittliche" Lautsprecher handelt, fällt der Schalldruckpegel des Direktschalles mit ca. 6dB pro Entfernungsverdopplung. Du wirst aber feststellen, daß der im Raum gemessene Schalldruckpegel schon überraschend nahe am Lautsprecher unabhängig vom Abstand zum Lautsprecher wird.
      Mit der theoretischen Kenntnis des Direkt-Schalldruckpegels (-> fällt mit 6dB/Oktave) und dem tatsächlichen Pegel am Hörplatz läßt sich das r/d-Verhältnis ganz gut und ohne großen Aufwand bestimmen.
      Grüße
      Speedy

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        (4) unter 100Hz schließe ich mich Görtz an

        was da wäre ??

        Kommentar


          Da ging es um die These/Vorschlag/Richtlinie von Anselm Görtz zum einmessen/entzerren von LS im Raum. Den entsprechenden Beitrag habe ich leider nicht, kann man aber bestimmt bei Anselm Görtz finden.

          Grüße
          Speedy

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            Tag,

            mit höchster Wahrscheinlichkeit ist es die Diskussion um das Problem der optimalen Betriebsschallkurve, mit der Wendung im Verlauf, die Verhältnisse der Studio-Einmessung des O500C kritisch zu betrachten (der Artikel in PP 11/2001, Seite 131-133, Autor: Anselm Goertz).

            Die Einmessung/Entzerrung geschah auf eine "im Verlauf passend angenähert fallende Gerade" (Seite 133). Dort auch die Aussage "wobei die kräftigsten Welligkeiten unterhalb von 100 Hz nicht unbedingt vollständig kompensiert werden."(ebda). Die Restwelligkeit unterhalb 100 Hz ist beträchtlich, auch noch die Welligkeiten zwischen >100-500 Hz, die Schwankungen 500-2000 Hz sind vergleichsweise gering, mit einer marginalen Überhöhung von 1-2 dB bei ca. 800 und 1500 Hz (nasale Gefahr), danach (2 kHz) beginnt ein Abfall bis 20 kHz um bis zu 4-5 dB (nicht deutlich als Datum ausgewiesen, nur grafisch).

            Vom entzerrten Bass hieß es "Die vollständige linearphasige Wiedergabe hebt sich dann vor allem durch eine präzisere Basswiedergabe ab, die insbesondere bei elektronischer Musik stark ins Gewicht fällt."(Seite 130).

            Die Anmerkungen von A.H. beziehen sich auf dieses Anschauungsmaterial.

            Freundlich
            Albus
            Zuletzt geändert von Gast; 08.08.2008, 13:34.

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