Also, gestern Abend war es so weit. Bei strömendem Regen führ ich mit meiner Frau zu Richard.
Sein Hörraum ist ja durch mehrere Fotos hier im Forum dokumentiert. Im recht kleinen Raum (15qm?) dominiert die Anlage - genauer gesagt, außer einem senkrecht gestellten Bett (!) und dem Sofa zum Sitzen ist da nichts drinnen, was nicht zur Anlage gehört. Es herrscht die pure Zweckmäßigkeit. Die Boxen sind roh und unbehandelt, sie stehen auf Bierkisten. Man sieht drei Frontboxen, je eine links und rechts (no na!) und über dem mittigen (Röhren-) Fernseher steht noch eine, die aber nur für's Heimkino da ist. Ebenso für's Heimkino gibt es rückwärts 4 kleine "Teufelchen" und an der Front noch einen mehr oder weniger unsichtbaren Subwoofer mit 4 Stk. 12 Zöller. Die (6?) Endstufen stehen auf gleicher Ebene, aber hinter einer Wand, die zu einem Dachboden führt.
Als Abspielgerät dient ein Pioneer Multiplayer und eine Sony Playstation. Diese stehen mit weiteren 2 Komponenten von Behringer (waren das die Weichen?) in einem Rack hinter der Sitzbank. Das Bedienen der Player - und auch das Einstellen der Lautstärke - ist etwas umständlich, weil man sich dabei jedes Mal den Arm verrenkt. Aber es gibt Schlimmeres.....
An der Decke hängt ein relativ preisgünstiger Projektor von Sanyo und zwar ein etwas älteres Modell.
Wie ihr merkt, habe ich das alles nicht so genau untersucht, mir ging es darum, was ich audiomäßig höre und was ich videomäßig sehe. Wer Genaueres wissen möchte, muss Richard fragen, denn er hat sich das alles ausgedacht.
Ich habe mir damals, anlässlich der HiFi-Messe in München, noch schnell vor dem Wegfahren zwei CD's gebrannt, mit ein paar Titel drauf, die ich in- und auswendig kenne. Es waren also auch die, die ich bei Reinhard (Hörzone) und bei der Messe auf der Tannoy Westminster gehört habe.
Nun zu meiner Beurteilung: ich habe mir vorgenommen, Richard's Anlage nur mit meiner zu verglichen, denn es wäre unfair, hier irgendwelche passiven Tröten mit einzubeziehen. Aktiv ist anders, den Beweis hatte ich gestern wieder. Und noch eine Bestätigung meiner bisherigen Aussagen hatte ich gestern: große Lautsprecher (immerhin sind da 15 Zöller in Betrieb) können auch in kleinen Räumen tadellos spielen.
Übrigens Raum - die Raumakustik bei Richard macht einen recht "trockenen" Eindruck, ist aber noch immer eher wohnraumgerecht. So wie bei mir, wo fremde Leute die meinen Hörraum betreten, gleich einmal fragen: "was ist denn da los?" und an ihren Ohren rütteln, ist es keineswegs.
Noch ein letzter Hinweis: alles was ich kritisiere, ist als "Erbsenzählerei" zu sehen, denn eines gleich vorweg - die Anlage von Richard spielt auf einem Niveau, das sich meiner Meinung nach recht deutlich von den üblichen Anlagen aus dem HiFi-Bereich absetzt.
Insgesamt würde ich den Klang von Richards Anlage als "angenehm" bzw. "samtig" bezeichnen. Auch bei höheren Lautstärken tut nichts in den Ohren weh. Nicht ganz so extrem wie bei mir werden schlechte Aufnahmen aufgedeckt. Das hat natürlich eindeutige Vorteile. Dafür werden aber die ganz guten qualitativ etwas gekappt. Zumindest hatte ich manches Mal das Gefühl. Die Anlage ist ein sehr gelungener Mix aus einer sehr feinen HiFi-Anlage und den "knallharten" Studiomonitoren, die absolut nichts beschönigen.
Hier ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
Der Bass ist sehr gut! Tief und druckvoll, es dröhnt im Normalfall nichts. Nur selten ist es mir bei bestimmten Frequenzen - die auch gerade zufällig mit hohem Pegel daherkamen - minimal dröhnig vorgekommen. Das ist aber bei mir nicht anders, das sind einfach die Raummoden. Ansonsten ist der Bass schön "federnd", sogar mehr als bei mir und das hat mir gut gefallen. Die Durchzeichnung ist bestens, man hört jeden Ton des Bassisten ganz genau.
