Hi,
an dieser Stelle möchte ich mal kurz über Neues von der Sonus Natura "Unikat" berichten. Seit einiger Zeit tobt ja in einem Forum, dessen Ende völlig offen ist, eine Diskussion um wichtige Kenngrößen von Lautsprechern und deren Bedeutung für das Klanggeschehen.
Ein Hauptpunkt war dabei das Zeitverhalten eines Lautsprechers, in Abwägung gegen sein Phasenverhalten, Abstrahlcharakeristik etc. und natürlich dem Frequenzgang.
Für alle Standpunkte gibt es wohlbegründete Argumente auf hauptsächlich theoretischer Basis.
Um dem Hörbaren näher zu kommen, hat Cay-Uwe kurzentschlossen aus seinem Fundus von Chassisrestposten ;-)) einen Lautsprecher zusammengeklöppelt, bei dem sich der Hochtöner in zwei Positionen verschieben ließ, davon war eine "zeitrichtig" die andere war "phasenstetig". (Cay-Uwe kann sicher mehr über die technischen Details sagen).
Da ich ja einer seiner Crashtest-Dummies bin, hatte ich vor einiger Zeit Gelegenheit, mir das Ganze anzuhören. Um es kurz zu machen, dieser spezifische Lautsprecher "Unikat" klang in der "zeitrichtigen" Position des Hochtöners besser.
Noch viel verblüffender war aber die Gesamtleistung des Lautsprechers. Sofort hatte man den Eindruck: "da geht noch mehr".
Ein Problem war damals der Bassbereich, was auf ein für das verwendete Chassis zu kleine Volumen zurückzuführen war.
Cay-Uwe hat also eine neue Version gebaut und kam aufgrund von illegalem Glücksspiel (=Wette mit Mundorf, Details kommen sicher von ihm) in den Genuss des neuen, kleinen Mundorf AMT.
Somit war wieder meine Neugier geweckt, diesen Lautsprecher auch mal an meiner Elektronik und in meinem Hörraum zu hören.
Gestern war es nun soweit, Cay-Uwe kam mit seinem Umzugswagen und wir haben die Boxen incl. Zubehör und Bastelmaterial in meinen Hörraum gewuchtet. Wir haben uns erst ein wenig mit meinen Boxen eingehört, dann war die Unikat an der Reihe.
Dabei ist zu sagen, das die Unikat nicht an die wahrscheinlich günstigste Stelle im Raum plaziert werden konnten - denn da stehen meine und wir haben es uns erspart, die 50kg Trümmer wegzuliften.
Aber auch so ließ sich nach ein wenig Hören, Rücken, Hören, Rücken eine passable Position finden.
Was sofort auffiel, ist das homogene Spiel der Boxen, trotz Zweiwegekonstruktion mit einem 20er (?) Tief-Mitteltöner und drüber dem Mundorf AMT, ließ sich kein "Bruch" oder Unausgewogenheit feststellen.
Der nächste Punkt bezieht sich hauptsächlich auf den AMT, der klingt völlig unangestrengt mit einer sagenhaften Präzision und Auflösung ohne zu nerven oder Löcher ins Trommelfell zu bohren. Dies gilt auch für höhere Lautstärken, er spielt dann einfach lauter und Punkt!
Bei "Fanfare for the common man" (FIM XRCD) schmettern die Bläser derart energiegeladen los, trotzdem wird jedes Blasinstrument sauber vom anderen abgesetzt, es verschmilzt nichts und ist auch nicht anstrengend zu hören. Der Rest der Box folgt auch auf ähnlichem Niveau, die heftigen Tieftonattacken, tiefe Trommeln, Pauken haben Kraft, Volumen, Durchzeichnung und Tiefe.
MIR fehlte etwas der tiefe Druck, den ich von meinen Boxen gewöhnt bin, aber da gibt es jede Menge Diskussionsbedarf mit Cay-Uwe ;-))
Dieses Gefühl, eine Druckwelle marschiert durch den Raum gefällt halt MIR, obwohl es sicher unter Umständen vielleicht nicht richtig ist - aber es macht Spass!!!! :-))
Dies aber nicht falsch verstehen, die Unikat stand frei und macht durchaus RICHTIG Bass!
Friedemanns Aquamarin Orchester beleuchtete die Unikat wieder mit dieser lockeren Präzision, das Sopransaxon saxofönt entspannt vor sich hin, Gitarrensaiten schwirren auch in größerem orchestralen Getümmel, Glöckchen klingen hell aber jederzeit sind Schwebungen oder unterschiedliche Anschlagstärken zu vernehmen, ohne das man sich groß darauf konzentrieren muß, es ist einfach "da".
