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Das Neuste aus der Jazzszene

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    Das Neuste aus der Jazzszene

    Musik: Clinton stiftet sein Saxophon

    Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat sein Saxophon, das er bei seiner Amtseinführung 1993 gespielt hat, dem American Jazz Museum in Missouri gestiftet. Clinton sei der einzige Führer der freien Welt, der auch Jazz-Musiker sei, sagte der demokratische Abgeordnete Emanuel Cleaver bei der Bekanntgabe der Spende.

    #2
    Günter Noris - Big, Band, Bund

    Von den Tanzclubs der Amis bis zur Big Band von Ray Charles: Zum Tod des Komponisten Günter Noris.
    Es war ein Experiment, als 1971 der damalige Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt den Pianisten Günter Noris, einen ausgewiesenen Swing-Experten, zum Gründer der Bundeswehr-Bigband ernannte. Die Bundeswehr sollte von ihrem Defiliermarsch-Image wegkommen, sie sollte mehr Jazz wagen. Noris richtete in einer Euskirchener Kaserne ein „musikalisches Trainingslager“ ein und probte mit seiner Truppe ein Programm, das zwischen Glenn Miller, Udo Jürgens und The Sweet changierte. Ihren ersten großen Auftritt absolvierte die Bigband bei einer Nato-Ministertagung in Brüssel. Schmidt war begeistert: „Das Orchester trifft mit jedem Ton die Stimmungslage und die Erwartungen der heutigen Soldatengeneration.“

    Den Swing zu lieben gelernt hatte Noris, so wie viele deutsche Musiker seiner Generation, in den Tanzclubs der amerikanischen Armee. 1935 in Bad Kissingen geboren, begann er Mitte der fünfziger Jahre eine klassische Ausbildung am Bayerischen Staatskonservatorium in Würzburg. Nach dem Examen wechselte er in die Combo des Berliner Saxophonisten Helmut Brandt, damals das beste deutsche Jazz- Quintett. In Berlin machte Noris Karriere im Rias-Tanzorchester. Und in Berlin traf er Hildegard Knef, die ihn 1966 zum musikalischen Leiter ihrer ersten Gesangstournee machte. „Diese Stimme musste man auf Händen tragen“, erinnerte sich Noris. „Ein Swingquintett war die Idealbegleitung.“ Die Konzertreise wurde zum Triumph. Bald danach schrieb Noris eines der schönsten Lieder der Knef, bettete ihre Verse auf kühle Bossa-Nova-Rhythmen: „Der Mond hatte frei/ Kein Stern war dabei/ Dein Blick war Lasso ohne Seil.“

    1983 kündigte der Dirigent verärgert über „ständige Auseinandersetzungen mit Bürokraten“, seinen Vertrag mit der Bigband der Bundeswehr und gründete eine zivile Gala-Bigband, mit der er Ray Charles und Harald Juhnke begleitete. Sein Credo lautete, frei nach Nietzsche: „Was ist ein Leben ohne Musik? Ein Irrtum!“ Günter Noris ist, wie jetzt bekannt wurde, am 27. November in Kerpen gestorben. Christian Schröder

    quelle http://www.tagesspiegel.de/kultur/Mu...art971,2443904

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      #3
      RE: Das Neuste aus der Jazzszene

      Original von herspi
      Clinton sei der einzige Führer der freien Welt, der auch Jazz-Musiker sei, sagte der demokratische Abgeordnete Emanuel Cleaver ...
      Dabei vergaß er einen guten Verbündeten, den König von Thailand......... :E

      Gruß

      Micha

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        #4
        Innere Stadt: Jazz zum Jahresende mit Marianne Mendt

        Zum Jahresausklang setzt Marianne Mendt im Klub "Jazzland" (Wien 1., Franz-Josefs-Kai 29) swingende Akzente: Von Freitag, 28. Dezember, bis Sonntag, 30. Dezember, bringt die prominente österreichische Jazz-Vokalistin mit dem Werner-Feldgrill-Quartett ein mitreißendes Programm mit bekannten und weniger vertrauten Melodien im Zeichen des Swing zu Gehör. Der Eintritt kostet jeweils 18 Euro. Alle drei Konzerte beginnen um 21 Uhr (Einlass: ab 19 Uhr). Nähere Auskünfte holen Freunde der Jazz-Musik während der Abendzeit beim Klub "Jazzland" unter der Rufnummer 533 25 75 ein. E-Mails sind an folgende Adresse zu richten: office@jazzland.at.Marianne Mendt ist Trägerin des "Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien" (2005) und des "Nestroy-Ringes" (1995). Sowohl als Sängerin wie auch als Schauspielerin hat sich "die Mendt" einen gute Ruf erworben. Erfolgreiche Arbeiten für Fernsehen, Theater und Film, Auftritte als Vokalistin (Jazz, Schlager, Chanson) im In- und Ausland plus etliche Tonträger (Wia a Glock’n, u.v.a.) haben die Künstlerin zum echten Publikumsliebling gemacht. Als Festival-Organisatorin war der Vielseitigen in Niederösterreich großer Erfolg beschieden.


        Am Montag, 31. Dezember, und am Dienstag, 1. Jänner, bleibt das "Jazzland" geschlossen. Klub-Betreiber Axel Melhardt konnte für Jänner einige Größen der Wiener Jazz-Szene engagieren. So haben sich zum Beispiel die Mojo Blues Band, das Claus Spechtl Trio, die Original Storyville Jazzband, die Red Hot Pods, die Worried Men Skiffle Group, die Barrelhouse Jazzband wie auch das Roland Batik Trio und Al Cook angesagt. Internationale Künstler, etwa Bill Ramsey und Hans Theessink, musizieren ebenfalls im Jänner im so genannten "Landl". Programm-Informationen im Internet: www.jazzland.at. (Schluss) enz

        quelle http://www.live-pr.com/innere-stadt-...1048177708.htm

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          #5
          Trauer um Jazz-Legende Oscar Peterson

          Ich werde spielen, bis ich vom Schemel falle." Das versprach Oscar Peterson 1993 nach einem Schlaganfall. Jetzt ist der kanadische Jazz-Pianist im Alter von 82 Jahren gestorben.

          Als Kind soll Peterson als Berufswunsch Trompeter angegeben haben, so wie sein Vorbild Louis Armstrong. Wegen einer Lungen-Tuberkulose konnte er sich diesen Wunsch nicht erfüllen. Den legendären Trompeter begleitete Peterson später am Klavier, so wie zahlreiche andere Stars, darunter Ella Fitzgerald, Nat King Cole und Duke Ellington. Peterson gründete zwei Trios, die zu den erfolgreichsten der Jazz-Geschichte gehörten.