Einzige Einschränkung: bei ganz tiefen Frequenzen kommt manches Mal ein unnatürlicher "Schub" dazu, so wie ich ihn von großen aktiven Subwoofern kenne und kritisiere. Ich weiß nicht, ob Richard einen Hochpass dabei hat, aber wenn nicht, würde ich ihn einsetzen.
Das Grundtonbereich ist kaum zu kritisieren, allerdings wäre hier etwas mehr Fülle und Knackigkeit nicht schlecht. Ich glaube aber, dass das mit dieser Bestückung nicht besser zu realisieren ist. Dazu müsste es zwischen dem 15 Zöller und der Mitteltonkalotte noch ein weiters Chassis geben, nämlich einen "ordentlichen" (schnellen) 10- oder 12 Zöller. Womit wir wieder bei den - meiner Meinung nach fast unumgänglichen - 4 Wegen angekommen sind, wenn es noch kompromissloser sein soll.
Das Präsenzbereich ist es, das bei Richard den "samtigen" Klang macht. Es ist schön durchzeichnet, da fehlt eigentlich nichts. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass es eine leichte Präsenzanhebung gibt. Die hohen Mitten sind etwas dominant, aber keinesfalls scharf. Das ist es auch, was mich etwas an HiFi-Boxen erinnert. Ein reiner Monitor ist hier ausgewogener, dadurch aber auch "steriler". Richard's Anlage "soundet" da etwas, aber sehr schön.
Die Höhen sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen, sie sind einfach da und sie sind in Ordnung.
Die Ganze Anlage klingt sehr breitbandig. Nie hatte ich das Gefühl, dass es an den Enden des Hörbereichs Grenzen gibt.
Jetzt noch ein paar Vergleiche zu meiner Anlage (wertfrei!):
Bei Richard: die vertikale Staffelung ist in Ordnung. Die virtuelle Bühne ist nicht erhöht, es ist so, als ob sich die Musiker auf gleicher Ebene mit dem Hörplatzes befinden.
Bei mir: die vertikale Staffelung ist praktisch gleich. Allerdings ist meine virtuelle Bühne höher.
Bei Richard: die virtuelle Bühne ist nicht breiter als der Basisabstand der Boxen. Auch bei hohen Pegeln wächst die Bühne nie seitlich über die Boxen hinaus.
Bei mir: die virtuelle Bühne reicht links und rechts über die Boxen hinaus. Mit steigender Lautstärke wird sie noch breiter.
Bei Richard: trötige Blasinstrumente bleiben im Bereich der Boxen. Eigentlich spielt sich der gesamte Klang immer "dort" - nämlich im Bereich der Boxen ab. Das wirkt teilweise sehr natürlich, allerdings löst sich der Klang nicht sehr von den Boxen. Die Blasinstrumente "schmettern" nicht sehr, dadurch wirken sie angenehm, aber in "live" ist das meist ganz anders.
Bei mir: durch die Hörner werden Blasinstrumente besonders natürlich wiedergegeben. Sie spielen einem so richtig "ins Hirn", mit allen Vor- und Nachteilen. Das heißt, es stimmt zwar (ich weiß, wie Blasinstrumente klingen wenn man davor steht), aber es kann recht unangenehm werden.
Ich denke, dass beispielsweise Streichorchester bei Richard angenehmer klingen werden als bei mir. Leider hatte ich keine Aufnahmen mit, wo ich das vergleichen konnte.
Bei der Stimmwiedergabe ist es ähnlich. Die virtuelle Mitte ist bei Richard genau so ausgeprägt wie bei mir. Aber auch hier kommt der Unterschied (Kompressions-) Horn und Kalotte zum Tragen. Beispielsweise klingt Nora Jones bei mir sehr präsent, dadurch kann ihre Stimme bei lauter Wiedergabe etwas zur Schärfe neigen. Bei Richard klingt sie wesentlich "zurückhaltender", aber dafür auch nicht so präsent - sie singt quasi "weiter hinten", bzw. leiser.
Alles in allem hat sich Richard eine Anlage zusammengebaut, die - obwohl er sie nach technischen Gesichtspunkten konstruiert und abgestimmt hat - uneingeschränkten Hörspaß vermittelt. Sie spielt zwar nicht so "aufregend" wie meine, aber dafür auch angenehmer. Schlechtere Aufnahmen sind durchaus anhörbar, bei mir werden sie schnell unangenehm. Dafür gehen sehr gute Aufnahmen nicht so sehr "durch die Decke" wie bei mir, aber wie viele gibt es denn davon?