Auch derbere Kost, wie Jim Keltners Schlagzeugsolo auf der Sheffield Track and Drum Record werden problemlos reproduziert, wobei da, wie auch bei einigen anderen Stücken, eine gewisse "Zurückhaltung" im oberen Bassbereich zu konstatieren ist. Messungen ergaben ein ziemliches Loch in diesem Frequenzbereich, ist wahrscheinlich die klassische Raum/Box Problematik. Da müßte man nun mit der Aufstellung spielen, was aber aus schon genannten Gründen nur eingeschränkt möglich war. Auch hatte ICH das Gefühl, daß z.B. tiefere Streicher (Celli) etwas an Auflösung verlieren, ICH hatte klanglich den Eindruck, aus einigen einzelnen Celli werden eher ein Großes. Aber wie war das mit den Korinthen und den Stoffwechselprodukten? ;-))
Ich möchte jetzt gar nicht weiter auf Klangbeschreibungen der Box bei diesem oder jenem Stück eingehen (falls es überhaupt jemanden interessiert, kann ich es gerne nachholen) sondern nur noch auf den beeindruckensten Teilaspekt: der Räumlichkeit.
Trotz der suboptimalen Aufstellung schaffte es die Box bei Aufnahmen, die in einem "echten" Raum aufgenommen wurden, diesen in meinen Hörraum zu transferieren.
Tiny Island klang derart realistisch nach Kirche und den entsprechenden Abmessungen, das man Probleme hat das Gesehene und Gehörte einigermaßen auf die Reihe zu kriegen. Die Instrumente spielen halt da, wo schon die Terrasse ist...so gehört das!!
Bei Grooving Classics ist der recht große Aufnahmeraum zu hören sowie die Anordnung des Streichquartetts in einer Reihe vor den Perkussionisten, selbst wenn man die großen, schwarzen CDs heranzieht, bleibt diese Raumdarstellung. Antiphon Blues von einer Weisspressung klang wunderschön sauber und man konnte verfolgen wenn der Saxophonist sein Instrument in verschiedene Richtungen bewegte und sich die Hallstruktur der Kirche änderte.
Alles in Allem ist die Sonus Natura auch wieder ein Lautsprecher von Cay-Uwe, den man sich anhören sollte! Es macht einfach Spass mit ihr Musik zu hören, kann man auch daran sehen, daß wir gegen 15:30h angefangen haben und bis spät in die Nacht hörten!
Nochmal am Schluß einen Dank an Cay-Uwe, daß er diesen Aufwand auf sich genommen und die Sonus Natura Roadshow eröffnete!
Cheers,
Klaus
an dieser Stelle möchte ich mal kurz über Neues von der Sonus Natura "Unikat" berichten. Seit einiger Zeit tobt ja in einem Forum, dessen Ende völlig offen ist, eine Diskussion um wichtige Kenngrößen von Lautsprechern und deren Bedeutung für das Klanggeschehen.
Ein Hauptpunkt war dabei das Zeitverhalten eines Lautsprechers, in Abwägung gegen sein Phasenverhalten, Abstrahlcharakeristik etc. und natürlich dem Frequenzgang.
Für alle Standpunkte gibt es wohlbegründete Argumente auf hauptsächlich theoretischer Basis.
Um dem Hörbaren näher zu kommen, hat Cay-Uwe kurzentschlossen aus seinem Fundus von Chassisrestposten ;-)) einen Lautsprecher zusammengeklöppelt, bei dem sich der Hochtöner in zwei Positionen verschieben ließ, davon war eine "zeitrichtig" die andere war "phasenstetig". (Cay-Uwe kann sicher mehr über die technischen Details sagen).
Da ich ja einer seiner Crashtest-Dummies bin, hatte ich vor einiger Zeit Gelegenheit, mir das Ganze anzuhören. Um es kurz zu machen, dieser spezifische Lautsprecher "Unikat" klang in der "zeitrichtigen" Position des Hochtöners besser.
Noch viel verblüffender war aber die Gesamtleistung des Lautsprechers. Sofort hatte man den Eindruck: "da geht noch mehr".
Ein Problem war damals der Bassbereich, was auf ein für das verwendete Chassis zu kleine Volumen zurückzuführen war.
Cay-Uwe hat also eine neue Version gebaut und kam aufgrund von illegalem Glücksspiel (=Wette mit Mundorf, Details kommen sicher von ihm) in den Genuss des neuen, kleinen Mundorf AMT.
Somit war wieder meine Neugier geweckt, diesen Lautsprecher auch mal an meiner Elektronik und in meinem Hörraum zu hören.
Gestern war es nun soweit, Cay-Uwe kam mit seinem Umzugswagen und wir haben die Boxen incl. Zubehör und Bastelmaterial in meinen Hörraum gewuchtet. Wir haben uns erst ein wenig mit meinen Boxen eingehört, dann war die Unikat an der Reihe.
Dabei ist zu sagen, das die Unikat nicht an die wahrscheinlich günstigste Stelle im Raum plaziert werden konnten - denn da stehen meine und wir haben es uns erspart, die 50kg Trümmer wegzuliften.
