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Messungen am Hörplatz - eine heikle Sache

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    Messungen am Hörplatz - eine heikle Sache

    Hallo

    Wegen Befindlichkeiten in einem anderen Thread, hier eine grafische Darstellung des Problems, wenn man einen linearen FG am Hörplatz anstrebt.

    Annahmen:

    Der Raumschall des Raums, in dem gemessen wird, hat keinen linearen FG (was in der Realität meist der Fall ist):

    Der LS wird nun (ob nun in der Abstimmung, über einen EQ, über Aktivweichen oder einen DSP) so abgestimmt, dass der FG am Hörplatz linear ist.

    Das Ergebnis könnte so aussehen:


    FG am Hörplatz ist linear

    Der FG des Raumschalls ist nicht linear.
    Somit muss der FG des LS verändert werden, damit die Summe linear ist.

    Hier wird der Unterschied zwischen Messmikro und Gehör deutlich:
    • Das Messmikro misst die lienare Summe
    • Das Gehör hört hauptsächlich den Direktschall des LS und blendet den Raumschall Größtenteils aus (Gesetz der ersten Wellenfront)


    Somit hört man hauptsächlich ein nicht-lineares System!


    Und das Diagramm zeigt auch, warum nur eine Messung am Hörplatz nichts aussagt.


    Ein linearer FG sagt NICHTS darüber aus, wie die beiden FGe (Raum und LS) aussehen, die sich zur linearen Summe aufaddieren.
    Es können 2 lineare Frequenzgänge sein oder auch 2 wilde Kurven, die nur gegengleich verlaufen.
    ;)





    Manche LS-Hersteller (ich nenne jetzt bewusst keine Namen) stimmen ihre LS in ihrem eigenen Raum so ab, dass der FG am Hörplatz linear ist (wie oben dargestellt).

    Nun kommt ein Kunde, kauft diesen LS und stellt ihn in seinem Hörraum auf, der akustisch anders aussieht.

    Das Ganze zeigt sich dann vielleicht so:


    Der LS war so abgestimmt, um den Einfluss des Raums des Herstellers zu kompensieren.

    Doch der Raum des Kunden reagiert anders, somit ist auch der FG am Hörplatz nicht mehr linear.

    Ergebnis:
    • Der Kunde hört einen nicht linearen Direktschall
    • Am Hörplatz können sich Löcher und Überhöhungen Bemerkbar machen (zu fett, schwammig, zu wenig Druck im Bass, etc.)


    Ob das den Kunden freut ...?




    Wenn man Linearität als oberstes Ziel hat, wäre einer der besseren Wege folgender:
    • FG der LS ist linear
    • FG der Raumantwort ist linear (durch raumakustische Maßnahmen)


    Somit wäre auch der FG am Hörplatz linear, und auch mit dem Gesetz der ersten Wellenfront würde der Hörer auch den linearen FG des LS hören.

    So sähe das aus:



    Natürlich ist das idealisiert dargestellt, um das Prinzip zu erklären.

    In der Praxis wird man den Raum nie ganz linear hinbekommen.

    Aber so gut es geht, sollte man es versuchen.
    Dann sind nur kleine Anpassungen im Fg der LS notwendig.

    In Summe wird das Ganze viel sauberer klingen.


    Wie seht ihr das?


    LG

    Babak
    Zuletzt geändert von Babak; 18.11.2009, 22:57.
    Grüße
    :S

    Babak

    ------------------------------
    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


    Marcus Aurelius

    #2
    wie du.

    Kommentar


      #3
      WIE DU!

      Sehr schön beschrieben und gezeigt!
      Mfg Günther

      Kommentar


        #4
        Ja Babak, so ist das. Wie bereits in einem Beitrag an anderer Stelle etwas anders beschrieben, betrachte ich das genau so. Der Audiovolver macht übrigens sowas.

        Highfidele Grüße

        bluenote

        Kommentar


          #5
          Schön dargestellt und logisch wie eine Milchmädchenrechnung.

          So weit so gut.

          Nur das.....