          Bereits mit 14 Jahren spielte Peterson in einer Schulband und fürs Radio. Entdeckt wurde der Musiker 1949, als er in der Reihe "Jazz at the Philharmonic" in der New Yorker Carnegie Hall spielte. Im Jahr 2000 erhielt Peterson den IMC-UNESCO-Musikpreis für sein Engagement für die Musik und in der US-Bürgerrechtsbewegung. In seiner fast 50 Jahre dauernden Karriere nahm er etwa 200 Alben auf und wurde mit zahlreichen Grammys ausgezeichnet. Außerdem wurde er in die Jazz Hall of Fame aufgenommen.

          Kollegen und Fans trauern

          "Dies ist einer der traurigsten Tage in meinem Leben", sagte der amerikanische Pianist Hank Jones nach der Nachricht des Todes von Peterson. "Mit ihm ist eines der hellsten Lichter des Jazz erloschen", würdigte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy den kanadischen Jazz-Pianisten Peterson. Die britische Musikerin Marian McPartland nannte ihn den besten Techniker am Klavier, den sie jemals erlebt habe.

          Der amerikanische Musiker Billy Taylor, ebenfalls Klavierspieler, betonte Petersons Vorbildfunktion. Er habe mit seinem virtuosen und zugleich höchst präzisen Klavierspiel "den Weg aufgezeigt für praktisch jeden Jazzmusiker, der nach ihm kam".

          Petersons Geheimnis dabei war seine eiserne Disziplin: Schon als Kind übte er täglich acht Stunden. Auch im hohen Alter soll er noch ein hohes Pensum bewältigt haben.

          quelle http://www.dradio.de/aktuell/715684/

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            #6
            Neue deutsche Hyperaktivität: Matthias Schriefl und Hyperactive Kid

            In Deutschland macht eine junge Generation virtuoser, sympathisch eigenständiger Jazzmusiker von sich reden

            Und eine Szene, die diese hören will. Andreas Felber im Gespräch mit Trompeter Matthias Schriefl und dem Berliner Trio Hyperactive Kid.Wien – An sich klingt es harmlos, wenn Matthias Schriefl über seine Arbeit spricht. Er wolle einfach mit Klängen Geschichten erzählen; eine unaufgeräumte Wohnung, das Liebesleben der Nachbarn, dies alles könne dazu als Inspiration dienen. Allerdings: "Ich mag dieses normale Jazzkonzept nicht, dass alle einmal über dieselben Akkorde improvisieren müssen. Ich will in jedem Solo eine andere Farbe. Und ich stehe drauf, wenn sich das Stück wie in der klassischen Musik weiterentwickelt, in der Art von erstem, zweitem, drittem Satz."Wie atemberaubend derlei Konzeptgedanken klingen, wenn sie sich mit Nonpurismus, avanciertem Materialdenken und musikantischer Attitüde paaren, konnte man kürzlich mit Schriefls Quartett Shreefpunk im Porgy&Bess erleben. Und lässt sich auf der grandiosen CD Shreefpunk plus Strings (ACT) nachhören, mit der sich der Trompeter 2007 ins internationale Rampenlicht beförderte.
            Oldtime-Jazz-Tändeleien geraten da amüsant außer Tritt, um von Noisepunk-Attacken konterkariert zu werden. Ein trashiges Fugato von Streichern und der immer wieder multiphon intonierten Trompete mündet in funkigen Groove, um in freier Improvisation kontrolliert zu explodieren. Dann wieder räsoniert der 26-Jährige entrückt vor sich hin. Mit Schriefl, dem aus dem Allgäu stammenden Wahl-Kölner, ist zu rechnen. Und er ist nicht allein. Tatsächlich sticht dem Beobachter der deutschen Jazzszene eine wachsende Anzahl Hochtalentierter ins Ohr, die ihre hybride musikalische Sozialisation in eigenständigen Klängen reflektieren. Und er registriert die wachsende Bereitschaft, jenen Newcomern Gehör zu verschaffen.
            Plötzlich können etwa beim alteingesessenen Enja-Label Youngsters wie Pianist Florian Weber oder Saxofonist Benjamin Schaefer ihre Visitenkarten abgeben. Und leistet sich ausgerechnet ACT-Chef Siggi Loch, als knallharter Geschäftsmann bekannt, eine "Young German Jazz"-Reihe – um so neben Schriefl auch andere Junge auf die internationale Bühne zu schieben: Etwa auch den in Berlin ansässigen Pianisten Michael Wollny, der mit Hexentanz eine introspektiv implodierende Solo-Arbeit vorgelegt hat.
            Ein Symptom des in den letzten Jahren mit neuem Selbstbewusstsein vorangetriebenen Emanzipationsprozesses des europäischen Jazz? Eine Folge auch der Popularität des Stars Till Brönner? "Er hat sicher das Seinige dazu getan, dass nun auch Leserinnen von Frauenzeitschriften vermehrt in den Jazzclub gehen", so Schriefl schmunzelnd über den Trompeter-Kollegen. "Aber auch Roger Cicero und Robbie Williams haben geholfen, dass Jazz bei Jungen vermehrt 'in' ist. Ich habe das Gefühl, dass es mehr junges Publikum gibt. Vielleicht, weil nach der Disco- und Techno-Welle die Leute wieder Lust auf akustische, echte Musik haben, auf Handgemachtes, direkt in die Fresse."
            Dass junges Publikum zuströmt, können auch die Berliner von Hyperactive Kid bestätigen, die ihre sympathisch kompakte, kontrapunktisch geprägte Triomusik im Birdland zu Gehör brachten. "Obwohl wir Jazzmusiker sind, sitzen nicht nur bärtige, pfeiferauchende Männer in unseren Konzerten", so Gitarrist Ronny Graupe. Saxofonist Philipp Gropper verweist auf die wachsende Anzahl von Jazzabteilungen an den Musikhochschulen, die gut ausgebildete Absolventen hervorbrächten. Zudem: "Berlin ist keine teure Stadt, deshalb wächst die Szene. Man kann viel spielen, trifft viele Musiker, mit denen man Dinge ausprobieren kann. Es gibt viele Clubs, aber nur wenige, die mehr als etwa 50 Euro zahlen."
            Von idealen Bedingungen könne auch deshalb keineswegs die Rede sein. Ihre selbstbetitelte Debüt-CD mussten Hyperactive Kid im Eigenverlag herausbringen. "Die Initiativen für den deutschen Jazz bedeuten einen Tropfen auf den heißen Stein", sagen die drei. "Bei Labels wie Winter & Winter oder ECM hat eine deutsche Band kaum eine Chance.

            quelle http://derstandard.at/?url=/?id=3163621

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              #7
              12. JOE Jazzfestival Essen 18. bis 20. Januar 2008

              Katakomben-Theater im Girardethaus, Essen-Rüttenscheid

              Das diesjährige 12. JOE Jazzfestival Essen (vom 18.-20.1.2008) zeichnet sich durch seine sehr abwechslungsreichen musikalischen Darbietungen und unterschiedlichen Klangfarben aus. Erreicht wird das durch die eingesetzten solistischen Instrumente wie durch die jeweilige Spielauffassung der auftretenden Musikerinnen und Musiker. Unterstützt vom Kulturbüro der Stadt Essen begegnen sich auch in diesem Jahr internationale Jazzgrößen sowie nationale und regionale Musikerpersönlichkeiten, die eines gemeinsam haben: Es sind nicht die Namen, die ausschlaggebend für eine Verpflichtung zu diesem Festival waren, sondern eine ausgeprägte Musikalität sowie kompositorische Raffinesse und Originalität.

