Hallo zusammen,
als Neuer in diesem Forum gebe ich gleich meinen Einstand über dieses Thema welches mich seit geraumer Zeit umtreibt.
Da ich über keinen separaten Hörraum verfüge, sind Kompromisse gefragt.
Aktuell stellt sich die Situation wie folgt da:
Im Flur und Wohnbereich wurde Parkett schwimmend verlegt. Der Küchenbereich ist gekachelt. Die Wände sind aus Hohlblocksteinen gemauert.
Die Decke ist aus Fertigbetonelementen gefügt, Höhe 2,55m.
Der Küchenbereich ist schallhart.
Im Hörbereich liegen zwei dickere Teppiche.
Einer zwischen Hörplatz und Lautsprechern.
Zum Einsatz kommen zwei Aktive O410 von Klein&Hummel auf Ständern. Angesteuert und gewandelt wird über einen K&H Pro C28 Digital Controller.
Insgesamt war das Hörerlebnis nicht schlecht aber doch ein Stück enfernt von einer gute Vorstellung. So wirkte das Klangbild leicht diffus was die Abbildungsschärfe der Phantomschallquellen anging. Zudem wirkte das Klangbild insgesamt flach ohne Tiefe und insgesam etwas anstrengend. Es ist noch anzumerken, dass sich hinter den Lautsprechern ein bodentiefes Fenster befindet.
Als erste raumakustische Maßnahme wurde hinter den Lautsprechern zwei schwere, spezieller Vorhänge ( Rabenring, 1,4kg m2 ) befestigt, die bei Bedarf vor das Fenster gezogen werden.
Als zweite Maßnahme wurde die Wand links vom Hörplatz auf 3m x 1,20m mit Absorbern bestückt und der Spiegelpunkt an der Decke zwischen Hörplatz u. Lautsprechern auf
2,40m x 0,6m mit Absorbern behandelt.
Das Ergebnis ist eine weiterhin angenehme Wohnraumakustik, welche insgesamt trockener geworden ist. Das Flatterecho zwischen linker und rechter Wand konnte unterdrückt werden. Die Abbildungsschärfe von Phantomschallquellen ist präzise und das Klangbild vermittelt einem Tiefe und insgesamt einen entspannten Höreindruck. Der Aufwand hat sich also gelohnt.
Insgesamt gibt es allerdings noch einige Punkte dies sich potenziell verbessern lassen.
Dazu erstmal einige Messungen und Überlegungen.
Ergibt einen gemessenen Tm von etwa 0,4 s.
Der „optimale“ Tm ist abhängig von dem Raumvolumen und wird bestimmt über:
Tm = 0.25(V/V0)1/3 s
Für meinen Hörraum ergibt sich: Tm = 0,25(119m3/100m3)1/3 s.
V0 ist darbei das Volumen eines vorgebenen Referenzraums, also hier eine Konstante.
Es ergibt sich damit ein Tm von 0,26 s.
Die Differenz zwischen der gemessenen u. berechneter Nachhallzeit ergibt sich aus 0,4s – 0,26s = 0,14 s. und liegt damit ausserhalb der geforderten Toleranzgrenze von plus minus 0,05 s zwischen 200Hz und 4 kHz.
Exkurs: Bestimmung der Schröderfrequenz ergibt sich aus: fs = 2000 x Wurzel( T/V). T ist die Nachhallzeit hier etwa 0,4s. V entspricht dem Raumvolumen mit 119m3. Daraus ergibt die fs von 116 Hz. Was sagt dies aus? In meinen Augen nicht viel. Unterhalb der fs wird der Raum vom Moden dominiert, oberhalb fs erfolgt der Übergang zu einer eher von Reflexionen bestimmten Raumakustik.
Das wird für Konzerthallen stimmen, in kleinen Hörräumen liegt fs eher höher. Wenn ich mir das Wasserfallmodell anschaue würde ich für meinen Raum fs mit etwa 200 Hz ansetzen:
Soweit erstmal mit dem Überblick bezüglich der aktuellen IST-Zustands.
Mögliche Ansatzpunkte zur weiteren Verbesserung werde ich im zweiten Teil aufreißen und diskutieren wollen. Kritik immer gerne.
:F
Viele Grüße
Thelemonk
als Neuer in diesem Forum gebe ich gleich meinen Einstand über dieses Thema welches mich seit geraumer Zeit umtreibt.
Da ich über keinen separaten Hörraum verfüge, sind Kompromisse gefragt.
Aktuell stellt sich die Situation wie folgt da:
Im Flur und Wohnbereich wurde Parkett schwimmend verlegt. Der Küchenbereich ist gekachelt. Die Wände sind aus Hohlblocksteinen gemauert.
