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Das endgültige Ende der Langspielplatte?

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    #46
    AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

    seufz

    und das wär das ultimative spielzeug für den schweizaffinen feinspitz mit dickem konto

    http://www.nagraaudio.com/nagra-seven/ :W
    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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      #47
      AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

      Geht noch im Preis. Die B77 von Revox war 1989 nicht viel billiger.

      Viele Grüsse Leo

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        #48
        AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

        ...wenn man bedenkt was bessere (digitale) Technik heute kostet...unglaublich!:C

        Gruß

        RD

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          #49
          AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

          Zitat von Hifiaktiv
          Was mich immer schon gewundert hat:

          Es wurde und wird endlos über "Verstärkerklang" diskutiert.

          Noch nie hat aber anscheinend wer darüber nachgedacht, dass die ganze Schneideeinheit, die selbstverständlich auch einen Verstärker beinhaltet und an dessen Ausgang der "Gravierstichel" angebracht ist, demnach auch klangbestimmend sein muss.

          Die ganze Schneideeinheit wird klangbeeinflussend sein! Wieso geht man davon aus, dass sie fehlerfrei funktioniert? Gibt es dazu irgendwelche Messdaten? Wie sieht es mit Klirr und Intermodulationen aus?

          Ist die Form des Schneidestichels nicht auch ein ganz entscheidender Faktor (so wie die vom Abtastdiamanten beim Tonabnehmer?)

          Noch nie habe ich irgendwo über all' das gelesen.

          Hallo David, Hallo zusammen,

          ein wenig "Analog Ironie" - aber nicht nur - auch durch das o.g. Zitat inspiriert ... ;)



          Aus:


          "Die dicken 250 Watt Sinus Leistungsverstärker (für den Schneidstichel) sind in einem separaten Rack untergebracht und müssen bereits mit Ventilatoren gekühlt werden."



          Vgl. Abschnitt: "Aufzeichnung".


          Es ist m.E. gar nicht anders denkbar, als daß die einzelnen Prozessschritte bereits der Masterfolie eine klangliche "Signatur" hinsichtlich

          - Frequenzgang/Phasengang
          - verschiedener nichtlinearer Verzerrungsarten
          - frequenzabhängigem Übersprechen (links auf rechts, rechts auf links)
          - ...

          aufprägen. Der Abtastvorgang auf der Wiedergabeseite tut dann das seine dazu, je nachdem welcher Typ Tonabnehmer verwendet wird.

          Bei einer vernünftigen Betrachtung - ich weiß, daß das hierbei vielen schwerfällt - müsste man feststellen, daß "Vinyl" nicht nur in erster Linie ein Reproduktions- und Distributionsverfahren für Tonmaterial ist, sondern schlicht und ergreifend auch "ein Sound", an dessen Spielarten sich Generationen gewöhnt haben.


          Ich bin ferner überzeugt davon, daß es möglich ist, diesen "Sound" - wenn man genug Geduld, Wissen und Fertigkeit investiert - mithilfe von Effektgeräten gut anzunähern:

          Vom jeweiligen ...

          - Verhalten des Schneidverstärkers

          über das ...

          - Übersprechverhalten des Schneidkopfes
          ...

          bis hin zur ...

          - Abtastung mit einem bestimmten Tonabnehmersystem
          ...


          Bevor also noch der letzte Schneidkopf auf der Welt den Geist aufgibt, sollte m.E. jemand - der noch genügend Lebenszeit in einen solchen Spaß investieren kann und will - ein solches Effektgerät auf höchstem Niveau entwickeln.

          Dieses Effektgerät (als eine Sammlung von Algorithmen und Parametern zur Klangmanipulation) ist dann gleichzeitig eine Art "elektroakustisches Archiv" für die Klangeigenschaften einer bestimmten Kulturtechnik (welcher Schneideverstärker, welcher Schneidekopf aus welcher Zeit usw.) , die immerhin über einige menschliche Generationen bestand hatte und dadurch Hörgewohnheiten geprägt hat.