              Da steht, neben der vom Jazz-Rock, Blues und Soul geprägten Formation Little Rock Nine um den charismatischen Sänger Dean Bowman am selben Abend, mit PAPAJO ein Urgestein der mitteleuropäischen Avantgarde-Jazzszene auf dem Programm, das von Arnie Bolden, einem jungen Jazz-Trio in ausgefallener Besetzung (Trompete, Gitarre, Schlagzeug) mit frischen, kraftvollen Klängen und Arrangements eröffnet wird (Freitag, 18.1.).

              Da treffen am Samstag (19.1.) filigrane Klavierimprovisationen eines Michael Wollny (solo) auf moderne Saxophonkompositionen der Essener Gruppe feinkost um Sven Decker und Katrin Scherer, abgerundet durch ein frei aufspielendes junges Trio aus Frankreich, bei dem die Baßklarinette Jean-Marc Foltz` das musikalische Geschehen entscheidend beeinflußt.

              Und da beginnt am Sonntag (20.1.) das Festivalprogramm bereits um 19 Uhr (!) mit einer geballten Ladung Bigband-Jazz. Zirka 20 Musikerpersönlichkeiten des Ruhrge-biets/NRW um den ideenreichen Bandleader, Komponist und Saxophonspieler Jan Klare treffen sich seit nun mehr einem Jahr jeden 3. Donnerstag im Monat im Dort-munder domicil und haben sich nicht nur aufeinander eingespielt. Das off domicil orchester: Ein dichtes Geflecht aus kollektiver Improvisation, solistischem Können und unverkennbarer Spielfreude verspricht ein besonderes Hörerlebnis. Letzteres ist auch von den beiden anderen Bands des Abends zu erwarten: Die Sängerin Christiane Hagedorn (mit ihrer Gruppe LoLou) interpretiert mit facettenreicher Stimme und schauspielerischem Talent Kompositionen Kurt Weills. Der amerikanische Gitarrist, Produzent und Filmmusikkomponist David Torn steht für perfekt ausgefeilte Soundcollagen und hat sich mit Prezens drei der riskiofreudigsten New Yorker Improvisationsmusiker, die miteinander schon so einige Klanggipfel gestürmt haben (z.B. beim Auftritt mit Drew Gress vor zwei Jahren beim JOE Jazzfestival), live auf die Bühne eingeladen: den Altsaxophonisten Time Berne, den Keyboarder Craig Taborn und den Schlagzeuger Tom Rainey.

              quelle http://www.jazzpages.com/jazznews-ja...eiten-d-fr.htm

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                #8
                Im April 2008 gibt es in Hall wieder ein JazzArtFestival

                Vom Altmeister bis zum Jahrtausendtalent

                SCHWÄBISCH HALL. „Das 2007 erstmals durchgeführte Internationale JazzArtFestival war ein derartig durchschlagender Erfolg, dass wir Veranstalter mit großem Elan in die zweite Runde starten“, freut sich Halls Kulturbeauftragte Ute Christine Berger. Zusammen mit Dietmar Winter (Club Alpha 60), Werner Feucht und Kurt Hohenstein (Konzertkreis Triangel) und Peter Panes (Goethe-Institut) hat sie bereits jetzt für Anfang April nächsten Jahres ein fast fertiges Programm entwickelt. Der swingende Konzertreigen soll sich wieder auf die Hospitalkirche konzentrieren.

                Der Knüller soll jedoch über die Bühne des mehr Publikum fassenden Neubausaales gehen. Paul Kuhn kann mehr als nur bierselige Schlager singen, er ist vor allem ein leidenschaftlicher Pianist der alten Jazz-Schule. Seinen 80. Geburtstag wird „Paulchen“ - einen halben Monat „verspätet“ - gegen Ende einer ausgedehnten Tour in Schwäbisch Hall am 4. April feiern, zusammen mit weltweit geachteten Kollegen wie dem amerikanischen Posaunisten Professor Jiggs Whigham und dem niederländischen Flügelhornisten Ack van Rooyen.

                Olivia Trummer hört es eigentlich nicht gerne, wenn ihr begeisterter Klavierlehrer Paul Schwarz mit seiner Lobeshymne vom „Jahrtausendtalent“ zitiert wird. Keine Bescheidenheit: Die 22-Jährige glänzt tatsächlich mit einer immensen Begabung an den 88 Tasten. Am letzten Festivaltag (6.4.) wird die Kornwestheimerin mit ihrem Trio in der schmucken Hospitalkirche auftreten. Das Finale wird dort das Genre-Grenzen überschreitende bayrische Ensemble „Quadro Nuevo“ gestalten.

                Das 2. JazzArtFestival beginnt in der Barockkirche am 1. April mit Ketil Bjornstad, der sich ja schon 2006 bei den Literaturtagen an Ort und Stelle mit Wort und Musik präsentierte. Dem meditativen Pianisten aus Norwegen steht nun der muntere österreichische Saxofonist Wolfgang Puschnig zur Seite. An den Folgetagen sind dort noch die Gruppen der Saxofonistin Maike Goosmann, der deutsch-iranischen Sängerin Cymin Samawatie und des Trompeters Nils Wülker zu hören. Jochen Feucht konzertierte bereits beim letzten Haller Festival, für den 3. April war er längst zu einem Gastspiel im Kaisersaal der Comburg verpflichtet. Nachdem die Landesakademie als neuer Kooperationspartner gewonnen werden konnte, spielt der Saxofonist mit seinem Trio an diesem Termin nun in der Haller Innenstadt.

                Die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Würth hat sich bewährt - jetzt taugt diese gewisslich als adäquates Ambiente für eine Sonntagsmatinee mit dem Septett des Trompeters Matthias Spillmann (Schweiz). Geboten wird eine neue Version von Modest Mussorgskys eigentlichem Klavierwerk „Bilder einer Ausstellung“.