Die Decke ist aus Fertigbetonelementen gefügt, Höhe 2,55m.
Der Küchenbereich ist schallhart.
Im Hörbereich liegen zwei dickere Teppiche.
Einer zwischen Hörplatz und Lautsprechern.
Zum Einsatz kommen zwei Aktive O410 von Klein&Hummel auf Ständern. Angesteuert und gewandelt wird über einen K&H Pro C28 Digital Controller.
Insgesamt war das Hörerlebnis nicht schlecht aber doch ein Stück enfernt von einer gute Vorstellung. So wirkte das Klangbild leicht diffus was die Abbildungsschärfe der Phantomschallquellen anging. Zudem wirkte das Klangbild insgesamt flach ohne Tiefe und insgesam etwas anstrengend. Es ist noch anzumerken, dass sich hinter den Lautsprechern ein bodentiefes Fenster befindet.
Als erste raumakustische Maßnahme wurde hinter den Lautsprechern zwei schwere, spezieller Vorhänge ( Rabenring, 1,4kg m2 ) befestigt, die bei Bedarf vor das Fenster gezogen werden.
Als zweite Maßnahme wurde die Wand links vom Hörplatz auf 3m x 1,20m mit Absorbern bestückt und der Spiegelpunkt an der Decke zwischen Hörplatz u. Lautsprechern auf
2,40m x 0,6m mit Absorbern behandelt.
Das Ergebnis ist eine weiterhin angenehme Wohnraumakustik, welche insgesamt trockener geworden ist. Das Flatterecho zwischen linker und rechter Wand konnte unterdrückt werden. Die Abbildungsschärfe von Phantomschallquellen ist präzise und das Klangbild vermittelt einem Tiefe und insgesamt einen entspannten Höreindruck. Der Aufwand hat sich also gelohnt.
Insgesamt gibt es allerdings noch einige Punkte dies sich potenziell verbessern lassen.
Dazu erstmal einige Messungen und Überlegungen.
- Die Forderung nach symetrischer Aufstellung kann nicht erfüllt werden und dies hat Folgen wenn man sich den am Hörplatz gemessenen, SPL ansieht (Glättung 1/12, keine Ortsanpassung):
- Als „Early Reflections“ gelten Reflexionen in den ersten 15ms. Gefordert wird ein Abfall von 10db gegenüber dem Direktschall im Bereich 1kHz – 8kHz. Die Messung am Hörplatz ergibt für beide Lautsprecher ein unauffälliges Bild:
- Bestimmung der Nachhallzeit (reverberation) bzw. Bestimmung von Tm als Durchschnittswert gemessen im 1/3 - Oktave Band im Bereich von 200 Hz bis 4 kHz
Ergibt einen gemessenen Tm von etwa 0,4 s.
Der „optimale“ Tm ist abhängig von dem Raumvolumen und wird bestimmt über:
Tm = 0.25(V/V0)1/3 s
Für meinen Hörraum ergibt sich: Tm = 0,25(119m3/100m3)1/3 s.
V0 ist darbei das Volumen eines vorgebenen Referenzraums, also hier eine Konstante.
Es ergibt sich damit ein Tm von 0,26 s.
Die Differenz zwischen der gemessenen u. berechneter Nachhallzeit ergibt sich aus 0,4s – 0,26s = 0,14 s. und liegt damit ausserhalb der geforderten Toleranzgrenze von plus minus 0,05 s zwischen 200Hz und 4 kHz.
Exkurs: Bestimmung der Schröderfrequenz ergibt sich aus: fs = 2000 x Wurzel( T/V). T ist die Nachhallzeit hier etwa 0,4s. V entspricht dem Raumvolumen mit 119m3. Daraus ergibt die fs von 116 Hz. Was sagt dies aus? In meinen Augen nicht viel. Unterhalb der fs wird der Raum vom Moden dominiert, oberhalb fs erfolgt der Übergang zu einer eher von Reflexionen bestimmten Raumakustik.
Das wird für Konzerthallen stimmen, in kleinen Hörräumen liegt fs eher höher. Wenn ich mir das Wasserfallmodell anschaue würde ich für meinen Raum fs mit etwa 200 Hz ansetzen:
Soweit erstmal mit dem Überblick bezüglich der aktuellen IST-Zustands.
Mögliche Ansatzpunkte zur weiteren Verbesserung werde ich im zweiten Teil aufreißen und diskutieren wollen. Kritik immer gerne.
:F
Viele Grüße
Thelemonk
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