Klarheit und Leichtigkeit zeichneten Benny Carters Spiel aus. Der Altsaxofonist blieb seinen Anhängern als "The King" in Erinnerung. Im August 2007 hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
"Er spielte wie ein Spaziergänger," schrieb die "Jazzzeitung" 2003 in ihrem Nachruf über Benny Carter. Ein Spaziergänger, "der zwar prinzipiell gemütlicher geht als seine Gefährten, dabei aber ständig sein Tempo und seine Schrittlänge variiert, so dass er mal mehr, mal weniger zurückbleibt. Manchmal aber holt er so schnell auf, dass er viel weiter vorne ist." Charmant und locker, freundlich, aber nicht anbiedernd sicherte er sich mit seiner Technik den Ruf eines Pioniers und begnadeten Vertreters der Swing-Ära. Die ungewöhnlich warme und weiche Klangfarbe seines Spiels hob ihn von der übrigen Jazzszene ab, Eleganz und Melodik machten seine Improvisationen aus.
Ein Musiker mit vielen Facetten
Vor allem in den 20er und 30er Jahren galt der Ton des "Kings", wie er von seinen Kollegen genannt wurde, für viele Saxofonisten als unerreichbares Ideal. "Wenn ich groß werde, möchte ich wie Benny Carter sein" soll sich Dizzy Gillespie auf der Höhe seiner Karriere gewünscht haben. Besonders Carters Soli für Saxofon waren es, die dank seines Gespürs für Melodieführung die Zuhörer begeisterten. Auch seine Arrangements waren unter Kennern berühmt. Jazzexperte Joachim-Ernst Berendt beschrieb diese Passagen als "mehrstimmige Saxophonorgel".
Karriere in Hollywood
Nicht nur als Solist zeigte Carter Vielfalt, er tat sich auch als Bandleader, Komponist und Arrangeur hervor. Der Musiker schrieb Standardwerke wie "When the lights are low", "Lonesome Nights" und "Waltzing the Blues". Seine Talente ermöglichten ihm als einem der ersten Afroamerikaner eine Karriere in Hollywood, wo er ab den 40er Jahren seine Ideen für Film- und Fernsehmusik unter anderem für den Film "The Gene Krupa Story" und die Fernsehserie "M Squad" verwirklichte.
Biografisches
Benny Carter wurde am 8. August 1907 in New York geboren. Er lernte von seiner Mutter das Klavierspielen und brachte sich mehrere Instrumente selbst bei. Das Saxofon sollte jedoch die wichtigste Rolle in seinem Leben spielen. Carter starb am 12. Juli 2003 in Los Angeles.
Die große Bandbreite seiner Aktivitäten sorgte dafür, dass er mit nahezu allen Größen der Jazzszene wie Benny Goodman, Count Basie, Coleman Hawkins, Duke Ellington, Dizzy Gillespie, Glenn Miller und Miles Davis zusammenarbeitete. Mehrere Auszeichnungen, darunter ein Grammy für sein Lebenswerk, würdigten seine Verdienste für den Jazz. Doch er hielt sich im Hintergrund und blieb im Hinblick auf die Publikumswirksamkeit in der breiten Öffentlichkeit hinter vielen seiner berühmten Musikerkollegen zurück.
Zeitlos modern
Carter beherrschte verschiedene Stilrichtungen, blieb aber dem Swing auch unter dem Einfluss härterer und sich im Laufe der Jahre wandelnder Jazz-Strömungen treu. Ungeachtet der Veränderungen in der Branche bewahrte sich seine Musik eine Zeitlosigkeit, die auch der Künstler selbst bis ins hohe Alter ausstrahlte. Der "King" faszinierte noch mit knapp 90 Jahren sein Publikum.
Doch als Carter in den darauf folgenden Jahren feststellen musste, dass er sein gewohntes Niveau beim Musizieren und Komponieren nicht mehr halten konnte, gab er die Musik endgültig auf. "That’s why I am through with music. Totally!" zitierte Hans Ruland, ehemaliger Herausgeber der "Jazzzeitung", den Virtuosen wenige Monate vor seinem Tod. Für den Jazz bleibt er dennoch "The King".
