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Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

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    AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

    Zitat von ra Beitrag anzeigen
    das glaub ich einfach nicht.
    will ich wirklich etwas wissen, erkennen, und ich geh offen in den prozess, fällt ja schon mal ein filter weg - der wichtigste.
    ich präferiere kein bestimmtes ergebnis mehr, meine wahrnehmung wird weitaus weniger von meiner erwartung gesteuert.
    wahrscheinlich nie optimal, aber oft gut genug.
    gruß reinhard
    Leidenschaftslos und vorurteilsfrei sozusagen... :) und im Zustand der ungerichteten Aufmerksamkeit.
    Das beschreibt den idealen Testteilnehmer; der Knackpunkt liegt nur darin, zu entscheiden, wann/ob dieser Zustand tatsächlich erreicht ist.

    Reicht es, zu glauben, er sei erreicht? Reicht es, wenn der Hörer selbst denkt, er habe ihn erreicht?
    Würde es dann nicht auch reichen, wenn ein Hörer im Falle des offenen Tests erklärt, er habe ohne Erwartungshaltung und total offen gehört?

    An der Stelle wird offenbar, das auf den Gesichtspunkt "Verblindung" viel zu starkes Gewicht gelegt wird; meist in der naiven Annahme, das Merkmal "Blindtest" garantiere auf wundersame Weise per se, bessere/richtigere Ergebnisse zu erzielen. Wie man aus gut dokumentierten Tests weiß, ist diese Annahme falsch.

    Um zu dem "offenen" Hörer zurückzukommen - was gleichzeitig im Zusammenhang steht mit der Frage, ob ein Testteilnehmer wissen sollte, was gerade Testgegenstand ist - kann ein Hörer wirklich noch offen sein, wenn er hier im Forum (gefühlt) mindestens tausendmal vom Testveranstalter erzählt bekam, es gäbe keinen Unterschied? Ja sogar, es sei inzwischen "bewiesen" das es keine hörbaren Unterschiede gäbe?

    Schwer zu sagen, nur Stand wissenschaftlicher Erkenntnis ist, dass derartige Festlegungen durchaus Einfluss auf kognitive Leistungen haben können (sog. Rosenthal-Effekt, bekannt seit ~40-50 Jahren) .
    Gewerblicher Teilnehmer. Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Audiotechnik. (u.a.)

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      AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

      Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
      Ich finde auch dass ABX Tests gegenüber AB Tests fehlerresistenter sind. <snip>
      "Finden" als Entscheidungsbasis ist gerade im Zusammenhang mit kontrollierten Tests eine zwiespältige Angelegenheit.
      Weshalb sollte "ABX" fehlerresistenter als "A/B" sein? Die statistische Beurteilung gibt es nicht her, hinsichtlich der involvierten kognitiven Prozesse ist er eher anspruchsvoller (bekannt aus entsprechenden Versuchsreihen in den 50igern, wenn sich auch auf den ursprünglichen Ablauf beziehend) als ein "A/B" und darüberhinaus könnte man einwenden, das den meisten Hörern der "A/B-Ablauf" vertrauter sei.

      Eine Möglichkeit zur Entscheidungsfindung wären Training (und im spezielleren Vergleich) unter den spezifischen Testbedingungen sowie entsprechende Positivkontrollen.
      Gewerblicher Teilnehmer. Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Audiotechnik. (u.a.)

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        AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

        Zitat von Jakob Beitrag anzeigen
        100%-ig wasserdicht geht aus den verschiedensten Gründen nicht.
        ...aber es gibt keine eineindeutige Antwort darauf, welches Vorgehen das einzig richtige (eben die 100%-ig wasserdichte Variante wäre).

        Am Ende kommt noch die Frage der Praxisrelevanz hinzu. ......
        ... Sean Olive testet LS wie folgt:

        Das Lautpsprecherpaar wird hydropneumatisch in einer großen Halle hinter einem Vorhang in Stellung gebracht.
        Die Probanden kennen somit weder Größe noch Marke der LS.
        Ein Teil der Probanden sind sog. Profi-Tester.

        Auffällig ist, dass beide Gruppen in der Tendenz gleich beurteilt haben, die Profitester haben lediglich einige Tribute stärker gewichtet.

        .....

