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Dali Mentor 6

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    Dali Mentor 6

    Manchmal kommt es anders als man denkt! Eigentlich sollte ich einen halbaktiven LS (von Finite für 17000 Euro) zur Probe hören, aber der wurde zwischenzeitlich verkauft.

    Also habe ich statt dessen eine Hörprobe mit der Dali gemacht - angeschlossen war eine deutsche Elektronik von Trigon (Kassel, die Firma gibt es seit 1996) für 5000 Euro. Manchmal reicht fast schon der erste Eindruck: Horowitz mit dem Mozart Konzert klang einfach ungemein luftig, warm. Um es kurz zu sagen: Der Lautsprecher hat mich begeistert. Absolut homogen, was ein technisches Kunststück ist bei dem Hybrid Hochtöner (Kalotte und Bändchen). Eine Losgelöstheit wie bei einem Elektrostaten, superschnelle Bässe. Und er hat Autorität - läßt sich auch beim größten Orchestergetümmel nicht aus der Ruhe bringen. Die Sensation: Der Preis. Nur 3000 Euro - eigentlich kaum zu glauben. Der LS sieht zudem schick aus und ist sehr, sehr gut verarbeitet! Man fragt isch. Wie machen die das?

    Im Studio nebenan angeschlossen die >kleine< Ascendo C7 (4700) Euro mit einer 35000 Euro Elektronik: Marc Levinson CD, davon nur der Wandler in Betrieb, die Wandlung übernahm ein externer Röhren-Wandler, eine dicke Audio Research Vorstufe und Endstufe von DertZeel. Auch die C7 klingt perfekt ausgewogen und hat ebenso absolute Autorität bei großem Orchester. Aber alles ist nicht so prickelnd anspringend und losgelöst, vielmehr ein bischen verhalten und reserviert. Ein bischen >professoral< halt die Wiedergabe - wie das mal ein Rezensent über Ascendo treffend schrieb. Welche Anlage war die bessere? Wirklich schwer zu sagen. Bei der teuren Elektronik klang die Violine etwas fülliger und weniger drahtig, auch das Vibrato der Celli war plastischer und die dynamischen Entwicklungen wurden mehr aufgelöst. Aber das rechtfertigt eigentlich bei weitem nicht diesen immensen finanziellen Aufwand! Man kann durchaus auch mit bescheideneren Mitteln glücklich werden! Als LS ziehe ich die Dali jedenfalls vor! Mein Händler ehrlich: Die >preiswerte< Anlage fand er eindeutig besser!

    Für mich war das eigentlich eine beglückende Erfahrung: Wirklich sehr gut klingendes Hifi muß nicht unanständig teuer sein! Es geht also auch vernünftig! Über manche seltsame Entwicklungen im Hifi-Breich macht man sich angesichts dieses Erlebnisses schon seine Gedanken. Ich habe schon diverse LS gehört, die drei, viermal so teuer und um keinen deut besser waren, mir sogar weniger gefallen haben. Hier hatte ich wirklich Lust, unendlich Musik zu hören und mich nur darauf zu konzentrieren. Ein besseres Lob für einen LS gibt es eigentlich nicht! :H

    Beste Grüße
    Holger

    #2
    Hallo Holger,

    wunschgemäß ein Link mit einem Bild (sieht ja richtig fein und edel aus):



    und zu dem dazu passenden Bericht aus der Stereo >hier<.

    Einen sehr ausführlichen Bericht gibts auch >hier< aus dem av-magazin.

    VG, Bernd

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      #3
      Von Dali bekomme ich in regelmäßigen Abständen Zuschriften, ich könnte also sofort Händler dafür werden und vermutlich auch mit weitreichendem Gebietsschutz.

      Meine größte Lautsprecher Entäuschung war allerdings deren Spitzenmodell die Megaline, die ich einem Kunden auf seinem Wunsch hin verkauft habe und die nie nur annähernd gut geklungen hat (habe sie selbst gehört).

      Erst jetzt im November auf unserer Klangbilder Messe habe ich die kleineren Modelle gehört und die klangen - soweit man das auf einer Messe beurteilen kann - ordentlich. Optisch sind sie recht schön.

      Dali gibt es schon recht lange, aber so richtig hat sich diese Marke bisher nicht etablieren können.

      Ascendo hat mir auf der gleichen Messe sehr gut gefallen, allerdings war das die ganz große.

      Gruß
      David
      Gruß
      David


      WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
      Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
      Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
      Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
      Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
      Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
      Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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        #4
        Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
        Meine größte Lautsprecher Entäuschung war allerdings deren Spitzenmodell die Megaline, die ich einem Kunden auf seinem Wunsch hin verkauft habe und die nie nur annähernd gut geklungen hat (habe sie selbst gehört).

