Hallo
Gestern, an einem verregneten Montag, hatte ich die Gelegenheit, der Einladung von @Dezibel zu folgen um sich ausgiebig seine neuen Eigenentwicklungen anzuschauen und anzuhören. Dazu haben wir uns den ganzen Tag von 10 Uhr bis 20 Uhr Zeit genommen, und das war eigentlich viel zu wenig. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen.
Nachdem mich Dezibel freundlicherweise persönlich vom Bahnhof abgeholt hat und nach einer kurzen Kaffeepause, bei der ich den noch im Bau befindlichen Mehrkanal-Verstärker-„Boliden“ (im wahrsten Sinne des Wortes!) begutachten konnte, ging es gleich zum Musik hören.
Hoffentlich stellt Dezibel das fertig aufgebaute Gerät dann noch im Forum vor! Das wird schon ein eindrucksvolles Stück Technik.
Wie so oft, muss zum Musik hören ein, in diesem Fall sehr kleiner Wohnraum herhalten, bei dem hinsichtlich Aufstellung der Lautsprecher und Wahl des Hörplatzes doch erhebliche Kompromisse eingegangen werden müssen.
Im Falle von Dezibel standen die Lautsprecher wandnah und eigentlich zu weit auseinander im Verhältnis zur Hör-Entfernung. Das ginge aber in diesem Raum auch gar nicht anders.
Zwischen den Lautsprechern befindet sich auch noch links ein Wandschrank und rechts eine Tür, also eher unsymmetrische Verhältnisse. Hinter der wandnahen Sitzgarnitur ist gleich ein Fenster. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen hat Dezibel noch versucht, die Situation hinter der Sitzgarnitur und links und rechts neben den Lautsprechern mit selbst gebauten Akustikelementen, zu entschärfen und das scheint gelungen zu sein.
Die Lautsprecher:
3-Wege, mit Doppel TIW250 im Bass, Audax 210er Mitteltöner und von Beyma der TPL150H Hochtöner. Ausrichtung der Boxen auf den Hörplatz.
Obwohl ich aus den Beschreibungen schon wusste, wie sie in etwa aussehen werden, sind sie real doch recht groß – aber – durch das wirklich gelungene Design und die farbliche Gestaltung selbst in dem kleinen Raum alles andere als dominant.
Die Lautsprecher sind handwerklich und technisch perfekt ausgeführt.
Hier merkt man schon, welchen Vorteil es haben kann, wenn jemand genau weiß was er macht und sich so seine eigenen Wünsche verwirklichen kann.
Angesteuert werden die Lautsprecher aktiv mittels eines DEQX preamp/processors, der auch alle Filteraufgaben erledigt. Ein in seiner Art wohl recht einzigartiges Gerät zu einem Preis, den ich als äußerst angemessen sehen würde. Als Endstufen werken momentan noch „größere“ Bryston.
Bei der Abstimmung der Lautsprecher geht Dezibel einen Weg, wie sich herausstellte, den auch ich so bevorzuge bei Aktivkonzepten und der auch für mich die ansprechendsten Ergebnisse liefert:
Basis-Abstimmung unter „Quasi“-Freifeld Bedingungen in realitätsnaher Entfernung, in diesem Fall etwa 2 Meter. Dezibel hat das in einer größeren Halle gemacht.
Bei der Abstimmung am Hörplatz wurde (wird) dann nur noch nur der untere Bereich bis etwa 200 Hz hinauf optimiert.
Die Hörplatzmessung, die mir Dezibel zeigte, wies einen gleichmäßig leicht fallenden und sehr ausgewogenen Frequenzgang auf. Ein solches Ergebnis strebe auch ich immer an und erweist sich im Falle eines ausgewogenen Abstrahlverhaltens, wie es auch hier der Fall zu sein scheint, am angenehmsten zu klingen, ohne dass irgend etwas „fehlt“.
Höreindrücke:
Kurz zusammengefasst: Wenn ICH ein solches Ergebnis erreicht hätte, würde ich nichts mehr daran ändern wollen! Dezibel übrigens auch nicht ;-).
Obwohl die Abhörbedingungen keinesfalls als optimal angesehen werden können, konnte ich keinerlei „Unsymmetrien“ oder Einschränkungen in der räumlichen Abbildung feststellen.
Ohne hier einzelne Titel benennen zu wollen, aber bei entsprechenden gelungenen Aufnahmen hatte ich nicht nur den Eindruck, dass die Dimensionen stimmen, sondern das Dargebotene auch noch äußerst real herüberkommt.