Aber auch so ließ sich nach ein wenig Hören, Rücken, Hören, Rücken eine passable Position finden.
Was sofort auffiel, ist das homogene Spiel der Boxen, trotz Zweiwegekonstruktion mit einem 20er (?) Tief-Mitteltöner und drüber dem Mundorf AMT, ließ sich kein "Bruch" oder Unausgewogenheit feststellen.
Der nächste Punkt bezieht sich hauptsächlich auf den AMT, der klingt völlig unangestrengt mit einer sagenhaften Präzision und Auflösung ohne zu nerven oder Löcher ins Trommelfell zu bohren. Dies gilt auch für höhere Lautstärken, er spielt dann einfach lauter und Punkt!
Bei "Fanfare for the common man" (FIM XRCD) schmettern die Bläser derart energiegeladen los, trotzdem wird jedes Blasinstrument sauber vom anderen abgesetzt, es verschmilzt nichts und ist auch nicht anstrengend zu hören. Der Rest der Box folgt auch auf ähnlichem Niveau, die heftigen Tieftonattacken, tiefe Trommeln, Pauken haben Kraft, Volumen, Durchzeichnung und Tiefe.
MIR fehlte etwas der tiefe Druck, den ich von meinen Boxen gewöhnt bin, aber da gibt es jede Menge Diskussionsbedarf mit Cay-Uwe ;-))
Dieses Gefühl, eine Druckwelle marschiert durch den Raum gefällt halt MIR, obwohl es sicher unter Umständen vielleicht nicht richtig ist - aber es macht Spass!!!! :-))
Dies aber nicht falsch verstehen, die Unikat stand frei und macht durchaus RICHTIG Bass!
Friedemanns Aquamarin Orchester beleuchtete die Unikat wieder mit dieser lockeren Präzision, das Sopransaxon saxofönt entspannt vor sich hin, Gitarrensaiten schwirren auch in größerem orchestralen Getümmel, Glöckchen klingen hell aber jederzeit sind Schwebungen oder unterschiedliche Anschlagstärken zu vernehmen, ohne das man sich groß darauf konzentrieren muß, es ist einfach "da".
Auch derbere Kost, wie Jim Keltners Schlagzeugsolo auf der Sheffield Track and Drum Record werden problemlos reproduziert, wobei da, wie auch bei einigen anderen Stücken, eine gewisse "Zurückhaltung" im oberen Bassbereich zu konstatieren ist. Messungen ergaben ein ziemliches Loch in diesem Frequenzbereich, ist wahrscheinlich die klassische Raum/Box Problematik. Da müßte man nun mit der Aufstellung spielen, was aber aus schon genannten Gründen nur eingeschränkt möglich war. Auch hatte ICH das Gefühl, daß z.B. tiefere Streicher (Celli) etwas an Auflösung verlieren, ICH hatte klanglich den Eindruck, aus einigen einzelnen Celli werden eher ein Großes. Aber wie war das mit den Korinthen und den Stoffwechselprodukten? ;-))
Ich möchte jetzt gar nicht weiter auf Klangbeschreibungen der Box bei diesem oder jenem Stück eingehen (falls es überhaupt jemanden interessiert, kann ich es gerne nachholen) sondern nur noch auf den beeindruckensten Teilaspekt: der Räumlichkeit.
Trotz der suboptimalen Aufstellung schaffte es die Box bei Aufnahmen, die in einem "echten" Raum aufgenommen wurden, diesen in meinen Hörraum zu transferieren.
Tiny Island klang derart realistisch nach Kirche und den entsprechenden Abmessungen, das man Probleme hat das Gesehene und Gehörte einigermaßen auf die Reihe zu kriegen. Die Instrumente spielen halt da, wo schon die Terrasse ist...so gehört das!!
Bei Grooving Classics ist der recht große Aufnahmeraum zu hören sowie die Anordnung des Streichquartetts in einer Reihe vor den Perkussionisten, selbst wenn man die großen, schwarzen CDs heranzieht, bleibt diese Raumdarstellung. Antiphon Blues von einer Weisspressung klang wunderschön sauber und man konnte verfolgen wenn der Saxophonist sein Instrument in verschiedene Richtungen bewegte und sich die Hallstruktur der Kirche änderte.
Alles in Allem ist die Sonus Natura auch wieder ein Lautsprecher von Cay-Uwe, den man sich anhören sollte! Es macht einfach Spass mit ihr Musik zu hören, kann man auch daran sehen, daß wir gegen 15:30h angefangen haben und bis spät in die Nacht hörten!
Nochmal am Schluß einen Dank an Cay-Uwe, daß er diesen Aufwand auf sich genommen und die Sonus Natura Roadshow eröffnete!
Cheers,
Klaus
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