          Die o.g. Software sollte naturgemäß modular - etwa analog zu den Prozessschritten s.o. - aufgebaut sein und u.a. noch ein Zusatzmodul für die simulierte Abnutzung sowie Art und Gradation der Verschmutzung des Tonträgers enthalten.

          Auch Tonabnehmer könnten gewählt - und z.B. als Plugins aus einer Datenbank erworben werden: Von Audio-Technica über Grado und Ortofon bis van den Hul wäre nach und nach alles verfügbar. Auch neue Tonabnehmer wie etwa ein "Dipol-Audio Diamond" ("Dipol-Audio Diamond Signature", "Dipol-Audio Diamond Signature MkII", ... ) - welche es in physischer Ausprägung nie gegeben hat - könnten angeboten werden (*), natürlich mit individuellem Messprotokoll und in Einzelfanfertigung mit jeweils kleinsten Abweichungen untereinander, welche den "handcrafted" Charakter des Plugins noch unterstreichen.



          Dahinter kann man dann auch verschiedene Übertrager und Phono-Pre's sowie Kabel mit unterschiedlichen Kapazitäten auswählen, um wie in guten alten Zeiten den obersten Hochton zu manipulieren.

          Das Tonarm Modul (nur "Professional Edition") ermöglicht Spielereien mit eff. Tonarmmasse und der Eigenresonanz zw. Tonabnehmer und Tonarm.


          Als Ausgabeformat für so eine Aufzeichung mit "Analog Effekt" genügt höchstwahrscheinlich CD Redbook Standard 44,1 Khz 16bit ... wenn bis dahin sauber gearbeitet wurde und die Möglichkeiten des Formats voll ausgeschöpft werden. Die Manipulationen (lineare und nichtlineare ...) für die "Analog-Effekte" auf dem Weg dahin sollte man sicher mit einer höheren Auflösungen rechnen.


          Doch Spaß beiseite, hier werden m.E. ein paar ehrliche Worte geschrieben:

          Spezifikationen, Pre-Master, Spielzeiten gängiger Vinylgrößen, Klangveränderung, Höhenverluste, Verzerrung, linearer Frequenzgang, Abtastung, Phasen


          "Jeder Masterschnitt ist mit minimalen Klangveränderung gegenüber dem Originalmaster verbunden. Zum Beispiel können Höhenverluste und Verzerrungen entstehen, je weiter man sich dem Mittelpunkt der Schallplatte nähert. Unsere Masterschnitte werden auf einer nach DIN Norm eingemessenen Maschine erstellt und haben einen sehr linearen Frequenzgang.
          Die größten Frequenzgangnunterschiede entstehen jedoch bei der Abtastung, jedes System klingt anders !"



          Grüße Oliver

          _______________

          (*) Mir fehlen noch ein paar ergänzende Ideen für meine Altersvorsorge: Der Verkauf virtueller Tonabnehmersysteme wäre sicher eine schöne Sache, die sich auch weitestgehend automatisieren ließe ...
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 12.08.2015, 16:37.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            #50
            AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?



            ...taktisch unklug von Dir, hier eine perfekte Anleitung zum mühelosen Broterwerb zu publizieren!
            Jede Wette, bei entsprechend gesalzenen Preisen verkaufte sich sowas wie geschnittenes Brot.

            "Habt ihr schon die neue 'van-den-Hul-App' gehört? Dieses Obertonspektakel und Dynamikfeuerwerk!
            Dafür sind die geforderten 1.500 geradezu geschenkt..." :D

            Kommentar


              #51
              AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

              Hallo Oliver!

              Immer wieder erfreulich, dass auch du dazu bereit bist, über den "Tellerrand" zu blicken.

              Melde mich dazu noch.