          Das Messmikro misst die lienare Summe
          Das Gehör hört hauptsächlich den Direktschall des LS und blendet den Raumschall Größtenteils aus (Gesetz der ersten Wellenfront)
          .....ist Theorie, die in der Praxis nicht stimmt. Du schreibst aber auch "hauptsächlich" und "größtenteils". In der Realität ist davon jedenfalls nicht allzuviel zu bemerken.

          Solche Fehlinterpretationen kommen immer dann zustande (und werden groß aufgebauscht) wenn man sie selbst nie wirklich hinterfragt (ausprobiert) hat und wenn sie einem gerade in den Kram passen.

          Ich habe es probiert! Schon hunderte Male.

          Ein (mit dem Messmikrofon) idealisierter (angestrebter) Schalldruckverlauf hört sich dann auch erwartungsgemäß an.

          Babak, hast du das auch schon gemacht?

          Googeln kann Jeder, selbst ausprobieren (und hören) ist die nächste Evolutionsstufe.;)
          Gruß
          David


          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

          Kommentar


            #6
            Was bedeutet das in der Summe für dich, David?

            Was strebst du an, linear?

            bluenote

            Kommentar


              #7
              Zitat von Bluenote Beitrag anzeigen
              Was bedeutet das in der Summe für dich, David?

              Was strebst du an, linear?

              bluenote
              Ja. Es ist der beste Kompromiss.

              Im Übrigen benötigt man dazu auch nicht zwingend einmessbare Lautsprecher. Ein guter Equalizer (am besten einer aus dem Profibereich) tut's auch. Dazu muss man aber LS messen können, denn sonst tappt man völlig im Dunkel. Voraussetzung sind aber "in sich" tadellos funktionierende Lautsprecher, denn mehr als den Schalldruckverlauf kann man damit nicht einstellen.

              Den Königsweg bietet der Audiovolver. Der berücksichtigt alles, auch Fehler des Lautsprechers.
              Gruß
              David


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              Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
              Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

              Kommentar


                #8
                Hallo

                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                .....ist Theorie, die in der Praxis nicht stimmt. Du schreibst aber auch "hauptsächlich" und "größtenteils". In der Realität ist davon jedenfalls nicht allzuviel zu bemerken.

                Du irrst Dich ein bisserl.
                Das ist eine Theorie, die auf Testreihen in der Basis beruht.
                Ohne Daten aus der Praxis wird so etwas gar keine Theorie.




                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Solche Fehlinterpretationen kommen immer dann zustande (und werden groß aufgebauscht) wenn man sie selbst nie wirklich hinterfragt (ausprobiert) hat und wenn sie einem gerade in den Kram passen.

                Ich habe es probiert! Schon hunderte Male.

                Ein (mit dem Messmikrofon) idealisierter (angestrebter) Schalldruckverlauf hört sich dann auch erwartungsgemäß an.

                Babak, hast du das auch schon gemacht?
                Was ich gemacht habe:
                • LS ohne Anpassung in einem unbehandelten Raum (weder LS noch Rum linear)
                • Die selben LS in anderen Räumen (nicht nur einer)
                • Die selben LS linearisiert im unbehandelten Raum (Summe LS+Raum Linear)
                • Die selben LS nicht angepasst im behandelten Raum (Raum linear)
                • Die selben LS im behandelten Raum und linearisiert (Raum linear, Summe linear)
                Und das nicht nur einmal.

                Ich habe dabei erhebliche Unterschiede gehört.



                Nun meine Frage:

                Hast Du schon mal den Raum so weit behandelt, dass der Raumschall einen ziemlich linearen FG hat?

                Noch eine Frage:

                Wenn hier ein lienarer Summen-FG eingestellt wird, wieso wird nicht (wie in meinen Beispielen oben) auch der FG des Direktschalls und der des Raums mit abgebildet?

                Erst dann kann man mit den Diagrammen was anfangen.

                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Schön dargestellt und logisch wie eine Milchmädchenrechnung.
                Na offensichtlich haben wir keine Milchmädchen hier im Forum ;)

                Das ist nur die Spitze des Eisbergs, im Detail wird es etwas komplexer.


                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Du schreibst aber auch "hauptsächlich" und "größtenteils". In der Realität ist davon jedenfalls nicht allzuviel zu bemerken.
                Eben, weil es im Detail komplexer ist.