Am Schluss habe ich mir noch Richard's Heimkino vorführen lassen. Gleich einmal als Erstes eine Blu-ray Aufnahme und mit der Sony-Playstation. Diese Qualität hat mich fast umgehauen! Nie und nimmer kann es so etwas mit üblichen DVD's geben. Letzteres kenne ich sehr gut. Ich habe selbst zwei Projektoren zu Hause und viele Musik-DVD's sowie einige Spielfilme. Die Qualität ist nicht schlechter als bei Richard, wenn er eine normale DVD spielt.
Ich kenne auch die Vorführungen auf Messen. Auch welche mit 30.000 Euro Projektoren. Diese sind natürlich besser, aber da werden auch alle Register gezogen die es technisch gibt. Nie würde ich aber bereit sein, dafür so viel Geld auszugeben.
Jetzt verstehe ich auch die Schwärmerei in den Fachzeitschriften. Ich habe sie bisher als übliches Werbegeschwätz betrachtet. Das stimmt nicht! Die Qualität von Blue-ray (und vermutlich auch die der HD-DVD) ist derartig gut, dass ich es immer noch nicht "packe". Das ist wie Schwarz/Weiss Fernsehen gegen Farbfernsehen. Einfach Tag- und Nacht. Und das mit einem relativ alten und billigen Projektor, der die tatsächliche Auflösung gar nicht ganz nützen kann! Die letzten 20 Jahre hat sich im Audiobereich nicht annähernd so viel getan wie jetzt hier im Videobereich.
Inwieweit das auch mit Flat-Screen's zu sehen ist, weiß ich nicht. Aber mit dem Projektor habe ich eine Auflösung gesehen, die einfach irre war. Dazu noch unvergleichlich natürlichere Farben. Wie "jämmerlich" sind da die normalen DVD's dagegen!
So, das war's. Mein Bericht ist wieder einmal viel länger geworden als geplant.
Morgen in der Früh geht es auf Urlaub. Ihr seid mich jetzt für eine Woche los. Sollte es auf dem Schiff einen Internetzugang geben (ist wohl anzunehmen), werde ich ab und zu einmal hier reinschauen.
Gruß
David
Sein Hörraum ist ja durch mehrere Fotos hier im Forum dokumentiert. Im recht kleinen Raum (15qm?) dominiert die Anlage - genauer gesagt, außer einem senkrecht gestellten Bett (!) und dem Sofa zum Sitzen ist da nichts drinnen, was nicht zur Anlage gehört. Es herrscht die pure Zweckmäßigkeit. Die Boxen sind roh und unbehandelt, sie stehen auf Bierkisten. Man sieht drei Frontboxen, je eine links und rechts (no na!) und über dem mittigen (Röhren-) Fernseher steht noch eine, die aber nur für's Heimkino da ist. Ebenso für's Heimkino gibt es rückwärts 4 kleine "Teufelchen" und an der Front noch einen mehr oder weniger unsichtbaren Subwoofer mit 4 Stk. 12 Zöller. Die (6?) Endstufen stehen auf gleicher Ebene, aber hinter einer Wand, die zu einem Dachboden führt.
Als Abspielgerät dient ein Pioneer Multiplayer und eine Sony Playstation. Diese stehen mit weiteren 2 Komponenten von Behringer (waren das die Weichen?) in einem Rack hinter der Sitzbank. Das Bedienen der Player - und auch das Einstellen der Lautstärke - ist etwas umständlich, weil man sich dabei jedes Mal den Arm verrenkt. Aber es gibt Schlimmeres.....
An der Decke hängt ein relativ preisgünstiger Projektor von Sanyo und zwar ein etwas älteres Modell.
Wie ihr merkt, habe ich das alles nicht so genau untersucht, mir ging es darum, was ich audiomäßig höre und was ich videomäßig sehe. Wer Genaueres wissen möchte, muss Richard fragen, denn er hat sich das alles ausgedacht.
Ich habe mir damals, anlässlich der HiFi-Messe in München, noch schnell vor dem Wegfahren zwei CD's gebrannt, mit ein paar Titel drauf, die ich in- und auswendig kenne. Es waren also auch die, die ich bei Reinhard (Hörzone) und bei der Messe auf der Tannoy Westminster gehört habe.