              (Muss jetzt wieder Garten gießen gehen, alles verdörrt sonst).
              Gruß
              David


              WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
              Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
              Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
              Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
              Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
              Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
              Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                #52
                AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                Die Neumann Schneidemaschinen

                Auszug aus http://www.hifi-tunes.de/?id=441

                "
                Die Scheidemaschinen
                ...
                1978 wurde dann, wie wir heute nicht ohne Bedauern rückblickend feststellen müssen, letztmals eine von Grund auf neu konstruierte Schneideanlage präsentiert: Die VMS 80. Deren Schneideverstärker stellten 600 Watt Leistung zur Verfügung, ein ausgeklügeltes Temperaturmenagement wachte aber auch darüber, dass der Schneidekopf nicht überlastet wurde. Beschleunigungsbegrenzer und Limiter sorgten mit dafür, dass die VMS 80 die Anforderungen an einen Schnitt – „möglichst laut, möglichst viel und das möglichst sicher“ – optimal erfüllte. Statt zur Berechnung des Vorschubs nur den Pegel der zu schneidenden Rille heranzuziehen, berücksichtigte das neue System nun auch weitere Parameter wie die Phase des Signals und die Werte der vorhergehenden Rille. Dies gelang mithilfe einer digitalen Verzögerungsschaltung. Dabei blieb das zu schneidende Signal aber von jeglicher digitalen Beeinflussungen unberührt. Die Informationen über die notwendige Schnitttiefe wurden auch zur Steuerung des Antriebsmotors für den Teller verwendet, um den zu erwartenden Bremseffekt durch das tiefe Eintauchen des Schneidestichels mit einer Vorwärtsregelung zu kompensieren. Bei der VMS 80 hatte man nämlich erstmals auf einen schweren Teller verzichtet und statt dessen auf eine ausgefeilte Quarzsteuerung gesetzt, die den Gleichlauf unter allen Betriebsbedingungen verbesserte. Der Teller lief in einem hydrodynamischen Gleitlager, bei dem die Achse während der Drehbewegung auf einem etwa zehn Mikrometer starken Ölfilm „schwamm“, so dass auch das Rumpeln des Antriebs minimiert wurde.
                Eine nochmalige Qualitätssteigerung war dann nur noch möglich, indem man gleich einen Teil des Herstellungsverfahren für Schallplatten änderte: Zwei Jahre nach der Markteinführung der VMS 80 erschien die VMS 82, die sich vor allem durch den Schneidekopf VMS 82 samt Schneidelogik SAL 82 von ihrer Vorgängerin unterschied. Der neue Schreiber konnte das Musiksignal direkt in Kupferfolien schneiden und machte damit einige Arbeitsschritte in der Galvanik überflüssig. So sollte das Verfahren für ein besseres Impulsverhalten sorgen, Störgeräusche in der Rille um zehn Dezibel verringern und, da es nach dem Schnitt zu keiner elastischen Deformation der Rille kommt, die Echodämpfung um mindesten 15 Dezibel erhöhen.
                Doch leider verhinderte das Erscheinen der CD einen nachhaltigen Erfolg des DMM-System. Traditionsbewusste Audiophile, die ihr Klangideal in alten Deccas und RCA verwirklicht sehen, stehen DMM eher skeptisch gegenüber. Und da sie mit ihrem Kaufverhalten zumindest den Reissue-Markt prägen, dürfte DMM wohl auch keinen zweiten Frühling erleben. Die Georg Neumann GmbH verabschiedete sich übrigens mangels Nachfrage im Jahr 1993 aus dem Geschäft mit Schneideanlagen."