Das hätte ich unter den gegebenen Abhörbedingungen so eigentlich nicht erwartet, zumal ja ab etwa 200 Hz aufwärts nichts mehr gegenüber der Freifeld-Abstimmung verändert wurde. Kurz - das passt einfach. Laut wie leise. Auch sehr laut nie unangenehm. Hier zeigen sich meiner Meinung nach, genauso wie bei geringen Lautstärken, die Vorteile von "großflächigen" Schallwandlern, wie die von Dezibel gewählten, oder auch von Hörnern - vorausgesetzt, die "richtigen" Teile wurden ausgewählt!
Im Bass macht sich dann die gezielte Anpassung durch den DEQX bezahlt - keinerlei „Ausrutscher“ bei Allem was wir gehört haben wahrnehmbar. Druckvoll, fest, präzise und immer angenehm. Außerhalb des optimalen Hörplatzes allenfalls ein allgemeines „Mehr“ an Bass, aber trotzdem ohne „Dröhneffekte“.
Auch lösen sich hier wiederum Vorurteile hinsichtlich Bassreflex schlicht in "Nichts" auf, konsequente und überlegte und zum Gesamtkonzept passende Realisierung vorausgesetzt!
Der Audax-Mitteltöner und der Beyma-AMT mit Horn scheinen hier mit der gewählten und recht tiefen Trennfrequenz bei etwa 1100 Hz eine besonders geglückte Kombination zu sein, auch hinsichtlich des Abstrahlverhaltens, da wie schon oben beschrieben, trotz nicht optimaler Abhörbedingungen und keiner nachträglichen Korrektur gegenüber der Freifeld-Abstimmung, der Raumeinfluss offensichtlich erfolgreich und weitgehend „ausgeblendet“ ist.
So, mit „negativen“ Eindrücken kann ich leider nicht dienen:-)
Wohl dem, der technisch und handwerklich in der Lage ist, sich sein Wunschkonzept selbst zu verwirklichen! So ein System, wie es Dezibel hier verwirklicht hat, erfordert allerdings schon einen hohen finanziellen, handwerklichen und vor allem auch Zeitaufwand.
Danke an Dezibel noch einmal für den super Tag. Eigentlich wären da ja mehrere Tage notwendig, um sich so richtig „durchkosten“ zu können, soviel Laune hat die Anlage gemacht.
Ich habe schon vieles Namhaftes unter mehr oder wenig guten Bedingungen gehört, aber da braucht sich Dezibel mit seinem System unter gegebenen Bedingungen hinter keinem zu verstecken. So macht man das, wenn man es denn kann!
Liebe Grüße
Franz
Gestern, an einem verregneten Montag, hatte ich die Gelegenheit, der Einladung von @Dezibel zu folgen um sich ausgiebig seine neuen Eigenentwicklungen anzuschauen und anzuhören. Dazu haben wir uns den ganzen Tag von 10 Uhr bis 20 Uhr Zeit genommen, und das war eigentlich viel zu wenig. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen.
Nachdem mich Dezibel freundlicherweise persönlich vom Bahnhof abgeholt hat und nach einer kurzen Kaffeepause, bei der ich den noch im Bau befindlichen Mehrkanal-Verstärker-„Boliden“ (im wahrsten Sinne des Wortes!) begutachten konnte, ging es gleich zum Musik hören.
Hoffentlich stellt Dezibel das fertig aufgebaute Gerät dann noch im Forum vor! Das wird schon ein eindrucksvolles Stück Technik.
Wie so oft, muss zum Musik hören ein, in diesem Fall sehr kleiner Wohnraum herhalten, bei dem hinsichtlich Aufstellung der Lautsprecher und Wahl des Hörplatzes doch erhebliche Kompromisse eingegangen werden müssen.
Im Falle von Dezibel standen die Lautsprecher wandnah und eigentlich zu weit auseinander im Verhältnis zur Hör-Entfernung. Das ginge aber in diesem Raum auch gar nicht anders.
Zwischen den Lautsprechern befindet sich auch noch links ein Wandschrank und rechts eine Tür, also eher unsymmetrische Verhältnisse. Hinter der wandnahen Sitzgarnitur ist gleich ein Fenster. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen hat Dezibel noch versucht, die Situation hinter der Sitzgarnitur und links und rechts neben den Lautsprechern mit selbst gebauten Akustikelementen, zu entschärfen und das scheint gelungen zu sein.
Die Lautsprecher:
3-Wege, mit Doppel TIW250 im Bass, Audax 210er Mitteltöner und von Beyma der TPL150H Hochtöner. Ausrichtung der Boxen auf den Hörplatz.
Obwohl ich aus den Beschreibungen schon wusste, wie sie in etwa aussehen werden, sind sie real doch recht groß – aber – durch das wirklich gelungene Design und die farbliche Gestaltung selbst in dem kleinen Raum alles andere als dominant.
Die Lautsprecher sind handwerklich und technisch perfekt ausgeführt.