        Was der Admin mit seinen verblindeten Test beweisen will ist lediglich, wie blöd der Hifi-Freak an sich ist.
        Das beweist allein schon sein Kabel-Test, indem er das Kabel tatsächlich nicht ausgetauscht hat und die Probanden ins Bockshorn schickte. :B

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          AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

          aber genau darum gehts ja - dass es eben wurscht ist, ob diese tests zu 100% wasserdicht sind oder nicht.
          es gibt tests - z.b. an renommierten amerikanischen (und sicher auch in anderen ländern) unis bez. telepathie etc., die genauestens konzipiert und designt wurden - eben mit zufallsgeneratoren, unter weitesgehendem ausschluss des menschlichen faktors (außer natürlich dem des probanden) etc.

          immer wenn mit statistik gearbeitet wird, gibts unwägbarkeiten - es ist immer nur annäherung und niemals absolute gewissheit.
          aber annäherung - je mehr ecken ein regelmäßiges vieleck hat, umso mehr nähert es sich der kreisform an.
          irgendwann - gegen unendlich - wirds ein kreis.
          so auch hier: wie muss ein test gestaltet sein, um wenigstens rel. klare tendenzen aufzuzeigen?
          es ist eines, überzeugungshörern was beweisen zu müssen und ein anderes, für mich persönlich aufschlüsse zu gewinnen.

          ich versteh auch nicht, dass die möglichkeit, sehr erwartungsfrei und offen in den test zu gehen, so sehr geleugnet wird.
          denk mir, weiß sehr gut bescheid über unsere uns innewohnenden vorurteile, programme, unbewusste steuerungen etc. und will sie ja auch nicht leugnen, wie schon mal erwähnt - aber dem menschen gänzlich die möglichkeit abzusprechen, sich dieser filter auch bewusst zu werden, oder auch mal keine erwartungen haben zu dürfen - das entspricht nicht meiner erfahrung - weder beruflich noch privat.
          gruß reinhard

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            AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

            Zitat von ra Beitrag anzeigen
            ....
            ich versteh auch nicht, dass die möglichkeit, sehr erwartungsfrei und offen in den test zu gehen, so sehr geleugnet wird.
            denk mir, weiß sehr gut bescheid über unsere uns innewohnenden vorurteile, programme, unbewusste steuerungen etc. und will sie ja auch nicht leugnen, wie schon mal erwähnt - aber dem menschen gänzlich die möglichkeit abzusprechen, sich dieser filter auch bewusst zu werden, oder auch mal keine erwartungen haben zu dürfen - das entspricht nicht meiner erfahrung - weder beruflich noch privat.
            Das ist ja das "fiese" am Unterbewusstsein.
            Das kann man nicht beeinflussen oder sich bewusst machen.

            Das heißt natürlich nicht, dass es in der jew. Situation ein Ergebnis ändert.

            mfg

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              AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

              Zitat von Jakob Beitrag anzeigen

              Um zu dem "offenen" Hörer zurückzukommen - was gleichzeitig im Zusammenhang steht mit der Frage, ob ein Testteilnehmer wissen sollte, was gerade Testgegenstand ist - kann ein Hörer wirklich noch offen sein, wenn er hier im Forum (gefühlt) mindestens tausendmal vom Testveranstalter erzählt bekam, es gäbe keinen Unterschied? Ja sogar, es sei inzwischen "bewiesen" das es keine hörbaren Unterschiede gäbe?

              .
              das ist sicher ein punkt, der schwer wiegt.
              einerseits "muss" ich was hören - in der anderen partei darf ich nix hören.
              aber das ist ja schon wieder beeinflussung, manipulation, erwartungshaltung, gruppendruck etc.

              ich geh davon aus - und das geht, wenn auch mit krücken, weils schon erlebt, dass ich "es" bloß wissen will, ein bisschen mehr klarheit darüber gewinnen will.
              meiner erfahrung nach reicht auch einpegeln und mit geschlossenen augen selbst wie verrückt so oft hin- und herschalten, bis ich selbst nicht mehr weiß, was gerade spielt.
              wird jeder BB-profi wahrscheinlich die hände überm kopf zusammenschlagen - aber wenn ich offen bin, krieg ich eine antwort, die mich befriedigt.

