Hallo
Ich war kürzlich bei einem Freund zum Essen eingeladen. An sich nichts besonderes.
Auch dass er auch eine feine Anlage in einem guten Raum und enge ausgezeichnete Musiksammlung hat, ist soweit nicht so aufregend, dass man im Forum davon berichten müsste.
Das besondere ist, dass er einer der führenden Experten in Österreich für Sensorik ist.
Wir haben auch über Audio-Hörtests geplaudert.
Seine Ansicht dazu kurz zusammengefasst :
So wie das üblicherweise (natürlich nach bestem Wissen und Gewissen) in der Audio Gemeinschaft gerne getan wird, macht es keinen Sinn.
Weder umberblindete Tests, noch die so gerne durchgeführten Tests, in denen erst sehend getestet wird und dann alles abgedeckt bzw "verblindet" wird.
Und warum?
Die Wahrnehmung des Menschen bezieht immer ALLE Sinne und auch den Gemütszustand der Person ein.
Wenn man sieht, was gerade spielt, spielt die Suggestion mit, weil gesehen wird, was läuft, man sich einen Reim darauf machen kann etc.
Klar, das haben wir auch in Foren schon Länge mal Breite (und sogar mal Höhe) diskutiert.
Auch bei den "veblindeten" Ansätzen spielt das Ganze eine große Rolle.
Aus seiner Erfahrung kann bei Tests oft ein großer Einfluss auf das Ergebnis sogar daher kommen, ob der Proband z.B. am Empfang freundlich oder unfreundlich begrüßt worden ist oder ob sein Weg zum Test entspannt war oder ihn etwas aufgeregt hat.
Ebenso verhält es sich mit Erwartungshaltungen, welchen Kontakt der Proband im Vorfeld mit dem Thema hatte.
Solche Dinge beeinflussen das Ergebnis signifikant.
Bei Tests, bei denen es um kleine Unterschiede geht, ist der Effekt solcher Faktoren oft größer als der Unterschied, um den es beim test eigentlich geht.
Kurzum:
Es ist sehr aufwändig, alle Faktoren, die auf die Wahrnehmung des Probanden Einfluss haben können, zu kontrollieren und von dem zu erfassenden Unterschied zu isolieren.
Sie betreiben an der Universität Sensorik-Labors und routinierte Probanden, fixe Prozeduren, Kontrollen etc. um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen.
Und das Ganze läuft mit statistischer Begleitung ab.
Ein paar der Faktoren, die bei Hörtests im Forenumfeld nicht unter Kontrolle sind und deren Einfluss nicht erfasst bzw. isoliert wird:
usw.
Fazit:
So wie die Hörtests im Forenumfeld durchgeführt werden, sind keine besonders aussagekräftigen Ergebnisse zu erwarten.
Somit sind für mich (auch aus meinem wissenschaftlich informierten Standpunkt heraus) das Thema Audio-Hörtests im Forenumfeld endgültig erledigt.
Mit den Mitteln, die wir als Laien zur Verfügung haben, ist das Thema nicht zu klären.
Und die Methoden, die bisher angewandt worden sind, haben alle ihre Fehler, durch die jede Aussage mit viel Vorsicht zu genießen ist.
Eindeutig ist da gar nichts.
Wer Unterschiede hört, hört Unterschiede.
Wer keine Unterschiede hört, hört keine Unterschiede.
Beide haben Recht.
Tausend Rosen.
Hauptsache, jeder schafft es, für sich eine Musikwiedergabe hinzubekommen, die ihm mit seinen Präferenzen gefällt.
In diesem Sinne:
Lasst uns einfach gut Musik hören.
:S
LG
Babak
Ich war kürzlich bei einem Freund zum Essen eingeladen. An sich nichts besonderes.
Auch dass er auch eine feine Anlage in einem guten Raum und enge ausgezeichnete Musiksammlung hat, ist soweit nicht so aufregend, dass man im Forum davon berichten müsste.
Das besondere ist, dass er einer der führenden Experten in Österreich für Sensorik ist.
Wir haben auch über Audio-Hörtests geplaudert.
Seine Ansicht dazu kurz zusammengefasst :
So wie das üblicherweise (natürlich nach bestem Wissen und Gewissen) in der Audio Gemeinschaft gerne getan wird, macht es keinen Sinn.
Weder umberblindete Tests, noch die so gerne durchgeführten Tests, in denen erst sehend getestet wird und dann alles abgedeckt bzw "verblindet" wird.
Und warum?
Die Wahrnehmung des Menschen bezieht immer ALLE Sinne und auch den Gemütszustand der Person ein.
