Für die Messung der RT60 wird üblicherweise die Zeit genommen, bis der Schalldruck im Raum um 20dB (T20) oder 30dB (T30) abgenommen hat und diese dann auf 60dB Abnahme extrapoliert. Diese Vorgehensweise ist sinnvoller als die Messung von 60dB Abnahme, da hier ansonsten das Grundrauschen die Messung verfälschen würde. Eine weitere interessante Variante der RT60 stellt die sogenannte Early Decay Time (EDT) dar, welche die RT60 aufgrund der Schalldruckabnahme um die ersten 10dB extrapoliert.
Interpretation
Bei der Interpretation der RT60 muss allerdings beachtet werden, dass die RT60 in "kleinen", also üblichen Hörräumen nur unzureichende Aussagen trifft. Das ist darauf zurückzuführen, dass die RT60 auf der Annahme eines gleichmäßig verteilten Diffusschallfeldes basiert, welches in kleineren Räumen, durch die starke Betonung der frühen Reflexionen, nicht vorhanden ist. In solchen Räumen ergibt sich aus der Betrachtung der RT60 häufig ein zu positives Bild. Die starken Reflexionen gehen nicht in den diffusen Nachhall ein und beeinflussen die RT60 damit kaum. Die Reflexionen wirken jedoch sehr deutlich auf das Klangbild bzw. den Klangeindruck im Raum. Daher werden in diesen Fällen zusätzlich zur Messung der RT60 weitere raumakustische Parameter bestimmt.
... von 90 dB runter auf 60 dB finde ich praxisnäher, zumal das Gerät, mit dem ich mich beschäftigt habe, T30 optional anbietet.
Wobei ich allerdings festgestellt habe, dass mein zu kleiner Raum für Nachhallmessungen völlig ungeeignet ist, es ergeben sich keine plausiblen Werte.
...Wobei ich allerdings festgestellt habe, dass mein zu kleiner Raum für Nachhallmessungen völlig ungeeignet ist, es ergeben sich keine plausiblen Werte.
Das kann man auch in Anleitungen zu REW so finden. Deshalb versuche ich auch noch, die anderen Diagramme zu interpretieren.... komme gerade nur nicht dazu.....
wasserfall diagramme sind sinnvoller in kleinen bis mittleren räumen
rt30 ist bei dir magenta
frage, was machen deine lautsprecher bei 2khz? ist da irgend ein übergang?
tisch vor der hörposition?
bassmessung mit rt kannst überhaupt vergessen (unterhalb ca 200hz) in dieser einstellung. da hat nur wasserfall mit t30 sinn, da siehst dann auch die moden.
Zuletzt geändert von longueval; 15.04.2018, 17:12.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
... bei mir hatten die 4 BR-Rohre die Raummoden ordentlich befeuert, so dass ich letztendlich mit dem Zustopfen 2er Reflexrohre einen sehr zufriedenstellenden Bass erreicht habe.
daran sieht man auch exemplarisch, dass man oberhalb der doppelten schröderfrequenz mit dem dsp nix herumstellen sollte. in deinem fall oberhalb von 200hz. die folgen sind unabsehbar, wenn man keine möglichkeit der freiluftmessung und der phasenmessung hat. bitte versuch nicht irgendwelche löcher zu stopfen mit anhebungen, du überlastest damit alle systeme und es ist, als wenn du eine fuhre schotter in ein schwarzes loch schüttest. -10db +10db ist physikalissch null und bleibt so. also schön die übertreibungen glätten und gut is.
anschließend noch einmal messen mit weniger auflösung.
und nicht vergessen, du misst den raumfrequenzgang und nicht die box.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
Ab gesehen davon:
Ich versuche immer auch starke diskrete Reflexionen zu finden/messen.
Diese sehe ich gut in der Impuls oder Sprungantwort, oder EDT, sofern gut genug aufgelöst.
Man kann sich auch das EDT anschauen und einige Programme legen dann eh die Kurve die sie zur Auswertung nehmen, dann rein in den "Zitterberg".