                Visuelles bringt erst recht das reichhaltige Rahmenprogramm, dessen aktuelle Details ebenfalls im Internet unter www.jazzart-hall.de abrufbar sind. Der Kartenvorverkauf läuft mittlerweile. Ein Festivalpass, der alle Konzerte außer dem Exklusiv-Event von Paul Kuhn bedient, ist lediglich im Kulturbüro der Stadt Schwäbisch Hall erhältlich. Höreindrücke von den eingeladenen Künstlern kann man sich durch in der Stadtbibliothek ausleihbare CDs vermitteln.

                quelle http://www.jazzpages.com/jazznews-ja...eiten-d-fr.htm

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                  #9
                  TAGESKARTE JAZZ / Sessions in der Pony Bar

                  Ein schlechtes Jahr, ein gutes Jahr: Mit Max Roach, Joe Zawinul, Michael Brecker und Oscar Peterson starben 2007 vier Jazz-Giganten. Doch Herbie Hancock produzierte ein fulminantes Album, das hoffen lässt - auch für 2008.
                  Seit einigen Jahren beunruhigen schrumpfende Umsätze die Tonträger-Industrie. Statt CDs zu erwerben, laden sich immer mehr Menschen ihre Lieblingsmusik im Netz herunter und kopieren Neuerscheinungen – dieser Trend hat sich auch 2007 fortgesetzt. Glücklicherweise ist die Jazz-Branche davon kaum betroffen. Denn anders als die Schnellkonsumenten des Pop suchen Jazz-Liebhaber Qualität. Sie mögen geschmackvoll gestaltete CD-Hüllen, schätzen Begleithefte mit Fotos und Informationen. Dafür Geld auszugeben, ist für sie selbstverständlich. Indem die Jazz-Gemeinde Alben kauft und Konzerte besucht, hält sie ihre Musik am Leben. Das soll auch im neuen Jahr so sein.
                  2007 beklagte die Jazz-Welt den Tod von vier Giganten: Michael Brecker war der vielseitigste Saxofonist unserer Tage, Max Roach revolutionierte das Schlagzeugspiel, Oscar Peterson übertraf mit seiner Klaviertechnik klassische Pianisten und Joe Zawinul fusionierte Jazz und Rock zu einer Musik, die Millionen begeisterte. Der aus Wien stammende Keyboarder tourte noch als 74-Jähriger durch die Welt und erklärte, "für Zukunftspläne noch zu jung" zu sein. Ihn halten die meisten amerikanischen Jazzmusiker für den bedeutendsten Kollegen aus Europa.

                  Herbie Hancock sagte jedenfalls sofort "Joe Zawinul", als wir den US-Star im Oktober zu seinen europäischen Helden befragten. Anlass für die Unterhaltung war das Album "River: The Joni Letters". Hancocks Quintett mit ihm selbst am Klavier und dem Saxofonisten Wayne Shorter spielt Kompositionen von Joni Mitchell. Als Gäste kommen Sängerinnen wie Norah Jones, Tina Turner (!) und die geehrte Joni Mitchell. Die CD gehört definitiv zu den besten des Jahres 2007.

                  Einen German Jazz Award gewann wieder einmal Nils Landgren (für das Album "License To Funk"). Der in Hamburg lebende schwedische Posaunist wird 2008 künstlerischer Leiter beim JazzFest Berlin. Dorthin einladen sollte er einen Musiker, der am 25. Dezember 75 Jahre alt geworden ist: Heinz Sauer. "Er erschüttert und tröstet, ist wütend und liebevoll in einer einziger Phrase", schreibt Michael Wollny über den Saxofonisten. Der Pianist, der Sauers Enkel sein könnte, spielt immer wieder im Duo mit dem musikalisch jung gebliebenen Veteranen. Die beiden sind natürlich auf der Platte "The Journey" zu hören, die Sauers Schaffen von 1964 bis heute würdigt. Weltklasse-Jazz aus Deutschland.
                  Wie lebendig diese Musik hier zu Lande sein kann, ist jeden Mittwochabend in Hamburg in der von Studenten betriebenen "Pony Bar" am Allende Platz gleich neben dem Abaton-Kino zu erleben. Da jammt und experimentiert ab 22 Uhr die Jazz-Elite der Stadt in wechselnden Formationen, die der Bassist Phillip Steen zusammen telefoniert. Oft sind Mitglieder der NDR Bigband dabei, etwa die Saxofonisten Lutz Büchner oder Fiete Feltsch; manchmal steigt sogar ein in Hamburg weilender Stargast ein, wie kürzlich der Drummer Danny Gottlieb aus New York. Die anregenden Sessions werden 2008 fortgesetzt. Es lohnt sich, einmal vorbei zu kommen.

                  quelle http://www.spiegel.de/kultur/musik/0...525719,00.html

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                    #10
                    Traunreut: Smooth Jazz von Aurel

                    Traunreut (geg). "Aurels One" lautet der Titel der aktuellen CD, die der Traunreuter Kunstmaler und Musiker Aurelius Spallek produziert hat. Mit dem Ergebnis ist der 41-jährige "Aurel" - so sein inzwischen über die heimische Region hinaus bekannter Künstlername - vollauf zufrieden.

                    In einem launigen Mix von zeitlosem Jazz mit Funk-Elementen aus den 70er Jahren und Dancefloor aus den 80ern ist eine CD entstanden, die man immer hören kann, in erster Linie jedoch für Entspannung sorgt. "Egal, ob beim Kochen oder bei einem heimeligen Abend zu Hause, meine Musik passt immer." Aurel selbst muss sofort mittanzen, wenn er sich länger auf die 19 Instrumentaltitel seiner neuen CD konzentriert.

                    Smooth Jazz, so nennt sich das produzierte Musikgenre, ist tatsächlich sehr eingängig. Der Groove geht hemmungslos ins Ohr und fährt in die Beine. Oder lässt zumindest die Finger schnippen. Der Musiker Aurel hat für sein Werk selbst Bassgitarre und Keybord gespielt. Die Klänge dieser Instrumente hat Aurel mit "Waves" verschmelzen lassen - das sind digitalisierte Sequenzen, die legal aus dem Internet heruntergeladen und dann vom Arrangeur in Tempo, Tonhöhe und Dauer modifiziert werden. Vor einigen Jahren bereits hat Aurel die CD "Aurel's Golden Touches" produziert. Warum nun eine neue CD? "Es muss einfach raus. Es ist soviel in mir gefangen", offenbart sich das Künstlerherz in Aurel. "Musik macht mich relaxed. Ich mag mich selbst, bin eins mit mir. Das will ich raustragen." Und wenn's anderen auch gefällt, dann freut's ihn.