        Erst jetzt im November auf unserer Klangbilder Messe habe ich die kleineren Modelle gehört und die klangen - soweit man das auf einer Messe beurteilen kann - ordentlich. Optisch sind sie recht schön.
        Hallo David,

        offenbar haben sie für diese neue Serie doch einige Überarbeitungen vorgenommen. Klanglich gibt es da schon (was die anspringende Direktheit angeht) eine Verwandtschaft mit Kef, nur ist die Dali einfach viel homogener! Zu den älteren Modellen kann ich nichts sagen, da ich sie nie gehört habe!

        Diese Elektronik von Trigon macht übrigens einen sehr guten Eindruck - sehr solide verarbeitet und klingt gut! Der Vollverstärker, den ich gehört habe, steht übrigens noch nicht auf ihrer Internet-Seite!

        Beste Grüße
        Holger

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          #5
          Die technischen Daten aus der Stereo sind aufschlußreich! Eine leichte Erhöhung der Präsenz im Hochtonbereich und der Baß fällt relativ früh ab. Das erklärt auch mit, daß dieser Lautsprecher so >schnell< ist: ein sehr schlanker Baß. Die Ascendo C7 geht da unten doch deutlich tiefer herunter. D.h. für Extrembässe ist bei der Dali dann doch ein Subwoofer angebracht. (In den allermeisten Fällen braucht man diese Baßpotenz freilich nicht, in manchen aber dann eben doch!) Und was man bei solchen ungemein präsenten, >anspringenden< Lautsprechern natürlich immer mit bedenken muß, ist, daß einem das auf Dauer nicht lästig wird, besonders, wenn die Elektronik auch noch in die Richtung geht. Da ist ein Lautsprecher, der im ersten Moment oben herum nicht so spritzig ist, auf Dauer vielleicht doch angenehmer.

          Der Vergleich des >Lebendgewichts< ist auch interessant. Die Dali Mentor 6 wiegt 22 kg, die deutlich kleinere C7 von Ascendo erheblich mehr - 30 kg - und die C8, die im Prinzip noch kompakter ist, sogar 50 kg! Da ist dann doch wohl einiges mehr verbaut worden...

          Daß die C7 also unten herum mehr Autorität hatte, könnte also durchaus nicht nur an der Elektronik liegen, sondern auch am LS, wenn man die Meßschriebe heranzieht. D.h. da hilft nur ein direkter Vergleich an derselben Anlage!

          Beste Grüße
          Holger

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            #6
            Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
            Bei der teuren Elektronik klang die Violine etwas fülliger und weniger drahtig, auch das Vibrato der Celli war plastischer und die dynamischen Entwicklungen wurden mehr aufgelöst. Aber das rechtfertigt eigentlich bei weitem nicht diesen immensen finanziellen Aufwand! Man kann durchaus auch mit bescheideneren Mitteln glücklich werden!
            Ich finde genau diese Details sehr wichtig vor allem, wenn wir dann, auf Basis von dem was wir zu Hause hören, im Internet Beurteilungen von den Interpretationen veröffentlichen.
            Solche Details bestimmen mit der Zeit die Unzufriedenheit eines professionelles Hörers, der stetig mit klassischer Musik zu tun hat. Mittelfristig oder langfristig wird ein Wechsel der Anlage deshalb fällig, dann müsste man sich fragen, ob es nicht sinvoller gewesen sei, von vorne an die teuere Anlage zu kaufen.

            Die Interpreter pflegen umso mehr der Klang des eigenen Spielens, der Dirigent von seinem Orchester und ich finde es schade, dass das durch Anlagen zu Nichte gemacht wird und die Leute betrachten das als unwichtig. In dieser Sinn sollte Geld keine Rolle spielen.

            Wenn aber jemand auf diese Details verzichten will, kann ich verstehen und habe ich nichts dagegen, solange er aber keine Wörter über die Interpretationen veröffentlicht, die er mit diesen Anlagen hört.

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              #7
              Hallo Titian!

              Verstehe ich Dich richtig, dass Du meinst, nur Leute mit sündteuren Anlagen können/dürfen Meinungen zu Interpretationen veröffentlichen?

              Beste Grüsse

              Gerhard

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                #8
                Es geht nicht um sündteuren Anlagen.
                Es geht nur um Anlagen, die interpretatorische Merkmalen verzerren und verdecken.
                Natürlich kann einer seine Meinung bilden, sie basiert sich auf teilweise falsche Voraussetzungen, die den Gesamteindruck völlig verfälschen kann.

