Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, hat mich letztens der Klang des BMS 4510ND Hornhochtöners sehr beeindruckt. Ich sage es deswegen, weil dieses Horn aus dem PA Bereich kommt, und diese Komponenten im Allgemeinen einen schlechten Ruf geniessen, wenn es um audiophile Wiedergabe geht.
Kurzer Hand, ich habe ein Paar davon gekauft, um sie bei mir in Ruhe auf ihre High End Qualitäten zu testen. Desweiteren trieben mich auch folgende Überlegungen:
Seit einigen Tagen bin ich nun dabei dieses Experiment auf die Beine zu stellen. Dazu habe ich meine Prototypen der Sonus Natura Unikat als Basis genommen, und für den BMS 4510ND ein Gehäuse a la Unikat Hochtöner gebaut. Das Ganze sieht so aus:
Der Aufbau war das geringste Übel, denn einmal mehr zeigte sich, dass die Gestaltung der Weiche, ein recht großer Aufwand wurde, denn es geht hierbei nicht nur darum, einfach einen ausgelichenen Frequenzgang zu bekommen, sondern auch noch die Forderung nach den "zeitrichtigen" Konzept zu realisieren. Bei so einem Lautsprecher geht es auch darum, die Phasenlage der unterschiedlichen Chassis in Einklang zu bekommen, sprich im Bereich der Übernahme sollten diese ähnlich ausschauen. Das hat mich ein paar weitere graue Haare beschert, doch nach mehreren Tagen Arbeit, Messen, Simulieren, habe ich ein erstes brauchbares Ergebnis erreicht, das messtechnisch wie folgt ausschaut:
Dafür, dass es sich hierbei um ein Experiment handelt - andere würden sagen Spielerei - bin ich schon mal sehr zufrieden. An der Sprungantwort ist gut zu sehen, dass das Ziel der "zeitrichtigen" Wiedergabe gut gelungen ist. Der TMT und HT reagieren praktisch gleichzeitig auf den Sprung. Auch der Frequenzgang ist sehr ausgeglichen, besonders im Bereich oberhalb von 1000 Hz. Etwas überrascht war ich von der Phasenlage, besonders ab 3000Hz, da sie gegenüber dem was ich üblicherweise kenne, stärker dreht...
Das das Ganze noch etwas mehr Feintuning braucht, zeigt die Messung der Unikat mit dem für mich gebauten Mundorf AMTs.
Wenngleich der Frequenzgang mit dem BMS ab 1000Hz etwas ruhiger verläuft, erkennt man deutlich bei der Originalbestückung der Unikat, dass die Sprungantwort besser gelungen ist, und auch der Phasengang ist im wichtigen Bereich von ca. 200 - 7000Hz sehr konstant.
Trotzdem, eine Hörprobe habe ich schon mal gemacht, und einmal mehr muss man sagen, dass Messungen nur für die Beurteilung der "technischen Korrektheit" der Konstruktion geeignet sind...
Als erstes fiel mir ein Unterschied in der räumlichen Abbildung auf. Die UNIKAT mit dem BMS baut eine etwas breitere Bühne auf, und einzelne Instrumente scheinen etwas weiter hinter den Boxen zu spielen. Die etwas breitere Bühne gefällt mir in meinen recht engen Hörraum gut.
Wenn es um die Ortbarkeit geht, habe ich das Gefühl, dass die Version mit dem AMT etwas präziser aufspielt. Einzelne Instrumente werden bei großen Besetzungen etwas genauer platziert.
Einmal mehr bin ich über die Qualitäten des BMS überrascht. Er spielt so garnicht Horn typisch, und besitzt in großen und ganzen einen sehr angenehmen warmen Klang. Dennoch, z.B. S-Laute, oder Anblasgeräusche einer Flöte werden etwas prägnater in den Raum gestellt, aber sie erreichen nicht ein Maß, das man von lästigen Zischeln sprechen müsste. Der AMT geht in diesem Bereich etwas dezenter zur Sache, was meinen Geschmack eher entspricht. Interessant finde ich, dass obwohl der AMT etwas samfter zur Sache geht, er in der Lage ist, vorhandene Details, besser hervorzuheben. Manche würden sagen, dass der AMT besser mit der Feindynamik zurecht kommt.