                Beispiel: Stockfisch Records

                "Analogsound" - eigentlich "LP Sound" - auf digitalem Distributionsmedium

                Aus: http://www.stockfisch-records.de/sf12_start_d.html

                "...
                Hier der entscheidende Schritt zur DMM-CD:

                Unsere Schneid-Maschine NEUMANN VMS-82 benutzen wir (als) „Urplattenspieler“! Denn nach dem Schneidvorgang belassen wir das Kupfermaster per Unterdruck angesaugt auf dem Schneidteller. Dadurch hat die Scheibe keinen Höhen- und Seitenschlag, der den abtastenden Tonabnehmer beeinflussen wird.
                Mit den bestmöglichen Komponenten tasten wir dann die soeben geschnittene Rille ab. Der Ausgang des EMT JPA66 überträgt das analoge Signal auf den „Meitner emm Labs ADC 8 MK IV“ Wandler. Das DSD-Signal wird mit einer Samplingrate von 2,8224 MHz auf unser SADiE-DSD8 Mastering-Recorder übertragen.
                Durch dieses aufwändige neue Verfahren entsteht ein digitaler Tonträger mit dem Originalklang einer Schallplatte - nur ohne deren unerwünschte Nebeneffekte. Die DMM-CD/SACD gibt den Klang der DMM-Kupferüberspielung direkt wieder - ohne den Umweg über eine gepresste Schallplatte."


                Aus: http://www.stockfisch-records.de/pag...f12_dmmcd.html

                "Die klangliche Prägung des Schnitts wird von der komplexen Elektronik und Mechanik der Überspielanlage bestimmt. Unmittelbar anschließend werden wir den Schnitt mit bestmöglicher Technik abtasten und digitalisieren. Die NEUMANN VMS-82 Überspielanlage verwenden wir also als „Urplattenspieler“."

                (Hervorhebung von mir)


                Stockfisch Records sagt hier m.E. ganz ehrlich, was man bekommt: Analog - in Form der LP - ist also ein Sound, oder eine "klangliche (Über-) Prägung".

                Man ist bei Stockfisch Records bemüht, dem Hörer den Sound der LP so gut als möglich zu bieten, und zwar ohne allzuviel "Nebenwirkungen" (Exzentrizität, Höhenschlag, Knistern etc.), wie man sie sonst beim Abspielen einer LP in gewissem Umfang tolerieren müsste.

                Natürlich trägt auch der Abtastvorgang zur "Prägung" - durch das verwendete Tonabnehmersystem - bei. Hier kann der Hörer freilich nicht mehr wählen, sondern erhält eine Prägung durch das EMT TSD-15 und einen Vorverstärker ebenfalls von EMT.



                Würde ich zu den Pionieren der digitalen Audiotechnik gehören, die erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um dem Hörer etwas besseres als die LP als Massenmedium zu bieten, so wüsste ich sicher nicht, ob ich über solche Entwicklungen eher lachen oder darüber weinen sollte.

                Da ich selbst hier keine Arbeit investiert habe, kann ich das alles mit etwas Humor sehen: Daß man jetzt wieder "Schneidestichel und Abtaster" als Zwischenschritte einsetzt, um dann am Ende einen digitalen Datenträger zu erzeugen ... für mich ist es im Grunde ein (u.U. genrespezifsch nutzbarer) Nachbearbeitungs Teilschritt im Mastering Prozess. Den könnte man im Prinzip genauso mit geeigneten Effektgeräten abbilden (s.o.), wenn man passende Effektgeräte denn hätte ...


                Da dürfte wohl der Hase im Pfeffer liegen: "Analogsound" - eigentlich LP Sound - ist womöglich nicht in allen Details hinreichend verstanden um das zu tun:

                Ein nicht ganz unerheblicher Aspekt scheint mir die geringe Übersprechdämpfung zw. den Stereokanälen zu sein, die besonders im Hochton - wenn man die gesamte Aufnahme-/Wiedergabekette betrachtet - sicher auf deutlich unter 20dB fallen kann.

                Wie ist das eigentlich mit der Phase beim Übersprechen von Schneidköpfen und Tonabnehmern ? Überspricht das Signal tendenziell "in Phase" oder "in Gegenphase" auf den anderen Kanal ? Bei vielen Tonabnehmerkonstruktionen würde ich tendenziell gegenphasiges Übersprechen erwarten, habe jedoch dazu noch keine Beispieldaten gesehen.