              muss ja nicht damit rechnen, dass ich mit diesem ergebnis gegen einen anderen konzern, behörden usw. antreten muss - ich wollt doch bloß schaun, obs gravierende unterschiede gibt oder nicht.
              das ist mir viel zu bierernst hier.
              statt sich entspannt über erfahrungen auszutauschen.
              gruß reinhard

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                AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                Das ist ja das "fiese" am Unterbewusstsein.
                Das kann man nicht beeinflussen oder sich bewusst machen.
                mfg
                genau das stimmt nicht.
                da kann ich nur auf lebenslange erfahrung, praxis und ausbildung verweisen.
                bedeutet nicht, dass es leicht geht, jedem gleich möglich ist - aber versteh nicht, wieso du das so wie in stein gemeißelt siehst - wenn sich sogar unsere dna durch erfahrungen verändert?
                gruß reinhard

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                  AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                  Vielleicht Missverständnis.
                  Kann man selbst sein Unterbewusstsein ausschalten?

                  mfg

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                    AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                    Manche Menschen fürchten sich panisch vor Spinnen und wissen nicht warum - sie können diese Angst auch nicht ausschalten ... Nach einer gezielten Therapie können sie Spinnen sogar auf der Hand halten ...

                    Wenn ich sechs Wochen lang (u.A.) drei DACs mit Pegelabgleich und professioneller Umschalteinrichtung zu Hause und offensichtlich stressfrei auf Klangunterschiede teste (quasi ein Lang- und Kurzzeittest) und keinerlei feststelle (wo es laut div. Testzeitschriften und Anwendern hörbare Unterschiede geben müsste), leide ich dann unter Dauersuggestion ?

                    LG, dB
                    don't
                    panic

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                      AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                      Auch in dieser Hinsicht scheine ich "abnormal" zu sein. Ich habe weder eine Spinnen- noch eine Schlangen-Phobie, im Gegenteil ich finde diese Tiere faszinierend und ich würde sie auch jederzeit "furchtlos" in die Hand nehmen, wenn ich weiß, dass sie nicht giftig und/oder bissig sind.

                      Zum Eigentlichen: man hat doch "Null-Beeinflussung", wenn man für sich alleine einen verblindeten Vergleich macht.
                      Oder doch nicht? Dann (und das meine ich ernst) sollte man einen Therapeuten aufsuchen, denn dann hat man sozusagen Angst vor sich selbst.
                      Gruß
                      David


                      WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                      Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                      Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                      Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                      Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                      Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                      Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                        AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                        die beeinflussung gibts in jedem fall, wenn ich mit einer bestimmten erwartungshaltung in den test geh.
                        is es mir sozusagen wurscht, ist die chance weitaus höher, ein brauchbares (für den eigenbedarf, nicht für die wissenschaft) ergebnis zu bekommen.
                        meine sicht.
                        gruß reinhard

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                          AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                          Hallo allerseits,

                          das Thema ist wahrscheinlich doch komplexer als man meint, deshalb will ich gerne auch einmal meinen Senf dazu geben. Ich schreibe den Text aber relativ schnell runter und bin kein "Profi", deshalb bitte nicht zu viel erwarten.

                          Wenn man zwei Objekte, welcher Art auch immer vergleicht, dann macht man das im Bewussten und teilweise auch im Unbewussten an konkreten Parametern fest, geometrische Breite, Lautstärke, Gehäusefarbe, etc. etc.

                          Wenn man nun zwei relativ komplexe Objekte gleicher Gattung miteinander vergleicht, spielt neben solchen separat erfassbaren Parametern/ Eigenschaften

                          eine Art "Gesamteindruck" eine Rolle, ähnlich dem so genannten "Bauchgefühl", dass ja im "positiven" empirischen Sinne auch so eine Art unbewusster und nicht genau erklärbarer Eindruck basierend auf einer Summe an Aspekten, die auf Erfahrungen, Mikrogesten(bei Menschen beispielsweise)/ Details ist und sich darüber als Gesamteindruck manifestiert. Hier spielt natürlich beim "Ergebnis" Subjektivität eine größere Rolle als bei obig genannten Einzelparameter, aber nach meiner Erfahrung soll man die Aussagekraft dieses Bauchgefühls beispielsweise bei der Einschätzung anderer Menschen nicht unterschätzen. Es gibt Menschen, die damit ziemlich gute Einschätzungen erreichen.