Zu guter letzt möchte ich noch ein paar Worte über die Pegelfestigkeit beider Hochtöner was sagen. Es ist klar, dass der BMS durch seine Konstruktion in einer HiFi Box überhaupt nich an seine Grenzen stösst. Immerhin schafft er auf 113dB / 1 Watt. Das ist in etwa der Maximalpegel den der TMT ab ca. 100 Hz in der Unikat schafft. Auch der AMT kommt nicht an seine Grenzen. Er hat zwar "nur" 95dB / 1 Watt, aber dafür besitzt er eine sehr große Fläche, womit er einiges wieder egalisiert. Letztens wurden in der HobbyHiFi die AMTs von Mundorf getestet. Selbst der kleine AMT schafft locker über 110dB Maximalpegel ohne nenneswerte Verzerrungen.
Das kann ich hörtechnisch und auch messtechnisch, unterstreichen. Wenn es darum geht Pegelfestigkeit hörtechnisch zu überprüfen, greife ich gerne auch Rockaufnahmen zurück. Ein Dankeschön an Werner, der mir mit seiner Anlage vorgeführt hat, was trotz hoch komprimierter Aufnahmen, an Hörgenuss möglich ist. Um jedoch diese Art von Aufnahmen tatsächlich "stressfrei" hören zu können, muss unter anderen das Lautsprecherkonzept 100% stimmen.
Vorhin habe ich es bei mir richtig kesseln lassen ( in Rahmen dessen was die Unikat liefern kann ) und mir die neue Ramstein, aber auch In Extremo, ACDC, Skorpions, und andere CDs angehört. Ja, komprimiert sind sie alle, hören sich laut an, aber von Verzerrungen, Klirr, etc. keine Spur, weder mit dem BMS Hochtöner, oder dem AMT.
Alles in Allen, für ein Experiment bin ich sehr zufrieden
Kurzer Hand, ich habe ein Paar davon gekauft, um sie bei mir in Ruhe auf ihre High End Qualitäten zu testen. Desweiteren trieben mich auch folgende Überlegungen:
- Der Treiber des Horn sitzt ca. 6cm hinter der Hornöffnung, und somit ist sein Schallentstehungsort im Bereich dessen, was in etwa dem SEO des Tief- Mitteltöner der Sonus Natura Unikat entspricht. Lässt sich eventuell mit dieser Kombination ein "zeitrichtiger" Lautsprecher zusammenstellen ?
- Laut Messdiagrammen weisst der BMS 4510ND eine recht schöne Abstrahlcharakteristik, die unter Umständen aus dieser Sicht eine gute Anpassung an den 22cm TMT der Unikat erlaubt.
Seit einigen Tagen bin ich nun dabei dieses Experiment auf die Beine zu stellen. Dazu habe ich meine Prototypen der Sonus Natura Unikat als Basis genommen, und für den BMS 4510ND ein Gehäuse a la Unikat Hochtöner gebaut. Das Ganze sieht so aus:
Der Aufbau war das geringste Übel, denn einmal mehr zeigte sich, dass die Gestaltung der Weiche, ein recht großer Aufwand wurde, denn es geht hierbei nicht nur darum, einfach einen ausgelichenen Frequenzgang zu bekommen, sondern auch noch die Forderung nach den "zeitrichtigen" Konzept zu realisieren. Bei so einem Lautsprecher geht es auch darum, die Phasenlage der unterschiedlichen Chassis in Einklang zu bekommen, sprich im Bereich der Übernahme sollten diese ähnlich ausschauen. Das hat mich ein paar weitere graue Haare beschert, doch nach mehreren Tagen Arbeit, Messen, Simulieren, habe ich ein erstes brauchbares Ergebnis erreicht, das messtechnisch wie folgt ausschaut:
Dafür, dass es sich hierbei um ein Experiment handelt - andere würden sagen Spielerei - bin ich schon mal sehr zufrieden. An der Sprungantwort ist gut zu sehen, dass das Ziel der "zeitrichtigen" Wiedergabe gut gelungen ist. Der TMT und HT reagieren praktisch gleichzeitig auf den Sprung. Auch der Frequenzgang ist sehr ausgeglichen, besonders im Bereich oberhalb von 1000 Hz. Etwas überrascht war ich von der Phasenlage, besonders ab 3000Hz, da sie gegenüber dem was ich üblicherweise kenne, stärker dreht...