                Tonabnehmer:


                Jedenfalls ist das Übersprechen insbesondere im Hochton bei einigen Tonabnehmern m.E. recht interessant.

                Weitere Messungen zu Tonabnehmern:


                Gleich das erste System auf dieser Seite "Dynavector DRT XV-1" zeigt z.B. oberhalb ca. 8Khz ein sehr interessantes Verhalten beim Übersprechen.

                Auch mit der Phase des Nutzsignals selbst - und der Kanäle zueinander - nehmen es Tonabnehmersysteme offenbar nicht alle immer so genau, insbesondere im Hochton. Auch hier habe ich jedoch kaum Daten ...

                Kennt jemand eine gute Quelle ?
                Zuletzt geändert von dipol-audio; 12.08.2015, 20:20.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                Kommentar


                  #53
                  AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                  Dynamisches Verhalten eines Beispieltonabnehmers:


                  Bildersuche nach "phono cartridge frequency response"



                  Es steckt jedenfalls "eine Menge (Eigen-) Klang" allein in Tonabnehmersystemen unterschiedlichen Typs. Viele unterscheiden sich sehr deutlich voneinander.

                  Es gibt wohl bestenfalls eine grobe gemeinsame Linie auf der Basis praktischer technischer Umsetzungen von Tonabnehmern.

                  Wenn die LP einmal "nicht mehr da wäre", dann verlöre man man allein mit den Tonabnehmersystemen womöglich ein Mittel zur "Klangindividualisierung". Die Frage ist für mich, wurden Tonabnehmer jemals bewusst von einer breiteren Hörerschaft so eingesetzt, d.h. auch bewusst aus einem größeren Sortiment nach klanglichen Eigenschaften gezielt ausgewählt ?
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 12.08.2015, 22:22.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                  Kommentar


                    #54
                    AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                    dunkel und verhangen bzw. durchsichtig, strahlend etc. ist dann wahrscheinlich im grunde genommen bloß eine frequenzverlauf gschicht?
                    hab mich nie so intensiv damit beschäftigt, da zu meiner vinylzeit ich mit meiner kombi einfach sehr zufrieden war.
                    gibts da auch gröberen einfluss von halbwegs korrekt gefertigten phonovorstufen und -eingängen oder ist deren einfluss bloß marginal?
                    gruß reinhard

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                      #55
                      AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                      Womit wieder einmal klar wird (danke Oliver!), wie "verrückt" der ganze Prozess "analoge Schallplatte und deren Abtastung sowie Verstärkung" eigentlich ist.

                      Dass so ein Endergebnis überhaupt gefallen kann (mir übrigens auch schon oft - und früher sowieso, als das die Tonquelle Nr. 1 war), das ist für mich immer wieder der Beweis, wie anspruchslos (oder genial tolerant?) das menschliche Gehör ist.

                      @ra schrieb:
                      dunkel und verhangen bzw. durchsichtig, strahlend etc. ist dann wahrscheinlich im grunde genommen bloß eine frequenzverlauf gschicht?
                      Meiner Meinung nach ja. Abgesehen von den nichtlinearen Verzerrungen beurteilt der Mensch "Klang" praktisch ausschließlich nach dem Frequenzverlauf.
                      Gruß
                      David


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                      Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
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                      Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                      Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                      Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                      Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                        #56
                        AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                        das heißt aber auch, dass die kombination von LS und tonabnehmer damals mehr bedeutung hatte als später mit cd und cdp.
                        gruß reinhard

                        Kommentar


                          #57
                          AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                          Von einem Forenbekannten aus dem Dual-Board habe ich diverse Test-Samples von gut einem halbend dutzend Tonabnehmern (u.a. AT95 und Shure V15 III) verschiedener Hersteller unterschiedlichster Preisklassen mit immer den selben Musikbeispielen (Klassik, Jazz, Pop) bekommen. Ich war erstaunt um nicht zu sagen entsetzt wie nahe die klanglich alle beieinander liegen.