                          Kommen wir nun zu Musiksignalen. Ein Problem ist meines Erachtens, dass ein Musiksignal doch relativ komplex ist und nicht "vordergründig" als das technische Signal wahrgenommen wird, sondern im Gehirn daraus viel "gebastelt" wird. Außerdem schreitet das Musiksignal nunmal fort und das Gehirn muss sich für einen Vergleich zwangsläufig etwas "merken", da man wohl schlecht beide akustischen Signale gleichzeit hören und im Gehirn verarbeiten/ vergleich kann (zumindest vermutlich nicht, hat das schonmal jemand probiert?)

                          Bei den angesprochenen "harten" und "konkreten" Vergleichsparametern, wird im Hifibereich fast ausschließlich der Amplitudengang des Frequenzgangs angeschaut, der aber eine "Momentaufnahme" ist oder auf andere Art "statisch", wie durchgewobbelte Frequenz gleicher Amplitude. Ich denke, dass selbstverständlich Änderungen im gehörten Musiksignal durchaus hörbare Unterschiede aufweisen können, die beispielsweise mit dem Amplitudengang nicht "abbildbar" sind. Von daher gibt es meines Erachtens schon ein Thema was Richtung "Gesamteindruck"/"Bauchgefühl" sticht den einen technischen Parametervergleich geht.

                          ABER, was ich nicht wirklich verstehe, warum soll dieser "Gesamteindruck"/ das "Bauchgefühl" so derart "leiden" bzw. das "Wahrnehmungsergebnis" "zerstören", nur weil ich im Sessel gerade nicht mehr weiß, welches Gerät spielt. Klar kann es auch da psychologische Effekte geben. Allerdings, wenn Leute entspannt einfach Musik hören und neugierig sind, bezweifel ich sehr ernsthaft und kann es nicht glauben, dass die Verblindung an sich das Ergebnis komplett zerstören soll- um Sinne einer totalen Eleminierung von hörbaren Unterschieden. Denn es geht da ja nicht darum "besser" oder dergleich zu bewerten, was ziemlich komplex wäre, sondern erstmal überhaupt einen Unterschied wahr zu nehmen.

                          Nun ist so ein Blindtest eben doch kein wissenschaftlicher Beweis, aus angedeuteten Gründen. Aber! die Behauptung, dass man nur einen Unterschied hören könne, wenn man wüsste, welches Gerät spielt halte ich als Gegenargument für ziemlich absurd. Denn es wird ja behauptet, dass ohne Verblindung die Unterschiede klar, unheimlich evident und stark wahrnehmbar wären. Ich kann nicht verstehen, wieso diese Wahrnehmung plötzlich weg sein soll, wenn man flapsig gesagt, das Label von der Kette entfernt und ansonsten genauso Musik hört, wie ohne Verblindung. Dafür kenne ich keine einleuchtende Erklärung. Alles, was dann bisher dazu als Erklärungsversuch dargeboten wurde, kam mir irgendwie (sorry nicht böse gemeint) ziemlich esoterisch oder pseudowissenschaftlich oder total abgehoben wissenschaftlich rüber. Je nach persönlichem Einschlag des Argumentierenden.

                          Mein Vorschlag, sich dem ganzen technisch anzunähern um vielleicht doch etwas bei Verstärkern oder dergleichen zu finden:
                          Verblindete Tests mit Lautsprechern machen! Dazu möglichst Amplitudenfrequenzgang am Hörplatz ausgleichen, falls das bei Zimmerlautstärker ginge. Dann technisch! andere Parameter isolieren, die unterschiedlich wahrgenommen werden in Blindtests bei Lautsprechern. (Hoffentlich kann man da etwas heraus kristallisieren.)