"Er spielte wie ein Spaziergänger," schrieb die "Jazzzeitung" 2003 in ihrem Nachruf über Benny Carter. Ein Spaziergänger, "der zwar prinzipiell gemütlicher geht als seine Gefährten, dabei aber ständig sein Tempo und seine Schrittlänge variiert, so dass er mal mehr, mal weniger zurückbleibt. Manchmal aber holt er so schnell auf, dass er viel weiter vorne ist." Charmant und locker, freundlich, aber nicht anbiedernd sicherte er sich mit seiner Technik den Ruf eines Pioniers und begnadeten Vertreters der Swing-Ära. Die ungewöhnlich warme und weiche Klangfarbe seines Spiels hob ihn von der übrigen Jazzszene ab, Eleganz und Melodik machten seine Improvisationen aus.
Ein Musiker mit vielen Facetten
Vor allem in den 20er und 30er Jahren galt der Ton des "Kings", wie er von seinen Kollegen genannt wurde, für viele Saxofonisten als unerreichbares Ideal. "Wenn ich groß werde, möchte ich wie Benny Carter sein" soll sich Dizzy Gillespie auf der Höhe seiner Karriere gewünscht haben. Besonders Carters Soli für Saxofon waren es, die dank seines Gespürs für Melodieführung die Zuhörer begeisterten. Auch seine Arrangements waren unter Kennern berühmt. Jazzexperte Joachim-Ernst Berendt beschrieb diese Passagen als "mehrstimmige Saxophonorgel".
Karriere in Hollywood
Nicht nur als Solist zeigte Carter Vielfalt, er tat sich auch als Bandleader, Komponist und Arrangeur hervor. Der Musiker schrieb Standardwerke wie "When the lights are low", "Lonesome Nights" und "Waltzing the Blues". Seine Talente ermöglichten ihm als einem der ersten Afroamerikaner eine Karriere in Hollywood, wo er ab den 40er Jahren seine Ideen für Film- und Fernsehmusik unter anderem für den Film "The Gene Krupa Story" und die Fernsehserie "M Squad" verwirklichte.
Biografisches
Benny Carter wurde am 8. August 1907 in New York geboren. Er lernte von seiner Mutter das Klavierspielen und brachte sich mehrere Instrumente selbst bei. Das Saxofon sollte jedoch die wichtigste Rolle in seinem Leben spielen. Carter starb am 12. Juli 2003 in Los Angeles.
Die große Bandbreite seiner Aktivitäten sorgte dafür, dass er mit nahezu allen Größen der Jazzszene wie Benny Goodman, Count Basie, Coleman Hawkins, Duke Ellington, Dizzy Gillespie, Glenn Miller und Miles Davis zusammenarbeitete. Mehrere Auszeichnungen, darunter ein Grammy für sein Lebenswerk, würdigten seine Verdienste für den Jazz. Doch er hielt sich im Hintergrund und blieb im Hinblick auf die Publikumswirksamkeit in der breiten Öffentlichkeit hinter vielen seiner berühmten Musikerkollegen zurück.
Zeitlos modern
Carter beherrschte verschiedene Stilrichtungen, blieb aber dem Swing auch unter dem Einfluss härterer und sich im Laufe der Jahre wandelnder Jazz-Strömungen treu. Ungeachtet der Veränderungen in der Branche bewahrte sich seine Musik eine Zeitlosigkeit, die auch der Künstler selbst bis ins hohe Alter ausstrahlte. Der "King" faszinierte noch mit knapp 90 Jahren sein Publikum.
Doch als Carter in den darauf folgenden Jahren feststellen musste, dass er sein gewohntes Niveau beim Musizieren und Komponieren nicht mehr halten konnte, gab er die Musik endgültig auf. "That’s why I am through with music. Totally!" zitierte Hans Ruland, ehemaliger Herausgeber der "Jazzzeitung", den Virtuosen wenige Monate vor seinem Tod. Für den Jazz bleibt er dennoch "The King".
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