                          Klar gab es Unterschiede in Hinsicht Feinauflösung vor allem in den Höhen, auch gewisse tonale Varianzen lassen sich heraushören, die lagen aber auf vergleichsweise recht niedrigem Niveau. Seit dem ist für mich klar, in erster Linie macht der Tonträger den Sound und die großen Unterschiede bei der Hifi-Hardware sind zum großen Teil herbeigeredet.

                          Gruß

                          RD

                          Kommentar


                            #58
                            AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                            das glaub ich gerne - hatte zb. auch shure und AT tonabnehmer - konnte mit beiden sehr gut leben.
                            waren jeweils top-systeme der firmen.
                            hab jetzt nachgeschaut - waren beide sehr linear im frequenzgang - also von dem aspekt her gesehen klanglich wahrscheinlich auch ähnlich.
                            aber es scheint da ja auch ganz anderes zu geben.
                            gruß reinhard

                            Kommentar


                              #59
                              AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                              Zitat von "HiFiaktiv
                              Dass so ein Endergebnis überhaupt gefallen kann ...


                              Hallo David,

                              ich würde sehr gern noch etwas mehr über das Verhalten beim Übersprechen erfahren, speziell wenn man gängige Schneidemaschinen und einige von vielen als "gut" eingestufte Abtaster in Kombination betrachtet.

                              Die resultierenden (Gesamt-) Übersprechdämpfungen der Aufzeichnungs- und Wiedergakekette könnten in Einzelfällen sicher sehr deutlich unter 20dB in manchen Hochtonbereichen liegen.

                              Ein Einfluss auf die "räumliche Anmutung" (speziell in der Hochtonwiedergabe) ist m.E. jedenfalls möglich.

                              Da "LP-Analog" aber eine gewisse Streuung aufweist, speziell durch das Übersprechverhalten und andere Eigenheiten mancher Tonabnehmer, kommen mir gewisse Zweifel, ob alle, die "LP-Analog" vermissen, wirklich immer genau dasselbe vermissen ...

                              Auch einige weitere Eigenschaften könnten durchaus als "gefällig" betrachtet werden, z.B. wenn beim oben verlinkten Ortofon Tonabnehmer der Klirr speziell im Hochton bei niedrigen Pegeln ansteigt. Je nachdem was es für ein Klirr ist, könnte der Klang (Oberwellen) mancher Instrumente bei leisen Passagen z.B. etwas "farbiger" werden ...

                              Es gibt eine Menge subtiler Effekte, die einen "Gewöhnungseffekt" und evt. auch eine "Gefälligkeit" im Einzelfall potentiell mit ausmachen könnten. Als Hauptverdächtigen sehe ich aber den oft als angenehm empfundenen "Wiedererkennungseffekt des Bekannten".

                              Ich habe letztes Jahr bei einer Vorführung in meinem Hörraum eine Klassikproduktion der "Deutschen Grammophon" aus den späten 60ern von LP gehört, die ein Gasthörer mitbrachte. Da war mein Wiedererkennungseffekt extrem hoch: Das war "die Art von Klang", den ich als kleiner Junge aus der Anlage meines Vaters öfters hören konnte (*).

                              Gewisse Eigenheiten blieben trotz gänzlich anderer Lautsprecher, Wiedergaberaum und anderer Komponenten bestehen: Es war dabei nicht diese konkrete Aufnahme (sie war neu für mich ...), sondern der "Deutsche Grammophon" Sound dieser Zeit, der ein Bekanntheitsgefühl auslöste und mir wirklich ein "Grinsen" in's Gesicht trieb. Ein wirklich gutes Gefühl, das muss ich sagen.