                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Googeln kann Jeder, selbst ausprobieren (und hören) ist die nächste Evolutionsstufe.;)
                Ich denke, Du kannst langsam aufhören mit diesem Scheinargument

                Nicht alles, was Deiner Überzeugung widerspricht, basiert auf "ergoogeltem" Wissen, auch wenn es Dir besser in den Kram passen würde.
                Das hier auch nicht

                Das wird schon fad. *gääähn*

                Im Gegenzug wäre die nächste Evolutionsstufe, sich mal mit den Grundlagen der Akustik, der Psychoakustik und des Hörens zu beschäftigen.
                Da gibt es viel Literatur abseits von Google und Wikipedia.

                Auch Albus hat imer wieder darauf hingewiesen.


                Wie sieht es diesbezüglich aus?


                LG

                Babak
                Grüße
                :S

                Babak

                ------------------------------
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                Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                Marcus Aurelius

                Kommentar


                  #9
                  Schön, Babak. So isses.

                  Danke für die Zeit, die du dafür geopfert hast.

                  Gruss

                  David

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo

                    eine Frage: Sieht man die Grafiken, die ich im ersten Post eingestellt habe?

                    Ich sehe sie nimmer (Beim erstellen schon)

                    LG

                    Babak
                    Grüße
                    :S

                    Babak

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                    Marcus Aurelius

                    Kommentar


                      #11
                      Ich seh sie als Links.
                      Mfg Günther

                      Kommentar


                        #12
                        Ja, sieht man schön.

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Babak,

                          richtig dargestellt. Du hast vollkommen recht. Das Thema ist noch um vieles komplexer.
                          Grundsätzlich kann man aber sagen, dass ein linearer Frequenzgang am Hörplatz nur die allereinfachste Näherung darstellt.
                          Man schaue sich mal an, welche Zielfunktion bei Franz für den Audiovolver gewählt wurde.

                          Das entspricht auch meinen Erfahrungen.

                          Grüßle vom Charly

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Babak und Charly,

                            eben, weil das so ein Endlosthema ist-
                            und so viel Bruchwerk an Wissen existiert
                            und jeder anders hört
                            und jeder Raum anders klingt
                            und Menschen obendrein auch noch "Klangfarben" wahrnehmen
                            und EQ Korrekturen obendrein auch noch Zeitprobleme mit sich bringen
                            und
                            und
                            und
                            und was wurden Bücher geschrieben
                            und greift eines in das andere


                            Kinder - jau - Hammer -

                            gibt es für mich nur noch eine Herangehensweise:

                            Selber hören und feststellen wieviel persönliche Resonanz das bringt.

                            Babak -

                            du erkennst es richtig -

                            man könnte sein Leben in der Theorie über Akustik verbringen
                            Doktorarbeiten wurden geschrieben
                            und selbst Tonmeister und Dipl.Ings haben unterschiedliche Ansätze.

                            Meßdiagramme in Foren -
                            sie bringen uns Unterhaltung
                            aber keine Resultate.

                            Ich denke mit diesem Satz ist alles gesagt,
                            was ich in rund 35 Jahren Hifi als persönliche Erfahrung vortragen kann.

                            PS: Danke, daß du den Thread seperat weiter machst -
                            wie ich geschrieben habe, mich haben deine commends nicht gestört.

                            Kommentar


                              #15
                              Das Thema ist noch um vieles komplexer.
                              Grundsätzlich kann man aber sagen, dass ein linearer Frequenzgang am Hörplatz nur die allereinfachste Näherung darstellt.
                              Man schaue sich mal an, welche Zielfunktion bei Franz für den Audiovolver gewählt wurde.
                              Ja Charly, die Gestaltung der Ziekurve ist das alles Entscheidende dabei. Was Babak da in seinem Eingangsposting darlegt, ist viel zu ideal, reine Theorie ohne praktischen Nährwert. Der audiovolver macht ja auch keine sture Linearisierung der Betriebsschallkurve, sondern bezieht hörphysiologische, raumakustische und lautsprecherspezifische Eigenheiten mit in die Berechnung ein. Und ja, das ist wirklich etwas, was man als "Königsweg" bezeichnen kann. Das haben viele auch schon bemerkt.

                              Gruß
                              Franz

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