Hier merkt man schon, welchen Vorteil es haben kann, wenn jemand genau weiß was er macht und sich so seine eigenen Wünsche verwirklichen kann.
Angesteuert werden die Lautsprecher aktiv mittels eines DEQX preamp/processors, der auch alle Filteraufgaben erledigt. Ein in seiner Art wohl recht einzigartiges Gerät zu einem Preis, den ich als äußerst angemessen sehen würde. Als Endstufen werken momentan noch „größere“ Bryston.
Bei der Abstimmung der Lautsprecher geht Dezibel einen Weg, wie sich herausstellte, den auch ich so bevorzuge bei Aktivkonzepten und der auch für mich die ansprechendsten Ergebnisse liefert:
Basis-Abstimmung unter „Quasi“-Freifeld Bedingungen in realitätsnaher Entfernung, in diesem Fall etwa 2 Meter. Dezibel hat das in einer größeren Halle gemacht.
Bei der Abstimmung am Hörplatz wurde (wird) dann nur noch nur der untere Bereich bis etwa 200 Hz hinauf optimiert.
Die Hörplatzmessung, die mir Dezibel zeigte, wies einen gleichmäßig leicht fallenden und sehr ausgewogenen Frequenzgang auf. Ein solches Ergebnis strebe auch ich immer an und erweist sich im Falle eines ausgewogenen Abstrahlverhaltens, wie es auch hier der Fall zu sein scheint, am angenehmsten zu klingen, ohne dass irgend etwas „fehlt“.
Höreindrücke:
Kurz zusammengefasst: Wenn ICH ein solches Ergebnis erreicht hätte, würde ich nichts mehr daran ändern wollen! Dezibel übrigens auch nicht ;-).
Obwohl die Abhörbedingungen keinesfalls als optimal angesehen werden können, konnte ich keinerlei „Unsymmetrien“ oder Einschränkungen in der räumlichen Abbildung feststellen.
Ohne hier einzelne Titel benennen zu wollen, aber bei entsprechenden gelungenen Aufnahmen hatte ich nicht nur den Eindruck, dass die Dimensionen stimmen, sondern das Dargebotene auch noch äußerst real herüberkommt.
Das hätte ich unter den gegebenen Abhörbedingungen so eigentlich nicht erwartet, zumal ja ab etwa 200 Hz aufwärts nichts mehr gegenüber der Freifeld-Abstimmung verändert wurde. Kurz - das passt einfach. Laut wie leise. Auch sehr laut nie unangenehm. Hier zeigen sich meiner Meinung nach, genauso wie bei geringen Lautstärken, die Vorteile von "großflächigen" Schallwandlern, wie die von Dezibel gewählten, oder auch von Hörnern - vorausgesetzt, die "richtigen" Teile wurden ausgewählt!
Im Bass macht sich dann die gezielte Anpassung durch den DEQX bezahlt - keinerlei „Ausrutscher“ bei Allem was wir gehört haben wahrnehmbar. Druckvoll, fest, präzise und immer angenehm. Außerhalb des optimalen Hörplatzes allenfalls ein allgemeines „Mehr“ an Bass, aber trotzdem ohne „Dröhneffekte“.
Auch lösen sich hier wiederum Vorurteile hinsichtlich Bassreflex schlicht in "Nichts" auf, konsequente und überlegte und zum Gesamtkonzept passende Realisierung vorausgesetzt!
Der Audax-Mitteltöner und der Beyma-AMT mit Horn scheinen hier mit der gewählten und recht tiefen Trennfrequenz bei etwa 1100 Hz eine besonders geglückte Kombination zu sein, auch hinsichtlich des Abstrahlverhaltens, da wie schon oben beschrieben, trotz nicht optimaler Abhörbedingungen und keiner nachträglichen Korrektur gegenüber der Freifeld-Abstimmung, der Raumeinfluss offensichtlich erfolgreich und weitgehend „ausgeblendet“ ist.
So, mit „negativen“ Eindrücken kann ich leider nicht dienen:-)
Wohl dem, der technisch und handwerklich in der Lage ist, sich sein Wunschkonzept selbst zu verwirklichen! So ein System, wie es Dezibel hier verwirklicht hat, erfordert allerdings schon einen hohen finanziellen, handwerklichen und vor allem auch Zeitaufwand.
Danke an Dezibel noch einmal für den super Tag. Eigentlich wären da ja mehrere Tage notwendig, um sich so richtig „durchkosten“ zu können, soviel Laune hat die Anlage gemacht.
Ich habe schon vieles Namhaftes unter mehr oder wenig guten Bedingungen gehört, aber da braucht sich Dezibel mit seinem System unter gegebenen Bedingungen hinter keinem zu verstecken. So macht man das, wenn man es denn kann!
Liebe Grüße
Franz
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