Das das Ganze noch etwas mehr Feintuning braucht, zeigt die Messung der Unikat mit dem für mich gebauten Mundorf AMTs.
Wenngleich der Frequenzgang mit dem BMS ab 1000Hz etwas ruhiger verläuft, erkennt man deutlich bei der Originalbestückung der Unikat, dass die Sprungantwort besser gelungen ist, und auch der Phasengang ist im wichtigen Bereich von ca. 200 - 7000Hz sehr konstant.
Trotzdem, eine Hörprobe habe ich schon mal gemacht, und einmal mehr muss man sagen, dass Messungen nur für die Beurteilung der "technischen Korrektheit" der Konstruktion geeignet sind...
Als erstes fiel mir ein Unterschied in der räumlichen Abbildung auf. Die UNIKAT mit dem BMS baut eine etwas breitere Bühne auf, und einzelne Instrumente scheinen etwas weiter hinter den Boxen zu spielen. Die etwas breitere Bühne gefällt mir in meinen recht engen Hörraum gut.
Wenn es um die Ortbarkeit geht, habe ich das Gefühl, dass die Version mit dem AMT etwas präziser aufspielt. Einzelne Instrumente werden bei großen Besetzungen etwas genauer platziert.
Einmal mehr bin ich über die Qualitäten des BMS überrascht. Er spielt so garnicht Horn typisch, und besitzt in großen und ganzen einen sehr angenehmen warmen Klang. Dennoch, z.B. S-Laute, oder Anblasgeräusche einer Flöte werden etwas prägnater in den Raum gestellt, aber sie erreichen nicht ein Maß, das man von lästigen Zischeln sprechen müsste. Der AMT geht in diesem Bereich etwas dezenter zur Sache, was meinen Geschmack eher entspricht. Interessant finde ich, dass obwohl der AMT etwas samfter zur Sache geht, er in der Lage ist, vorhandene Details, besser hervorzuheben. Manche würden sagen, dass der AMT besser mit der Feindynamik zurecht kommt.
Zu guter letzt möchte ich noch ein paar Worte über die Pegelfestigkeit beider Hochtöner was sagen. Es ist klar, dass der BMS durch seine Konstruktion in einer HiFi Box überhaupt nich an seine Grenzen stösst. Immerhin schafft er auf 113dB / 1 Watt. Das ist in etwa der Maximalpegel den der TMT ab ca. 100 Hz in der Unikat schafft. Auch der AMT kommt nicht an seine Grenzen. Er hat zwar "nur" 95dB / 1 Watt, aber dafür besitzt er eine sehr große Fläche, womit er einiges wieder egalisiert. Letztens wurden in der HobbyHiFi die AMTs von Mundorf getestet. Selbst der kleine AMT schafft locker über 110dB Maximalpegel ohne nenneswerte Verzerrungen.
Das kann ich hörtechnisch und auch messtechnisch, unterstreichen. Wenn es darum geht Pegelfestigkeit hörtechnisch zu überprüfen, greife ich gerne auch Rockaufnahmen zurück. Ein Dankeschön an Werner, der mir mit seiner Anlage vorgeführt hat, was trotz hoch komprimierter Aufnahmen, an Hörgenuss möglich ist. Um jedoch diese Art von Aufnahmen tatsächlich "stressfrei" hören zu können, muss unter anderen das Lautsprecherkonzept 100% stimmen.
Vorhin habe ich es bei mir richtig kesseln lassen ( in Rahmen dessen was die Unikat liefern kann ) und mir die neue Ramstein, aber auch In Extremo, ACDC, Skorpions, und andere CDs angehört. Ja, komprimiert sind sie alle, hören sich laut an, aber von Verzerrungen, Klirr, etc. keine Spur, weder mit dem BMS Hochtöner, oder dem AMT.
Alles in Allen, für ein Experiment bin ich sehr zufrieden
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