In der EDT sieht man dann die Reflexionen als Peaks und der zeitlichen Abstände.
So kann man sich dann ausrechnen (bzw. vermuten) wo diese herkommen und dann gezielt etwas unternehmen.
daran sieht man auch exemplarisch, dass man oberhalb der doppelten schröderfrequenz mit dem dsp nix herumstellen sollte. in deinem fall oberhalb von 200hz. die folgen sind unabsehbar, wenn man keine möglichkeit der freiluftmessung und der phasenmessung hat. bitte versuch nicht irgendwelche löcher zu stopfen mit anhebungen, du überlastest damit alle systeme und es ist, als wenn du eine fuhre schotter in ein schwarzes loch schüttest. -10db +10db ist physikalissch null und bleibt so. also schön die übertreibungen glätten und gut is.
anschließend noch einmal messen mit weniger auflösung.
und nicht vergessen, du misst den raumfrequenzgang und nicht die box.
Sofern man Acourate nutzt und es nicht abichtlich so einstellt ist das nicht ganz so.
Denn Acourate nutzt standardmäßig
1) eine psychoakustische Glättung (natürlich nach einer Philosophie, aber einer guten finde ich)
2) ein frequenzabhängiges Fenster, d.h. das Gate ist bei tiefen Frequenzen länger als bei hohen, was automatisch (sofern man es nicht extrem wählt) dazu führt, dass man zu tiefen Frequenzen den Summenschall misst und zu hohen hin den Direktschall.
Darauf basiert dann auch die Korrektur.
Und sofern der Direktschall "passt" wird auch nichts/wenig damit gemacht.
Dieses frequenzabhänige Fenster(n) finde ich eine extrem super Sache. Es kostet natürlich massiv Rechenzeit im Vergleich zu einem festen Gate, oder eine Terz...Oktav... Glättung, aber ob ich jetzt 5ms oder 5s für ein Ergebnis warte ist in Anbetracht des Gewinns völlig egal.
Ich habe jetzt schon einige Zeit nicht mehr die aktuellen Varianten der üblichen Verdächtigen unter den Messprogrammen, aber "damals" konnte das kein anderes außer eben Acourate.
...mit der BR- Abstimmung der Box habe ich in der Vergangenheit schon experimentiert, Löcher zu und unterschiedliche Rohrlängen. Wurde aber nicht besser, sondern immer nur schlechter....
Gut, Acourate beackert im Prinzip das ganze Audioband, aber oberhalb der Schröderfrequenz sind die Eingriffe im Frequenzbereich eher gering. Hier wird wohl die Optimierung im Zeitbereich wesentlich spannender sein. Ja, ich kenne die Ansichten auch, dass das nur bis ca. 1,5 kHz hörbar wäre.....
NHZ in Acourate muss ich mir erst mal anschauen, die abgebildeten Diagramme stammen ja aus REW ungefiltert.
Ich war auf der Suche nach dem Diagramm, in dem man die starken Reflexionen erkennen kann....
....müsste das hier sein (Beispiel aus dem Netz):
muss noch mal eine Acourate Messung machen, wenn ich dazu komme. Es müssten dann Erstreflexionen von den Seitenwänden und vom Boden sichtbar werden (kein Platz für Absorber)...
@Schauki: Da Du die frequenzabhängige Fensterung ansprichst. Das ist einer der Parameter in Acourate, bei dem man eigentlich nur mit Try&Error weiterkommt. Eine generelle Empfehlung scheint es hier nicht zu geben, ähnlich anderen Parametern wie die Unterdrückung von Vorschwingern. Ich frage mich, wie dass Dirac macht. Hier ist es automatisiert und angeblich wird dennoch die Sprungantwort korrigiert? Entweder ist das Ergebnis schlechter, oder Dirac verwendet einen fortschrittlicheren Algorithmus...
Man könnte ja vielleicht eine Iteration programmieren, die einfach zig Varianten durchprobiert (?)...
Und ja, es macht Acourate sicher günstiger, dass die eigentliche Rechenpower im PC steckt und nicht zwingend in der Hardware mit der man beim Musikhören faltet....
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