                    Aber: Aurel erwartet nichts. "Es macht mir einfach Spaß", sagt er glaubhaft. Natürlich sei Geld wichtig, aber was bedeute Reichtum wirklich? "Ich will geistig reich sein. Ich mache mir Gedanken über das Wieso und Warum." Einer seiner selbst kreierten Leitsätze: "Ich spüre, also bin ich!" Frei nach Frankreichs Sonnenkönig, allerdings in abgewandelter Form, was die Sinne und die Wahrnehmung betrifft. Ludwig XIV. hat sich ja über sein Denken definiert. Im Zeitalter der Intuitionsforschung ist es wohl erlaubt, dem Denken eine "Bauchgefühl"- Komponente anzufügen.

                    quelle http://www.chiemgau-online.de/lokaln...php?satz=17564

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                      #11
                      CD Kritik: Stanley Music von Paolo Fresu Devil Quartet

                      Das Paolo Fresu Devil Quartet bietet - hier bitte hören und staunen - Jazz aus Italien. Was dem Ohr so fremd scheint wie 'HipHop aus dem Himalaya' oder 'Tango von den Innuit' ist wahr. Denn der Jazztrompeter Paolo Fresu stammt tatsächlich aus Italien, genau gesagt aus Sardinien. Mit 'Stanley Music' startet der auch über Italiens Grenzen hinaus gefeierte Hornmann mit dem sensiblen Ton ins neue Jahr.

                      'In Italien war Jazz ebenso unbekannt wie der Originalton von Shakespeare-Theaterstücken' frotzelt Blue Note, Fresus Labelhome, zu Recht. Aber Fresu war einer derjenigen, die diesen unseligen Zustand verändert haben. Zwar könnten immer noch nicht viele Italiener Shakespeare im Original zitieren, aber wer Fresu ist, wissen inzwischen selbst die, für die vorher das San Remo Festival das intellektuelle Highlight ihres Musikjahres war. 1984 wurde Fresu als bestes italienisches Jazz-Talent ausgezeichnet, 1990 als bester Einzelmusiker. Es folgten weitere Preise als bester Musiker, beste Gruppe und bestes Album ('Live In Montpellier'), dann der Preis der Pariser Academie du Jazz für das Album 'Night On The City' (1995) und schließlich der Django d'Or. Fresu konzertiert weltweit, bis nach Australien, wo im 'Stanley Hotel' in New Caledonia auch der Titel für dieses Album entstand.

                      Dass er bei Hinz und Kunz so beliebt ist, kostet Fresu natürlich ein Stück künstlerische Freiheit. Er wirkt vorsichtig, hangelt sich gerne am Miles Davis'schen Grundwissen entlang, streift Chet Baker und kann froh sein, dass sein Gitarrist Bebo Ferra immer mal wieder frech versucht, Fresu aus dem Miles-Mausoleum zu zerren. Fresu will nach eigenem Bekunden Rock, Pop, Tango und Ethno in seine Kompositionen mit einbeziehen.

                      Oft merkt man hingegen, dass Fresu auch anders als brav könnte. Es juckt ihn, und er bricht immer wieder aus. 'Devil's Game / Labbra Bianche' stellt das Schlagzeug von Stefano Bagnoli ins Rampenlicht, nur unterbrochen von einem herrlich poppigen Zweiersatz von Gitarre und Trompete, die hier unisono durch den wilden Track hetzen. Aber schon gleich wird's wieder schmusig und getragen, regelrecht weihnachtlich, wenn 'L'Afflato Prodromo Del Misantropo' oder 'Dou Dou' erklingen. Fresu bleibt die meiste Zeit trotz der Modern-Jazz-Attitüde vorsichtig und konventionell, sonst würde man ihm im Land des Fußballs und der Oper auch nicht so huldigen. Ein Lob gilt trotzdem dem sensiblen Kontrabass von Paolino Dalla Porta. Es lohnt sich schon deshalb, dabei zu bleiben, um in den Genuss des witzigen hidden Tracks zu kommen - zweifelsfrei eines der originellsten Stücke auf der CD.

                      quelle http://www.monstersandcritics.de/art...-Devil-Quartet

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                        #12
                        Max Greger: Ich war ein total verrückter Hund

                        MT-Interview: Am 13. Februar gastieren der Bandleader, Paul Kuhn und Hugo Strasser in der Kampa-Halle
                        Minden (ic). Max Greger (79), der König des Swing, Entertainer der alten Schule, mit den Fingern schnippender Bigband-Boss im eleganten Jackett, kommt nach Minden, aber nicht allein, sondern mit seinen langjährigen Weggefährten Paul Kuhn (79, 2005 Herzoperation in Bern) und Hugo Strasser (85).
                        Von Inge Czygan
                        Am Mittwoch, 13. Februar 2008, treten die drei Legenden mit ihrem Programm "Best of Swing" in der Mindener Kampa-Halle auf. Ein musikalischer Leckerbissen für alle Swing-Fans. Im MT-Interview plaudert der charmante Jazz-Musiker, Saxophonist und Dirigent, der am 2. April 1926 in München-Giesing geboren wurde, über sein Leben . . .

                        Grüß Gott, Herr Greger, wir freuen uns auf Sie. Was erwartet uns denn in Ihrer Show?



                        Paul Kuhn, Hugo Strasser und ich werden gemeinsam mit der SWR-Bigband, 17 Musiker unter Konzertmeister Klaus Wagenleiter, zweieinhalb Stunden lang alles spielen, was man heutzutage im Rundfunk und im Fernsehen nur noch selten hört. Alle Hits. Das heißt, die Gäste werden durch unsere Musik wieder jung. Jeder Ton ist live gesungen.

                        Apropos jung - wie halten Sie sich fit?

                        Ich gehe viel spazieren, war immer Nichtraucher, und ich versuche, gesund zu leben. Paul genehmigt sich gern mal ein Gläschen Rotwein, aber niemals vor der Show. Das Auftreten hält uns jung, nur das Reisen wird zunehmend zur Strapaze.

                        Wir lassen uns von einem Fahrer im Auto von Stadt zu Stadt chauffieren. Paul sitzt immer vorn, Hugo und ich sitzen hinten. Wenn wir dann nach sechs Stunden Fahrt, zum Beispiel von München nach Minden, aussteigen, dann müssen wir erst mal unsere Knochen sortieren.

                        Hugo zwickt und zwackt es zwei Minuten vor dem Auftritt überall, und das Kreuz tut ihm weh, aber sobald er auf der Bühne steht, sind alle Wehwehchen vergessen.

                        Wie haben Sie sich eigentlich kennen gelernt?

                        Hugo habe ich schon 1949 als Altsaxophonist und Klarinettist für mein Max-Greger-Sextett engagiert, nachdem er im Krieg eine musikalische Ausbildung an der Heeresmusikschule in Bückeburg erhalten und später in amerikanischen Jazzclubs gespielt hatte. Er war bis 1955 dabei. Dann machte er sich selbstständig. Das Gute, das er von mir gelernt hat, nahm er mit, die Fehler hat er weggelassen.

                        Paul lernte ich 1953 durch eine Anzeige in der Illustrierten "Gondel" kennen, die einen Jazz-Wettbewerb ausgeschrieben hatte. Wir nahmen beide gemeinsam daran teil, er am Klavier, und wir gewannen den ersten Preis. Danach trennten sich unsere Wege.

                        Er machte später nicht nur als Jazzpianist, sondern auch als Schlagersänger von sich reden, mit Hits wie "Der Mann am Klavier" (1954) und "Es gibt kein Bier auf Hawaii" (1963), und als Orchester-Begleiter von Peter Alexander.