                          Diese versuchen elektrisch nachzubilden und einem Gerät, beispielsweise Verstärker zu überlagern und schauen, ob man dann auch Unterschiede hinsichtlich dieses "Parameters", den man als bewusste Störung einbringt, im Verstärkervergleichsblindtest hören könnte. Dann schauen, ob diese Parameter objektiv bei unterschiedlichen Verstärkern überhaupt unterschiedlich sind. Falls die Verstärkerausgangssignale bezüglich dieser Parameter ebenfalls fast identisch sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit noch höher, dass Verstärker heutzutage einfach so "perfekt" sind, dass mein deshalb verblindet keine Unterschiede wahrnehmen kann, weil mögliche Unterschiede nunmal zu gering sind um durch den Menschen wahrgenommen zu werden. Leider merke ich, dass man damit auch weder einen absoluten Beweis zimmern kann, noch dass dies zumutbarer Aufwand wäre...

                          Ergo ist meine Empfehlung, es einfach mal auszuprobieren. Erst offen Geräte vergleichen, ohne jede Vorgabe und dann verblinden/ "die Label entfernen" im übertragenen Sinne. Falls dann keine Unterschiede mehr hörbar sind, gehe ich sehr stark davon aus, dass es einfach keine gibt :D

                          Wo ich die letzten Jahre die "dicksten" Unterschiede gemerkt habe, war leider die Aufnahmequalität... Leider gibt es so viele schlechte Aufnahmen und so wenige gute, gerade bei Popmusik... ein Trauerspiel

                          Allerbeste Grüße und alles Gute für euch mit diesem schönen Hobby!

                          JörgS

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                            AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                            Hallo Jörg und danke für deine Stellungnahme, die im Übrigen tadellos geschrieben ist.;)

                            Im ersten Teil schreibst du darüber, was alles "sehend" beeinflussen kann. Tatsächlich ist es sogar noch mehr (Beispiele: Preisunterschied, Hersteller, alt/neu, technische Besonderheiten....), aber alles davon wird bei Verblindung ausgeschaltet.
                            Damit ist man einen "gewaltigen" Schritt weiter. Dann kommt noch der Pegelausgleich dazu und als Hilfe für den der vergleicht, die direkte Umschaltmöglichkeit, am besten per Fernbedienung, die er selbst bedient.

                            Das Ganze ist so perfekt, wie es auch einfach ist. Jeder der jetzt noch mit irgendwelchen "Abers" daherkommt, den kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen.

                            Du schreibst:
                            ABER, was ich nicht wirklich verstehe, warum soll dieser "Gesamteindruck"/ das "Bauchgefühl" so derart "leiden" bzw. das "Wahrnehmungsergebnis" "zerstören", nur weil ich im Sessel gerade nicht mehr weiß, welches Gerät spielt. Klar kann es auch da psychologische Effekte geben. Allerdings, wenn Leute entspannt einfach Musik hören und neugierig sind, bezweifel ich sehr ernsthaft und kann es nicht glauben, dass die Verblindung an sich das Ergebnis komplett zerstören soll- um Sinne einer totalen Eleminierung von hörbaren Unterschieden. Denn es geht da ja nicht darum "besser" oder dergleich zu bewerten, was ziemlich komplex wäre, sondern erstmal überhaupt einen Unterschied wahr zu nehmen.
                            Diejenigen, die wissen dass sie im verblindeten Zustand völlig hilflos sind und dass sie dann auch plötzlich nichts mehr von dem hören können was sie kurz zuvor noch geglaubt haben zu hören, also die die nicht in der Lage sind ihre Behauptung zu beweisen, die haben sich im Laufe der Jahre Ausreden zurecht gelegt, denen viele denen es genau so ergeht, folgen. Das typische "Nachplappern der Hilflosen" also.

                            Nun ist so ein Blindtest eben doch kein wissenschaftlicher Beweis, aus angedeuteten Gründen. Aber! die Behauptung, dass man nur einen Unterschied hören könne, wenn man wüsste, welches Gerät spielt halte ich als Gegenargument für ziemlich absurd. Denn es wird ja behauptet, dass ohne Verblindung die Unterschiede klar, unheimlich evident und stark wahrnehmbar wären. Ich kann nicht verstehen, wieso diese Wahrnehmung plötzlich weg sein soll, wenn man flapsig gesagt, das Label von der Kette entfernt und ansonsten genauso Musik hört, wie ohne Verblindung. Dafür kenne ich keine einleuchtende Erklärung.
                            Dazu gibt es auch keine, schon gar nicht, wenn man so etwas für sich alleine und am besten auf der eigenen Anlage macht. Da fallen dann sogar noch die Ausreden weg, die sonst noch "mit Ach und Weh'" akzeptabel sind (hatte Stress, hatte Bauchweh', Sitz war zu hart...und andere "Witzigkeiten").