Wenn man sieht, was gerade spielt, spielt die Suggestion mit, weil gesehen wird, was läuft, man sich einen Reim darauf machen kann etc.
Klar, das haben wir auch in Foren schon Länge mal Breite (und sogar mal Höhe) diskutiert.
Auch bei den "veblindeten" Ansätzen spielt das Ganze eine große Rolle.
Aus seiner Erfahrung kann bei Tests oft ein großer Einfluss auf das Ergebnis sogar daher kommen, ob der Proband z.B. am Empfang freundlich oder unfreundlich begrüßt worden ist oder ob sein Weg zum Test entspannt war oder ihn etwas aufgeregt hat.
Ebenso verhält es sich mit Erwartungshaltungen, welchen Kontakt der Proband im Vorfeld mit dem Thema hatte.
Solche Dinge beeinflussen das Ergebnis signifikant.
Bei Tests, bei denen es um kleine Unterschiede geht, ist der Effekt solcher Faktoren oft größer als der Unterschied, um den es beim test eigentlich geht.
Kurzum:
Es ist sehr aufwändig, alle Faktoren, die auf die Wahrnehmung des Probanden Einfluss haben können, zu kontrollieren und von dem zu erfassenden Unterschied zu isolieren.
Sie betreiben an der Universität Sensorik-Labors und routinierte Probanden, fixe Prozeduren, Kontrollen etc. um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen.
Und das Ganze läuft mit statistischer Begleitung ab.
Ein paar der Faktoren, die bei Hörtests im Forenumfeld nicht unter Kontrolle sind und deren Einfluss nicht erfasst bzw. isoliert wird:
- Diskussionen vorab, ob es Unterschiede überhaupt geben kann oder wird
- Erwartungshaltung des Probanden (wie steht er selbst dazu?)
- Psychische Faktoren je nachdem, wie das Ergebnis ausgehen könnte
- Was passiert, wenn jemand von Unterschieden überzeugt ist, er sie aber nicht delektieren kann?
- Wird er dann anderen gegenüber unglaubwürdig?
- Wird er vom Goldohr zum Holzohr degradiert, wird ihm das ewig vorgehalten?
- Hat er umsonst tausende Euro ausgegeben?
- Wie rechtfertigt er das?
Umgekehrt genauso:
- Wenn jemand überzeugt ist, dass es keine Unterschiede geben kann - was passiert, wenn er Unterschiede bemerkt?
- Wie widerruft er seine Haltung, die er in Foren eingenommen hat ohne das Gesicht zu verlieren?
- Wird ihm das ewig vorgehalten?) - Einfluss des Versuchsleiters
- Wie steht er zu dem Thema?
- Wenn er ein Nicht-Unterschieds-Hörer ist, wie reagiert er, wenn etwas gehört wird? Wie steht der Proband dann da?
- Wenn er ein Unterschieds-Hörer ist, wie reagiert er, wenn nichts gehört wird? Wie steht der Proband dann da?
- Wie kommuniziert der Projektleiter im Vorfeld? kann er überhaupt neutral bleiben, wenn er ein Vertreter eine bestimmten Lagers ist? - Erst unverblindet und dann verblindet zu hören bringt das Hirn bei der Konstruktion der Wahrnehmung durcheinander. Es ist immer darauf bedacht, Widersprüche zu eliminieren. Dadurch können sich die Ergebnisse verfälschen, weil die Wahrnehmung im Hirn im ersten Durchgang in einem anderen "modus" läuft als im zweiten.
usw.
Fazit:
So wie die Hörtests im Forenumfeld durchgeführt werden, sind keine besonders aussagekräftigen Ergebnisse zu erwarten.
Somit sind für mich (auch aus meinem wissenschaftlich informierten Standpunkt heraus) das Thema Audio-Hörtests im Forenumfeld endgültig erledigt.
Mit den Mitteln, die wir als Laien zur Verfügung haben, ist das Thema nicht zu klären.
Und die Methoden, die bisher angewandt worden sind, haben alle ihre Fehler, durch die jede Aussage mit viel Vorsicht zu genießen ist.
Eindeutig ist da gar nichts.
Wer Unterschiede hört, hört Unterschiede.
Wer keine Unterschiede hört, hört keine Unterschiede.
Beide haben Recht.
Tausend Rosen.
Hauptsache, jeder schafft es, für sich eine Musikwiedergabe hinzubekommen, die ihm mit seinen Präferenzen gefällt.
In diesem Sinne:
Lasst uns einfach gut Musik hören.
:S
LG
Babak
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