                        Ich war zunächst mit der SWR-Bigband allein unterwegs, als unser Manager Ulrich de Veer eines Tages fragte: "Warum trittst du nicht mit den anderen Legenden auf?" Daraufhin habe ich Hugo und Paul angerufen, und sie waren sofort dabei. Seit sechs Jahren treten wir nun schon gemeinsam auf.

                        Verstehen Sie sich gut?

                        Ja, zum Glück ist keiner von uns neidisch auf den Applaus des anderen. Wir passen wirklich gut zusammen. Paul erzählt immer Storys von früher, weiß der Teufel, wo er die her hat. Er hat ständig neue Gags auf Lager, zum Beispiel hat er mal auf die Frage "Spielen Sie auch klassisch?" geantwortet: "Freilich, erstklassisch!"

                        Außerdem bringt er uns mit seinen Parodien zum Lachen. Er kann den Kabarettisten Jürgen von Manger in der Rolle des Ruhrpott-Kleinbürgers Adolf Tegtmeier perfekt nachmachen.

                        Kommt Ihr Sohn Max, der ebenfalls Musiker ist, mit auf Tour?

                        Nein, diesmal nicht. Inzwischen gibt es ja schon drei Generationen Max Greger, die alle mit Musik zu tun haben. Mein Enkel Max (25), der Sohn meines Sohnes, singt auch und spielt Gitarre, aber nur als Hobby. Er studiert Jura und hat gerade zwei Semester in Padua/Italien absolviert, alles auf Italienisch. Jetzt bereitet er sich auf sein Examen im April vor.

                        Was macht Ihre Tochter Johanna?

                        Sie wurde 1956 geboren, spielte als Kind gut Klavier, aber dann ist sie nach Amerika ausgewandert. Sie lebt mit vier Katzen in Arizona, und ich weiß nicht, wie sie das aushält. Zum Glück will sie in diesem Jahr wieder zurück nach Deutschland kommen.

                        Wie lange sind Sie schon mit Ihrer Frau Johanna "Hannerl" zusammen?

                        Seit über 60 Jahren. Ich war 15, als ich sie 1941 auf einer Party kennen lernte, aber es hat erst langsam gefunkt, denn ich war ein total verrückter Hund und hatte viel mehr Interesse an meinem Kontrabass-Studium als an ihr. Mal waren wir zusammen, dann wieder auseinander. Als 1951 unser Sohn Max unterwegs war, haben wir sieben Monate nach seiner Geburt geheiratet.

                        Hatten Sie eine unbeschwerte Kindheit?

                        Ja. Ich wuchs als Einzelkind bei meinem Großvater Max Mühl auf, denn meine Eltern Max und Maria, eine adrette Frau mit schneeweißen Zähnen und pechschwarzem Haar, mussten sich von fünf Uhr morgens bis abends um unsere Metzgerei kümmern und gaben mich zu einer Pflegefamilie. Als mich mein Großvater dort eines Tages auf dem kalten Fußboden sitzen sah, nahm er mich zu sich, und von da an war jeden Tag Weihnachten für mich.

                        Welches Erlebnis hat Sie auf Ihren Konzertreisen am meisten beeindruckt?

                        Unsere Tournee 1959 durch die Sowjetunion, wo wir als erste westliche Band seit 35 Jahren auftreten durften. In fünfeinhalb Wochen spielten wir 36 Konzerte, eine Strapaze, aber ein Riesenerfolg. Damals galten strenge politische Regeln, und ich musste mich vertraglich verpflichten, keine aufregende Musik zu spielen. Selbst der Klassiker "In the Mood" wurde untersagt.


                        Vor der Tournee musste ich den Verantwortlichen unser komplettes Programm zweimal in München vorspielen. Wir studierten den russischen Schlager Nummer eins "Moskauer Nächte" auf Russisch ein, und das war dann der absolute Knaller, aber unsere Gags kamen nicht alle gut an.

                        Mein Trompeter Fredy Brock schnitt hinter meinem Rücken auf der Bühne immer seine Grimassen, aber da herrschte beim russischen Publikum Totenstille. Außerdem wurden wir jeden Tag im Bus abgezählt, und in Moskau erhielten wir sogar Ausgangsverbot.

                        Sie haben mit den Weltstars des Jazz und Swing zusammen gespielt. Welche Begegnung war für Sie die Wichtigste?

                        Von 1963 bis 1977 hatte ich mit meiner Bigband einen festen Vertrag mit dem ZDF, als musikalische Mainzelmännchen sozusagen, und da trat ich 1965 in der Show "Der goldene Schuss" mit Louis Armstrong auf, der "Hello, Dolly" sang. Die Leute haben getobt, und wir mussten es sogar noch mal spielen.

                        Obwohl er ein Weltstar ist, gab er sich bescheiden und schrieb geduldig Autogramme. Das habe ich von ihm gelernt, und auch in Minden wird jeder Fan von mir ein Autogramm bekommen.

                        Außerdem haben mich nach dem Krieg die Jam-Sessions mit Hugo Strasser und Ella Fitzgerald in dem amerikanischen "Orlando Club" in München sehr beeindruckt und natürlich die Europatournee mit Lionel Hampton, die ich als einziger Weißer begleitete. Wenn man bei Lionel dachte, die Show sei zu Ende, dann fing er erst richtig an. Das müssen viele deutsche Musiker noch lernen.

                        Wo leben Sie?

                        Seit 1956 wohnen wir in unserem Haus in München-Grünwald, in einem alten Haus mit Charme und einem großen Garten. Mein einziges und großes Hobby ist nach wie vor die Musik, am liebsten höre ich Klassik. Und ich liebe die Stimme von Maria Callas.


                        Kartenvorverkauf für das Mindener Konzert mit den drei Swing-Legenden bei "Express - Reisen / Tickets / Zeitschriften", Obermarktstraße 28-30, Telefon (05 71) 8 82 77. Das MT verlost außerdem drei CDs "Best of Swing-Legenden". Postkarte oder E-Mail mit dem Stichwort "Swing" an Mindener Tageblatt, Lokalredaktion, Obermarktstraße 26-30, 32423 Minden, E-Mail: gewinn@mt-online.de

                        quelle http://mt-online.de/mt/lokales/minde...mp;cnt=2069280

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                          #13
                          Charlie Hunter Trio - Mistico

                          Mit einer neuen Besetzung ging Gitarrist Charlie Hunter an den Start, um sein jüngstes Trio-Album "Mistico" für Fantasy Records einzuspielen. Für den Saxophonisten John Ellis holte er den Keyboarder Erik Deutsch an Bord, am Schlagzeug sitzt nun Simon Lott. Gemeinsam setzen die drei die stilistische Auflockerung fort, die das Charlie Hunter Trio 2006 auf "Copperopolis" begonnen hatte. "Mistico" bewegt sich virtuos im hochinteressanten Grenzbereich von Jazz, Funk und Rock. Produziert und abgemischt wurde das Album von niemand Geringerem als Scott Harding a.k.a. Scotty Hard (Stereo MC's, The Brand New Heavies, Jungle Brothers, Wu-Tang-Clan, Sex Mob, Medeski, Martin & Wood, DJ Logic, etc.).