                              Aber ich meine, was will man denn erwarten, wenn z.B. ein 5-8 Jähriger bereits auf einen bestimmten Sound inklusive Aufnahmetechnik und aller oben schon diskutierten - und in ihrer Relevanz nicht genau bekannten - (Teil-) Artefakte "geprägt" (**) wird ?

                              Meine Präferenzen für Aufnahmen haben sich dann im Lauf der Jahrzehnte doch sehr verändert, der "Aha" Effekt war trotzdem noch da. Ich empfand ihn allerdings bei dieser Aufnahme durchaus als "speziellen Eigenklang": Die Aufnahme würde nicht zu meinen heutigen "Referenzaufnahmen" gehören ...

                              Meiner "Wiedererkennungsfreude" über eine ganz bestimmte Ausprägung von LP-Klang tat das jedoch keinen Abbruch ;) .


                              ___________

                              (*) Wenn einer sagen würde "beschreib's mal" würde ich sagen: "Weich und süß wie Honig", was z.B. die Streicher betrifft ... schön und "von Kindheit an gewohnt", jedoch nicht unbedingt "gut". Eine Prise "Weichzeichner" hier, etwas "Brillanz" da ...
                              Aber es fehlt teils das "offene" und "freie", sowie eine gewisse Detailzeichnung, die mich noch mehr teilhaben lässt.

                              (**) Möglicherweise könnten sehr fortgeschrittene Hirnforscher sogar spezielle Gruppen von Neuronen in den Gehirnen älterer Hörern finden, die auf die Signatur der nichtlinearen Verzerrungen einer Neumann Schneidemaschine ansprechen ...
                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.08.2015, 12:28.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                                #60
                                AW: Das endgültige Ende der Langspielplatte?

                                Zitat von ra
                                aber es scheint da ja auch ganz anderes zu geben.
                                Hallo Reinhard,

                                mir waren in meinem früheren Umfeld (80er Jahre) HiFi Händler bekannt, die u.a. mit Tonabnehmer/Tonarm/Phono-Vorstufe/Eingangskapazität(Kabel) Kombinationen gezielt Ketten gesoundet haben, um z.B. die Eigenheiten bestimmter LS zu kompensieren (oder auch mal zu "betonen" ?).

                                Es ist wie überall: Man kann z.B. durch gute Wahl der Eingangskapazität Neutralität des Tonabnehmers im Hochton weitestgehend annähern, man muß dies aber nicht tun ...

                                Und was ist eigentlich "neutral":

                                - neutral "über alles" ?
                                - neutral bis zum Ausgang des Vorverstärkers ?

                                "Erlaubt ist was gefällt" war meiner Meinung nach schon immer ein verbreiteter Grundsatz in der Branche. Dieser Grundsatz führt jedoch m.E. in der Tendenz zu "wackligen" Ketten mit eingeschränkter Kombinierbarkeit bzw. Austauschbarkeit von Komponenten.

                                Möglicherweise wurde/wird diese Strategie jedoch von einigen als umsatzsteigernd gesehen (*), und solange der Kunde es mitmacht - d.h. subjektiv eine Verbesserung beim Tausch von Komponenten empfindet - es also scheinbar klanglich "immer aufwärts" geht ... :





                                ___________

                                (*) ... oder manche konnten es einfach nicht besser, weil sie ihre Ketten und die Interaktionen der Einzelkomponenten nicht genügend analysiert haben.

                                Beispiel dazu:

                                - warum setzt ein Hörer z.B. einen konkreten Verstärker mit sehr geringem Dämpfungsfaktor ein ?
                                - weiß er überhaupt, daß er das tut ?
                                - weiß er dann weiter, warum es tut und welche Wirkung es in seiner konkreten Kette hat ?
                                - ist ihm dieser Effekt beim Erwerb "realistisch" erklärt worden, oder nur in "audiophiler Verklausulierung" ?
                                Zuletzt geändert von dipol-audio; 13.08.2015, 12:18.
                                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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