                Wenn jemand fähig ist, gewisse Finesse im Klang einer Anlage zu hören, die positiv sind und nicht oft zu hören sind, dann sollte er auch diese Anlage schätzen, im wahren Sinn des Wortes. In jeder Arbeit wie auch in der Interpretation sind die Kleinigkeiten, die die wahre Qualität bezeichnen.
                Zuletzt geändert von Gast; 14.02.2009, 23:51.

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                  ..............
                  Ich habe schon diverse LS gehört, die drei, viermal so teuer und um keinen deut besser waren, mir sogar weniger gefallen haben............

                  Beste Grüße
                  Holger
                  Hallo Holger,

                  sinngemäß kann ich dies aus eigenem Erleben sehr gut nachvollziehen - ist mir schon häufiger so gegangen - vielleicht auch manchmal den "Preis-/Klang-Erwartungen" geschuldet! Wenn´s ordentlich gemacht ist, kann auch "günstig" zufrieden stellen - und zwar vollauf!

                  Guten Morgen/Tag.......

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Titian Beitrag anzeigen
                    Solche Details bestimmen mit der Zeit die Unzufriedenheit eines professionelles Hörers, der stetig mit klassischer Musik zu tun hat.

                    Die Interpreter pflegen umso mehr der Klang des eigenen Spielens, der Dirigent von seinem Orchester und ich finde es schade, dass das durch Anlagen zu Nichte gemacht wird und die Leute betrachten das als unwichtig. In dieser Sinn sollte Geld keine Rolle spielen.

                    Wenn aber jemand auf diese Details verzichten will, kann ich verstehen und habe ich nichts dagegen, solange er aber keine Wörter über die Interpretationen veröffentlicht, die er mit diesen Anlagen hört.
                    Hallo Titian,

                    das merkwürdige Phänomen ist, daß Musiker - auch solche, die selber Aufnahmen machen (meine Erfahrung!) - auf super-hifidele Anlagen oft gar keinen Wert legen! (Krystian Zimerman sagt, er hört seine Aufnahmen am liebsten im Autoradio (!!!) ab!) Dazu kommt noch, daß die allermeisten sich für die Aufnahmetechnik auch nicht besonders interessieren (anders als Karajan z.B.) d.h. das Kunstprodukt Musikkonserve ein Produkt der Tontechniker ist.

                    Ich persönlich glaube, daß die meisten guten und sehr guten Anlagen es schon erlauben, die Interpretation nachzuvollziehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich natürlich, daß eine fein auflösende Anlage z.B. bestimmte Dinge enthüllen kann, was vorher nicht möglich war. Die Qualität bestimmter Aufnahmen, die mit dem Marderpinsel und nicht mit dem Spachtel arbeiten, wird so erst nachvollziehbar. Vorher meinte man: Was ist da eigentlich so toll? Ich glaube aber, daß man auch mit durchaus bescheidenem Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielen kann, wenn man die Komponenten richtig auswählt und geschickt kombiniert.

                    Das Meßprotokoll der Stereo enthüllt, daß die Box von Dali doch nicht so tief heruntergeht, selbst die >kleine< Ascendo (C 7) ist da um einiges baßpotenter! Ein schlanker Baß ist meist schneller als ein kräftiger. Der Effekt, daß die Geigen nicht so stofflich klingen, mag so auch etwas mit diesem LS zu tun haben. Hier empfiehlt sich wohl die Verwendung eines Subwoofers - als Teil einer Surroundanlage stelle ich mir diesen LS super vor!

                    Bei jeder - bezahlbaren - Anlage fehlt immer irgend etwas. Die Frage ist für mich: Kann ich damit leben oder stört mich das wirklich? Drahtige Geigen stören mich, mit einer solchen Lösung wäre ich also nicht einverstanden. Entweder das Problem läßt sich mit diesem LS lösen oder ich kaufe tatsächlich einen anderen!

                    Beste Grüße
                    Holger
                    Zuletzt geändert von Gast; 15.02.2009, 09:25.

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                      #11
                      Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                      Der Effekt, daß die Geigen nicht so stofflich klingen, mag so auch etwas mit diesem LS zu tun haben. Hier empfiehlt sich wohl die Verwendung eines Subwoofers - als Teil einer Surroundanlage stelle ich mir diesen LS super vor!
                      Das wird das Problem mit den Geigen nicht lösen. Du riskierst sogar weitere Probleme (weniger Transparenz z.B.) zu bekommen. So einfach ist das nicht, wenn man wirklich auf die Details aufpasst.
                      Du hast recht: "Bei jeder - bezahlbaren - Anlage fehlt immer irgend etwas".

                      Von den Dali Lautsprecher habe ich vor Jahren in englischen Foren kurz berichtet, da sie mir in einem Heathrow show für ihren Preis sehr überzeugte. Auch dort gab es einige teueren Anlagen, die gesamthaft nicht so gut klangen.

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