                          Der Gitarrist Charlie Hunter hat bereits einen in vielerlei Hinsicht erstaunlichen Karriereweg zurückgelegt. Als Kind eines Hippiepärchens 1968 in Rhode Island geboren, wuchs Hunter während der Flower-Power-Zeit in äußerst bescheidenen Verhältnissen in der Gegend von San Francisco und in der kalifornischen Universitätsstadt Berkeley auf. Zur Musik fand er vor allem dank seiner Mutter, die in Berkeley in dem Musikgeschäft Subway Guitars arbeitete und Instrumente reparierte. Einer der Gitarrenlehrer dieses Ladens war ein gewisser Joe Satriani, bei dem Charlie ab seinem 14. Lebensjahr Unterricht nahm. Bei Subway Guitars lernte er 1991 auch Michael Franti kennen, als dieser dort nach der Auflösung seiner Band The Beatnigs eine zeitlang jobbte. Als sich die beiden Ex-Beatnigs Franti und Rono Tse 1992 unter dem Namen The Disposable Heroes Of Hiphoprisy erneut zusammentaten, um den HipHop-Klassiker "Hipocrisy Is The Greatest Luxury" einzuspielen, verstärkte Charlie Hunter die Band.

                          Mit seinen dezidiert jazzigen Gitarreneinlagen rückte er schlagartig selbst ins Rampenlicht und bekam postwendend von Blue Note einen Plattenvertrag angeboten. 1993 konnt er dort mit seinem außergewöhnlichen Trio (mit Saxophonist Dave Ellis und Schlagzeuger Jay Lane) sein titelloses Debütalbum veröffentlichen, das nicht nur in der Jazzszene für einige Furore sorgte. Aufmerksamkeit zog Hunter nicht zuletzt durch sein technisch ausgefeiltes Spiel auf einer achtsaitigen Gitarre auf sich. Gemeinsam mit Ben Harper, Tom Morello von Rage Against The Machine, der Brasilianerin Badi Assad, dem exzentrischen Buckethead und David Fiuczynski wurde Charlie Hunter 1994 vom amerikanischen Fachblatt "Guitar Player" zu deinem der zehn aufregendsten und innovativsten Gitarristen der weltweiten Szene gekürt.

                          Auf seinen Blue-Note-Alben wurden Charlie Hunter diesem Ruf mehr als gerecht. 1995 legte er mit der gleichen Besetzung sein zweites Trio-Album "Bing! Bing Bing!" vor, dem 1996 das Quartett-Album "Ready... Set... Shango!" folgte (neben Tenorsaxophonist Ellis war hier auch Altsaxophonist Calder Spanier zu hören, Schlagzeuger Jay Lane war durch Scott Amendola ersetzt worden). Ein Novum bot Hunter 1997, als er mit seinem Quartett (mittlerweile war Kenny Brooks für Ellis in die Band gekommen) auf "Natty Dread" ein komplettes Bob Marley Album aus dem Jahr 1974 neuinterpretierte. Kurz nach Veröffentlichung des Albums kam Bandmitglied Calder Spanier bei einem Autounfall ums Leben.

                          Hunter verabschiedete sich daraufhin erst einmal von seiner gewohnten Besetzung und probierte auf den kommenden Alben neue Instrumentalkombinationen aus: mit Vibraphonist Stefon Harris, Schlagzeuger Amendola und Perkussionist John Santos entstand 1998 "Return Of The Candyman", mit Schlagzeuger Leon Parker 1999 "Duo" und im Alleingang nahm er 2000 "Solo Eight String Guitar" auf. Erst sein letztes Blue-Note-Album "Songs From The Analog Playground" spielte er 2001 wieder im Quartett (mit Saxophonist John Ellis sowie den beiden Schlagzeugern/Perkussionisten Stephen Chopek und Chris Lovejoy) ein. Mit von der Partie waren auf ihm als Gäste auch die Vokalisten Kurt Elling, Norah Jones und Theryl DeClouet sowie der Rapper Mos Def.

                          Seit 2003 nahm der Gitarrist für das Label Rope-A-Dope mit wechselnden Besetzungen die Alben "Right Now Move" (2003), "Come In Red Dog, This Is Tango Leader" (2003) und "Copperopolis" (2006) auf. Zusammen mit dem Schlagzeuger Bobby Previte, mit dem er schon "Come In Red Dog, This Is Tango Leader" eingespielt hatte, unterhält Charlie Hunter seit 2004 auch das Projekt Groundtruther, das bislang die drei Alben "Latitude" (2004), "Longitude/Live" (2005) und "Altitude" (2007) veröffentlichte. Ein hochinteressantes Projekt präsentierte Hunter 2005 außerdem an der Seite der beiden jamaikanischen Gitarristen Ernest Ranglin und Earl "Chinna" Smith: das Album erschien zunächst unter dem Titel "Earth Tones" und später mit einem Bonus-Track erneut als "Innovation!". Darüber hinaus machte er in den letzten rund 15 Jahren unter anderem noch Alben mit den Bands T.J. Kirk und Garage A Trois und begleitete Größen wie D'Angelo und John Mayer.

                          quelle http://www.jazzecho.de/charlie_hunte...ico_132288.jsp

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                            #14
                            Marc Antoine - Hi-Lo Split

                            Der aus Paris stammende und derzeit in Madrid lebende Gitarrist Marc Antoine wird zwar allgemein der Smooth-Jazz-Szene zugeordnet, unterscheidet sich aber - ähnlich wie sein amerikanischer Kollege Lee Ritenour - deutlich von der Mehrzahl der Protagonisten dieses Genres. Das musikalische Erbe seiner frühen Mentoren Andrés Segovia und John Williams kann und will er bis heute nicht verleugnen. Der Einfluß der klassischen (spanischen) Gitarrenschule ist es gerade, der Antoines Musik weit aus dem Smooth-Jazz-Einerlei heraushebt. Auf "Hi-Lo-Split" mischt und konfrontiert er dieses Erbe geschickt mit modernen lateinamerikanischen und spanischen Klängen, Jazz, Funk, Pop und sogar ein wenig HipHop.Der klassisch geschulte Marc Antoine spielte zunächst in Pariser Clubs mit Jazz- und Afro-Pop-Bands. Nachdem er von Paris nach London umgezogen war, wurde er dort Mitglied des Reggae Philharmonic Orchestra. Die großen Bühnen der Welt lernte Antoine kennen, als er 1988 mit der Sängerin Basia auf eine ausgedehnte Tournee ging. Durch seine Mitwirkung an der Einspielung des ersten Soul II Soul-Albums rückte der französische Gitarrist dann in den inneren Zirkel der Londoner Acid Jazz-Szene vor. Doch schon bald zog es ihn in die USA, genauer nach Los Angeles, wo er beim Zusammenspiel mit Guru's Jazzmatazz, den Solsonics, Queen Latifah, DJ Greyboy, Sting, Selena, Maya, Rod Stewart, Alannah Miles, Aaliyah, George Benson, Cher und anderen seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Auch bei einer Reihe von Smooth-Jazz-Projekten unter Federführung von David Benoit, Dave Koz, Jeff Golub, Peter White und Rick Braun wirkte Marc Antoine mit. Außerdem steuerte er Kompositionen zu den Soundtracks von Filmen wie "Get Shorty", "The Fan", "Celtic Pride" und "Midnight In The Garden Of Good And Evil" bei.