Nun zu meiner Beurteilung: ich habe mir vorgenommen, Richard's Anlage nur mit meiner zu verglichen, denn es wäre unfair, hier irgendwelche passiven Tröten mit einzubeziehen. Aktiv ist anders, den Beweis hatte ich gestern wieder. Und noch eine Bestätigung meiner bisherigen Aussagen hatte ich gestern: große Lautsprecher (immerhin sind da 15 Zöller in Betrieb) können auch in kleinen Räumen tadellos spielen.
Übrigens Raum - die Raumakustik bei Richard macht einen recht "trockenen" Eindruck, ist aber noch immer eher wohnraumgerecht. So wie bei mir, wo fremde Leute die meinen Hörraum betreten, gleich einmal fragen: "was ist denn da los?" und an ihren Ohren rütteln, ist es keineswegs.
Noch ein letzter Hinweis: alles was ich kritisiere, ist als "Erbsenzählerei" zu sehen, denn eines gleich vorweg - die Anlage von Richard spielt auf einem Niveau, das sich meiner Meinung nach recht deutlich von den üblichen Anlagen aus dem HiFi-Bereich absetzt.
Insgesamt würde ich den Klang von Richards Anlage als "angenehm" bzw. "samtig" bezeichnen. Auch bei höheren Lautstärken tut nichts in den Ohren weh. Nicht ganz so extrem wie bei mir werden schlechte Aufnahmen aufgedeckt. Das hat natürlich eindeutige Vorteile. Dafür werden aber die ganz guten qualitativ etwas gekappt. Zumindest hatte ich manches Mal das Gefühl. Die Anlage ist ein sehr gelungener Mix aus einer sehr feinen HiFi-Anlage und den "knallharten" Studiomonitoren, die absolut nichts beschönigen.
Hier ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
Der Bass ist sehr gut! Tief und druckvoll, es dröhnt im Normalfall nichts. Nur selten ist es mir bei bestimmten Frequenzen - die auch gerade zufällig mit hohem Pegel daherkamen - minimal dröhnig vorgekommen. Das ist aber bei mir nicht anders, das sind einfach die Raummoden. Ansonsten ist der Bass schön "federnd", sogar mehr als bei mir und das hat mir gut gefallen. Die Durchzeichnung ist bestens, man hört jeden Ton des Bassisten ganz genau.
Einzige Einschränkung: bei ganz tiefen Frequenzen kommt manches Mal ein unnatürlicher "Schub" dazu, so wie ich ihn von großen aktiven Subwoofern kenne und kritisiere. Ich weiß nicht, ob Richard einen Hochpass dabei hat, aber wenn nicht, würde ich ihn einsetzen.
Das Grundtonbereich ist kaum zu kritisieren, allerdings wäre hier etwas mehr Fülle und Knackigkeit nicht schlecht. Ich glaube aber, dass das mit dieser Bestückung nicht besser zu realisieren ist. Dazu müsste es zwischen dem 15 Zöller und der Mitteltonkalotte noch ein weiters Chassis geben, nämlich einen "ordentlichen" (schnellen) 10- oder 12 Zöller. Womit wir wieder bei den - meiner Meinung nach fast unumgänglichen - 4 Wegen angekommen sind, wenn es noch kompromissloser sein soll.
Das Präsenzbereich ist es, das bei Richard den "samtigen" Klang macht. Es ist schön durchzeichnet, da fehlt eigentlich nichts. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass es eine leichte Präsenzanhebung gibt. Die hohen Mitten sind etwas dominant, aber keinesfalls scharf. Das ist es auch, was mich etwas an HiFi-Boxen erinnert. Ein reiner Monitor ist hier ausgewogener, dadurch aber auch "steriler". Richard's Anlage "soundet" da etwas, aber sehr schön.
Die Höhen sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen, sie sind einfach da und sie sind in Ordnung.
Die Ganze Anlage klingt sehr breitbandig. Nie hatte ich das Gefühl, dass es an den Enden des Hörbereichs Grenzen gibt.
Jetzt noch ein paar Vergleiche zu meiner Anlage (wertfrei!):
Bei Richard: die vertikale Staffelung ist in Ordnung. Die virtuelle Bühne ist nicht erhöht, es ist so, als ob sich die Musiker auf gleicher Ebene mit dem Hörplatzes befinden.
Bei mir: die vertikale Staffelung ist praktisch gleich. Allerdings ist meine virtuelle Bühne höher.
Bei Richard: die virtuelle Bühne ist nicht breiter als der Basisabstand der Boxen. Auch bei hohen Pegeln wächst die Bühne nie seitlich über die Boxen hinaus.