                            Alles was du danach schreibst, sind Eingriffe ins Geschehen, die man keinesfalls machen sollte. Jedenfalls nicht für einen Gerätevergleich. Dass man aber herausarbeitet, was die tatsächlichen Unterschiede sind - falls es überhaupt hörbare gibt (!), dagegen spricht nichts.

                            Wo ich die letzten Jahre die "dicksten" Unterschiede gemerkt habe, war leider die Aufnahmequalität... Leider gibt es so viele schlechte Aufnahmen und so wenige gute, gerade bei Popmusik... ein Trauerspiel
                            In meiner "Wichtigkeitsskala" steht die Aufnahmequalität seit jeher an erster Stelle. Die Elektronik kommt weit hinten, im Bereich der (Un-) Wichtigkeit der Kabel.
                            Gruß
                            David


                            WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                            Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                            Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                            Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                            Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                            Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                            Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                            Kommentar


                              AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                              Zitat von JörgS Beitrag anzeigen
                              Hallo allerseits,
                              Wo ich die letzten Jahre die "dicksten" Unterschiede gemerkt habe, war leider die Aufnahmequalität... Leider gibt es so viele schlechte Aufnahmen und so wenige gute, gerade bei Popmusik... ein Trauerspiel

                              Es geht hier nur um den schnellen Taler ...


                              PS : Was mir persönlich auf die Ohren geht ist dieser Autotune - Gesang . ;)
                              Die Audioeigenschaften basieren auf der Tonaufnahme, der durch das Betriebssystem bestimmten Geräteleistung und den bestehenden Netzwerkbedingungen. Die Wahl der Lautsprecher, Kopfhörer sowie die Hörbedingungen beeinflussen die allgemeine Audioqualität.

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                                AW: Wann sollten verblindete Vergleiche wiederholt werden?

                                Zitat von ra Beitrag anzeigen
                                genau das stimmt nicht.
                                da kann ich nur auf lebenslange erfahrung, praxis und ausbildung verweisen.
                                bedeutet nicht, dass es leicht geht, jedem gleich möglich ist - aber versteh nicht, wieso du das so wie in stein gemeißelt siehst - wenn sich sogar unsere dna durch erfahrungen verändert?
                                gruß reinhard
                                Es entspricht absolut der praktischen Erfahrung, dass Menschen dazu imstande sind, mit allerlei Biaseffekten umzugehen, d.h. zumindest bis zu einem gewissen Grad diese Biaseffekte resp. deren Auswirkungen kontrollieren zu können.
                                Nur, es scheint in den meisten Fällen nicht von selbst zu funktionieren, d.h. es braucht das Wissen um diese Effekte, Selbstreflektion und Training (obwohl es vermutlich auch in diesem Punkt Naturtalente geben wird).

                                Dass Schauki und andere diesen Punkt negieren eben "in Stein gemeißelt" sehen, ist einerseits verständlich - würde man zugestehen, dass man Biaseffekte kontrollieren kann, würde die totale Ablehnung "offener Tests" unsinnig - andererseits stellt sie einen Widerspruch in sich dar; man behauptet zwar, Biaseffekte seien unkontrollierbar, weshalb es unbedingt "Blindtests" seien müssten, muss dann aber sofort zusätzlich die Behauptung nachlegen, die unter Blindtestbedingungen immer noch existierenden Biaseffekte seien unerheblich oder eben doch kontrollierbar, da man ansonsten die meisten kontrollierten Tests (insbesondere Forentests) für ebenso falsch halten müsste.

                                Man bekommt keine Punkte für verbesserte Methodik verliehen, sondern ist auf der Suche nach _korrekten_ Resultaten.
                                Auch wenn man meint, man habe mit der "Verblindung" den wichtigsten Punkt aus dem Weg geräumt, so hilft das nur, wenn am Ende die Resultate eines Tests tatsächlich korrekt sind. Stand der Erkenntnis aus gut dokumentierten Tests ist aber, das sie keineswegs per se besser sind.
                                Gewerblicher Teilnehmer. Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Audiotechnik. (u.a.)

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