                            Nachdem er auf seinem letzten, 2005 erschienenen Album "Modern Times" etwas stärker mit dem HipHop geflirtet hatte, kehrte Antoine nun mit "Hi-Lo-Split" wieder zu den entspannten (aber eben nie beliebigen) Klängen zurück, für die er so bekannt ist. Aufgenommen hat er das neue Album zusammen mit dem französischen Keyboarder Frédéric Gaillardet, dem aus Kameruun stammenden Bassisten André Manga, Perkussionist Luis Conte, dem in Spanien lebenden amerikanischen Saxophonisten/Flötisten Bobby Martínez und dem kubanischen Trompeter Manuel Machado.

                            quelle http://www.jazzecho.de/marc_antoine_...lit_132300.jsp

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                              #15
                              Es fehlt uns an jungen Mitgliedern“

                              Der Vorsitzende Manni Gruse versichert: Die traditionellen Konzert wie der Wupsi-Dixie und der „Christmas-Dixie“ werden weitergehen.

                              Jazz ist in Leverkusen ein großes Thema: Es gibt die Jazztage als mehrtägiges Festival von internationalem Ruf. Es gibt den Verein „Jazz-Lev“, der sich der „Förderung der Jazzmusik“ verschrieben hat und dessen Keimzelle sich im „topos“ befindet - dem wohl aktivsten Livemusik-Club der Stadt. Und bis zuletzt gab es auch noch die „Jazzfreunde Opladen“, beheimatet im Bistro „La Baguette“ an der Kölner Straße im Veedel. Wie gesagt: bis zuletzt. Denn jetzt haben sich die „Jazzfreunde“ aufgelöst. „Es fehlt einfach an Nachwuchs“, begründet Bistrobesitzer und Vereinsoberhaupt Manfred Gruse diesen Schritt, der ausgerechnet zu Beginn des 20. Vereinsjahres vollzogen wurde. Nachwuchsmangel also - ist die Jazzszene in Leverkusen allgemein davon betroffen? Hat die Vereinsauflösung in Opladen gar ernste Auswirkungen auf den Ruf der „Jazzstadt“?

                              Als solche wird Leverkusen jedenfalls immer wieder bezeichnet. In seiner Radiosendung „Jazz-Twenty 5“ widmete der WDR Leverkusen vor zwei Jahren sogar eine eigene Folge. Die Veranstaltungen der Jazztage und die alljährlich gut 200 Konzerte im „topos“ ziehen auch zahlreiche Nicht-Leverkusener an. Und selbst Gruse sagt: „Unsere Konzerte waren bestens besucht.“ Erst vor gut einer Woche sei das „La Baguette“ beim „Christmas-Dixie“ „aus allen Nähten geplatzt“. Viel anders habe es bei den weiteren großen Veranstaltungen wie etwa dem „Wupsi-Dixie“ oder dem „Jazz in den Mai“ auch nicht ausgesehen.

                              Trotzdem: „Unsere Mitgliederzahl ist von seinerzeit über 130 auf mittlerweile nicht einmal mehr 70 gesunken“, klagt Gruse. Und der Altersdurchschnitt der Vereinsaktiven bewege sich „irgendwo zwischen 55 und 80 Jahren“. Da habe Weitermachen keinen Sinn - auch wenn die gerade angesprochenen traditionellen Konzerte auch weiterhin stattfinden sollen. Gruse: „Die jungen Leute interessieren sich eben nicht mehr für Jazz.“

                              Jedenfalls nicht für die Art, die im „La Baguette“ den Ton angibt, wie Eckhard Meszelinsky als Organisator der Jazztage zu bedenken gibt: „Dort hat immer der Dixieland- und New-Orleans-Jazz im Vordergrund gestanden.“ Nichts gegen diese vielleicht ursprünglichste aller Jazz-Stilrichtungen. Aber: „Das ist eben eine »alte« Musik für ein älteres Publikum. Eine Musik, die sich nicht weiterentwickelt hat. Eine reine Unterhaltungsmusik ohne tiefere Bedeutung.“ Ihn selbst habe der Dixieland nie „berührt.“ Nicht umsonst sei das Erfolgsrezept der Jazztage zum einen die Konzentration auf modernere Spielarten wie Free-Jazz und den mit Rockelementen versehenen Fusion - und zum anderen der Blick über den musikalischen Tellerrand hinaus, sprich: die Verpflichtung von Künstlern aus den Genres Blues, Soul, Weltmusik oder Latin. Hinzu komme, dass sich Nachwuchsjazzer heutzutage eher der großen Kölner Jazzszene anschließen würden.

                              Wolfgang Orth, „Jazz-Lev“-Vorsitzender und Betreiber des „topos“, gibt Meszelinsky recht. Auch er sagt: „Wir haben wohlweislich auch andere Musikrichtungen bis hin zu Funk und Reggae im Angebot.“ Es sei mitunter dieser Umstand, der dazu geführt habe, dass „Jazz-Lev“ mittlerweile rund 300 Mitglieder zähle. „Und da sind jede Menge junger Leute um die 20 Jahre mit dabei.“

                              Indes: Auswirkungen auf die Jazzszene - oder gar die Musikszene in Leverkusen generell - wird die Auflösung der „Opladener Jazzfreunde“ weder nach Meszelinskys noch nach Orths Auffassung haben. „So bedauernswert das Ende des Vereines auch ist“, wie beide betonen. Der Erfolg der Jazztage, die zahlreichen Clubkonzerte im „topos“ oder den anderen Clubs und Kneipen der Stadt sowie die Vielzahl an Nachwuchsbands aus Rock und Pop seien der beste Gegenbeweis. „Und schließlich“, sagt Wolfgang Orth ein wenig stolz, „gibt es »Jazz-Lev« seit nunmehr 30 Jahren.“ Soll heißen: Da verbietet sich Aufhören per se.

                              quelle http://www.ksta.de/html/artikel/1195817009202.shtml

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