Bei mir: die virtuelle Bühne reicht links und rechts über die Boxen hinaus. Mit steigender Lautstärke wird sie noch breiter.
Bei Richard: trötige Blasinstrumente bleiben im Bereich der Boxen. Eigentlich spielt sich der gesamte Klang immer "dort" - nämlich im Bereich der Boxen ab. Das wirkt teilweise sehr natürlich, allerdings löst sich der Klang nicht sehr von den Boxen. Die Blasinstrumente "schmettern" nicht sehr, dadurch wirken sie angenehm, aber in "live" ist das meist ganz anders.
Bei mir: durch die Hörner werden Blasinstrumente besonders natürlich wiedergegeben. Sie spielen einem so richtig "ins Hirn", mit allen Vor- und Nachteilen. Das heißt, es stimmt zwar (ich weiß, wie Blasinstrumente klingen wenn man davor steht), aber es kann recht unangenehm werden.
Ich denke, dass beispielsweise Streichorchester bei Richard angenehmer klingen werden als bei mir. Leider hatte ich keine Aufnahmen mit, wo ich das vergleichen konnte.
Bei der Stimmwiedergabe ist es ähnlich. Die virtuelle Mitte ist bei Richard genau so ausgeprägt wie bei mir. Aber auch hier kommt der Unterschied (Kompressions-) Horn und Kalotte zum Tragen. Beispielsweise klingt Nora Jones bei mir sehr präsent, dadurch kann ihre Stimme bei lauter Wiedergabe etwas zur Schärfe neigen. Bei Richard klingt sie wesentlich "zurückhaltender", aber dafür auch nicht so präsent - sie singt quasi "weiter hinten", bzw. leiser.
Alles in allem hat sich Richard eine Anlage zusammengebaut, die - obwohl er sie nach technischen Gesichtspunkten konstruiert und abgestimmt hat - uneingeschränkten Hörspaß vermittelt. Sie spielt zwar nicht so "aufregend" wie meine, aber dafür auch angenehmer. Schlechtere Aufnahmen sind durchaus anhörbar, bei mir werden sie schnell unangenehm. Dafür gehen sehr gute Aufnahmen nicht so sehr "durch die Decke" wie bei mir, aber wie viele gibt es denn davon?
Am Schluss habe ich mir noch Richard's Heimkino vorführen lassen. Gleich einmal als Erstes eine Blu-ray Aufnahme und mit der Sony-Playstation. Diese Qualität hat mich fast umgehauen! Nie und nimmer kann es so etwas mit üblichen DVD's geben. Letzteres kenne ich sehr gut. Ich habe selbst zwei Projektoren zu Hause und viele Musik-DVD's sowie einige Spielfilme. Die Qualität ist nicht schlechter als bei Richard, wenn er eine normale DVD spielt.
Ich kenne auch die Vorführungen auf Messen. Auch welche mit 30.000 Euro Projektoren. Diese sind natürlich besser, aber da werden auch alle Register gezogen die es technisch gibt. Nie würde ich aber bereit sein, dafür so viel Geld auszugeben.
Jetzt verstehe ich auch die Schwärmerei in den Fachzeitschriften. Ich habe sie bisher als übliches Werbegeschwätz betrachtet. Das stimmt nicht! Die Qualität von Blue-ray (und vermutlich auch die der HD-DVD) ist derartig gut, dass ich es immer noch nicht "packe". Das ist wie Schwarz/Weiss Fernsehen gegen Farbfernsehen. Einfach Tag- und Nacht. Und das mit einem relativ alten und billigen Projektor, der die tatsächliche Auflösung gar nicht ganz nützen kann! Die letzten 20 Jahre hat sich im Audiobereich nicht annähernd so viel getan wie jetzt hier im Videobereich.
Inwieweit das auch mit Flat-Screen's zu sehen ist, weiß ich nicht. Aber mit dem Projektor habe ich eine Auflösung gesehen, die einfach irre war. Dazu noch unvergleichlich natürlichere Farben. Wie "jämmerlich" sind da die normalen DVD's dagegen!
So, das war's. Mein Bericht ist wieder einmal viel länger geworden als geplant.
Morgen in der Früh geht es auf Urlaub. Ihr seid mich jetzt für eine Woche los. Sollte es auf dem Schiff einen Internetzugang geben (ist wohl anzunehmen), werde ich ab und zu einmal hier reinschauen.
Gruß
David
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